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Wenn ich schimpfe.

geschrieben von Simone(YCH) 
Wenn ich schimpfe.
21. Juli 2002 12:20

Hallo,
ich habe mit meinem Hund folgendes Prolblem.
Wenn ich mit ihm schimpfe, dann fängt er an zu knurren. Er wird dann ganz steif, hat aber die Ohren zurück gelegt und weicht meinem Blick aus.
Das ist doch keine Dominanz oder? Ich denke eher er ist unsicher aber viele sagen sofort mein Hund zu dominant ist.
Liebe Grüße
Simone

21. Juli 2002 12:35

Hallo Simone,

: Wenn ich mit ihm schimpfe, dann fängt er an zu knurren. Er wird dann ganz steif, hat aber die Ohren zurück gelegt und weicht meinem Blick aus.

-In welchen Situationen schimpfst Du?

-Aus welchen Gründen?

-Auf welche Weise, dh. wie sieht dieses "schimpfen" genau aus?

-Wie alt ist Dein Hund, wie lange hast Du ihn schon, hat er das schon immer gemacht?

-Was ist das für ein Hund und woher hast Du ihn, was weißt Du über seine Vorgeschichte?

Viele Grüsse, Lars.

21. Juli 2002 12:50

Hallo Lars
:
: -In welchen Situationen schimpfst Du?

Wenn er nicht hört. Gestern z.B. ein großer aggressiver Sennenhund kommt uns entgegen, ich sage Sitz, er tut es auch, ich drehe mich zu meiner Freundin und gucke wieder zum Hund, Hund weg!Ich rufe ihn wieder zu mir er kommt langsam angestackst. Dann bei mir schimpfe ich und sage er soll Sitz machen! Knurrend macht er sitz.Der andere Hund war schon weg als ich mit ihm schimpfte

: -Aus welchen Gründen?

sihe oben. Wenn er mal wieder nicht hört und zum anderen Hund hin will ohne meine Erlaubnis

:
: -Auf welche Weise, dh. wie sieht dieses "schimpfen" genau aus?

Ich schaue ihn böse an und rede laut auf ihn ein. Wenn ich z. B sage er soll sitz machen und er knurrt nur dann drücke ich seinen Hintern runter das macht ihn noch wütender. Doch immer legt er die Ohren zurück und weicht meinem Blick aus

: -Wie alt ist Dein Hund, wie lange hast Du ihn schon, hat er das schon immer gemacht?

Er ist ca. 7 Jahre alt und ich habe ihn seit 4 Jahren. Er hat schon immer geknurrt wen ich geschimpft habe, erst dachte ich es wäre Dominanz und habe auf so tolle Tips wie "auf den Rücken drehen" gehört doch es wurde immer schlimmer.
:
: -Was ist das für ein Hund und woher hast Du ihn, was weißt Du über seine Vorgeschichte?

Er kommt aus dem tierheim, vorher hat er bei einer Alkoholfamilie gelebt


Liebe Grüße
Simone


21. Juli 2002 13:33

Hallo Simone

: Wenn er nicht hört. Gestern z.B. ein großer aggressiver Sennenhund kommt uns entgegen, ich sage Sitz, er tut es auch, ich drehe mich zu meiner Freundin und gucke wieder zum Hund, Hund weg!Ich rufe ihn wieder zu mir er kommt langsam angestackst. Dann bei mir schimpfe ich und sage er soll Sitz machen! Knurrend macht er sitz.Der andere Hund war schon weg als ich mit ihm schimpfte

Das scheint mir schon ziemlich grundloses Geschimpfe, schließlich kann das arme Tier (anders als ein Mensch in so einer Situation) wenn er schon weg gegangen ist und dann wieder zurückkommt keine Verbindung mehr zu dem nicht befolgten Sitz knüpfen.


: Ich schaue ihn böse an und rede laut auf ihn ein. Wenn ich z. B sage er soll sitz machen und er knurrt nur dann drücke ich seinen Hintern runter das macht ihn noch wütender. Doch immer legt er die Ohren zurück und weicht meinem Blick aus

Auch die Art der Bestrafung könnte man Überdenken, ich denke das laute (womöglich auch recht lange) einreden wird von dem Hund nicht verstanden.

Abgesehen davon, ist ein Hund der bei Befehlsverweigerung knurrt mit einiger sicherheit dominant. Doch die Dir empfohlenen Maßnahmen (Alphawurf) sind nicht immer das Mittel der Wahl. Ich würde Dir raten, wieder von Anfang anzufangen. Die Kommandos positiv verknüpfen und vor allem Dir vorher ein paar gute Bücher durchzulesen (Aldington, Bloch, Trummler wären ein guter Anfang).

Mit der Hoffnung Dir nicht zu nahe getreten zu sein.

Gruß Niko

21. Juli 2002 14:45

Hallo Simone,

:Ich rufe ihn wieder zu mir er kommt langsam angestackst. Dann bei mir schimpfe ich und sage er soll Sitz machen! Knurrend macht er sitz.Der andere Hund war schon weg als ich mit ihm schimpfte

Für mich hört sich das so wie Du es schilderst eher nach Knurren aus Unsicherheit/Angst an. Dieses Verhalten deinerseits wikt auf einen Hund nämlich sehr "grundlos aggressiv" und unverständlich.
Aus seiner Sicht bestrafst Du ihn dafür, daß er aus Dein Rufen zu Dir kekommen ist, die Sache mit dem Sitz hat er zu diesem Zeitpunkt längst vergessen. Ein Hund verknüpft Dein Verhalten immer mit seinem zuletzt, also gerade im Moment gezeigten Verhalten.
Schon daß er langsam und verhalten kommt nachdem Du ihn rufst ist in der Regel ein Zeichen von Angst und nicht etwa "Trotz" oder ähnliches auch wenn es auf uns Menschen häufig so wirkt.

: Wenn ich z. B sage er soll sitz machen und er knurrt nur dann drücke ich seinen Hintern runter das macht ihn noch wütender. Doch immer legt er die Ohren zurück und weicht meinem Blick aus.

Daß er Dich anknurrt wenn Du seine Hintern runterdrückst kann unter Umständen schon ein Zeichen sein, daß mit Eurer Rangordnung was nicht stimmt, muß es aber nicht.
Daß er gleichzeitig Zeichen von Angst und Beschwichtigung zeigt (Ohren zurücklegen, Blick abwenden) spricht eigentlich auch wieder eher dafür, daß er in dem Moment Angst vor Dir hat und deshalb knurrt.

: Er ist ca. 7 Jahre alt und ich habe ihn seit 4 Jahren. Er hat schon immer geknurrt wen ich geschimpft habe, erst dachte ich es wäre Dominanz und habe auf so tolle Tips wie "auf den Rücken drehen" gehört doch es wurde immer schlimmer.

Auch das spricht meiner Ansicht nach eher dafür, daß Ihr beide miteinender eher ein Verständigungsproblem und ein Problem von mangelndem Vertrauen habt als ein Rangordnungsproblem (beides kann aber auch zusammenhängen)

: Er kommt aus dem tierheim, vorher hat er bei einer Alkoholfamilie gelebt

Also, alles in allem würde ich mal folgende Theorie aufstellen, natürlich immer etwas schwer zu beurteilen ohne den Hund gesehen zu haben, deshalb wie gesagt, nur eine von vielen möglichen Theorien.

Ihr habt da vor vier Jahren wahrscheinlich einen bereits sehr unsicheren Hund bekommen, der vermutlich nie wirklich wusste wo er steht und von dem man nicht wissen kann in welcher Form er vielleicht falsch und grob behandelt wurde.
Ich würde einfach mal kühn vermuten, daß das Knurren schon anfangs hauptsächlich aus Unsicherheit kam. Eventuell habt ihr auch Dinge von ihm verlangt, die er in der vorherigen Familie einfach nie gelernt hatte, die er also gar nicht befolgen konnte. Wenn Du dann für das Nichtbefolgen der Kommandos noch geschimpft hast wurdest Du für den Hund immer unverständlicher und unberechenbarer, er also immer unsicherer und fühlte sich immer mehr veranlasst Dich anzuknurren.
Für das Anknurren hast Du ihn dann wieder bestraft- noch mehr Unsicherheit und Vertrauensverlust - noch mehr Knurren, man könnte also sagen ein Teufelkreis ;-)

Ich würde Dir also raten, versuch für den Hund durchschaubarer zu werden. Setze ihm klare eindeutige Grenzen die auch immer gleich bleiben müssen d.h. entweder er darf etwas (z.B. ohne Kommando auf einen anderen Hund zulaufen), dann muss er es auch IMMER dürfen oder er darf etwas nicht, dann muss er es aber auch NIE dürfen, sprich, lässt Du den Hund auf bekannte freundliche Hunde immer einfach so zulaufen, schimpfst aber mit ihm wenn er auf unbekannte oder unfreundliche Hunde zuläuft wirst Du für den Hund schon wieder unberechenbar und unverständlich. Das gleiche gilt für alle anderen Situationen und Bereiche.
Achte ausserdem darauf, daß Du wirklich immer nur auf exakt das Verhalten reagierst, das er in diesem Moment zeigt. D.h. würdest Du ihn genau in dem Moment erwischen wo er grade aus dem verordneten "Sitz" aufsteht dann dürftest Du mal kurz schimpfen (allerdings auch nur dann, wenn Du eindeutig klargestellt hast, daß er aus dem Sitz IMMER nur mit Kommando aufstehen darf egal weswegen Du ihn abgesetzt hast s.o.).
Das schimpfen sollte dann aber auch nur aus einem kurzen Wort bestehen, dann wieder das Kommando mit freundlicher Stimme und loben, belohnen wenn er es ausführt. Ist der Hund aber schon aufgestanden, Du rufst ihn und er kommt, dann müsstest Du ihn für das Kommen schon wieder loben ...

Wenn Du solche Dinge konsequent einhälst, solltest Du eigentlich für Deinen Hund verständlicher und Dein Verhalten vorhersehbarer werden, ausserdem tragen klare eindeutige Regeln auch zu einer stabilen Rangordnung bei, was auch wiederum Sicherheit und Vertrauen gibt.

Sorry für diesen langen vielleicht teiweise etwas wirren Text ;o)
Ich hoffe aber Dir vielleicht eine kleine Hilfe gewesen zu sein.

Viele Grüße, Diana D.


21. Juli 2002 16:56

Hallo Niko,
vielen Dank für deine Antwort.
Ja wahrscheinlich hast Du recht und mein Hund wußte einfach nicht wofür ich ihn bestrafe.
Wenn ich ihn durch einen Schnauzengriff strafe dann knurrt er mich viel mehr an, deshalb beschränke ich mich jetzt auf lautes,strafendes (nicht zu langes) Reden und einem bösen Blick.
Liebe Grüße
Simone