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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Erstes Jahr nur an der Leine !
17. August 2002 20:20

Hallo Tom

Warum es so viele kontroverse Meinungen hat, was die Hundeerziehung anbelangt verstehe ich ebenso wenig wie Du. Aber solange sogenannte Experten in der Kynologie ebenfalls Aussagen treffen, die von anderen als längst überholt gelten, ist es nicht gerade einfach, als Hundebesitzer "richtig" von "falsch" zu unterscheiden. Als Beispiel möchte ich nur das Nackenschütteln als Strafe beim Welpen nennen, das von vielen Kynologen als grundfalsch angesehen, und von Heinz Weidt/D.Berlowitz (Begründer der Welpenspieltage) immer noch als völlig akzeptable Strafe in der Welpenerziehung genannt wird.

Viele Grüsse

Annette

22. August 2002 07:02


: Eine ganz normal Leine, max. 1,5 m lang. Und der Hund wird dabei noch ganz kurz und straff gehalten !!! (Bei Begegnungen mit anderen Hunden wird er fast aufgehängt, damit er nicht spielen kann)

Dafür bin ich natürlich auch nicht

: : ... Günther Bloch (und der ist in meinen Augen wirklich kompetent) propagiert die Erziehung an der langen Leine (auch Schleppleine) bis zum Alter von einem Jahr. Ohne wäre eine konsequente Welpenerziehung und Bindung nicht möglich. Wenn man das durchzieht, hat man den Hund so auf sich bezogen, dass er den Rest des Lebens ohne Leine auskommt. Ist im Prinzip wie in der Kindererziehung. Sinnvolle (!!!!) Grenzen setzen ... dann wird die Freiheit später nicht ausgenutzt.

: Totaler Quatsch ! Wie, den Hund auf mich beziehen ? Das mache ich doch ganz anders !! Ich denke es schadet eher der Beziehung !!! Natürlich kann ich den Hund immer schön an der Leine halten und mir einbilden daß er dadurch eine bessere Bindung zu mir bekommt (Leine = Bindung ???)

Natürlich nicht, aber durch die Leine kann er nicht abhauen, wenn er mal will (Reh, Katze, anderer Hund), nicht weil er von mir einen Leinenruck kriegt, sondern weil er merkt, dass es einfach nicht geht. Mein Hund weiß (noch nicht ganz), dass wenn Iris Nein sagt man nicht hingeht, weil es einfach nicht geht. Ohne Leine bleibt er vielleicht auch oft stehen, aber halt nicht immer und so weiß er zumindest: Es GEHT auch anders. Die Leine ist (für mich) einfach eine Reserve.

: Und die Schleppleine brauche ich sicherlich nur in Ausnahmefällen !!!

Okay, aber was sind denn diese Ausnahmefälle? Mein Hund rennt draußen immer mit einer Schleppleine herum, und ihm macht es (so viel ich sehe) überhaupt nichts aus. Er darf herumlaufen, mit anderen Hunden spielen (wenn er spielen würde)und schnuppern , vorher muss er aber Stop machen, bevor ich nämlich das zu üben angefangen habe war er taub und blind sobald er andere Hunde gesehen hat. Jetzt bleibt er stehen (weil er weiß, dass er sowieso nicht weiterkommt weil ich auf der Leine stehe) und darf nachdem ich Los gesagt habe hinrennen. Ohne Leine (und er war bei seinen Vorbesitzern immer ohne Leine)würde er einfach zu jedem Hund hinrennen, was natürlich im Prinzip nichts Falsches ist, Probleme gibt's halt wenn der andere Hund ein Raufer und an der Leine ist. Meiner will dann nämlich auch raufen (lässt sich nicht von anderen Rüden anmotzen) und ich ruf mich dumm und dämlich und krieg dann Scherereien mit dem anderen Hundebesitzer.

: Das mag wohl sein es in einem eingezäunten Gelände zu testen, aber draußen sieht es doch anders aus. Ich verbaue meinem Hund mit solchen Ansichten und Maßnahmen jegliche Sozialisierung und Bindung !

Wieso? Mein Hund darf zu fast jedem Hund, auch an der Leine. Dein Typ mit dem Dobermann macht das natürlich (meiner Meinung nach) total falsch. DER verbaut seinem Hund wieder jegliche Sozialisierung, aber für die meisten Hunde die ich kenne heißt Leine nicht totale Isolation. Ich selbst verwende die 1,5m Leine auch nur in der Stadt wo zuviele Leute für eine längere Leine sind. Und wegen der Bindung. Meinem Hund, oder besser dir Bindung meines Hundes zu mir, hat es sicher gut getan, dass er nicht jedes mal abhaun kann wenn er gerade Lust darauf hat.

: Welche Spiele ? Mit anderen Hunden ? Das mag alles funktionieren, aber wenn man in einer Großstadt wohnt kann man sich eben nicht jedem Kontakt mit Hund und Mensch entziehen.

Wie gesagt, Leine heißt ja nicht Isolation. Vor allem in der Stadt darf mein Hund auch an der Leine zu den meisten Hunden (Ausnahmen: Rüden die ihn steif ansehen, da steht er dann selber steif. Mit Spielen ist dann sowieso nix mehr. Wenn ich Zeit und Platz habe schaue ich immer, dass beide abgeleint werden und dann dürfen sie im Kreis gehen, Knurren... aber in der Stadt geht das echt nicht)

: Tom & Gero (der alle freiheiten eines Hundelebens genießt und deswegen so unkompliziert, leichtführig und eine super Bindung zu mir hat)
Hast halt Glück mit deinem Hund (Was nicht heißt dass ich nicht auch Glück mit meinem Habe ;-) ), der denkt wahrscheinlich auch nicht jedes Mal an Raufen, wenn er einen anderen Rüden sieht. Meiner denkt das (ist ein Terrier) obwohl er die ersten vier Jahre seines Lebens so gut wie immer (so weit ich halt weiß) ohne Leine unterwegs war.

Grüße
Iris und Riesenyorki Berny (der sich öfters mit großen Rüden gerauft hat, befor ich ihn an die Schleppleine gelegt habe)