Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

scheinangriff auf andere hunde

geschrieben von sina(YCH) 
scheinangriff auf andere hunde
26. Juli 2002 13:52

hallöchen
ich habe meinen doggenrüden mit 10 monaten aus einer schlechten haltung bekommen. zu anfang war er im bezug auf hunde sehr ängstlich.daher ging ich häufig auf eine hundewiese um ihm kontakt zu gut sozialisierten hunden zu ermöglichen. zu anfang war es echt schrecklich mit anzusehen. er schrie regelrecht schmiss sich sofort auf den boden und bepinkelte sich, aber bald wurde es immer besser. er machte täglich fortschritte und freute sich immer wenn er mit den hunden spielen durfte. er entwickelte sogar eine sehr dicke freundschaft zu einem anderen doggenrüden. und da liegt das problem.
wenn mein hund und ich alleine spazieren gehen verhält er sich völlig normal anderen hunden gegenüber, aber wenn sein kumpel(sehr selbstbewusst und recht dominant) dabei ist, rennt er auf manche hunde zu(egal ob rüde oder hündin) stoppt kurz vorher ab und grollt einmal sehr eindrucksvoll. danach ist alles in ordnung, er hat noch nie gebissen oder geschnappt. die leute die uns kennen freuen sich wenn sie uns treffen, da mein hund ein sehr guter spielpartner ist, zwar temperamentvoll aber nicht grob.
er ist mittlerweile 19 monate alt und seit 4 monaten kastriert. hat vielleicht jemand eine erklärung. meine freundin sagt, es könnte sein, dass er vielleicht unsicher ist und darum manche hunde einschüchtern will, damit sie ihm nichts tun.
ich habe keine angst, dass mein hund andere hunde beisst, aber erklären sie das verhalten mal fremden hundebesitzern. ich würe mich auch erschrecken wenn ein riesiger schwarzer 70kg brocken in einem affenzahn auf meinen hund zustürzen würde und dann auch noch kurz grollt.
danach kann mein hund ganz normal spielen. gerät er an den falschen, der ihn daraufhin angreift unterwirft er sich sofort.
ich hoffe ihr könnt mir helfen bin mit meinem latein am ende. wie soll ich mich verhalten.
danke im vorraus
mfg sina


26. Juli 2002 17:34

Hi!

Du beschreibst, dass dein Hund das Verhalten nur zeigt, wenn der andere Rüde dabei ist. Das spricht doch eindeutig für den Teameffekt "Gemeinsam sind wir stark". :-) Wie verhält sich denn der andere Rüde bei Hundebegegnungen?
: ich habe keine angst, dass mein hund andere hunde beisst, aber erklären sie das verhalten mal fremden hundebesitzern. ich würe mich auch erschrecken wenn ein riesiger schwarzer 70kg brocken in einem affenzahn auf meinen hund zustürzen würde und dann auch noch kurz grollt.

Eben, da sollte man schon Rücksicht nehmen, zumindest bei unbekannten Hunden, die auch deinen Hund nicht einzuschätzen wissen.
Ich würde die beiden Hunde bei gemeinsamen Gängen ranrufen oder anleinen falls das mit der Zuverlässigkeit nicht so recht klappen will. Entweder dann verstärkt üben langsam auf andere Hunde zuzugehen und das auch bestärken. Das "Langsam" aber außerhalb von Hundekontakten üben und auch erst anwenden wenn es wirklich sitz! Den Fehler hab ich selber gemacht und das zu früh gesagt, damit machst du dir die Wirkung kaputt oder gibst sogar noch ungewollt ein "Attacke"-Kommando.
Solche Sachen lassen sich auch ganz gut auf einem Hundeplatz üben, wenn die Leute bereit sind mit die einen Trainingsplan aufzustellen und mitzuarbeiten.
Ansonsten hilft halt nur erstmal anleinen und eventuell mit dem anderen hundehalter absprechen ob Kontakt gewünscht ist und die Hunde nur einzeln hinlaufen lassen.

Grüße,
Yna


27. Juli 2002 00:19

hi yna
erstmal danke für deine antwort. hier noch ein paar ergänzungen.
der andere rüde verhält sich fast immer unauffällig.
das mit dem anleinen stellt schon ein problem dar, mein rüde hört im allgemeinen sehr gut (begleithundeprüfung), der andere rüde allerdings überhaupt nicht. ich kann meinen rüden in diesen scheinangriffen auch zuverlässig abrufen, aber ich finde, dass das nicht die lösung des problems ist. ich kann ihn auch in der freifussfolge an dem anderen hund vorbei führen. jedoch möchte ich meinem hund auch den freien kontakt mit hunden gewähren, wenn ich ihn jetzt ständig fuss nehme, denke ich, dass er nie normales verhalten erlernen kann. ausserdem gehen wir täglich auf eine hundewiese und ich muss zugeben die anderen hundebesitzer dort sehen das nicht so dramatisch wie ich. mein hundetrainer sagt, das sei eine, wenn auch sehr temperamentvolle aufforderung zum rennspiel. er hält es nicht für nötig das verhalten zu unterbinden, da er sich artgerecht verhalten würde. im endeffekt verunsichert mich sein verhalten und ganz selten mal besitzer von kleinen hunden. ich möchte nochmal betonen er verhält sich keinesfalls böse er wedelt währenddessen auch mit dem schwanz. was vielleicht auch noch wichtig zu erwähnen wäre, ist, dass er so wie andere hunde beim spielen bellen sehr häufig knurrt, dieses knurren lässt sich aber deutlich von bösem knurren unterscheiden.
ich habe mal versucht ihn anzuleinen, aber das hat nur heisse diskussionen mit anderen hundehaltern ergeben, ich sollte ihn los machen und ich würde übertreiben undmit anleinen würde er nur sein mühsam erlerntes sozialverhalten verlernen. erhat übrigens den wesenstest sehr gut bestanden und läuft auch problemlos im rudel. es sind nur einzelne entgegenkommende hunde.

27. Juli 2002 15:38

Hi Sina,

du hörst dich an, wie ich mich vor einiger Zeit auch noch für meinen Rüden gerechtfertigt habe ;o). Er hat zwar keine Scheinangriffe gemacht, sondern ist ganz normal höflich/langsam auf andere Rüden zu und bei vielen begann nachdem gegenseitigen Beschnüffeln, den anderen zu bedrohen. Je weniger der reagierte, je massiver wurde es.
Ich hab aber deswegen auch nicht den Konkakt unterbinden wollen oder ihn vorher schon ranrufen wollen u.s.w.. Auch bei mir fanden die meisten anderen Besitzer das nicht so dramatisch. Nachdem ich aber drei Jahre lang rumprobiert habe und letztendlich nichts erreicht habe, hatte ich ein Erlebnis (mein Hund bedroht anderen, es kommt zur Rauferei, ich bin so sauer, dass ich mich einmische, werde vom anderen Hund gebissen und falle auch noch kopfüber mit voller Montur in den See) was mich dazu brachte, zu "resignieren" und meinem Hund keine Rüdenbegegnungen mehr erlaubte. Ich rief ihn seitdem immer ran und führte ihn entweder Fuß vorbei oder ich ließ ihn absitzen, wenn der andere Hund dennoch auf uns zu kam. Das habe ich zwei Jahre lang durchgezogen. Dann hatte ich wieder ein Erlebnis: Ich komme an eine Wegbiegung, mein Hund frei ca. 2 m vor mir und genau in dem Moment kommt um die Ecke eine Frau mit angeleintem Jungrüden (angeleint und Jungrüde sind erfahrungsgemäß zwei Faktoren, wo mein Hund ganz besonders aggressiv reagiert), beide Hunde stehen sich unverhofft gegenüber, ich denk nur "ach du Scheiße" und mache auf dem Absatz kehrt, laufe in andere Richtung (hilft bei meinem in dem Fall am besten, auf ihn zulaufen würde ihn nur anstacheln), und hoffe und schiele mit einem Auge hin, was passiert (um evtl. doch eingreifen zu können). Ich traue meinen Augen nicht: Mein Hund steht total entspannt da, Ohren hängen herab, kein gesträubtes Fell, wedelt locker mit der Rute und freut sich ganz offensichtlich. Ich rufe, er kommt sofort angedackelt. Fazit: Es hat sich etwas im Verhalten meines Hundes geändert, ich kann ihn jetzt wieder vorsichtig und kontrolliert Kontakt aufnehmen lassen, nicht zu jedem Rüden und noch nicht überall, aber ich denke, das bekommen wir auch hin.
Und hätte ich das geahnt, dass das was bringt, hätts auch keine zwei Jahre dauern müssen ;o). Was die anderen Leute sagen, war mir egal. Eine Freundin und auch mein Freund meinten, ich hätte zuviel Schiss, dass mein Hund sich rauft und das würde sich natürlich auf den Hund übertragen. Beide wussten aber, dass ich vorher bei Raufereien meist einfach danebenstand und mir gar keinen Kopf gemacht hab und von daher auch wissen müssen, dass ich gar keinen Schiss habe und auch nicht nervös oder sonstwas bin ;o). Ich hab einfach mein Ding durchgezogen und tus immernoch und weiß jetzt, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Dass dein Hund mit der Rute wedelt ist kein Zeichen dafür, dass er sich nicht böse verhält. Hunde wedeln in allen möglichen Situationen, nicht nur wenn sie freundlich gesinnt sind.

Viele Grüße

Franziska

28. Juli 2002 15:58

hallöchen
vielleicht ist das nicht deutlich genug raus gekommen. das hat nichts mit rüdenrivalität zu tun. er verhält sich bei ganz wenigen hunden so und das sind sowohl hündinnen wie rüden und dazu kommt noch. er hat sich noch nie mit einem anderen hund gerauft. mein hundetrainer sagt, dass er dieses verhalten erlernt hat, da er anfangs ständig angeknurrt wurde und auch extrem dominiert wurde (unterwerfen, umkreisen usw.). er meint, dass er einmal geknurrt hat und, dass der andere hund ihn dadurch in ruhe gelassen hat, somit hatte er die technik raus.
ich habe heute nochmal mit meinem hundetrainer(dehra- trainer) gesprochen und der hat mich fast ausgelacht, er meint ich würde masslos übertreiben. ich muss dazu sagen, dass ich in diesen sachen sehr zart beseitet bin. ich kriege absolute panik wenn 2 hunde miteinander raufen, vielleicht dramatisiere ich es etwas.
der hundetrainer sagte, dass es völlig falsch wäre ihn zu isolieren, aber wenn es mich so sehr stört, soll ich ihn sobald er das verhalten zeigt mit einem "aus" strafen. das hört sich sicherlich lächerlich an, aber mein hund ist so sensibel, dass er auf so was schon extrem eingeschüchtert reagiert er kommt sofort zu mir und macht neben mir platz. wenn ich kurz vor einem hund umdrehe kommt er natürlich mit. die situation, wie du sie beschreibst habe ich noch nie erlebt, da mein hund sich sofort unterwirft oder abhaut wenn ihm ein selbstbewusster oder dominanter hund gegenübersteht.
mein problem ist einfach, dass ich sein verhalten nicht verstehe. unterbinden kann ich es ohne probleme, aber ich bin der meinung, dass wichtig ist, dass der hund neben einer zuverlässigen erziehung auch genügend nicht durch mich beeinflusste kontakte mit hunden hat.

28. Juli 2002 18:39

Hi Sina,

: vielleicht ist das nicht deutlich genug raus gekommen. das hat nichts mit rüdenrivalität zu tun.

Macht doch nichts. Ich wollte lediglich ausdrücken, dass "Fernhalten" wenn ein Hund in irgendeiner Form aggressiv reagiert eben doch etwas bringen kann bezüglich einer Verhaltensänderung.

: er verhält sich bei ganz wenigen hunden so und das sind sowohl hündinnen wie rüden und dazu kommt noch. er hat sich noch nie mit einem anderen hund gerauft.

Egal. Er verhält sich manchmal aggressiv.

: mein hundetrainer sagt, dass er dieses verhalten erlernt hat, da er anfangs ständig angeknurrt wurde und auch extrem dominiert wurde (unterwerfen, umkreisen usw.).

Wie kam es dazu? Ist das passiert als du ihn schon hattest oder zieht dein Hundetrainer Rückschlüsse auf die Zeit vor dir?

: er meint, dass er einmal geknurrt hat und, dass der andere hund ihn dadurch in ruhe gelassen hat, somit hatte er die technik raus.

Einmal knurren ist was anderes als Scheinattacken laufen (ja, ich weiß, das kommt nur ganz selten vor).

: ich habe heute nochmal mit meinem hundetrainer(dehra- trainer) gesprochen und der hat mich fast ausgelacht, er meint ich würde masslos übertreiben. ich muss dazu sagen, dass ich in diesen sachen sehr zart beseitet bin. ich kriege absolute panik wenn 2 hunde miteinander raufen, vielleicht dramatisiere ich es etwas.

Also wenn ich einen mittelgroßen Hund hätte und ein 19 Monate altes Doggenkalb würde aggressiv auf ihn zukommen, wär ich auch zart beseitet ;o). Das sollte einfach nicht passieren.

: der hundetrainer sagte, dass es völlig falsch wäre ihn zu isolieren, aber wenn es mich so sehr stört, soll ich ihn sobald er das verhalten zeigt mit einem "aus" strafen. das hört sich sicherlich lächerlich an, aber mein hund ist so sensibel, dass er auf so was schon extrem eingeschüchtert reagiert er kommt sofort zu mir und macht neben mir platz. wenn ich kurz vor einem hund umdrehe kommt er natürlich mit.

Ja, dann mach das doch so. Gönn ihm keine Erfolgserlebnisse mehr.

: mein problem ist einfach, dass ich sein verhalten nicht verstehe.

Scheinattackenlaufen ist ein häufiges Phänomen bei unsicheren Hunden. Über die Gründe kann man nur spekulieren. Mobbing von Schwächeren? Sich auch mal abreagieren? Den vermeintlichen Feind von vornherein einschüchtern?
Fakt ist aber, dass sich ein solches Verhalten verfestigen kann, je mehr Erfolgserlebnisse der Hund damit hat. Das könnte bei einer Dogge ziemlich problematisch werden, egal ob das nun aus Unsicherheit oder sonstwas für Gründen passiert.

Viele Grüße

Franziska