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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Rudelführung Teil II
27. Juli 2002 08:54

Hallo Jule,
:
: Ich denke mal auch das schlechte "Komm" vieler Hunde auf Spaziergängen hat in aller Regel nichts mit "Respektlosigkeit" oder sowas zu tun sondern ist wie so vieles anderes einfach eine frage von mangelndem oder falschem Training.

Ja und nein. Es kann bei manchen durchaus auch Respektlosigkeit sein. Ist nämlich der Hund der Rudelführer, wird er nicht kommen. Auf dem Hundeplatz jedoch durchaus, weil es sich da für ihn lohnt und es keine verlockenderen Dinge (wie beim Spaziergang andere Hunde, Hasen, Schnüffeln..)gibt.
Bei denen es kein Rudelordnungsproblem ist und der Hund trotzdem nicht sofort kommt, liegt es klar am Training.
Ich trainiere zum Beispiel auf jedem Spaziergang, spiele, beschäftige mich mit meinem Hund.
Viele machen das nicht. Da sieht man den Mensch laufen und den Hund - aber zusammen laufen die eigentlich nicht.
Oder der Hund wird einfach abgeleint, damit man seine Ruhe hat und auch nicht mehr so lange Arme vom Ziehen - solche Leute gibt es auch.
:
: Mit vielen Hunden wird das "Hier" doch unter vernünftigen Bedingungen (am Anfang wenig Ablenkung...) fast nur auf dem Hundeplatz geübt und dann einfach erwartet, daß der Hund es auch auf dem Spaziergang kann denn "er hat es doch jetzt verstanden".

Stimmt.
:
: Aber:
: -Hunde sind im Allgemeinen nicht besonders gut darin zu verallgemeinern,
: daß ein Hund auf dem Hundeplatz und in Haus und Garten ein perfektes "Hier" hinlegt heißt noch lange nicht, daß er verstanden hat, daß er es auch auf dem Spaziergang tun soll unter gewaltiger Ablenkung.
: Das muß genauso aufwendig, eher noch aufwendiger geübt werden wie auf dem Platz, erst mit wenig Ablenkung, dann mit langsam steigender Ablenkung, und ich glaube, das versäumen einfach viele und sind dann der Meinung ihr Hund lehne sich gegen sie auf weil er nicht sofort kommt.

Stimmt.
:
: Häufig werden Hunde doch beim Spaziergang immer nur dann gerufen wenn es "nötig" ist, dh. wenn der Lieblingsfeind um die Ecke kommt, der leibste Spielgefährte auf der anderen Strassenseite auftaucht...

Habe ich auch oft genug so beobachtet.
Beim Kommando "Hier" schaut sich der Hund sofort um, was wo sein könnte.
:
: In Situationen wo der Hund grade sowiso nichts andere zu tun hat und ziemlich sicher sofort kommen würde wenn man ihn ruft, was man dann super nutzen könnte für Freude, Belohnung, einfach zum festigen des Kommandos, werden Hunde draussen einfach viel zu selten gerufen.

Stimmt.
:
: Resultat:
: -Der Hund lernt sehr schnell "oh, wenn sie mich auf dem Spaziergang ruft muss irgentwas interessantes in der Nähe sein"

Genau - siehe oben.
:

: Langer Rede kurzer Sinn, ich denke auch "Ungehorsam" auf Spaziergängen hat in aller Regel nichts mit "Aufmüpfigkeit" oder einem Rangordnungsproblem zu tun sondern schlicht und einfach mit mangelndem Training.

Für die meisten Fälle stimme ich dir zu, aber es gibt sicher auch Fälle von "Aufmüpfigkeit" sprich Rangordnungsproblemen.
:
Viele Grüße
Tanja

27. Juli 2002 09:28

Hallo Anja,

Da möchte ich mich deiner Ansicht auch anschließen.

: Bei der Erziehung lernt der Hund sozusagen die Regeln des Zusammenlebens mit uns Menschen und mit anderen Hunden oder auch anderen Haustieren. Das man hier absolut konsequent und somit für den Hund verläßlich handeln sollte ist klar.
:

Wenn das beachtet wird (was wirklich nicht leicht ist wenn man sich diese Haltung ständig ins Bewußtsein führen muß; d.h.wenn der liebevoll konsequente Umgang mit unserem Hund nicht automatisch funktioniert)gibt es ziemlich sicher auch keine sogenannten Dominanzprobleme.

: Und darum ging es mir in meiner Frage eigentlich: Mir fällt auf, dass viele Hundeführer bei Nicht-Befolgen oder zögerlichem Befolgen eines Signals ihrerseits schnell mit dem Dominanzbegriff bei der Hand sind und meinen, ihr Hund zeige ihnen sozusagen mangelnden Respekt dadurch.
:

Wenn mangelnder Respekt wirklich der Grund für Nichtbefolgen unseres "Wunsches" ist, dann hilft auch keine "Unterordnung" (*graus*).
Ich kenne Leute, die gehen/gingen regelmäßig zum Übungsplatz zwecks Unterordnung. Der Hund (Schäferhund und Rottweiler) zeigte dennoch keinerlei "Respekt" vor dem Halter, weil der sonstige Umgang alles andere als Führungskompetenz für den Hund erkennen ließ. Der Rottweiler wurde wegen Bissigkeit 4jährig eingechläfert.

: Ich denke, man sollte sich zuallererst fragen, ob der Hund wirklich weiß, was ich von ihm will. Wenn ich sicher bin, dass er das Signal kennt, kann es aber doch auch noch andere Gründe geben, warum das dazugehörige Verhalten nicht gezeigt wird, oder?
:
Das ist der Punkt. Wenn der Hund nicht weiß was ich von ihm will wird er in den meisten Fällen "vermenschlicht", wird ihm viel zu viel menschliche Intelligenz untergeschoben und das ist dann auch die häufigste Ursache für unfairen Umgang mit dem Hund, für ein Verhalten von uns, daß der Hund nicht verstehen kann und das ihn verunsichert.

Natürlich kann er mal etwas anderes wichtiger finden als z.B. zu uns zu kommen. Daß er meinen Wunsch aber als verbindlich akzeptieren muss lerne ich ihm eben durch liebevolle Konsequenz und evtl.(bei hartnäckigen Fällen) mit einem konditionierten Abbruchsignal, um seine momentane von mir unerwünschte Handlung abzubrechen um dann nochmals meinen "Wunsch" kundzutun .

Liebe Grüsse von Susi & Ronni



27. Juli 2002 10:24

Hi Tanja

: Ich trainiere zum Beispiel auf jedem Spaziergang, spiele, beschäftige mich mit meinem Hund.
: Viele machen das nicht. Da sieht man den Mensch laufen und den Hund - aber zusammen laufen die eigentlich nicht.

Mit meinem 4Bein trainiere und spiele ich zwar auch aber manchmal "ziehe ich mich zurück", d.h. ich lasse ihn einfach das machen wozu er gerade Lust und Laune hat. Er soll Hund sein. Über die Felder brettern, hier und da schnüffeln, seine Freunde begrüßen, dort buddeln, da mal wälzen ;-), einen Grashüpfer hinterher hoppeln etc. Solche Spaziergänge unternehmen wir u.a. auch und ich denke, sie tun ihm gut. Es macht auch Spaß, ihn zu beobachten. Wie er beispielsweise auf bestimmte Umweltreize reagiert. Wenn ich aus der Tür gehe, geht es gleich rechts zum Berg und das kann ich am besten mit Abenteuerspielplatz beschreiben. Den Eindruck habe ich zumindest, wenn wir dort spazieren gehen. Mein Kalb ist dann furchtbar aufgeregt und freut sich wie ein Schneekönig. Es riecht alles so toll, überall sind große Stöcke, es geht nach oben und nach unten hin etc.

Schöne Grüße

Porcha & Dino

27. Juli 2002 09:31

Hallo Jule,
: Langer Rede kurzer Sinn, ich denke auch "Ungehorsam" auf Spaziergängen hat in aller Regel nichts mit "Aufmüpfigkeit" oder einem Rangordnungsproblem zu tun sondern schlicht und einfach mit mangelndem Training.

smiling smiley))
"Langer Rede GUTER Sinn"

Liebe Grüsse

Alex & Aris

27. Juli 2002 13:25

Hallo Porcha,
:
: Mit meinem 4Bein trainiere und spiele ich zwar auch aber manchmal "ziehe ich mich zurück", d.h. ich lasse ihn einfach das machen wozu er gerade Lust und Laune hat. Er soll Hund sein.

Klar mache ich das auch. Bei jedem Spaziergang. Immer mal wieder bißchen was gemeinsam unternehmen und dann können sie wieder düsen.
Ich meinte damit Leute, die ihren Hund ableinen und fertig. Die sich auf dem Spaziergang gar nicht mit ihrem Hund beschäftigen.

Viele Grüße
Tanja

27. Juli 2002 15:51

Hi Tanja,

: Ist nämlich der Hund der Rudelführer, wird er nicht kommen. Auf dem Hundeplatz jedoch durchaus, weil es sich da für ihn lohnt und es keine verlockenderen Dinge (wie beim Spaziergang andere Hunde, Hasen, Schnüffeln..)gibt.

Wenn der Hund z.B. sehr verfressen ist und man auch draußen mit ihm richtig geübt hat, wird er auch da sehr wohl kommen und das auch noch zuverlässig, selbst wenn er im Rudel die erste Geige spielt. Kommandos sind immer reine "Dressursache". Im hündischen oder wölfischen Rudelverband gibt es keine keine Verhaltensweisen, die dem gleichkommen, was wir mit unseren Hunden mit Kommandos erreichen. Kein Hund kann einem anderen befehlen: Setz dich, lauf neben mir her, geh dort hin, komm sofort zu mir.

Viele Grüße

Franziska