Ohne Titel :: Hundeerziehung + Soziales

Ohne Titel

von Irina(YCH) am 07. August 2002 17:54

Hallo Yorkies,
geht es euch auch so, ihr seid eigentlich ganz froh, wenn Euer Hund Fremde anzeigt, sich nicht einschüchtern läßt, selbstbewußt auftritt und klar stellt: "das Frauchen bewache ich" und ihr z.B. ohne Angst vor unliebsamen Gästen in der "Wildnis" campen könnt.
Meine Hündin macht das alles und vergrößert dadurch auch ein Stückchen meine Bewegungsfreiheit. Nur langsam fängt sie an, es mit dem Wehrtrieb zu übertreiben. Kinder werden angebellt oder Bekannte, die sie mindestens schon 20 mal erlebt hat. Auch andere Hunde, die sie kennt, werden auf einmal als "Gefahr" erachtet. Bisher gehorchte sie eigentlich sehr gut, aber wenn sie ihre "Muskeln auspackt" stellt sie auf einmal die Ohren komplett auf Durchzug.
Wenn sie lossprintet drehe ich mich - wenn es geht - sofort um, gehe in die andere Richtung und rufe sie. Wenn die Distanz ihr zu groß ist, und sie dann endlich kommt, lasse ich sie sitzen, bis der "böse Feind" an uns vorbei kommt und Gelegenheit hat, sich über meinen agressiven Hund zu beschweren. (Also ganz befriedigend finde ich diese Lösung noch nicht, wenn ich ihr aber hinterher gehe, fühlt sie sich nur noch bestärkt und wird noch agressiver und läßt sich dann auch nur noch sehr schwer einfangen.) Wenn sie von vorne herein an der Leine ist, ist es übrigens noch schlimmer. Sie hat übrigens noch nie geschnappt sondern beschränkt sich auf wütendes Bellen.
Habt ihr einen guten Tipp, wie ich die Balance zwischen gewünschter Wachsamkeit und unerwünschter Überwachsamkeit in den Griff bekomme? Wäre über Tipps echt froh, da ich sie nicht durch falsches Verhalten meinerseits verunsichern will. Habe bisher (obwohl sie nicht mein erster Hund ist) nie so einen starken Wehrtrieb bei meinem Hund erlebt.
Ach ja, sie ist jetzt übrigens 10 Monate alt, ca. 40 cm hoch und seit der 8. Wo bei mir.




von Steffen(YCH) am 07. August 2002 19:02

Eine Gegenfrage: Rasse oder Mischung?????

Ansonsten such dir einen guten Hundetrainer der sich mit Verhaltenstherapie auskennt. Leider findet man solche Fachleute selten auf Hundeplätzen.
Wichtig wird sein daß Verhalten live zu erleben und zu begutachten.
Dann erst kann man sinnvoll helfen.
Therorie ist leider gut, aber oft schlecht umsetzbar. Was du jetzt falsch machst wird hinterher umso schwerer wegzubekommen.

Gruß Steffen


von Gila(YCH) am 07. August 2002 21:45

Hallo

Hast Du vielleicht unbewußt diese Verhaltensweisen bei deinem Hund verstärkt, denn wie du schreibst, möchtest Du einen Hund der auf Dich aufpasst?
Wenn eine Hündin mit 10 Monaten sich so verhält wie du es schilderst, ist m.E. etwas nicht in Ordnung.
ich denke Du solltest schnellstens Hilfe bei einem guten Therapeuten suchen.
Für mich ist das beschriebene Verhalten kein Wehrtrieb, denn die Hündin wird ja nicht angegriffen, sondern greift an.


viele Grüße

Gila

von Antje(YCH) am 08. August 2002 05:19

Hallo Irina,

wie wäre es denn, wenn Du ihr ganz einfach klar machst, wer von Euch der Boss ist??? DU bist Alpha und DU bestimmst, wer von den Rudelmitgliedern angemacht werden darf und wer nicht!!! Meistens hilft schon eine sichere Grundausbildung (d.h. wenn der Hund ein Kommando sicher ausführt, auch wenn er gerade keine Lust dazu hat und es kein Leckerchen zu erwarten gibt). Im übrigen basiert solch ein Verhalten nicht auf "Mut", sondern auf Unsicherheit des betreffenden Hundes. Der selbstsichere Hund wartet in für ihn bedrohlichen Situationen erst einmal ab, der unsichere Hund reagiert nach dem Motto "Schlage ich nicht gleich zu, dann haupt mir wohlmöglich der andere eins auf die Rübe", er kann also auf Fremde gar nicht gelassen reagieren. Hier kann auch das Alter eine Rolle spielen, jeder Hund macht mehrere "unsichere Phasen" durch, so wie Menschen ja auch, und diese Phasen liegen auch von Rasse zu Rasse unterschiedlich. Auch gesundheitliche Probleme können die Reizschwelle sinken lassen. Ein Hund, der sich körperlich nicht wohlfühlt oder gar Schmerzen hat, fühlt instinktiv, daß er nicht in der Lage ist, im Notfall entsprechend reagieren zu können, und will die Situation lieber gleich regeln. Meistens handelt es sich aber um ein Erziehungsproblem, welches sich durch jeden erfolgreich in die Flucht geschlagenen Feind vergrößert.

Viele Grüße

Antje

von Chico(YCH) am 08. August 2002 07:34

hallo irina,
scheinbar hast du - so wie antje schon geschrieben hat - ein dominanz- bzw. rangordnungsproblem.
wir hatten bei unserem rüden ähnliche probleme, die wir dann aber mit viel training und konsequenten handlungen in den griff bekommen haben.

wie laufen solche attacken ab? beruhigt sie sich schnell wieder? kann das nicht auch verunsicherung sein? wäre bei ihrem alter vorstellbar. akzeptiert sie nach kurzer zeit die menschen / hunde? besuchst du eigentlich eine hundeschule? wieviel kontakt hat sie zu anderen hunden bzw. auch zu anderen menschen? das sind viele fragen, aber noch lange nicht alle, um die situation zu beurteilen. ohne den hund und dich persönlich zu kennen, wird dir keiner hier wirklich kompetente ratschläge geben können. du solltest dringend persönliche hilfe suchen.

vielleicht kannst du aber folgendes versuchen:
1. solide grundausbildung, unbedingter gehorsam. such dir eine gute hundeschule (wenn du nicht schon eine hast) und trainiere unterordnung. täglich. mehrere kleine einheiten. und bestehe auf die korrekte ausführung.
2. beobachte deinen hund genau, wenn ihr in eine "gefahr" kommt. wichtig ist, dass du den "blocker" (z.b. "nein" in verbindung mit "platz"winking smiley VOR der aktion des hundes setzt. du musst agieren, nicht reagieren. du hast oft nur sekunden zeit, um die zeichen deines hundes richtig zu deuten. es wird sicherlich nicht von heute auf morgen funktionieren, aber du wirst es erkennen. leine den hund an aber "häng" in nicht an der leine auf. lass ihm etwas spielraum. je straffer die leine, desto stärker der hund.

viele grüße, christina

von Tanja(YCH) am 08. August 2002 07:47

Hallo Irina,

ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, daß es sich hier weniger um Wehrtrieb, als vielmehr um Unsicherheit des Hundes handelt.
Aus Entfernung ist es immer schwer zu sagen, aber ein wirklich selbstbewußter Hund hat es nicht nötig, sich so zu verhalten.
Es erscheint mir auch eher so, daß sie keinen richtigen Halt in eurem Rudel hat.
Gib ihr klare Regeln für euer Zusammenleben und erlaube ihr dieses Verhalten nicht.

Viele Grüße
Tanja
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