:hallo Barbara,
: 2. Glaubt Ihr, daß ich den Hund damit unter Streß setze (2x disken langt aber eigentlich pro Spaziergang, dann läßt sie es unter "normalen" Spaziergeh-Konditionen sein (sprich: es regt sich nichts für mich wahrnehmbar im Wald))?
wie reagiert sie denn auf die disk? beim Freddie muss ich die disk gar nicht dabeihaben, es reicht, wenn ich mir an die brusttasche klopfe und sage: "denk dran, ich habse dabei". sofort fällt mein hund in sich zusammen, läuft nur noch fuss, mit angelegten ohren und gesenktem schwanz ...
irgendwann habe ich mir gedacht, das kann es doch wohl nicht sein!
mein hund hat wohl eine ähnliche geschichte wie deiner. ich habe ihn als erwachsenen hund - er war damals so ca. 1 - 3 jahre alt - aus dem th geholt, er war herrenlos aufgegriffen worden und es hat sich nie ein vorbesitzer nach ihm erkundigt. mir wurde gesagt, er hätte schon ein paar tage unterwegs sein können, was mir logisch erscheint, denn der Freddie ist ein richtiger "mörderhund" wie eine bekannte ihn immer nennt. heißt, er jagt nicht nur, er kriegt auch, tötet und isst auf. ein jäger hat mir mal erklärt, dass beim Freddie noch die vollständige jagdsequenz abliefe. ich kann ihn also wirklich nicht unkontrolliert rummrennen lassen. was ich alles unternommen habe, möchte ich jetzt hier nicht aufzählen, es war einiges. eigentlich habe ich nur den teletakt ausgelassen. gebracht hat mir auf dauer nix was ...
ich kenne, glaube ich, auch alle schlauen sprüche von anderen hundebesitzern.
: 3. Ich lasse sie bewußt noch Mäuse jagen, da sie sich dabei ja (zufällig) mehr in meiner Nähe aufhält und anderes Wild in dem Moment vergißt. Glaubt Ihr, das ist ok?
ich weiss es nicht, für mich und den Freddie ist es o.k. ich war mal auf einem seminar bei Günther Bloch und der meinte, beim mäusejagen sei der hund wenigsens "stationär". seitdem lass ich ihn - kontrolliert - buddeln, d. h. ich muss halt vermeiden, dass Freddie sich "festgräbt", sonst ist auch das vorbei.
: Nicht böse sein, aber den Link auf das Anti-Jagd-Training kenne ich schon, übe auch eifrig danach mit Erfolgen dann, wenn es gerade absolut nichts Aufregenderes in der Nähe gibt (was ich natürlich weder riechen noch hören kann...). Das Problem ist, daß Zora bzw. die Situation absolut unberechenbar ist, das heißt: Es klappt alles die ganze Zeit ganz toll: z.B. Abrufen vom MO (kennt sie ja auch schon ;-) ), wir arbeiten auch an einem Wildgehege mittlerweile ohne Probleme, aber dann, bei einem "normalen" Spaziergang im Wald düst sie trotzdem plötzlich los.... Wer dann noch auf die schleifende Schleppleine treten kann, muß in meinen Augen ein Reaktions- und Sprintwunder sein - ich kann es jedenfalls im Normalfall nicht, obwohl ich sportlich bin und sie permanent beobachte ...
mir scheint, du kennst den Freddie
))
bei ihm kommt hinzu, dass er so verdammt schnell ist. bis andere hunde aufgestanden sind, ist er schon 200 m entfernt und er geht ansatzlos ab, d. h. es kommt kein "versicherungsblick" in meine richtung und wenn er weg ist isser weg. er kommt niemals da wieder raus, wo er rein ist und finden tut man ihn erst nach stunden wieder ...
was ich mittlerweile versuche ist, ihn genau wie du permanent zu beobachten, anzusprechen, wenn auch nur die ohrenstellung sich verändert und ihn wirklich permanent zu beschäftigen. d. h. so ein spaziergang ist harte arbeit und ich bin hinterher fix und alle. ich ändere ständig die richtung, lasse ihn zwischendurch fuss laufen, sitz machen, mache suchspiele mit ihm, lass ihn apportieren - das volle programm halt.
er war jetzt seit mitte januar nicht mehr weg - wenn du das als erfolg bezeichnen willst, ich bin jedenfalls ganz stolz.
was geholfen hat, ein kleines bisschen, ist die fährtenarbeit. obwohl wir noch nicht sehr professionell suchen, ist er sofort da, wenn er merkt er soll eine fährte machen.
vielleicht tröstet es dich ja, wenn ich dir sage, dass ich den Freddie mittlerweile so weit habe, dass er in übersichtlichem gelände (felder, wiesen mit nicht zu vielen hecken) relativ sicher abrufbar ist. ich habe mich, nach nunmehr 5 1/2 jahren damit abgefunden, dass er niemals ganz kontrollierbar sein wird und es gibt einfach gegenden, da hängt er an der leine - BASTA!
was jetzt aber nicht heißt, dass wir nicht permanent weiter dran arbeiten - wie heisst es immer so schön: die hoffnung stirbt zuletzt ...
ich wollte dich mit meinem posting nicht entmutigen, bleib einfach dran ...