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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Rudelführung Ergänzung
31. Juli 2002 12:46

Hallo Heike,
:
: ich gebe dir da Recht. Clickern und Rangfolge sind für mich persönlich zwei unterschiedliche paar Schuhe: ich clickere, damit mein Hund lernt, was ich von ihm will, wenn er die Dinge dann gelernt hat, bin ich trotzdem der Meinung, dass er sie nur befolgt, wenn er mich auch vollständig als Chef anerkennt.
:
: Vielleicht ist das bei der 100%igen Signalwirkung anders und vielleicht habe ich die noch nicht mit meinem Hund erreicht und denke deshalb so, aber auch ich achte, trotzdem ich viel clickere,auf die Rangfolge.
:
Ich gebe dir da vollkommen recht, sehe ich nämlich genauso.
Und eben die 100%ige Signalwirkung - wann haben wir die denn wirklich erreicht?

Dann ist mir noch was eingefallen:
wenn denn Befolgen von Kommandos nichts mit Rangfolge zu tun haben soll (wie die anderen hier sagten), warum führen dann meine Hunde ein 98%iges, positiv erlerntes Kommando nur bei mir aus und nicht bei Fremden?
Oder wenn zum Beispiel meine Tochter zu einem der Hunde Fuß sagt, kommt lediglich ein müdes Grinsen, aber von Fuß keine Spur.

Viele Grüße
Tanja


31. Juli 2002 13:03

: :
: : Genau hier liegt mein Punkt: den erwähnten "Respekt" hat der Hund u.U. auch gelernt, wenn ich negativ eingewirkt habe.
:
: Ich meinte mit dem nötigen "Respekt" (deshalb auch in Anführungszeichen) nicht, daß man seinen Hund verschlägt, sondern lediglich, daß er einen als Rudelführer anerkennen muß.


Genauso hatte ich Dich auch verstanden. Ich stimme Deinem Posting zu, meines sollte nur ne Ergänzung sein smiling smiley.

Es grüßt
josh.

31. Juli 2002 13:08

Genau dasselbe Beispiel hatte ich unten auch. Du hast Recht, ein Kommando aufbauen ohne negative Einwirkungen hat nichts mit Rangfolge zu tun, das Befolgen dann in jeder Situation aber sehr wohl.
Weiteres Bsp: Meinen Kater habe ich auch geclickert, er ist nicht blöder als die Hunde und versteht die Kommandos genau. Aber wenn er keine Lust/keinen Appetit hat, macht er nichts, da kann ich sagen, was ich will. Die Hunde dagegen folgen immer (naja, fast immer, aber wir sind ja alle nur Menschenwinking smiley).

31. Juli 2002 14:02

Hallöle!
----------------snip
Dann ist mir noch was eingefallen:
wenn denn Befolgen von Kommandos nichts mit Rangfolge zu tun haben soll (wie die anderen hier sagten), warum führen dann meine Hunde ein 98%iges, positiv erlerntes Kommando nur bei mir aus und nicht bei Fremden?
---------------snip

Geht uns komischerweise genauso. Woran das nur liegt?


Ich meine, was noch wichtiger als jegliche "Führerschaft" ist: VERTRAUEN. Das kann ich nur gewinnen, wenn ich mich auch "hündisch" benehme und auch einmal Grenzen aufzeige. Ich weiss nicht, wie alle anderen hier ihre Hunde beobachten, aber scheinbar habe ich ein völlig degeneriertes Paar erwischt... Da gibt´s schon mal einen auf die Fresse, wenn Usha nicht gleich beim ersten Mal den Knochen rausrückt, Dino kriegt einen drauf, wenn er mit mir vom Joggen kommt (hat ungefragt das Rudel verlassen), Usha geht von Dinos Platz, tut sie´s nicht, gibt´s zur Warnung einen Knurrer. Und das ist alles positiv? Der Hund ist durchaus gewohnt, mit negativen konsequenzen zu leben -- NUR das richtige Mass macht´s. Und die Ausführung eines Hörzeichens ist gleichrangig mit einem von der Couch runterknurren, nur, dass das eine "menschelt" und das andere "hündelt". Für mich sind Hörzeichen/Sichtzeichen Mittel zur Kommunikation und zur Zusammenarbeit mit meinem Hund. Also sollte er diese auch ausführen. Ein Rudel gibt sich auch "Sichtzeichen", wenn´s zur Jagd geht etc. nur eben anders. Das Prinzip von "Zeichen" ist dem Hund also nicht fremd. Es gibt das "Stehen-bleiben-und-komm-her-gucken" etc. oder machen das Eure Hunde nicht?

Ich möchte den Menschen kennenlernen, der nur Positives in seinem Leben erfahren hat. Ich finde morgens früh um 6 aufstehen und in die Arbeit fahren sicherlich nicht arg dolle, mache es aber trotzdem, weil man ja auch was zu bezahlen hat. Positiv ist, dass mein Job Spass macht, ich nur einen halben Tag arbeite, aber daheim wartet ja auch noch ein wenig Arbeit.

Bitte, also kommt doch mal runter von der rosa Wolke und überlegt mal: Mein Hund wird mich als "Rudelführer" anerkennen, wenn ich überlegt arbeite, ihm bekannte Mittel/Triebe nutze und er absolutes Vertrauen zu mir hat.

Noch´n Beispiel: Wir hatten die Rettungshundestaffel da mit einem kleinen Parcours und ich wollte auch mal mit Usha ein wenig üben -- Usha hat diese Geräte, Stege, Hängebrücken noch nie gesehen.
Sie ist mit mir über Leitern und Brücken ohne mit der Wimper zu zucken und mit einer Traumwandlerischen Sicherheit, dass ich aus dem Staunen nicht mehr raus kam. Warum? Ich denke zum Einen weil´s ihr unheimlich viel Spass bringt und weil sie mir vertraut. Weil ich für sie berechenbar und hündisch logisch bin: Ich knurre sie zur Warnung oder Drohung mal an (wenn sie mal ein Kommando, was sie auf jeden Fall kennt, nicht ausführt), ich bin (fast;-)) konsequent, ich bin für sie der Nabel der Welt und nicht umgekehrt... unsere Hunde dürfen sogar mit im Bett schlafen --- ui, so was!


Aber dann ist man ja "größenwahnsinnig", "despotisch" oder wie auch immer, wenn man einmal herausgefunden hat, wie es funktioniert...

Grüßle
Moni

31. Juli 2002 13:42

Hi Tanja,

: Aber ich denke, das ist nur die Theorie - weil wann ist ein Kommando positiv aufgebaut und mit jeder Ablenkung gefestigt. Eigentlich nie wirklich. Weil man kann nie alle Eventualitäten üben und Absichern.

Da ist was Wahres dran. Wenn man alle möglichen Eventualitäten absichert und übt, hat man trotzdem ne ziemlich hohe "Erfolgsquote".

: Es wird immer wieder neue Situationen geben, in denen der Hund anders reagieren kann und wenn er dann nicht den "Respekt" hat, dann wird es dünn mit der Ausführung von Kommandos.

Ich denke, in einem solchen Fall kommt man mit dem Kommando an sich eh nicht weit, mit dem erarbeiteten und aufgebauten "Respekt" schon aber dann ist es halt egal ob man nu das "Kommando-Wort" benutzt oder irgendein Wort, weil letztendlich die Stimmung des Halters entscheidend ist. Da hat aber wieder das eine nix mit dem anderen zu tun. So ist zumindest meine Erfahrung.

Viele Grüße

Franziska

31. Juli 2002 15:29

Hallo Moni,

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Dann ist mir noch was eingefallen:
wenn denn Befolgen von Kommandos nichts mit Rangfolge zu tun haben soll (wie die anderen hier sagten), warum führen dann meine Hunde ein 98%iges, positiv erlerntes Kommando nur bei mir aus und nicht bei Fremden?
---------------snip

: Geht uns komischerweise genauso. Woran das nur liegt?

Auch nicht anders, wenn du mit positiver Bestärkung (nicht Bestechung) arbeitest. Hund weiss ja, dass du ihm das Erfolgserlebnis verschaffst.

:Ich weiss nicht, wie alle anderen hier ihre Hunde beobachten, aber scheinbar habe ich ein völlig degeneriertes Paar erwischt...

grinning smileya gibt´s schon mal einen auf die Fresse, wenn Usha nicht gleich beim ersten Mal den Knochen rausrückt, .........

Klar! Ich hab auch kein Problem damit, wenn ihr schreiben würdet, ihr zieht eurem Hund eins über, wenn er euch das Fressen vom Teller nimmt, während ihr esst!

: Dino kriegt einen drauf, wenn er mit mir vom Joggen kommt (hat ungefragt das Rudel verlassen),.........

Ich denke, das interpretierst du falsch. Sie zieht ihm bestimmt nicht eins über, weil er eine halbe Stunde vorher das Rudel ungefragt verlassen hat.

: Usha geht von Dinos Platz, tut sie´s nicht, gibt´s zur Warnung einen Knurrer.

Auch OK! Siehe oben. Sollte einer unserer Hunde das Sofa nicht freiwillig räumen, würd ich ihn auch runterschmeissen! Davon mal abgesehen, das unsere "Tutsi-tutsi-Hätschelchen" gar nicht von alleine aufs Sofa springen, sondern nur auf Signal *ggg*!

: Und das ist alles positiv? Der Hund ist durchaus gewohnt, mit negativen konsequenzen zu leben -- NUR das richtige Mass macht´s.

Hör doch bitte damit auf anderen falsche Aussagen, bzw. Meinungen zu unterstellen!!!
Kein Mensch schreibt hier, dass Hunde keine Zwänge erleben, dass es nicht körperliche Auseinandersetzungen zwischen ihnen gibt, dass die Rangordnung in "Problemfällen" untereinander nicht durchaus ruppig ausdiskutiert wird. Aber Herrgottnochmalmalefiz, sie wirken aufeinander nicht körperlich ein, weil ein Hund ein Signal des anderen nicht beachtet. Wenn der Alpha das Startsignal zum Halali gibt, dann ist der der daheim bleibt selbst schuld, der kriegt halt keine Beute, da brauchts kein "Absichern des Kommandos!"

:Und die Ausführung eines Hörzeichens ist gleichrangig mit einem von der Couch runterknurren,......................

Das ist Quatsch! Es ist etwas grundsätzlich anderes! Außer du willst jedes Hörzeichen als "Drohung" vestanden haben!

: Ein Rudel gibt sich auch "Sichtzeichen", wenn´s zur Jagd geht etc. nur eben anders. Das Prinzip von "Zeichen" ist dem Hund also nicht fremd.

Siehe oben! Und wann gibts jemals fürs nicht Reagieren auf ein Sichtzeichen Dresche??? (meine ich nur im übertragenen Sinn, ich unterstelle das hier nicht, ok?)

: Ich möchte den Menschen kennenlernen, der nur Positives in seinem Leben erfahren hat. Ich finde morgens früh um 6 aufstehen und in die Arbeit fahren sicherlich nicht arg dolle, mache es aber trotzdem, weil man ja auch was zu bezahlen hat. Positiv ist, dass mein Job Spass macht, ich nur einen halben Tag arbeite, aber daheim wartet ja auch noch ein wenig Arbeit.

Ja toll! Wir vermenschlichen unsere Hunde zu sehr *megabreitgrins*

Nochmal! Gewalt zwischen Rudelmitgliedern gibt es im Zusammenhang mit Rangordnungsfragen dann, wenn es um Tabuüberschreitungen geht:

"Fressen, Liegeplätze, Sexualtrieb, etc...."

Grüsse Alex