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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Rudelführung Teil II
31. Juli 2002 11:29

Hallo Gabi,

ich denke, warum viele Hunde trotzdem noch zum Besitzer zurückkommen, obwohl sie dafür schonmal bestraft wurden, hängt nicht damit zusammen, dass sie verstanden haben, dass sie für die vorherige Jagd bestraft wurden (das verstehen sie meiner Meinung nach nämlich nicht), sondern, dass diese Hunde beschwichtigen ohne Ende und einfach "Angst" haben Fehler zu machen.

Natürlich ist das Ergebnis (Hund kommt ja zum Besitzer) somit für viele vielleicht befriedigend, steht meiner Meinung nach aber in keinster Weise im Einklang mit der für mich in der Hundeerziehung wichtigsten Basis: Vertrauen.

Schau dir einen Hund an, der weiß, es könnte Ärger geben, wenn er zum Besitzer kommt und schau dir einen Hund an, der angerannt kommt, mit einem Strahlen in den Augen, da er weiß, hier bin ich sicher und mir passiert hier nichts.

Für mich eigentlich völlig klar, dass ich mich für Zweiteres entscheide.

Heike

31. Juli 2002 12:56

Grüß Dich Franziska,

ich habe zufällig ein wenig in die rudelführungsdebatte geschaut und nehme dein posting als aufhänger für eine bemerkung.

: Ein Hund kann auch Respekt haben, weil er seinen Besitzer "bewundert" und sich nach ihm richtet und diese Art von Respekt kann man sich auch ohne jegliche körperliche oder sonstwie negative Einwirkung erarbeiten und genau diese Art von Respekt entscheidet letztendlich über Rang.

Das, was du hier gesagt hast, trifft ziemlich genau den nagel auf den kopf. Wenn wir mit einem welpen beginnen, habe wir sehr gute karten, ist es ein erwachsener hund, stehen wir einem sehr eigenständigen lebewesen mit eigenen bewertungen gegenüber.
Wenn ich heute mit einem unbekannten hund anfange, kommt nach der standart bekanntmachung die zeit der abenteuerspaziergänge. Mit hunderelevanten aktivitäten kann man anerkennung bekommen.
Seit ich dabei mit dem clicker agiere, habe ich sehr wenig probleme, hunde an unerwünschten tätigkeiten zu hindern. Sie merken an meiner ganzen haltung und stimme, wenn mir etwas gegen den strich geht, weil sie mich sonst in der entspannten und selbstsicheren "clickerhaltung" erleben. Natürlich können situationen vorkommen, in denen ich ein kommando "durchsetzen" will. Das sieht dann so aus, dass ich warte, bis es geschieht. Man kann natürlich die situation so blöd aufbauen, dass es nichts durchzusetzen gibt, weil der hund schon das gegenteil gemacht hat oder keine zeit bleibt. Manchmal ist es halt klüger, ein kommando nicht zu geben, als eine nichtbefolgung zu riskieren.
In einem späteren posting wird das integrieren eines hundes in ein rudel diskutiert. In diesem zusammenhang fällt auch der name Viktor, über den ich seinerzeit berichtet hatte. Nun, bei ihm war es einfach. Kam er in ein rudel, übernahm der die chefpostition, fertig. War aber ein (körperlich + mental) überlegener chef da, hatte er null probleme, das anzuerkennen. Nach meinen jetzigen erfahrungen, sind überwiegend die hunde im twen oder frühen erwachsenenalter diejenigen, die durch auseinandersetzungen ihren rang testen.
Zum schluss noch ein nettes erlebnis von gestern. Bruno nimmt die spur eines hasen auf, der vor wenigen sekunden die sasse verlassen hat. (Ich hätte ihn anleinen können, denn ich hatte den hasen früh genug gesehen. Ich wollte aber wissen, wo wir jetzt stehen.) In enthusiastischen sprüngen geht es den berg hinunter genau auf die eisenbahnlinie zu. Ein NEIN bringt eine kaum sekunden dauernde unterbrechung. Übungsbedarf also...
Ein piff und Bruno kommt wie eine kanonenkugel den hang hinaufgeschossen, bolzt mich fast um, holt nach dem click sein leckelre und verschwindet wieder richtung hasenspur.
Dann gab es halt eine zweiminütige auszeit verweigerung meinerseits. Mal sehen, was draus wird. Mir sagt dieses beispiel viel über die motivationen des hundes und wie er mich vielleicht "sieht".
Der weg, den ich für wirkungsvoll halte ist, kooperation zwischen mensch und hund zu bestärken, nicht dauernd die konfrontation zu suchen. "Du erreichst deine hundlichen ziele, wenn du dich meinem menschlichen weg anschließt." Das heißt, dass auch ich kompromissbereit sein muss, wenn dieses rudel wirklich leben soll.

tschüß Martin & Mirko




31. Juli 2002 13:09

Hallo Martin


: Ein piff und Bruno kommt wie eine kanonenkugel den hang :hinaufgeschossen, bolzt mich fast um, holt nach dem click sein leckelre :und verschwindet wieder richtung hasenspur.
*schmunzel* sehr schönes Erlebnis. Bruno ist ganz schön clever.

: Der weg, den ich für wirkungsvoll halte ist, kooperation zwischen :mensch und hund zu bestärken, nicht dauernd die konfrontation zu :suchen. "Du erreichst deine hundlichen ziele, wenn du dich meinem :menschlichen weg anschließt." Das heißt, dass auch ich kompromissbereit :sein muss, wenn dieses rudel wirklich leben soll.

besser kann man's kaum schreiben ! Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Doch der Mensch muß erst lernen, seinen Kopf frei zu machen.
Viele Grüße
eve


:
:
:

31. Juli 2002 13:20

Hi Gabi,

: um Dich in Deinem Vorurteil zu entäuschen. Ich habe schon wesentlich mehr Rassen als nur Schäferhunde ausgebildet und denke schon, daß ich die Eigenheiten der verschiedenen Rassen kenne.

Mag sein, nur trotzdem klingt dein Stil sehr nach "Schäferhundler-Stil" ;o). Hunde für Behörden ausgebildet? Welche Behörden? *fühl mich schonwieder bestätigt in meinem Vorurteil ... bitte ausräumen* yawning smiley))))).

Viele Grüße

Franziska

31. Juli 2002 13:36

Hallo Franziska,
:
: Mag sein, nur trotzdem klingt dein Stil sehr nach "Schäferhundler-Stil" ;o). Hunde für Behörden ausgebildet? Welche Behörden? *fühl mich schonwieder bestätigt in meinem Vorurteil ... bitte ausräumen* yawning smiley))))).
:
Mich würde jetzt aber doch auch das "Schäferhundler-Stil-Vorurteil" interessieren.
Wie ist das von dir gemeint?

Viele Grüße
Tanja

31. Juli 2002 14:09

Hi Moni,

das Koffer-Beispiel kenn ich nur zu gut ;o).
Nur inwiefern widerspricht es dem, was ich gesagt habe bzw. was hat es überhaupt damit zu tun? Hier wurde ja eine vom Hund ausgeführte Handlung mit einer Reaktion seitens des Besitzers verknüpft, sondern zwei vom Besitzer ausgeführte Handlungen (Koffer packen, weggebracht werden) miteinander. Und das Hunde ein mega-Gedächtnis haben, hatte ich ja bereits erwähnt.

Viele Grüße

Franziska