Grüß Dich windeater,
deine situation ist mir nicht unbekannt:
: gerade ist es passiert, mein Hund (Rüde, 4,5 J., unkastriert) hatte eine extreme Beißerei mit einem andere´n, schon älteren Rüden.
Wie dein weiterer bericht zeigt, hat es keine verletzungen gegeben. Wie andere schon bemerkten, ist ein pärchen zuweilen ein problem. Die hündin kann den rüden anfeuern. Was ich aber sehr oft beobachtet habe (vor jahren mein alter Schiwa), ist folgendes:
Durch das kurzhalten an der leine, wird dem hund die körpersprache versaut. Er kann fast keine beschwichigungssignale aussenden. Und dann greift oft der selbstsichere, überlegene hund an. Wir könnten das als massregeln eines schlecht erzogenen anderen deuten.
Das ist einer der gründe, warum ich ein geschirr in jedem fall bevorzuge.
Den rest hast du wohl sehr souverän gemeister. Den anderen von anfeuernden (schreien, schlagen, treten) einwirkungen abhalten und vor allem nicht in kopfnähe eingreifen. Wird man bei einem solchen versuch gebissen, zahlt keine versicherung. Eigenes risiko.
Ich kenne auch den fall, wo jemand einen yorkie aus den fängen eines golden befreit hat. Der yorkie nahm die neue freiheit dankbar an zu einem herzhaften biss, der die kuppe des kleinen fingers kostete. Kein schmerzensgeld!
Den hund hinten zu fassen ist auch der bessere weg. Bei einer wirklichen beisserei (mit beschädigungsbeissen), schnappt man sich am besten die hinterläufe. Dann kann der hund sich nicht umdrehen und zubeissen.
Adressenaustauch ist wichtig, denn manche verletzungen entdeckt man erst später. In der von mir geschilderten situation wird fast immer der "angreifende" überlegene hund gebissen, während der andere nur viel schaum auf dem fell hat.
Ich pflege (wo möglich) die anderen hundehalter in den meisten fällen schon von weiterem zu bitten, ihren hund abzuleinen. Das sind mit abstand die angenehmsten begegnungen. Als langzeitwirkung verzichten die hunde später oft völlig auf eine begrüßung. Jeder geht seinen bechäftigungen nach. Man kennt sich ja.
Manchmal kann man es nicht so regeln und man erfährt dann auch warum und kann beim nächsten mal anders reagieren.
Dem anderen hundebesitzer musst du den schreck und die heftige reaktion schon nachsehen. Nicht jeder hat den nerv ruhig zu bleiben, wenn der eigenen hund wie auch immer attakiert wird. Es ist aber sehr sinnvoll, ihn nochmals zu kontaktieren, falls die wahrscheinlichkeit besteht, ihn wieder zu treffen. Man sollte dann vorher ausmachen, wie man sich bei der nächsten begegnung verhalten wird. Ich habe damit sehr gute erfahrungen gemacht. Jeder hundebesitzer ist dankbar, wenn er ein verfahren weiss, auch kritischen hunden (in diesem falle Mirko) stressfrei zu begegnen.
Lass dich nicht irritieren. Das ganz war vielleicht nicht angenehm aber im grunde hundsnormal.
tschüß Martin & Mirko