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Verzweifle langsam.

geschrieben von Alice&Julie(YCH) 
Verzweifle langsam.
29. August 2002 12:10

Hi ihr Lieben!

Langsam reicht es mir wirklich! Julie und ich sind nun schon 3 Mal angesprochen worden, warum denn meine Welpe so scheu sei und das sie "bestimmt mal ein Angstbeisser wird" und "na, mit der wirst du aber keine Freude haben!". Das erste Mal war es ein einfacher Passant mit Hund, den wir bei unserem Minispaziergang getroffen haben. Das Zweite Mal ein Betreuer von Wölfen in einem "Heimatzoo mit Wildgehege". Und gestern eine Verkäuferin im Hundefachgeschäft!
Es stimmt ja, sie ist ziemlich scheu und vorsichtig. Aber wir arbeiten daran und es wird auch langsam immer besser. Z.B. mag sie Leute meines Alters und kleine Kinder sehr gerne. Sowie andere Hundebesitzer. Und sobald ihr jemand den Rücken oder die Seite zuwendet kommt sie auch interessiert heran. Julie braucht halt ein paar Anläufe, aber wird sie deswegen gleich zum Angstbeisser? In einem früheren Posting von mir wurde es verneint und die Tierärztin meint, dass "fremdeln" würde vorkommen in dem Alter ( 3 Monate ).
Was meint ihr? Soll ich über die Kommentare einfach nicht weiter nachdenken? Oder könnte sie wirklich "zum Angstbeisser" werden? Wie kann ich dem weiter Vorbeugen?
Danke für Tips!

Alice und Julie


29. August 2002 12:22

Sie wird höchstens zum Angstbeisser, wenn Du jetzt Angst hast, daß sie einer werden könnte. Sowas übeträgt sich leider. Ansonsten kannst Du jetzt noch alles tun, um den Hund supergut zu sozialisieren - was Du ja offenbar auch schon machst. Natürlich hat sie eher die Chance, mal einer zu werden als ein sehr selbstbewußter Hund - aber der wird dafür unter Umständen zum Dominanzbeisser.
Vielleicht versuchst Du zusätzlich noch niemals mit viel Druck oder Zwang zu arbeiten (bei einem scheuen Hund ist oft schon sehr wenig zu viel) und achtest peinlich darauf, daß sie auf keinen Fall irgendwelche schlechten Erfahrungen mit Kindern oder Fremden macht.
Parallel dazu unbedingt Selbstvertrauen aufbauen lassen - sie darf öfter mal gewinnen (beim Zerren z.B.), sie darf was für Dich erledigen und wird sehr gelobt usw. Habt ihr schon mal Clickern versucht? Stärkt oft das Selbstvertrauen des Tieres.
Außerdem hat so ein Hund auch Vorteile: Wenn Du mal eine Bindung mit ihm hast, wird er Dir sicher nie von der Seite weichen. Außerdem ist die Pubertät wesentlich angenehmer - mit so einem Exemplar wirst Du nie aktiv um die Rangordnung streiten müssen. Sie ordnen sich sozusagen von selber unter.

Liebe Grüße
josh

29. August 2002 12:19

Hi Alice,

vertrauh auf Dein Gefühl und laß die Leute reden.
Meine Akita (speziell die Hündinnen) sind bzw. waren als WElpen und Junghunde sehr scheu und ließen sich von Fremden nicht anfassen. Im Alter von 2 Jahren wurde es besser, mit 3 war es ganz weg. Mache Rasse sind halt sehr zurückhaltend (z.B. Herdenschutzhunde) und überwinden ihre "Scheu" nie. Am besten bringst Du DEine Hündin immer wieder in solche KOntakte aus denen sie nicht änglich herausmuß. Alsio mit geduldigen Menschen die den Hund auf sich zukommen lassen und Kontakte ihrerseits nicht erzwingen. Mit der Zeit wird Deine Kleine bestimmt sicherer.

Gruß
Kathi

29. August 2002 12:22

: Was meint ihr? Soll ich über die Kommentare einfach nicht weiter nachdenken? Oder könnte sie wirklich "zum Angstbeisser" werden? Wie kann ich dem weiter Vorbeugen?

:
Hallo Alice und Julie

lass sie reden. Du bist mit deiner Kleinen jeden Tag zusammen und
siehst ihren Werdegang. Fremde Leute haben überhaupt keinen Grund
einen ihnen unbekannten Hund anzufassen oder zu ihm auf die Knie zu
gehen. Übe mit denen, die dir vertraut sind und nicht so dumm schwafeln.
Weiterhin viel Glück
Robi
:

29. August 2002 12:36

Hi Josh!

Danke für deine Antwort!

: Vielleicht versuchst Du zusätzlich noch niemals mit viel Druck oder Zwang zu arbeiten (bei einem scheuen Hund ist oft schon sehr wenig zu viel)

Nein, Zwang und Druck kommt nicht in die Tüte. Sie wird mit positiver Verstärkung erzogen und seit gestern clickern wir auch schon ein wenig

:und achtest peinlich darauf, daß sie auf keinen Fall irgendwelche schlechten Erfahrungen mit Kindern oder Fremden macht.

Julie hat auch bis jetzt keine schlechten Erfahrungen gemacht, bei mir jedenfalls nicht. Wie es vorher beim "Züchter" war, weiß ich nicht, aber hätte sie da schon ängstliches Verhalten gezeigt, hätte ich sie nicht gekauft.

: Parallel dazu unbedingt Selbstvertrauen aufbauen lassen - sie darf öfter mal gewinnen (beim Zerren z.B.)

Ja, das darf sie auch und ist dann seeeehr stolz.


Danke und viele Grüße,

Alice

29. August 2002 12:50

Hallo,
keiner von den Leuten, die da meinen, sie müssten dir ungefragt was zur Erziehung deines Hundes sagen, kennt ihn so gut wie du, oder? Wenn DU weisst, dass ihr Fortschritte macht, wenn auch langsame, dann ist doch alles ok!
Ich habe mich auch lange genug verunsichern lassen, bis ich meinen (bzw. unseren) eigenen Weg gefunden habe. Meine Hündin ist im Moment arg in der Pubertät und probt manchmal den Aufstand, da habe ich auch schon einiges zu Hören bekommen. Weil ich, rückengestärkt durch andere Forumsteilnehmer (die ich um Meinung gefragt habe, womit ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht habe!), die beharrliche, aber nicht die "gewaltige" Erziehungsschiene fahre, geht das bei uns oft nicht ganz so schnell. Einen Hundebesitzer, mit dem wir manchmal spazieren gehen, habe ich immer ein bisschen um seinen absolut gehorsamen Hund beneidet. Gestern habe ich auch von ihm ungefragt einen Ratschlag bezüglich Leinenziehens bekommen - der lautete Würgehalsband!!!! Und als seine Ridgeback-Hündin kurz Anstalten machte, hinter einem Hasen herzulaufen (wär gar nicht gegegangen, weil angeleint!), da bekam sie was mit dem Leinenende übergezogen. Und jetzt beneide ich ihn gar kein bisschen mehr, so einen verkuschten Hund will ich gar nicht haben! Auf meine etwas stirnrunzlige Frage, wieso denn so hart, antwortete er: Alles in der Hundeschule gelernt! Wenn du die Dominanzprobleme mit deinem Hund schnell abbauen willst, gehst du da besser auch hin! - Na, das mache ich natürlich nicht! Was soll das für eine Hundeschule sein, wo man beigebracht bekommt, den Hund zu schlagen, wenn er nicht spurt, und dafür muss man auch noch Geld hinlegen!!
Aber ich wollte gar nicht so viel schreiben, nur, dass du solche Kommentare von "erfahrenen" Hundebesitzern einfach an dir abperlen lassen solltest, wenn du Rat brauchst, hol ihn dir bei Leuten, von deren Erziehungsmethoden du angetan bist!

Barbara mit pubertierendem Goldie-Dickschädel, die aber auch ganz oft superlieb ist! UND NIEEEE GESCHLAGEN WERDEN WIRD!!! UND NICHT GEWÜRGT!!