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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Stachler und Co im Schutzdienst
13. August 2002 14:24

Hi Josh,

ich gehör zu den Leuten, die ihrem Hund nimmer ein Stachelhalsband ummachen würden. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass ein Hund der gerade extrem "kirre im Kopp" oder anders gesagt "triebig" ist ein normales Halsband gar nicht mehr merkt und einen Stachler nicht im geringsten als Schmerz, sondern lediglich als etwas lästig empfindet. Ich habs noch nicht probiert (und ich werds auch nicht probieren ;o), aber ich glaube mein eigener Hund würde einen Stachler in so einer Situation kaum merken.

Viele Grüße

Franziska

13. August 2002 14:22

Hallo Uwe,

: Lass uns diskutieren und nicht streiten :-)

gerne doch... man will ja schließlich voneinander lernen und sich nicht übereinander ärgern.

Viele Grüße

Sören

13. August 2002 14:57

Sören,
:
: jein ;-))) Also im Prinzip verstehst Du das schon richtig. Ist nunmal bei einigen Hunden so, das sie schnell "übermotiviert" sind. Das hast du aber generell überall in jeder Hundesportart, abhängig von der Veranlagung des Hundes der sie betreibt. Ich kenne im Agility-Sport genausoviele Hunde, die trieblich "zu" machen und jegliches Kontaktzonentraining oder Steuerung auf Handzeichen vergessen wie im Schutzhundesport. Ebenso gibt es Schutzhunde, die sich ohne Zwangsmaßnahmen lenken lassen, weil sie trieblich eben nicht so hoch stehen. Aufs Siegertreppchen kommst du aber mit diesen Hunden in der Regel genauso wenig wie im Agility mit Hunden ähnlicher Veranlagung.

Jein ;-))) für den Bereich Agility kann ich in so einem Fall nur sagen, dass die Hindernisse nicht sauber trainiert worden sind, bzw. das Training nicht konsequent gewesen ist in Bezug auf Führtechniken. Viele behaupten ihr Hund sei hindernissicher und laufen schon Übungsparcours, obwohl sie noch lange nicht so weit sind. Also fängt der Hund an erst ziemlich weit unten abzuspringen, dann etwas weiter oben, dann vor der Kontaktzone. Und dann hast du das Problem, das er "im Trieb" steht und Kontaktzonenfehler macht. Im Agility kann ich es beurteilen und entsprechend Alternativen aufzeigen, im Schutzdienst fehlt mir einfach die Erfahrung. Ich erkläre es meinen Leuten auf dem Platz immer so: Die Kontaktzonengeräte müssen zur Gewohnheit werden und der Hund läuft von Anfang bis Ende darüber. Springt er früher ab, muss es sich einfach "irgendwie falsch" anfühlen. Falte mal deine Hände, schau welchen kleinen Finger du unten hast und versetzte mal deine Finger um eins nach oben oder unten. Scheissgefühl, oder? So muß sich ein "falsches Verhalten" für den Hund anfühlen. Aber ich/wir driften etwas ab....

: Einen Hund, den ich im Agility ständig motivieren muß, damit er nicht auf dem Laufsteg einschläft, herunterfällt und sich verletzt, bei dem komme ich wahrscheinlich auch im Schutzdienst ohne großartige Zwänge aus...

Der war jetzt echt hart!! Ich musste mir das gerade bildlich vorstellen.... ;-)))

: Viele Grüße
Ebenso

Uwe u. Pico


13. August 2002 16:19

Moni,

ich versuche mal auf deine Antwort einzugehen, obwohl das Posting schon etwas lang geworden ist und es nicht einfach sein wird hier noch zu folgen. Oh, und ich werde mal versuchen kurz und knapp zu antworten, kann also etwas unhöflich wirken. Nicht böse sein, OK?!

: Mit einem Anfängerhund übt man das noch über "Aus", aber irgendwann ist der Hund so "geil auf auf die Beute", dass man da, da gebe ich Dir Recht, einen aversiven Reiz einführen muss.

Aha! Also doch: Solange Trieb steigern, weil es so durch POs, etc gefordert wird und dann mit aversiven Reizen arbeiten um ihn wieder runterzuholen. Genau der Punkt, den josh anspricht und nicht akzeptiert. Ich akzeptiere ihn bis zu einem bestimmten Punkt, werde aber nie so arbeiten.

: Aber zu einem Schutzdienstteil gehört noch:
: Beim Revieren ist das korrekte absuchen der Verstecke gefragt
: Beim Rückentransport, das aufmerksame "bewachen" und rückführen des Figuranten und die Zusammenarbeit mit dem HF.
: Apportieren ist auch noch dabei (und auch das bringe ich einem Hund nicht über Stachler bei)

Das ist ja alles schön und gut, aber "beklagt" wurde, dass der Stachel überhaupt eingesetzt wird. Das es Bereiche gibt, wo er nicht eingesetzt wird, stand ausser Frage.

: Ich streite nicht ab, dass ein gewisser Zwang, egal mit Stimme oder Stachler oder was weiss ich, im SchH-Sport nötig ist. Ich habe bei unseren SchH-Hunden im Verein ansonsten keine verlässlicheren Hunde kennengelernt.

Das impliziert aber nicht unbedingt, dass es ohne nicht geht, oder?! Nur weil du sie nicht kennst, kann es sie doch geben?

: Zudem sollte man auch mal überlegen, dass die "Vollblut" SchHler sich ihren Hund meist im Welpenalter holen und gezielt darauf hin arbeiten.

Worauf hinarbeiten? Triebe aufzubauen um mit aversive Reizen......siehe oben.

: Wenn also über die SchHler gemeckert wird, was ist mit Jägern? Jagdhund möchte ich da nicht sein. Und Jagen muss man heutzutage auch nicht wirklich mehr....

Also, jetzt bewegst du dich aber unter deinem Niveau ;-) Was ist denn das für ein Beispiel? Ich bin der Meinung das Jagen (und der Jagdhund) sinnvoller ist als nur zum Spass, für sportlichen Ehrgeiz, einem Hund eine Ausbildungsmethode aufzuzwängen die darauf hinausläuft, dass wenn ich alles richtig mache, ich meinem Hund aversiven Reizen aussetzen muss(!). Also wirklich, willst du hier vielleicht ablenken?! ;-)

Tschau

Uwe u. Pico

13. August 2002 16:23

Hi Tanja,

: Wie gesagt, für meinen Freund ist ein Pickel entfernen eine Höllenqual. Er schreit hier mindestens genauso wie einer, der den Arm gebrochen hat oder ähnliches.

Ach Gottchen, du wolltest damit aber nicht ernsthaft behaupten das dein Hypochonder dieselben Schmerzen dabei hat!?!?!?!
Das die lieben kleinen Pelztierchen mitunter auch so eine Show abziehen ist allerdings unbestritten, lernen sie es doch schon als Welpe mit "jammern" und "quieken" die Beisshemmung auszulösen ;-).
Löst dein Freund denn bei dir wenigstens auch eine "Quetschhemmung" aus?

Amüsierte Grüße
Nele & Cisko (der deinem Freund sicher in nichts nachsteht)


13. August 2002 17:06

Hallo Sören,

: Wo willst Du denn die Grenze ziehen?? entweder ich kann körperliche Zwänge beim Hund akzeptieren oder ich kann es nicht. Aber dann bitte konsequent, denn es gibt immer eine Alternative, auch wenn sie Leinenzwang und Maulkorb heißt. Aber auf der einen Seite körperliche Zwänge auf dem Hundeplatz zu verurteilen und plötzlich außerhalb des Platzes zumindest zu akzeptieren ist an Doppelmoral nicht zu unterbieten. Wir drehen uns das so hin wie es paßt.
:

Das hat nichts mit Doppelmoral oder sonstigem zu tun. Für mich ist es nun mal ein Unterschied, ob es sich um einen verhaltensgestörten Hund handelt, der resozialisiert werden soll, oder um einen Hund, der darauf trainiert werden soll in der Prüfung "noch ein paar Punkte gutzumachen".


: Denn wenn ich anfange bei einem ausgewachsenen Rüden, der beim Spaziergang fremde Kinder aus Dominanz besteigt, dieses Verhalten wegzuignorieren oder wenn er es gerade mal nicht macht wild drauf los clicker... sorry, aber dann handel ich grob fahrlässig. Ich denke, in dieser Situation kannst auch Du gewisse körperliche Einwirkungen tolerieren, oder nicht??
:

Zum einen ist es schon grob fahrlässig, es soweit überhaupt kommen zu lassen. Denn da habe ich als Hundeführer schon ganz gewaltige Fehler im Vorfeld gemacht, bis es soweit kommt. Oder siehst Du das anders. Und ja, man kann das auch anders beheben, ohne gleich zu Stachel und Co. zu greifen. Wobei genau dieser Fall in meinen Augen bereits ein Problemfall ist. Ein selbstgemachter zwar, nichts desto trotz ein Problemfall. Allerdings heisst das nicht, dass ich bei solch einem Hund sofort zu Stachel und Co. greifen würde.

: Und wenn nun derselbe Rüde im Schutzhundesport konsequent die Unterordnung verweigert oder den Helfer im Versteck bedrängt, dann muß ich auch hier konsequent und sofort dieses Verhalten unterbinden, und zwar genauso wie ich es auch außerhalb des Platzes mache.
:

Warum verweigert der Rüde die UO? Weil er dominant ist?
smiling smiley Sorry, aber wenn ich sehe, was in unserer Gegend so als SchH-Hund rumläuft, und dann noch als dominant bezeichnet wird, muss ich einfach lachen.
Warum bedrängt der Hund den Figuranten zu sehr? Vielleicht weil er zu sehr gepuscht wurde? Und nun muss dagegengehalten werden?

: Du hast zwar Recht, wenn Du sagst, daß das eine ein großes Problem ist und das andere nur Hobby, aber der Hund weiß das nicht. Und der Hund legt uns dann unsere Inkonsequenz auf dem Platz als Schwäche aus, was dann wieder im "normalen" Leben zu Problemen führt... oder wie willst Du denn einem Hund erklären, das ein "Aus" auf dem Hundeplatz weniger wichtig ist als ein "Aus" auf dem Spaziergang??
:

Was hat Verzicht auf Zwangsmassnahmen in der sportlichen Ausbildung mit Inkonsequenz zu tun?
Wenn man es natürlich in der Ausbildung darauf anlegt, dass man irgendwann zu Zwangsmassnahmen greifen muss, dann ja, kann es vielleicht als Inkonsequenz bezeichnen.

Gruss Cindy