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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Wahlloses Schnappen nach Personen
05. Oktober 1999 12:10

Hi Tonia
Ich liesse mich allen Argumenten an des Inhalts: Dominanzproblem.

Dein Hund ist mit 14 Mt. noch nicht ganz ausgewachsen, Du hast noch ca. ½ Jahr Zeit, ihm die sehr üble Schnapperei für immer abzugewöhnen.
Ich betrachte die Lage als sehr ernst, da dieses Anfallen + Zuschnappen eine Vorstuffe eines Angriffs mit Zubeissen sein kann.
Ein Riesenschnauzer kann in einem solchen Fall für Menschen tödlich einwirken, sollte sich der jetztige Zustand steigern.

Geht nicht von einem einzigen positiven Aspekt des Überbehütens aus, selbst wenn das «Behüten» euch fast als etwas Gutes erscheinen sollte.

::: (durch auf den Boden werfen und dort eine Weile liegen lassen).
Im Notfall auf den Boden werfen ist das Eine. Das Tier gehört sofort auf den Rücken (!) gelegt, der Hundeführer (Alphatier) steigt über den Hund. Er kann sich sogar mit vollem Gewicht drauflegen.
Diese Totalunterwerfung üben und mit einem WORT (Befehl) verknüpfen.

Unbedingt mehrmals/Tag 10 Min. Unterordnungsübungen praktizieren.
Das Tier genau so fair behandeln und loben wie bei allen anderen Übngen. Der Hund soll Unterordnung nicht als Gewalt erleben, sondern als Haltung, die er gerne tun will.
Eure Dominanz wird sich daraus ergeben.

Eigene Erfahrung
Ich habe den Riesenschnauzer meines Nachbarn (Das Tier warf Kinder um und klemmte zu) sogar mit meinem Zähnen in die Kehle «geklemmt», während ich minutenlang auf ihm lag. Da der Nachbar den «Überfall» auch lernte, war dieses überaus gefährliche Gebahren des Hundes bald vorbei.

:::Vielleicht weiß jemand von Euch, was ich falsch gemacht habe, bzw. was er falsch verknüpft haben könnte.

Ob Du, Tonia, was falsch gemacht hast, weiss ich nicht. Riesenschnauzer haben es eben so in sich ... FRODO wird sich auch seiner Körpergrösse bewusst geworten sein ...
Wenn Ihr jetzt (!!!) das Problem konsequent angeht, werdet Ihr alles Richtige + Notwendige getan haben.

ciao vero







05. Oktober 1999 12:50

Hallo Veronika,

: Im Notfall auf den Boden werfen ist das Eine.
: Das Tier gehört sofort auf den Rücken (!) gelegt,
: der Hundeführer (Alphatier) steigt über den Hund.
: Er kann sich sogar mit vollem Gewicht drauflegen.
: ...
: Eure Dominanz wird sich daraus ergeben.

Mit der letzten Behauptung wäre ich ohne weitere Erläuterung
sehr vorsichtig.

Vielleicht hättest Du noch hinzufügen sollen, dass man
sowas natürlich erst machen sollte, wenn klar ist,
dass der Hund das auch mit sich machen lässt, d.h.
die Rangordnung bereits vorher(!) zurechtgerückt ist!
Sonst kann sowas nämlich böse ins Auge gehen.

Im Gegensatz zu vielen anderen bin ich nämlich
der Meinung, dass man durch "Alphagehabe" (also z.B.
Futterrangordnung, Schlafplätze, wer zuerst durch die Tür, etc...)
zwar ganz gut die Rangfolge demonstrieren kann, nicht aber
allein dadurch bereits zum Alpha wird.

Der Respekt des Hundes vor seinem Halter entsteht durch
Vertrauen in seine Fähigkeiten, allem voran an seine soziale Kompetenz.
Und die muss man sich schon anders verdienen.

"Unterordnungsübungen" (wer hat bloss diesen dämlichen Begriff
erfunden?) sind zwar ein praktikabler "Test", ob der Hund
die Rangordnung noch im Sinne des Halters sieht,
wer sie aber als Grundlage dafür versteht,
der könnte von seinem Vierbeiner schnell eines besseren
belehrt werden.

Viele Grüsse,
Harr.


05. Oktober 1999 14:30

Hallo Tonia,

: War der Hund damals in Eurem Verein auch ein Riesenschnauzer? Der Dickkopf der "Riesen" ist ja Geschichte...

Nein, es war ein Malinois und der mußte leider eingeschläfert werden wegen den organischen Schäden, sprich Gehirn, da war was gar nicht in Ordnung und deshalb die Aussetzer.

:Aber es ist alles i.O., auch Nieren, Leber etc.

Na Gott sei Dank.

: Vielleicht ist es am sinnvollsten, nochmal von vorne anzufangen und jegliche Inkonsequnez zu vermeiden.

Konsequenz ist das allerwichtigste bei der Erziehung. Hunde nutzen die kleinste Schwäche oder Intoleranz sofort aus. Da Dein Frodo ja noch nicht ausgewachsen ist solltest Du sofort anfangen. Ich habe für alles was verboten ist oder was ich nicht möchte das Kommando NEIN. So brauchen meine beiden nicht unnötig viele Kommandos zu lernen sondern nur das eine das für alles gilt was ich nicht möchte. Aaron hatte auch mal eine Zeit lang alles angekläfft und geknurrt. Ich habe beim Gassi gehen dann Fremde Leute angesprochen ob Sie mir helfen würden und habe sie Aarons Ball werfen lassen, so lange bis er sich hat anfassen lassen. DAs mache ich noch heute, denn er ist immer noch der Meinung das er entscheiden müßte wann er mich beschützt. So will ich das aber nicht. Und so heißt es weiter üben.

: Aber ist es nicht so, daß das ausgeprägte Schutzverhalten ganz schlecht "rauszukriegen" ist?

Ganz raus wirst Du es wohl nie bekommen. Ich lasse Aaron ja auch seinen Schutztrieb, aber unter meinen BEdingungen. Das bedeutet Arbeit, für den Menschen.

Liebe Grüße

Heike, Kimba & Aaron


05. Oktober 1999 19:02

Hallo Tonia,

:Natürlich nutzt es nicht so viel, den Hund hinterher zu bestrafen - aber es kam ja ohne Vorwarnung und so :plötzlich, daß ich so gut wie keine Chance hatte, entsprechend zu reagieren!

Ja ist mir schon klar. Ich kann mir das sehr genau vorstellen und gerade deshalb würde ich diese speziellen
Situaionen immer und immer wieder mir dem Hund durchüben (mit Leine !) bis er geschnallt hat, dass
er nix - aber auch gar nix- zu melden hat.
Ich habe das damals mit meinen Rüden in der Hundeschule gemacht.
Zuerst in Einzelunterricht die Grundkommandos nochmal RICHTIG durchgegangen, bis es wirklich sass und dann die gestellten Situationen: fremde Männer (er mochte Männer nicht so besonders) kamen auf mich zu -
und er hat dann so nach und nach gelernt, dass dabei keine Gefahr für sein Frauchen besteht und er Ruhe
bewahren konnte.

grinning smileyas "lange Platz" klappt schon sehr gut, auch alle anderen Befehlt werden für sein Alter sehr korrekt ausgeführt.
:Natürlich werde ich in nächster Zeit wieder das Grundprogramm abarbeiten und auf noch mehr Konsequnez :achten.

Du brauchst zum Üben eigentlich nur PLATZ und NEIN. Ich stell mir das so vor:
Hund liegt meinetwegen vor Eurem Haus und Leute kommen - der Hund springt wahrscheinlich auf-
NEIN + PLATZ. Irgendwann schnallt er das schon.
Natürlich kann es auch nicht schaden, das Grundprogramm nochmal so richtig auf Vordermann zu bringen.

:Vielleicht sollte ich ihn noch mehr ignorieren und besonders auf sein Schmusebedürfnis weniger eingehen.

Ja, das ist okay.

:Meinst Du denn, daß sein Schutz- und Revierverhalten die Ursache ist, oder kann es mir passieren, daß ich statt
:der Ursache nur das Symptom bekämpfe?

Wie schreibt Aldington doch so schön in seinem Buch:
"Verhaltensprobleme haben ALLE EINES GEMEINSAM: Sie entstehen auf Grund von Beziehungsproblemen
zwischen dem Hund und seiner Umwelt, dh. also seinem menschlichen Rudel..........
Schonungslos sei es ausgesprochen: IHR HUND NIMMT SIE NICHT ERNST."

Und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Mach Deinem Hund klar, dass Du bestimmst und dann hast Du auch
mit seinem Schutztrieb keine Probleme mehr.
Natürlich wird der Trieb immer bleiben - Du musst ihn nur unter Kontrolle bekommen und das schaffst Du eben
nur dadurch dass Du ihm klarmachst, was er darf und vorallem was er nicht darf. Lass ihm auch die kleinste
Kleinigkeit nicht mehr durchgehen !

:Wie lange hat es bei Deinem Rüden gedauert, bis Beserung eingetreten ist?

Das ging eigentlich recht schnell. Dass Anspringen hat er schon nach 2 oder 3 X gelassen. Danach ist er dann
-sozusagen auf dem Sprung- liegen geblieben und hat nur noch furchterregend geknurrt. Aber er ist eben
liegen geblieben !
Nach ein paar Wochen war er dann recht entspannt und hat auch das Knurren gelassen.
Wir haben das 2 x wöchentlich in der Hunedschule mit vielen fremden Personen geübt und ich war doch
ziemlich erstaunt, wie schnell man die Fortschritte sehen konnte.

Du musst nur unbedingt die speziellen Situationen üben, üben u. nochmals üben dann gehört Dein Problem bald der Vergangenheit an, da bin ich sicher.

Viele liebe Grüße, Heike




05. Oktober 1999 19:05


Hallo Andreas,

:Entgegen Heikes Ansicht bin der der Meinung, daß in Fällen derartiger Aggressionen wie einem Schnappen :nach anderen sofort die Verletzung eiens absoluten Tabus gezeigt bekommen muß. Auch wenn ich kein Freund :davon bin, so kommt man meines Erachtens bei solchen gegebenheiten um eine sofortige Bestrafung nicht :herum, da der Hund wissen muß, dass er eine absolut zu beachtende Regel verletzt hat. Hier ist allerdings viel :Gefühl für das Maß der Strafe und die anschliessende Versöhnung gefragt.

Natürlich wäre es sinnvoll, den Hund WÄHREND seines Vergehens zu bestrafen. Aber wie will man (frau) das machen ?
Ich kann jetzt nur von mir und meinem Rüden ausgehen: es wäre für mich nicht möglich gewesen, den Hund
während seiner "Anfälle" zu strafen. Ich hätte wahrscheinlich mit dem Knüppel auf ihn einschlagen können
und er hätte es nicht mal bemerkt !
In der Hundeschule hat man mir dafür Teletakt epmpfohlen, aber das habe ich schon damals abgelehnt.
Ich wusste, dass es meine Schuld war, dass der Hund sich so verhielt, also warum sollte ich ihm ein
Teletakt anlegen ???

:Aber Strafe nur da wo es aufgrund der Schwere des "Delikts" unausweichlich scheint, ansonsten lieber klare
:Rudelpositionen aufbauen und positives Verhalten bestärken.

Nochmal: wie würdest Du Deinen Hund in dieser Situation strafen ???

Klare Rudelposition aufbauen und positives Verhalten bestärken ist doch hier auch angebracht und natürlich
-solange dies Rudelposition nicht geklärt ist- den Hund an der Leine halten.

Bei uns in der Hundeschule ist im Moment ein Mann mit einem Rottweiler. Das ist die absolute Wildsau
(der Hund, nicht der Mann ) Er fällt alles an, was ihm zu nahe kommt.
Der Mann ist vollkommen überfordert - wahrscheinlich hat er auch noch Angst vor seinem eigenen Hund -.
Der Hund ist ausgestattet mit Teletakt und Stachelhalsband. Und was nutzt das ? Gar nichts !
Ich fände es auch hier wesentlich sinnvoller, einfach die Rudelposition zu ändern. Was meinst Du ?

Viele Grüsse, Heike





05. Oktober 1999 20:09

Hi Harr !
Schau bitte bei Tonia nach, was sie mit auf den Boden werfen meint.
Dass jemand sein Tier auf den Rückenlegt, ohne ihm Schmerzen zu bereiten, setze ich voraus. Ebenfalls setze ich voraus, dass die jeweilige Person überhaupt weiss, was sie tut und wie wie es tut.

Es ist mir unmöglich - und ich bin auch nicht daran interessiert - jede meiner Äusserungen mit ganzen Romanen zu umschreiben und den Hundehalter zu hinterfragen, ob er eine Bewegung bis ins letzte Detail kennt.

Ich denke, Tonia ist klug genug, zu verstehen und vielleicht in einem Sachbuch nachzuschlagen. Sie benötigt sicherlich keinen Oberlehrer.
Den Begriff «Unterordnungsübungen» habe ich nicht erfunden.
ciao vero