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Bindung an HH

geschrieben von Sonja und Benny(YCH) 
Bindung an HH
17. August 2002 11:32

Hallo,

in den unteren Posting wird oft "Bindung" verwendet.

Möglicherweise stell ich jetzt ne dumme Frage,

Was meint man genau mit Bindung?
Wie zeigt sich die?
Wie kann man eine Bindung im Alter von 9 Mon. fördern?

Und was ist denn jetzt mit Rangordnung? Bei manchen Hunden, sollte man doch Ignoranz usw., den Hund zeigen, das man selbst der Chef ist. Man erwartet doch, das er Hund daraufhin einen "anhimmelt".
Das anhimmeln ist doch dann auch eine Bindung, oder nicht....?

(meiner spielt z.B. lieber mit Hunden als mit mir, aber wir arbeiten daran. Erst hab ich ihn einen Kong "heiss" gemacht und jetzt spielt er mit mit, während andere Hunde vorhanden sind bzw. arbeiten oder hat das jetzt nix mit Bindung zu tun oder sind wir auf dem richtigen Weg?)


VG
Sonja und Benny


17. August 2002 11:55

Hallo!

Da hast du meiner Meinung nach ein recht heikles Thema angeschnitten...

: Bei manchen Hunden, sollte man doch Ignoranz usw., den Hund zeigen, das man selbst der Chef ist.

Seit ich den Text über "Energy Healing" gelesen habe, habe ich mir so meinen Kopf zu diesem Thema gemacht. Ich muss ehrlich gestehen, im Großen und Ganzen finde ich das "Harmony-Programm" ein wenig übertrieben (der Grundgedanke ist aber nicht schlecht), denke also nicht dass man den Hund lediglich über diese Schiene "fahren" sollte.

Um es kurz zu machen: in diesem Text geht es um eine Dame, die gemeinsam mit Top-Verhaltensforschern eine neue Methode entwickelt hat, den Hund zu erziehen - die DRPs (dominance reduction programmes, das übliche ignorieren, immer selbst auf den Hund zugehen etc. etc.). für einige Zeit ließ sie alle ihre "Klienten" die Hunde über diese Methode ausbilden, bis es dadurch zum Tode einer zuvor völlig lieben Dobihündin kam.
Die Autorin dachte nun um und versuchte den Grund für die Verhaltensänderung zu finden...

Aber um wirklich zu verstehen was ich meine und warum ich mich dem Ignorieren nich völlig anschließen will ließ bitte selbst hier weiter...

[a1harmony.com]

In dem Text wirst du ASBDs finden, also "Attention Seeking Behavior Disorders".
Ich bin der Meinung man sollte nicht auf JEDES Stupsen seines Hundes eingehen, ihn aber durchaus mal richtig lieb knuddeln, wenn er auf einen zukommt und gerne schmusen möchte, oder wenn er mal sein Lieblingsspielzeug anschleppt so richtig ausgelassen mit ihm Spielen. Andererseits sollte man regelmäßig selbst zum Hund hingehen und ihn zum Spielen oder Schmusen auffordern. Ich denke hier ist das richtige Mittelmaß angebracht, hat man einen durchschnittlich dominanten (oder eben nicht dominanten) Hund.

Ich habe mittlerweile eine Mischung aus Auf-Ihn-Zugehen und Auf-mich-Zukommen-lassen sowie einer kleinen aber feinen Portion an Ignoranz gefunden, es klappt hervorragend und tut unserer Bindung bei weitem besser, als wenn er von mir ausdauernd und ständig ignoriert wird wann immer er auf mich zu kommt, nur weil er um meine Aufmerksamkeit buhlt.

Man muss hier m.E. nur genau unterscheiden können: verwendet der Hund "Attention Seeking Behavior", weil er gerne meine Aufmerksamkeit als solche möchte, oder weil er mich braucht um zur Tür raus zu gelangen, die Futterdose am Tisch zu erreichen etc. Letztere Punkte werden dann nämlich durchaus von mir ignoriert oder durch ein Abbruchsignal abgebrochen.

So sehe ich das jedenfalls...
Das war jetzt zwar nur zu einem kleinen Teil deiner Fragen, ich bin aber schon sehr gespannt über deine Meinung hierzu!

liebe Grüße
Melli und Sammy

17. August 2002 12:04

Um euch die Arbeit zu ersparen, nach den Attention Seeking Behavior Disorders zu suchen...

1. Awareness
Here, the creature (child, dog, cat, horse) first becomes aware that the shortfall exists and begins to look around for a likely "other” who may fulfil this need.

2. Approach
The creature will get up and start approaching the other and make some minor signs that it is in need of some attention. In an animal, that would probably be just coming over and presenting themselves whilst looking at the other.

3. Escalation
If the other ignores (read "refuses to provide the attention energy&#8221winking smiley this subtle approach, creature A will now escalate its behaviours to "break on through” the barrier of ignoring - make sounds, push physically, engage in behaviours that have previously worked to "gain attention”.

4. Extreme Escalation
If these higher level behaviours are also ignored, the need turns to a pain and will now drive consecutively more extreme behaviour in turn in a direct cause and effect relationship. If the need is high enough, the creature may even attack.

5. Catastrophic Collapse
If still no energy is forthcoming, the system collapses in on itself in a catastrophic implosion which causes severe neurological damage; the stage beyond rage is autism, where the creature can no longer elicit the energy required nor process it when it is being offered because of the damage sustained by the receptors of the energy processing system during the catastrophe.

Mit "Energy" redet die Autorin schlicht und einfach von Aufmerksamkeit, Liebe. Die ASB-Disorders sind jene Verhaltensweisen die aus Aufmerksamkeits-Entzug resultieren können.

Ich denke, dass man diese Spirale bis zur Phase 2 noch spielend unterbrechen kann indem man dem Tier die Aufmerksamkeit gibt die es braucht. Wie gesagt im richtigen Maße.

Man kann die ASB-Disorders sicherlich auch durch pures Ignorieren wieder zum Verschwinden bringen oder in Grenzen halten. Allerdings bin ich der Meinung, dass dies erheblich aufwändiger und für den hund und Menschen frustrierender ist. Achtet man nun noch darauf, dass der Hund im Gegenzug zur Ignoranz genug "Energy" auf anderem Wege erhält, sollte er auch keine sonderlichen Disorders davontragen. Aber wie gesagt: m.E. ist der 1. Weg der einfachere und angenehmere für beide Teile.

lg
Melli und Sammy

17. August 2002 12:38

Noch ist es das Spielzeug, was er den anderen Hunden vorzieht, nicht Deine Person. Aber wenn immer nur Du das Spielzeug hast - dann stärkt das ganze hervorragend Eure Bindung. Irgendwann ist der Hafer und der der ihn bringt ein- und dasselbe...


17. August 2002 12:43

: Noch ist es das Spielzeug, was er den anderen Hunden vorzieht, nicht Deine Person. Aber wenn immer nur Du das Spielzeug hast - dann stärkt das ganze hervorragend Eure Bindung. Irgendwann ist der Hafer und der der ihn bringt ein- und dasselbe...

Coole Antwort ;-)))

Gruß,

Tom