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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Warum tut er das?
15. August 2002 19:41

Hallo Katja,

also ich würde dir raten, nimm deinen Hund an die Schleppleine (am besten aus Leder) geh mit ihm zu der Wiese. Wenn er schön spielt und sich gut benimmt, dann kannst du ihn ruhig loben.
Sollte er versuchen, sich einen Rüden "auszusuchen", den er dann bedrängen kann bzw. mit dem er dann streiten will, verbiete es deinem Hund schon im Ansatz. (ich verwende "Geh weiter!"winking smiley. Beobachte deinen Rüden genau, wie er sich benimmt.
DU erlaubst ihn, was er machen darf und nicht er.
Aufreiten ist nicht erlaubt - die einzigen die Aufreiten dürften wären die Hundehalter :-D.
Allerdings solltest du nie in eine bereits angespannte Situation eingreifen (höchstens abrufen, wenns klappt).

Es ist schwer zu erklären. Nimm am Besten mal Einzelstunden bei einem guten Trainer, der ohne Gewaltmittel arbeitet und die Hunde "lesen" kann.

In unserer Gruppe ist auch ein Hund dazugekommen, der das Spielen unter Hunden nicht richtig gelernt hat. Jetzt würde er zwar gerne, ist dabei sehr grob und sobald sich der Spielpartner unterwirft, wird der dann platt gemacht
:-(.
Die Frau muss jetzt immer aufpassen, hinterherlaufen, bevor was passiert einschreiten, ihn mit Rüden spielen lassen, wenn er brav ist und ihn ständig beobachten. Stressig, aber es funktioniert.
Heute hat er sogar meinen Rüden zum Spiel aufgefordert und blieb dabei sehr brav ;-).

Es ist für mich immer noch schwierig meinen Hund zu verstehen, aber ich bin am Lernen...

VG
Sonja und Benny



16. August 2002 12:38

Hallo Katja,

Also erstmal zur Beruhigung, als "unnormal" im eigentlichen Sinne kann man das Verhalten Deines Hundes nicht bezeichnen.

Ich schätze, bei Hunden die sich so Verhalten ist das eine Mischung aus Unsicherheit, Territorialverhalten und etwas anmaßendem Austesten von Grenzen wobei letzteres grade bei Rüden durch den Testosteronspiegel noch verstärkt wird.

Man darf nicht vergessen, daß es für das Rudeltier Hund ja im Grunde nicht normal ist ständig Nachbarn und Fremde zu treffen und mit ihnen soziale Kontakte zu pflegen. Wölfe und wildlebende Hunde würden sowas niemals tun, treffen zwei fremde Rudel aufeinander, wird entweder respektvoll Abstand gehalten oder das Territorium verteidigt.
Wenn Du jetzt aber auf die "Fremden" zugehst, dann auch noch bei ihnen stehenbleibst ist der Hund mit der Situation vermutlich einfach überfordert und sieht sich quasi zum Handeln gezwungen.
Manche Hunde kommen mit diesen "seltsamen" sozialen Verhaltensweisen in der menschlichen Gesellschaft einfach nicht so gut klar wie andere die sich super problemlos daran anpassen.

Die Frage ist nun, was man dagegen tun kann.
Oft hilft es schon, beim ersten Zusammentreffen nicht stehen zu bleiben und sich zu unterhalten sondern zusammen mit dem anderen Hundebesitzer zügig weiterzugehen, so wird schon mal etwas die Spannung aus der Konfrontation genommen, da zum einen ja auch Ihr als Hundebesitzer Euch nicht direkt gegenübersteht, zum anderen, weil sich wärend des Vorwärtslaufens einfach nicht soviel Gelegenheit und Anlass findet aufeinander loszugehen.
Oft laufen die beiden Hunde dann noch eine Weile etwas grummelnd und Nackensträubend nebeneinander her, schneiden sich eventuell mal gegenseitig die Wege ab, aber nach ein paar Minuten entspannt sich die Situation. Ganz wichtig: niemals stehenbleiben, besonders dann nicht wenn sich grade mal wieder mehr Spannung zwischen den Hunden aufbaut oder sie sogar doch mal kurz aneinander geraten.
Ihr als Hundebesitzer seit der Chef und habt beschlossen, daß jetzt gelaufen wird und nicht gerangelt.

Aus Deinem Posting schließe ich mal, daß die rangeleien Deines Hundes bisher zu keinen Verletzungen auf der einen oder anderen Seite geführt haben, sollte das doch anders sein, Dein Hund also wirklich zubeissen würde ich das gewisse "Restrisiko" der oben genannten Methode nicht eingehen.

Auf alle Fälle würde ich dem Hund zusätzlich noch beibringen, daß er bei jedem Auftauchen eines anderen Hundes erstmal zu Dir kommt und solange bei Dir bleibt, bis Du ihn per Kommando "freigibst", ich würde ihn nicht nach eigenem Ermessen auf andere Hunde zulaufen lassen.
Du kannst das gut üben, wenn Du ihn sobald der andere Hund "an Horizont" autaucht zu Dir rufst, noch bevor er sich sonderlich für den anderen interessiert, ihn fürs Kommen und bei Dir bleiben überschwenglich lobst und belohnst, ihn dann in einem Moment "freigibst" wo er grade voll auf Dich konzentriert ist. Er soll lernen, um überhaupt Kontakt mit dem anderen Hund aufnehmen zu dürfen, muss er ersmal voll auf Dich konzentriert sein, so kannst Du Dich dann auch noch entscheiden, daß er diesen speziellen Hund eben heute nicht trifft.


Ich hoffe, ich konnte Dir ein bisschen weiterhelfen, viele Grüsse, Martina2