Hallo Gabi,
: Die Lerngesetzte der Natur beinhalten auch Flucht und Meideverhalten. Du willst doch nicht abstreiten, daß der Hund dadurch nicht lernt.
Klar lernt er was, er lernt ob es was nützt oder nicht.
Da kenn ich ein schönes Beispiel von meiner Nachbarin.
Die hat einen dreijährigen Sohn und sich als "Spielgefährten" für ihn einen Jack Russel Welpen angeschafft.
Dieser wurde nun von dem kleinen Sohn von Anfang an "sehr geliebt" und deshalb den lieben langen Tag belästigt.
In den ersten Wochen versuchte der kleine Kerl noch auszuweichen, sich zu verstecken, das nützte nichts, es gab keinen Platz der für den Sohn tabu war und schlieslich hatte man den Hund ja angeschafft um mit dem Sohn zu spielen und das sollte er jetzt gefälligst auch tun.
Nach etwa zwei Wochen fing der Hund dann an, das Kind anzuknurren.
Die Mutter hat den "bösen Hund" für jedes Knurren bestraft und der Sohn durfte anschließend weitermachen. Denn schliesslich ging es hier in den Augen der Mutter ja "um die Rangordnung".
Der Hund lernte also Flüchten nützt nicht, Knurren nützt auch nichts also hat er nach weitern zwei Wochen zum ersten Mal zugeschnappt- ohne vorher zu knurren, denn dafür war er ja immer bestraft worden.
Das hat geholfen, der kleine Junge hat den Hund von da an in Ruhe gelassen. Der "böse Hund" wurde dann abgegeben weil er ja gefährlich war, was er zu diesem Zeitpunkt auch sicher schon war.
Ich wollte das nur kurz berichten um zu zeigen wozu es führen kann wenn man Flucht und Meideverhalten von Hunden ignoriert und trotzdem um jeden Preis etwas durchsetzten will.
In diesem Falle zu einem weiteren Hund im Tierheim, der schwer vermittelbar ist, weil er gelernt hat, daß man sich nervenden Kindern nur durch Beissen entziehen kann.
Auf Hundeplätzen sieht man bei solchen Hunden häufig eine Art "erlernte Hilflosigkei", da die gelern haben, ganz egal was ich mache, ich werde auf jeden Fall bestraft, also mach ich lieber gar nichts mehr.
Das sind dann meist die Hunde, die als "bockig und stur" bezeichnet werden und bei denen "man mal härter durchgreifen muß".
Daß diese Hunde einfach nicht verstanden haben was man von ihnen will und in ständiger Angst vor, in den Augen des Hundes, unvorhersehbarer und ungerechtfertigter Strafe leben, wollen die Leute einfach nicht sehen, ich finde das sehr traurig.
Ausserdem halte ich Hunde denen man so quasi beigebracht hat, daß Meide- und Beschwichtigungsverhalten sinnlos ist immer für potentiell gefährlicher als andere.
Viele Grüsse, Jule