Stillstand :: Hundeerziehung + Soziales

Stillstand

von andreas(YCH) am 17. August 2002 11:55

Hallo Peter,

nein, es hat überhaupt nichts damit zu tun, was man aus Deinen Zeilen herausliest.

Ich in es schlichtweg leid, dass jemand angesichts der hier bestehenden Katastrophenlage den Hund als vermeintlich Mitverursacher, zu welchem Anteil auch immer, auszumachen glaubt.

Keine Maus, kein Kaninchen, kein Hund ist durch sein Buddeln auch nur zu einem Prozent an den ernormen Wassermassen schuld, welche die Flüsse entlangfluten.

Keine Maus, kein Kaninchen, kein Hund ist durch sein Buddeln auch nur zu einem Prozent schuld daran, wenn hier Flüsse allerorten die bestehenden Deiche überfluten.

Keine Maus, kein Kaninchen, kein Hund ist durch sein Buddeln auch nur zu einem Prozent schuld daran, dass man Flüsse in Rohre und Leitungen gelegt und unter den Orten hindurchgeführt hat. Kein Tier ist durch sein Buddeln auch nur zu einem Prozent schuld daran, dass eben jene Leitungen aufreissen und ganze Orte überschwemmen.

Keine Maus, kein Kaninchen, kein Hund ist durch sein Buddeln auch nur zu einem Prozent schuld daran, dass der Dresdner Hauptbahnhof, wie andere Gebäude, auch aus unterirdischen Kanälen heraus überschwemmt wurde, die der Wassermengen nicht mehr Herr wurden.

Keine Maus, kein Kaninchen, kein Hund ist durch sein Buddeln auch nur zu einem Prozent schuld daran, dass man in den vergangenen Jahren alleine an der Elbe bei Dresden 24 Baugebiete auf den Elbwiesen ausgewiesen hat, nachdem man aus guten Gründe 200 Jahre lang diese Gebiete von der Bebauung freigehalten hat.

Keine Maus, kein Kaninchen, kein Hund ist durch sein Buddeln auch nur zu einem Prozent schuld, dass man die Flüsse begradigt und die vormaligen Auenlandschaften vierlerorts beseitigt hat. Kein Hund ist durch sein Buddeln daran schuld, das man den Ausbau der Elbe trotz der Flutkatastrophe auch künftig vorantreiben will.

Keine Maus, kein Kaninchen, kein Hund ist durch sein Buddeln auch nur zu einem Prozent schuld daran, dass man im Sommer mit Rücksicht auf die Wünsche der Wassersportler darauf verzichtet, Stauseen abzusenken, um bei Bedarf Regenwasser aufnehmen zu können.

Keine Maus, kein Kaninchen, kein Hund ist durch sein Buddeln auch nur zu einem Prozent schuld daran, wenn sich das Hochwaser bereits auf der anderen Seite des Dammes aus dem Boden und der Kanalisation drückt, bevor es zu einem Dammbruch oder eine Überschwemmugn des Dammes gekommen ist.

Keine Maus, kein Kaninchen, kein Hund ist durch sein Buddeln auch nur zu einem Prozent schuld daran, wenn Dämme gebrochen sind. Verursacher waren einzig und alleine die unglaublichen Wassermengen, denen die Deiche auch ohne Vorschädigung vereinzelt nicht mehr standhalten konnten. kein Mensch spricht hier von maroden Deichen, die aufgrund angeblicher Buddellöcher Wasser durchließen.
Die Deiche halten nicht mal dort zuverlässig, wo sie ganz enorm verstärkt und Stunde um Stunde erhöht werden.

Keine Maus, kein Kaninchen, kein Hund ist durch sein Buddeln auch nur zu einem Prozent schuld daran, dass ich heute den ganzen Vormittag damit verbrachte, meinen Keller zu räumen und dessen Inhalt zu entsorgen. Dies in einer Stsadt, in der es zu keinen Überflutungen und keinen Dammbrüchen kam, wo sich aberstattdessen das Wasser schlicht aus dem Erdreich nach oben in Mauerwerk und durch die Böden gedrückt hat.

Nun bin ich nicht schlimm betroffen, es sind eben nur Hundefutter, Bücher, Schallplattensammlung, Fotos, Elektrogeräte etc. auf der Mülldeponie gelandet.
Es versetzt mich aber dennoch durchaus in eine gewisse Rage, dass die hiesige Flutkatasprophe hisnichtlich ihrer Mitversursachung auch nur ansatzweise mit dem Lebeweben Hund in Verbindung gebracht werden soll. Das ist schlichtweg haltlos und Du kannst versichert sein, das solche Aussagen hier in diesem halbüberschwemmten Bundesland niemand, wirklich niemand gebrauchen kann.

Und nicht zuletzt haben nicht jene Tiere mitgeholfen ihr eigenes Grab zu buddeln, die außerhalb der Stadt in den in einer Mulde gelegenen Tierheim und Tierpark elend ersoffen sind.
Wenn man diese Bilder gesehen hat, wie schnell das Wasser angestiegen und alles überschwemmt hat und man anschließend die Tierleichen in ihren Gehegen und Volieren gesehen hat, dann kann einem durchaus der Kragen platzen, wenn man unterstellt bekommt, man habe dazu seinen Beitrag geleistet, weil der Hund ab und an mal irgendwo ein Loch buddelt.

Bei den Dimensionen dessen, was hier geschieht, gibt es kein "Mosaiksteinchen" Hund.

So, ich gehe wieder aufräumen.

Gruß,

andreas




von Dogman(YCH) am 19. August 2002 00:05

Hallo Andreas,

sorry aber hier kann ich nur bedingt deiner Argumentation folgen. Aber das würde jetzt echt hier den Rahmen sprengen, anderseits wäre ich bereit mit dir über diese Meldung per Email weiter zu diskutieren, da hier unsere Ansichten zwar ziemlich auseinandergehen, aber ich anderseits versuche dich zu verstehen.

Zur Oberflächenerosion durch buddelten Hunde bleibe ich aber nach wie vor auf meinem Standpunkt.
Man hat auf meine Meldung viel hineingelesen, aber ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass die Schäden, die ich hier vor Ort täglich an den Uferbefestigungen sehe - z.B. im Umkreis von 1,5 m³ zerstörter Boden, runtergebuddelt bis auf die grossen Steinen - zur weiteren Gefahr bei solch einer Flut werden können.

Wer aber solche Oberflächenerosionen durch buddelte Hunde in Abfrage stellt und das auch noch verleugnet, der will sich anscheinend als HF aus der Verantwortung ziehen und nicht eingestehen, dass hier mal wieder der Mensch schuld an der Umweltzerstörung ist.
Ich wollte und habe nie behauptet, dass es die Hunde alleine sind - nein es sind WIR MENSCHEN die das zulassen.

Nur, das will man leider wieder nicht wahr haben.

Ich wünsche allen noch betroffenen Ortschaften, Dörfern und Gemeinden, die zur Zeit leider auf sich alleine gestellt sind und nicht die bedeutende Hilfsbereitschaft wie die der Städte entlang der Elbe im vollen Umfang geniessen dürfen, dass die Deiche in ihrer Umgebung halten, und nicht allzu sehr beschädigt sind!

Sorry ich gleite hier echt vom Thema ab, ich kann nur den Kopf schütteln, wenn ich höre und lesen, welche Sorgen man sich um Dresden macht, und dann auf eine Eigeninitiative eine Feuerwehr aus Heidelberg sich entschieden hat, sich um ländliche Gemeinden zu kümmern, die man schlicht anscheinend vergessen hat....

Nicht dass ihr meint ich hätte was gegen Dresden - nur jede Gemeine und Ortschaft hat es verdient, dass Hilfe für sie in dieser Not da ist und sie nicht auf sich alleine gestellt ist!

Hier sind wir mal wieder bei Nebensächlichkeiten, Kleinigkeiten....

Wenn der Mensch nicht bereit ist auch Kleinigkeiten zu akzeptieren, wie will er dann Grosses bewältigen....

Gruss Peter

von Martin + Mirko(YCH) am 20. August 2002 07:38

Grüß dich Ewald,

zu deiner frage

: Ein Frage hätte ich doch noch: Ist das die offzielle Meinung von Yorkie.ch oder Deine?

Ich vertrete nicht yorkie, sondern bin hier gast wie andere auch (wenn auch schon sehr lange).
Diese gedanken kamen mir, als ich wieder einmal die ellenlangen diskussionen bezüglich stachel, schutzdienst gehorsam etc durchlas. Es war also eine asugesprochen spontane reaktion.

tschüß Martin & Mirko


von Martin + Mirko(YCH) am 20. August 2002 07:46

Grüß Dich Peter,

schlechter tag?

"meine" bauern stoppen ihren traktor und halten einen schwatz mit mir oder Mirko geht hinterm gerät her, die halbierten mäuse einzusammeln.

: Bauer beklagen sich überall über zerstörte Wiesen durch mäusebuddelte Hunde, mit Recht!

: Heute ging ich einen Fluss entlang und sah die Schäden dieser Hunde in den Deichen.

Wenn hunde in den deichen mäuse buddeln, sind die deiche durch mäusegänge durchlöchert. Das eine ist der schaden, das andere das indiz ...
Auf der alb hat es allerdings wenig deiche. Die größte gefahr ist, in einer hüle zu verschwinden ...

: Ich hätte etwas mehr Sachkenntnis und Verständnis deinerseits erwartet, als das Buddeln auch noch so zur Show zu stellen.

Lassen wir das mal mit der sachkenntnis und dem deichbau auf sich beruhen ja?

tchüß Martin & Mirko


von Martin + Mirko(YCH) am 20. August 2002 07:49

Grüß Dich Robi,

: Mein Hund und ich treiben diesen verruchten Hundesport.

meintest du "verrauchten" ???

tschüß Martin & Mirko


von Martin + Mirko(YCH) am 20. August 2002 08:07

Grüß dich Andreas,

"... denn wer fragt, verdienet antwort,
drum ein kleiner aufenthalt:"

: Muß ich einfach mit einer Gegenfrage antworten:
:
: Wenn man die Anforderungen an die Hunde im VPG als solche in Frage stellt, wäre es dann nicht konsequent, darauf zu verzichten, die Anforderungen auf andere Weise zu erfüllen zu suchen?

erster teil - VPG als solche ist sehr hundenah. Ein teil der anforderungen sehr hundefremd. Das ist meine hauptkritik.

zweiter teil - wer beginnt, anforderungen auf andere weise zu erfüllen, fängt oft an umzudenken.

dritter teil - gang durch die institutionen, veraltet, aber steter tropfen.

: Wozu dann SchH-Clicker-workshops und eine Clicker-mailingliste SchH?
: Wozu das Korsett beibehalten nd versuchen, etwas angenehmer hineinzurutschen?

Die frage könnte man unter zweitens weiter diskutieren. Wenn man alles auf einmal in frage stellt, braucht man einen charismatischen revoluzzer. Wo findet man den im hundesport ("bring du erst mal einen hund in SchH-III auf die deutschen meisterschaften ...."winking smiley

: Ich habe mich aus der Diskussion rausgehalten, weil ich im Hinblick auf Stachlereinsatz und Leinenruck ohnehin nur zwei simple Fragen stellen könnte:
:
: 1) Ist Euch bekannt, dass auch der Hund über eine Halswirbelsäule verfügt?
: 2) Habt Ihr bereits einmal bei einem Autounfall ein HWS-Syndrom erlitten?

Es gibt entsprechende untersuchungen, die Anders Hallgren zitiert hat. Sie sind sehr erschreckend.

: : Warum nicht einmal fährte auf zeit? Wer als erster am ziel ankommt, hat es am besten gekonnt! (Der hätte auch die beute, schmatz smiling smiley)) )
:
: Ja! Das wäre wirklich eine sinnvolle Beschäftigung. Allerdings wurde mir das Problem dabei letzte Woche vor Augen geführt, als ich mich mit einem befreundeten Jäger getroffen hatte. Meine Hündin wäre für eine Nachsuche im Eiltempo prima geeignet - sofern man es denn schaffen würde, ihr Tempo auf der Fährte zu halten.

Ich sag ja immer, rauf aufs mountainbike mit den jägern!

: : "Das einzig beständige ist der wechsel" oder "pantha rei" alles fliesst, diese uralte erkenntnis scheint einen riesenbogen um den "wahren hundesport" und die hundesportler zu machen. Schade eigentlich.
: :
: Vorsicht: so mancher, der sich als progressiv bezeichnet, gehört im Grunde ebenfalls bereits einer Orthodoxie an...

Lass mich einmal vermuten: wer progressiv ist, tut etwas, wer sich so bezeichnet, beginnt bereits zu erstarren. Das ist eine unvermeidliche entwicklung. Die balance im sinne der evolution besteht im angepassten tempo der notwendigen änderungen. Das ist ein wechselspiel von ändern und bewahren. Jeder hat hier seine rolle, die es nicht zu bewerten gilt.

tschüß Martin & Mirko

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