Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Erstes Jahr nur an der Leine !
17. August 2002 09:03

HAllo Brigitte,

: Ohne wäre eine konsequente Welpenerziehung und Bindung nicht möglich. Wenn man das durchzieht, hat man den Hund so auf sich bezogen, dass er den Rest des Lebens ohne Leine auskommt.

Dann dürften alle meine Hunde keine vernünftige Bindung an mich haben. Ich habe bei meinen Hunden festgestellt, dass gerade das frühe Freilaufen lassen die Hunde dazu bringt, sich eher an ihrem Halter zu orientieren. Und das nicht bloss bei den im Welpenalter übernommenen Hunden. Auch meine jetzt 1,5 jährige Hündin, die ich mit 5 Monaten bekam, lief von Anfang an frei mit. Das Abrufen, selbst aus dem Spiel mit anderen Hunden, ist in über 95% der Fälle kein Problem. Ebenso auf dem Platz. Sie wird ganz selten mit Leine gearbeitet. Im Prinzip nur, dass sie lernt, das ganze auch an der Leine auszuführen. Trotzdem läuft sie idR nicht weg. Im Gegensatz zu vielen Hunden bei uns auf dem Platz, die von Anfang an nur mit Leine gearbeitet wurden. Und nun langsam lernen sollen, das ganze auch ohne Leine auszuführen.

: Hm ... beim Spazierengehen oder Wandern lasse ich meine Hunde IMMER an der Leine, innerorts sowieso.

Innerorts sind meine auch an der Leine, und wenn wir Leuten begegnen auch. Aber ansonsten laufen sie während der Spaziergänge frei. Auch schon mit 8-9 Wochen, falls man in dem Alter schon von Spaziergang reden kann. smiling smiley.

: Nur zum Spielen werden sie nackich gemacht, Halsband wird natürlich auch ausgezogen wg. der Verletzungsgefahr. Meine Hunde haben keinen Knacks und sind genauso fröhlich wie andere auch ...
:

Gut, aber Tom schreibt, dass der Hund noch nicht mal mit anderen spielen durfte. Und wenn Du deinen Hund an einer 10 m Schleppleine hast, ist das immer noch ein Unterschied zu einer 1-2 m Leine. Und ich denke mal, dass Tom mit Leine eine solche gemeint hat, und keine Schleppleine.
Wir hatten mal so einen Fall bei uns im Verein. Ein junges Ehepaar, das auch diese "im 1. Jahr nur an der Leine, und kein Kontakt zu anderen Hunden, und dann sobald Hund 1 Jahr alt ist, mit der Erziehung beginnen"-Weisheit geraten bekommen hat. Der Hund war vollkommen verhaltensgestört, rannte nur mit eingezogener Rute hysterisch rum. Er wollte weit weg von diesen ganzen anderen Hunden, die ihn ja noch nicht mal beachteten. Und dann noch die vielen Menschen. Das alles kannte er nicht. Letzendlich gelang es ihm, aus dem Halsband zu schlüpfen, und das war's dann. Der Rest der Stunde war gelaufen. Dumm gelaufen, sage ich da nur. Evtl. hätten wir den Hund zumindest halbwegs hinbekommen, wenn die Leute von den Anfangsschwierigkeiten nicht so frustiert gewesen wären, dass sie nicht mehr wieder kamen. Vielleicht haben sie auch nur gedacht, im Verein hätte niemand Interesse daran, ihren Hund auszubilden, da der entsprechende Ausbilder meinte, im Moment hätte es keinen Wert, mit dem Hund etwas zu machen, so durch den Wind wie der war. Und sie sollten die nächsten Wochen nur mal so auf den Platz kommen, und den Hund mal langsam daran gewöhnen. Evtl. auch in die Welpengruppe gehen, etc.

Gruss Cindy

17. August 2002 09:06

Hallo Brigitte,

: das kommt natürlich auf die Leine an ...

Eine ganz normal Leine, max. 1,5 m lang. Und der Hund wird dabei noch ganz kurz und straff gehalten !!! (Bei Begegnungen mit anderen Hunden wird er fast aufgehängt, damit er nicht spielen kann)

: ... Günther Bloch (und der ist in meinen Augen wirklich kompetent) propagiert die Erziehung an der langen Leine (auch Schleppleine) bis zum Alter von einem Jahr. Ohne wäre eine konsequente Welpenerziehung und Bindung nicht möglich. Wenn man das durchzieht, hat man den Hund so auf sich bezogen, dass er den Rest des Lebens ohne Leine auskommt. Ist im Prinzip wie in der Kindererziehung. Sinnvolle (!!!!) Grenzen setzen ... dann wird die Freiheit später nicht ausgenutzt.

Hmm, ich habe noch kein Buch von G.B. gelesen, aber ich glaube jetzt werde ich es auch nicht mehr tun !
Totaler Quatsch ! Wie, den Hund auf mich beziehen ? Das mache ich doch ganz anders !! Ich denke es schadet eher der Beziehung !!! Natürlich kann ich den Hund immer schön an der Leine halten und mir einbilden daß er dadurch eine bessere Bindung zu mir bekommt (Leine = Bindung ???) Ich glaube dann müßte man seperat über das Thema "Was bedeutet Bindung zwischen Hund und HF ?" diskutieren.

Und die Schleppleine brauche ich sicherlich nur in Ausnahmefällen !!!

: Probieren geht über studieren ... hat er keine Möglichkeit, seinen Hund auf einem überschaubaren, oder besser noch eingezäunten großen Gelände laufen zu lassen??? Das wäre doch ein Anfang.

Das mag wohl sein es in einem eingezäunten Gelände zu testen, aber draußen sieht es doch anders aus. Ich verbaue meinem Hund mit solchen Ansichten und Maßnahmen jegliche Sozialisierung und Bindung !

: Siehe oben ... aber es kommt eben auch auf die Länge der Leine an !!!

leine ist erstmal leine. Ich könnte mich totlachen wenn ich Leute mit z.B. Husky treffe der an der 10m Flexi läuft und die Leute denken er haut ab wenn er mal mehr als 5m weg läuft ;-)

: Hm ... beim Spazierengehen oder Wandern lasse ich meine Hunde IMMER an der Leine, innerorts sowieso. Nur zum Spielen werden sie nackich gemacht, Halsband wird natürlich auch ausgezogen wg. der Verletzungsgefahr. Meine Hunde haben keinen Knacks und sind genauso fröhlich wie andere auch ...

Welche Spiele ? Mit anderen Hunden ? Das mag alles funktionieren, aber wenn man in einer Großstadt wohnt kann man sich eben nicht jedem Kontakt mit Hund und Mensch entziehen.

Gruß,

Tom & Gero (der alle freiheiten eines Hundelebens genießt und deswegen so unkompliziert, leichtführig und eine super Bindung zu mir hat)

17. August 2002 09:13

Hallo Tom

So wie Du die Sache schilderst, ist es ganz sicher nicht optimal gelaufen. Der kritsche Moment ist immer, wenn der Hund zum ersten Mal von der Leine gelassen wird.

Ich versuche mal den Sinn dieser, zugegenen alten Methode, zu erklären.
Der Junghund ist BIS ZU einem Jahr an der drei Meter Leine. Es wird von Anfang an der Leine gespielt, abgerufen usw. Auf einem umzäunten Platz wird dann die Leine abgemacht, um zu überprüfen wie der Bezug zum Hundeführer ist. Klappt dies gut bis sehr gut nimmt man auch in der freien Wildbahn die Leine ab. Der Hacken an der Sache ist einfach der, dass viele Leute es nie gelernt haben einen vernüftigen Bezug zu ihren Hunden aufzubauen, egal nach welcher Methode.
Man liesst dann wieder: "Hilfe, ich bin nicht interessant genug"

Arbeitet man vernüftig nach dieser Methode, sehe ich keine Probleme und man beraubt den Hund auch nicht seiner Jugend, was das auch immer heissen mag. Wird es so gemacht wie Du es beschrieben hast, hat wieder mal jemand etwas total falsch verstanden, sei es nun der "Ausbilder" oder der "Hundeführer".

Freundliche Grüsse

Ewald

17. August 2002 09:18

Hi Cindy,
:
: Dann dürften alle meine Hunde keine vernünftige Bindung an mich haben. Ich habe bei meinen Hunden festgestellt, dass gerade das frühe Freilaufen lassen die Hunde dazu bringt, sich eher an ihrem Halter zu orientieren. Und das nicht bloss bei den im Welpenalter übernommenen Hunden. Auch meine jetzt 1,5 jährige Hündin, die ich mit 5 Monaten bekam, lief von Anfang an frei mit. Das Abrufen, selbst aus dem Spiel mit anderen Hunden, ist in über 95% der Fälle kein Problem. Ebenso auf dem Platz. Sie wird ganz selten mit Leine gearbeitet. Im Prinzip nur, dass sie lernt, das ganze auch an der Leine auszuführen. Trotzdem läuft sie idR nicht weg. Im Gegensatz zu vielen Hunden bei uns auf dem Platz, die von Anfang an nur mit Leine gearbeitet wurden. Und nun langsam lernen sollen, das ganze auch ohne Leine auszuführen.

Vorab muß ich sagen, daß ich noch niemals einen Welpen an der Leine geführt habe (abgesehen von Straße etc.).
Also, unabhängig was ich von dieser Methode halte, muß sie ja wohl in vielen Fällen den Zweck erfüllt haben, sonst hätte sie kein Mensch angewandt.
Im übrigen kommt es doch hier auch wieder auf den Hund an.
Ich denke, Bloch hat damals von Gebrauchshunden gesprochen (keine Diskriminierung von irgendwem).
Da gibt es zum Teil schon auch andere Charaktere drunter.

Ich kann dir sagen, daß mir jeder Welpe von Anfang an hinterhergetrottelt ist. Nicht so zum Beispiel mein jetzt 1,5 Jahre alter Rüde.
Der wäre mit 8 Wochen alleine spazieren gegangen. Wäre ich nach rechts, wäre er nach links. Er hatte schon in diesem Alter so viel Selbstbewußtsein und vor nichts Angst. Ich habe trotzdem ohne Leine geübt, kann aber nicht einfach behaupten, daß es mit dieser Leinenmethode nicht funktioniert hätte.

: Gut, aber Tom schreibt, dass der Hund noch nicht mal mit anderen spielen durfte. Und wenn Du deinen Hund an einer 10 m Schleppleine hast, ist das immer noch ein Unterschied zu einer 1-2 m Leine. Und ich denke mal, dass Tom mit Leine eine solche gemeint hat, und keine Schleppleine.

Wenn zum Beispiel derjenige zu Hause ein großes Grundstück und andere Hunde hat, wo er nach Herzenslust toben kann, beim Spaziergang allerdings ein Jahr an der (kurzen) Leine geführt wird, kann der Hund dabei nichts negatives empfinden - weil er es nicht anders kennt.

: Wir hatten mal so einen Fall bei uns im Verein. Ein junges Ehepaar, das auch diese "im 1. Jahr nur an der Leine, und kein Kontakt zu anderen Hunden, und dann sobald Hund 1 Jahr alt ist, mit der Erziehung beginnen"-Weisheit geraten bekommen hat. Der Hund war vollkommen verhaltensgestört, rannte nur mit eingezogener Rute hysterisch rum. Er wollte weit weg von diesen ganzen anderen Hunden, die ihn ja noch nicht mal beachteten. Und dann noch die vielen Menschen. Das alles kannte er nicht.

Das völlig hysterische und Angst vor Menschen kann nicht von dieser Methode allein her kommen.
Hat der Hund nämlich keine schlechten Erfahrungen gemacht, dann wird er sich so nicht verhalten.
Und wenn er genügend auf andere Menschen und Hunde geprägt wurde (das geht auch an der Leine), wird er so nicht reagieren.
Da muß wohl alles zusammen gekommen sein.

Ich würde es mit meinen Hunden niemals so handhaben, aber man darf nicht gleich alles verteufeln und nur nachteilig sehen, wenn man es nicht kennt.

Viele Grüße
Tanja


17. August 2002 09:09

Hallo Cindy,

genauso isses :-)

LG,

Tom

17. August 2002 09:19

Hallo Ewald,

aber ich baue doch keine Bindung mit der leine auf !!
Und wenn Ausbilder zu soetwas raten dann sollten sie sich Gedanken darüber machen ob sie ihre Freizeit nicht mit etwas Anderem als "Hundeerziehung" verbringen sollten !!!

Viele Grüße,

Tom