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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Flegelphase-Hund ist plötzlich taub!
01. Oktober 1999 11:37

Hallo Moni!


: Da ist was dran von wegen Ungehorsam festigen...
: Allerdings hab ich Balu vom Dritten Tag an seit wir ihn haben etwa 2-3 Stunden täglich frei laufen lassen.

Ich bin mit Wonda auch hauptsächlich ohne Leine gelaufen, als wir sie bekommen haben. Sie hat sich auch schön an uns orientiert - bis sie sich sicher war, daß wir ihr nicht abhanden kommen..... Wie gesagt - Du sollst Balu ja nicht den Rest seines Lebens anhängen, aber in der Flegelphase ersparst Du Dir einfach viel Streß, wenn Du ihn anhängst und ihm mal wieder klarmachst, daß er sich an Dir orientieren muß. Wenn es Dir aber nicht behagt, ihn anzuhängen, dann laß`es und sieh selber, was passiert. Ich habe es ja damals auch nicht glauben wollen, daß ich Wonda als Husky ruhig mal drei Monate an die Leine hängen soll. Hätte ich doch nur getan, ich hätte mir ehrlich viel erspart.

Ein unausgelasteter Hund ist sicher nicht aufnahmefähig um etwas zu lernen.

Ich bin der Meinung, daß Du einen Hund, der sich an der Leine an Dir orientieren muß, erheblich mehr auslastet als einen, der einfach so in der Gegen umeinanderspazieren kann und auch noch lernt, daß sein Frauchen doch nicht so einen langen Arm hat wie er bisher dachte. Bei der Auslastung kommt es nicht auf die Kilometer an, die Du abreißt, sondern darauf, wie sehr die Sinne des Hundes gefordert sind. Wonda kann zur Zeit wegen einer Verletzung am Sprunggelenk nicht so viel laufen wie sonst, aber wir üben jetzt vermehrt in der Wohnung, z.B. Tricks. Der Hund ist trotz Bewegungsmangels wunderbar ausgelastet!

: : Vielmehr glaub ich, daß ein Leinenzwang in der Pupertätsphase beim Rüden zu Fehlverhalten führen könnte.

Ich glaube, Du suchst Argumente gegen die Leine, weil Du selber nicht dahinter stehst. Ein paar Wochen an der langen Leine rufen keine Verhaltensstörung hervor! Und wenn Du merkst, daß es jetzt mal besser wäre, den Hund abzuleinen, damit er z.B. sich mit einem anderen Rüden arrangieren kann, dann ist ja auch nichts kaputt. Andererseits lernt Balu dann auch wieder, daß er erst mit Deiner Erlaubnis zu anderen Hunden darf, was ihm unter Umständen mal die Haut retten kann....

Bitte glaube nicht, daß Du Deinem Hund Böses tust, wenn Du ihn mal eine Weile anhängst. Du kannst nur einfach viel souveräner durchsetzen, was Sache ist. Vielleicht solltest Du aber auch Deine Einstellung zum Hund mal überprüfen. Wer hat denn bei Euch das Sagen? Wie gehst Du auf Spiel-oder Streichelaufforderungen ein? Wo schläft der Hund? Wer geht zuerst durch die Tür etc.
: Absolut zuverläßig gibts wohl nicht, aber zu 98 % kam er, auch wenn eine Menschengruppe mit 8 Hunden in die entgegengesetzte Richtung spaziert ist.
: Ich war also sehr zufrieden mit "uns".

Ist doch toll, dann wird es sicher auch nicht lange dauern, bis Balu sich wieder gefangen hat und ganz der Alte ist! Was glaubst Du, wie es Leuten geht, bei denen der Hund überhaupt noch nie gefolgt hat, der sich einen Deubel um seine Leute schert und der nun an die lange Leine muß und ein komplettes Umerziehungsprogramm absolviert? Meistens machen die Leute mit den geratenen Verhaltensmaßregeln aber erst dann ernst, wenn der "Leidensdruck" groß genug ist, sprich wenn überhaupt nichts mehr geht. Du hast es da ja noch richtig gut!

Also besagtes Buch hab ich heut per Post endlich bekommen, werd ich mir morgen mal durchlesen.

Ähem, pardon, welches Buch? "Mach mehr aus Deinem und"? Ist wirklich gut, da kannst Du einiges über Rangordnung lernen.

Vielleicht kann ich Dich direkt anmailen wenn ich dazu noch Fragen habe?
:


Aber sicher, jederzeit!


: Genauso würd mich Clickern interessieren, aber ich kann mir kaum vorstellen wo der Vorteil zur konsequenten "herkömmlichen" Erziehung liegt?

Dann befaß Dich einfach mal mehr damit und schmökere mal so richtig im Forum. Natürlich ist nicht der Knackfrosch an sich das Geniale, so nach dem Motto: Ich kauf mir'n Knackfrosch und schon funktioniert mein Hund! Das tolle daran ist, daß Du den Hund punktgenau bestätigen kannst und der Hund so viel besser weiß, was Du eigentlich von ihm willst. Und das Schönste am Clickertraining ist, daß es nur positiv ist, keine Strafe. Damit lernen Hunde bedeutend freudiger und werden unglaublich kreativ. Das kann man sich aber erst vorstellen, wenn man es ausprobiert hat und über die evtl. auftretenden ersten Probleme hinweg ist. Wonda ist inzwischen eine recht erfahrene Clickerhündin und weiß genau, wie der Hase läuft. Sie ist ein Hund, der bei Druck einfach zumacht, die "klassische" BH-Vorbereitung war für uns beide grausig. Sie wollte nicht mal mehr auf den Platz, und mit dem Clicker habe ich mich dort ehrlich gesagt noch nicht getraut zu trainieren. Lauter "das-haben-wir-schon-immer-so-gemacht"-Leute dort. Und von den Clickerleuten wird offensichtlich immer erwartet, daß die Hunde in kürzester Zeit zu absoluten Höchstleistungen auflaufen, auf jeden kleinen Wink reagieren, niemals unfolgsam sind usw. Wie bei den "Bio-Leuten" oder Vegetariern. Wenn die mal einen Schnupfen haben, dann auch gleich gelacht und gesagt: "Siehst du, deine alternative Lebensweise hat sich auch nicht vor der Erkältung bewahrt". Das lenkt nämlich so schön von dem eigenen Fehlverhalten ab...

Also, Clicker oder Knackfrosch oder was auch immer besorgen und dann einfach mal ausprobieren. Wonda hat nie gerne Platz gemacht, jetzt grinst sie dabei!

Schöne Grüße von
Franziska und Wonda

01. Oktober 1999 20:44

Hallo Bianca,

danke für die aufmunternden Worte:-))

Es wird allmählich wieder besser, wir üben öfter als zuvor und Balu wird kräftig gelobt.

Es ist nicht ganz einfach freundlich zu klingen wenn man innerlich kocht, aber es hat auch sein gutes für die eigene Selbstbeherrschung...

Vielleicht war auch der Rückschritt bei den Leckerlieintervallen zu rasch, trotzdem gibts jetzt nur noch ab und zu was.

Wenn ich jetzt wieder jedesmal Wurst etc. geb, hat Balu mich in der Tasche.

Viele Grüße
Moni

01. Oktober 1999 20:55

: Hallo Franziska!
:
:
: Wie alt war Wonda als Du sie für einen längeren Zeitraum an die Leine genommen hast?

Ich hab nichts gegen Hund an der Leine, wenns nicht dauerhaft ist. Wär Balu verletzt bliebe uns ja auch nichts anderes übrig, als ein paar Wochen Leinenzwang.

Allerdings ist doch gerade im jetzigen Alter der soziale Kontakt zu Artgenossen wichtig und der kann halt nur natürlich ablaufen wenn der Hund sich frei bewegen kann.

Richtige Katastrophen gabs bei uns bisher noch nicht, aber ich ärger mich halt weil ich weiß daß er begreift was ich will, sich aber querstellt:-((

Mal sehen, heut liefs schon wieder etwas besser. Hab ihn nicht mehr arg viel beachtet und kein Zutritt auf die Couch. Das sind wohl so Signale die es dem Hund erleichtern seinen Rang richtig einzuordnen.

Mit das Buch hab ich "Was tu ich nur mit diesem Hund" von Aldington gemeint. Bin noch nicht durch, aber das was ich bisher gelesen habe finde ich sehr aufschlußreich.

Thema Clickern am Rande: Wie alt war Wonda als ihr damit begonnen habt?
Trainiert ihr nur privat oder auch im Verein?

Viele Grüße

Moni


02. Oktober 1999 09:33

Hallo Du :-),

von an die Leine nehmen halte ich auch nicht's bei Bekannten von mir hat es nur gebracht, dass der Hund gelernt hat mit und an der Leine zu hoeren aber ohne kann ich machen was ich will :-(

Xanni und ich gehen immer ohne Leine, wir suchen uns Orte wo keine Strassen sind damit nichts passiert.
Als Xanni diese Phase hatte (ich bin fast ausgeflippt) haben wir auf zwei Arten 'trainiert'.

a.beim Buddel auf Ruf nicht gekommen:
Ich hingegangen Hund geholt (ohne Reden) zurueck zum Ort des Rufens, dort angekommen gelobt.
b.Hund zu weit vorne (die Richtung bestimmt)
dauernd versteckt, andere Wegabbiegung genommen, oft auf dem Weg kert gemacht (sobald der Hund wieder an mir vorbei war wieder kert, manchmal sind wir immer nur ein paar Schritte weit gekommen) sogut wie nix mit dem Hund geredet.

b. funktioniert am besten wenn ihr in fremden Gegenden seit wo der Hund sich nicht auskennt.

Ich hoffe es hilft dir

Liebe Gruesse und Erfolg
Bine

04. Oktober 1999 10:07

Hi Moni,

: Das hab ich noch nie ausprobiert weil ich ihm nicht nachlaufen will, aber wenns bei Euch gewirkt hat.
: Ist Xanni nie "geflohen" wenn Du sie holen wolltest?

Nee, ich habe sie auch nur beim Buddeln geholt, da war sie sehr beschaeftigt, dass einzig bloede war, dass sie irgendwann anfing auf mich zuzukommen wenn ich kurz vor ihr war und dann konnte ich nicht's mehr machen :-( aber auch diese Phase ging vorrueber.
Wenn sie uebrigens vom Buddelloch vor mir weggerannt waere haette ich sofort kert gemacht und waere in die andere Richtung gelaufen.

: Das hab ich auch schon immer gemacht, ist auch mal wieder öfter nötig. Man wird zu nachlässig wenn sich die ersten erfolge Einstellen.
Wie war :-( aber du hast es ja erkannt, wie auch die meisten hier im Forum aber leider gibt es Leute die kappieren es nie :-( und leidtragender ist der Hund.

: Aber es wird schon wieder besser, der eigene Optimismus und ein Grinsen im Gesicht auch wenn einem nicht danach ist:-))
Bei der Einstellung habe ich bei dir keine Bedenken dass es nicht hinhaut :-)

Ciao Bine