Hi, Kerstin - also auf zum Romane lesen und schreiben!
: Ich habe über dein Posting nachgedacht und möchte folgende Angstsituationen noch differenzieren:
Danke
: 1. Skipper & ich
: Wen Skipper vor mir Angst hat (das ist sehr selten), weiss ich warum und kann auch dementsprechend entgegenwirken. Ansonsten bin ich sein Beschützer, wenn er Angst hat, kommt er zu mir.
Bestens! Allerdings derzeit evt. ignorieren - wie ihr es ja ohnehin tut.
:
: 2. Skipper & herrchen
: Hier beginnt unser Problem. ich finde keinen Auslöser
Den zu kennen ist uns Menschen zwar ein Bedürfnis, aber eigentlich verhaltenstherapeutisch völlig Wurst - Angst allein wird 'gelernt' und löst Angst aus... wer mit Flugangst oder Spinnenangst oder so hat schon eine Ahnung warum das losging...
: und kaum bestätigendes Verhalten seiner Angst. Wenn er vor meinem Freund wegläuft, ihn meidet wird er von uns beiden ignoriert bzw. wir verhalten uns so, als wäre nix besonderes los.
Klingt mir gut. - nur irgendwas bestätigt ihn ja doch - evt. eben nur das Sicherheitsgefühl beim Weglaufen und das zu verringern - s. unten.
: Herrchen kommt nach Hause und wird freudig & aktiv & beschwichtigend von skipper begrüßt.
Super! und dann füttern und gleich wieder ignorieren, ja!? Step by Step!!
: Dann ist Sven hintrhergegangen und hat ihn vorsichtig "zwangsgestreichelt" (da ignorieren nix gebracht hatte die letzten Tage, dachten wir, das wir ihm so zeigen, dass er ihm ja nicht weh tut oder ähnliches). Dann war es noch schlimmer, er fing an zu zittern und sven hat sich wieder zurückgezogen.
------
: ?War das jetzt schon eine Belohnung für skipper? Wahrscheinlich oder?
Würde ich meinen. Die Nachgeh-Geschichte ist sogenanntes 'flooding': Das wird bei Tieren nicht empfohlen - man muss es nämlich bis zur Beruhigung (oft erst nach stundenlangem Ausharren und völliger Erschöpfung der Adrenalinvorräte des Opfers durchhalten, sonst verschlimmert es die Angst), obwohl ich Euern Gedankengang schon verstehe - ist eben nur ordentlich riskant, was das Ergebnis betrifft.
Wenn Streicheln: ein sehr flüchtiger Tellington Touch: ein Kreis und Hand wieder weg usw. wird manchmal besser aktzeptiert - und C&T wenn er stillhält - solange er da noch irgendwas annimmt an Futter.
: Auf dem gemeinsam Spaziergang war wieder alles o.k.
Also irgendwas in der Wohnung - ist ja auch egal...- muss ich mir auch immer wieder sagen!
: Skipper hat die Belohnungen nur von meinem Freund bekommen und sogar mit ihm gespielt. Keine Angst. Im Auto sogar Kopf in seine richtung gelegt, wieder keine Angst.
Super!! Genauso gehts!
: Zu Hause wieder angst. Ich sitz mit skipper auf dem Sofa,
Tschuldigung:Wieso?
IGNORIER IHN!! Raus und Tür zu!!
:sven kommt dazu, skipper springt sofort weg. Selbst bei jedem Geräusch aus dem angrenzenden Zimmer guckt er ängstlich Richtung Flur.
Drehs Radio lauter!
: Erscheint dort sein Herrchen, verkriecht er sich sofort und zeigt beschwichtigungssignale.
Die kann man ja zurückgeben, ohne Angst zu bestärken!! Wegschauen als erstes, weiter entfernt hinsetzen und ihm mit abgewendeten Kopf was vorgähnen dann weiter.
: Zur Zeit machen wir es so, dass Sven die Tasche immer voller Leckerli hat und immer wenn Skipper sich ihm von sich aus nähert, oder nicht wegläuft bekommt er ein Leckerli. Oder sven setzt sich ruhig irgendwo hin, zeigt skipper das leckerli und füttert ihn aus der Hand.
Super!
: Ist der letzte Punkt vielleicht nicht so produktiv, weil skipper dort ja "gelockt" wird??
Ist ja eine 'emotionale' Übung, kein Clickertraining nach strengen Regeln - und selbst da: wenn bei einer einzelnen Übung Luring was bringt, warum nicht? Nur generell lernt der Hund besser denken und Verhalten anbieten mit freiem Shaping.
Also lock nur, lieber Sven! und wegschauen dabei, ja?
Spiel ist wohl derzeit nicht so möglich - egal, was vorher schon ging. Unser menschliches Problem ist es m.E. oft, dass wir 'an Vergangenem' hängen, uns schwertun mit dem Zurückschalten, wenn es doch schon so schön war, geht mir auch immer mal so...das gibt Krampf und der beruhigt Hunde am allerwenigsten, m.M. nach.
: Bei mir immer, bei sven auch, aber sehr angespannt, jeder Zeit zum Rückzug bereit.
Wunderbar: sein neuer Name - 'Richard Kimble' (alter Film, Untertitel: auf der Flucht):
kriegt er eben Leckerlis und Futter ABSOLUT nur mehr von Sven.
: Wir haben den Napf gestern dirket neben Sven plaziert und skipper dann nicht weiter beachtet (selber am Tisch gesessen und gegessen). Das hat auch geklappt, wie gesagt unter großer Anspannung, danach ist er aber freiwillig zu seinen Füßen liegen geblieben, in der Hoffnung das noch was abfällt.
Super - Klasse Idee, besonders das selber Essen wirkt m.M. nach oft besonders animierend und beruhigend!
Könnte es ja ausnahmsweise mal was vom Tisch geben - und einzelne Bissen des normalen Futters einzelnd über den Tag verteilt aus der Hand oder vom Hosenbein oder vom Langstieligen Löffel gefüttert geben noch viel mehr Gelegenheit für netten Kontakt bzw. wissenschaftlich gesagt: einzelne Lerneinheiten für die Gegenkonditionierung.
: Das Problem ist, das er sich dafür aber im gleichen Raum wie skipper aufhalten müsste, da wird es schon schwierig. Hab schon überlegt, ob uns langsam heranclickern. Jeder Schritt richtung Herrchen wird belohnt. Nur wenn wir nicht wissen was seine Angst auslöst.....hmh.
Finde ich eine Gute Idee mit Clicker - der ist bei den meisten Clickerhunden so voll positiver Erlebnisse, dass daneben Angst kaum Platz hat.
Bitte daran denken: nur jeweils 2 Minuten und mit ganz wenig zufrieden sein, sonst macht man sich den Clicker rasch kaputt in solchen Angstsituationen.
Vielleicht nimmst Du auch erst mal nur 'Entspannung' als zu beclickendes, statt direkt die Annäherung - da kann viel weniger schief gehen bezüglich Überforderung. ie Treats sollten aber in jedem Fall auch dabei nur von Sven kommen, ja?!
: Meinst du es wäre eine Möglichkeit die beiden mal 'ne woche alleine zu lassen, so das skipper sich mit sven arrangieren muss? so kann hat er ja immer mich in der Hinterhand *pfote*...oder würde es noch viel schlimmer werden dadurch?
Keine Ahnung, aber der arme Freund!!
Glaube auch nicht, dass es viel Unterschied macht, wenn Du eben keinen Rückhalt abgibst, sondern einfach nur da bist, ohne Interaktion mit Hund, dafür viel dicht neben Herrchen aufhalten und relaxt wirken dabei.
Wenn er dann zu Dir will, muss er Dich erst auf/neben/unter Herrchen rausklauben sozusagen...gibt es Euch eben für ein paar Tage nur mehr im Doppelpack - außer ihr haltet die Isolationsversion besser aus ;-)
Liebe Grüsse an Euch drei - hab Geduld!
und trauer nicht um Vergangenes - take him from where he is now...
Wiebke