Hallo Sören,
:: "Warum ist die Verwendung von Stachelhalsbändern in der Schweiz verboten?"
: Keine Ahnung.... warum gibt es in Deutschland Rasselisten?? Nur weil etwas vom Gesetzgeber verboten ist muß es nicht automatisch richtig oder sinnvoll sein.
Wirklich nicht? Ich unterstelle dir hier, dass du dir natürlich darüber im Klaren bist, dass TT und Stachler deswegen verboten sind, weil deren Mißbrauch so nahe liegt. Weil damit insgesamt mehr Schaden, als Nutzen angerichtet wird.
: Gegenfragen:
:-Warum funktioniert es dann?
Ich bezweifle das allgemein gültige Funktionieren dieses Triebmodells. Im Übrigen nicht nur in der Hundeausbildung. Kennst du das Beispiel mit den Fußballspielern, die trotz einer eigentlich "aggressionsabladenden Beschäftigung" im Spiel immer aggressiver werden
)) Nach dem althergebrachten Triebmodell müßten sie durch ihre Tätigkeit auf dem Spielfeld so friedlich wie Lämmchen werden.
Außerdem behaupte ich, dass es eben NICHT funktioniert, solange man bei der darauf basierenden Hundeausbildung NICHT auf Hilfsmittel wie Stachler und Co. verzichten kann UND solange es nicht bei ALLEN Hunden funktioniert. Und wieviele bleiben dabei auf der Strecke? Ich weiss schon, die waren dann halt "nicht triebig genug"!
: Und welche neueren Verhaltensmodelle meinst Du..............
Sämtliche, die auf der "Lerntheorie" beruhen, bzw. das Individuum nicht als isolierten Dampfkessel, sondern immer in Interaktion mit seiner individuellen Umgebung, bzw. als Produkt seiner Erfolgs- und Misserfolgserlebnisse sehen. Die Gefahr beim psychohydraulischen Modell liegt unter anderem für mich darin begründet, dass jegliches Versagen allzu leicht dem Hund und seinen "nicht genügenden Anlagen" zugeschoben werden kann. Die beste aller möglichen Entschuldigungen!
: und von welchem Autor finde ich etwas über Schutzhundeausbildung?
......weiss ich nicht, da ich mich damit zu wenig beschäftigt habe, bzw. kann ich mir gut vorstellen, dass es im Bereich dieser Szene niemanden gibt, der wirklich wissenschaftlich arbeitet.
: Und welche Elemente des psychohydraulischen Triebmodells haben ihre Gültigkeit verloren und was davon findet in der beutebezogenen Schutzhundeausbildung Anwendung?
Das Modell in seiner Gesamtheit ist nicht mehr Stand der Wissenschaft (Ethologie). Die Triebe werden nicht mehr sozusagen als isolierte angeborene Ladungen des Lebewesens betrachtet, sondern man spricht von einzelnen genetischen Prädispositionen, die wie o.g. in ständiger Interaktion mit der Umgebung stehen, bzw. durch den ununterbrochenen Lernprozess Veränderungen unterliegen.
Diese Lernprozesse gelten eben für jedes Individuum, bzw. Lebewesen.
Viele Grüsse
Alex & Aris
PS.: Als "Dampfdruckkessel-Modell" gehört das psychohydraulische Triebmodell kulturgeschichtlich auch ins 19.Jahrhundert, wo seine Ursprünge liegen. Damsl wurden alle Maschinen so betrieben. Man sollte doch zur Kenntnis nehmen, dass sich die Welt seither weiterentwickelt hat.