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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Beißerei von der Seele schreiben""
13. September 2002 07:56

Hi zusammen!

Wenn ich hier die Meinungen so lese, dann kommt hier öfter "grundlos angegriffen" vor.... Ein Hund tut nichts grundlos....

Vielleicht hat der eine "dumm" geschaut oder der andere fand, es sei seine Individualdistanz überschritten.

Es gibt so vieles, was wir Menschen nicht beurteilen können (aus Sicht des Hundes) und warum der Hund "plötzlich und unerwartet" so reagiert.

Wir sollten uns auch immer wieder vor Augen halten, dass der Hund immer noch ein Beutegreifer und Rudeltier ist. Wenn unser Hund es also nicht schätzt, jeden "dahergelaufenen" Hund toll zu finden, so finde ich das völlig in Ordnung, hauptsache meiner verhält sich angemessen neutral. Sollte aber doch etwas passieren, so suche ich die Schuld weder bei dem anderen noch bei mir. Schließlich sind es immer noch Individuen mit denen wir zusammenleben. Man hätte halt unter Umständen vielleicht gegebenenfalls .... die Sache vermeiden können (?).

Und unter Rüden gibt´s eh häufiger Kommentkämpfe als Ernstkämpfe. Dann lassen sich die Herren schlechter trennen....

Grüßle
Moni

13. September 2002 09:32

... und wenn ihr in euer häuschen zieht wird der hund im garten in sozialquarantäne gestellt? na gratulation zu dieser genialen lösung...

kopfschüttelnde grüße
tanja

13. September 2002 09:54

Grüß Dich windeater,

deine situation ist mir nicht unbekannt:

: gerade ist es passiert, mein Hund (Rüde, 4,5 J., unkastriert) hatte eine extreme Beißerei mit einem andere´n, schon älteren Rüden.

Wie dein weiterer bericht zeigt, hat es keine verletzungen gegeben. Wie andere schon bemerkten, ist ein pärchen zuweilen ein problem. Die hündin kann den rüden anfeuern. Was ich aber sehr oft beobachtet habe (vor jahren mein alter Schiwa), ist folgendes:
Durch das kurzhalten an der leine, wird dem hund die körpersprache versaut. Er kann fast keine beschwichigungssignale aussenden. Und dann greift oft der selbstsichere, überlegene hund an. Wir könnten das als massregeln eines schlecht erzogenen anderen deuten.
Das ist einer der gründe, warum ich ein geschirr in jedem fall bevorzuge.

Den rest hast du wohl sehr souverän gemeister. Den anderen von anfeuernden (schreien, schlagen, treten) einwirkungen abhalten und vor allem nicht in kopfnähe eingreifen. Wird man bei einem solchen versuch gebissen, zahlt keine versicherung. Eigenes risiko.
Ich kenne auch den fall, wo jemand einen yorkie aus den fängen eines golden befreit hat. Der yorkie nahm die neue freiheit dankbar an zu einem herzhaften biss, der die kuppe des kleinen fingers kostete. Kein schmerzensgeld!

Den hund hinten zu fassen ist auch der bessere weg. Bei einer wirklichen beisserei (mit beschädigungsbeissen), schnappt man sich am besten die hinterläufe. Dann kann der hund sich nicht umdrehen und zubeissen.

Adressenaustauch ist wichtig, denn manche verletzungen entdeckt man erst später. In der von mir geschilderten situation wird fast immer der "angreifende" überlegene hund gebissen, während der andere nur viel schaum auf dem fell hat.

Ich pflege (wo möglich) die anderen hundehalter in den meisten fällen schon von weiterem zu bitten, ihren hund abzuleinen. Das sind mit abstand die angenehmsten begegnungen. Als langzeitwirkung verzichten die hunde später oft völlig auf eine begrüßung. Jeder geht seinen bechäftigungen nach. Man kennt sich ja.
Manchmal kann man es nicht so regeln und man erfährt dann auch warum und kann beim nächsten mal anders reagieren.

Dem anderen hundebesitzer musst du den schreck und die heftige reaktion schon nachsehen. Nicht jeder hat den nerv ruhig zu bleiben, wenn der eigenen hund wie auch immer attakiert wird. Es ist aber sehr sinnvoll, ihn nochmals zu kontaktieren, falls die wahrscheinlichkeit besteht, ihn wieder zu treffen. Man sollte dann vorher ausmachen, wie man sich bei der nächsten begegnung verhalten wird. Ich habe damit sehr gute erfahrungen gemacht. Jeder hundebesitzer ist dankbar, wenn er ein verfahren weiss, auch kritischen hunden (in diesem falle Mirko) stressfrei zu begegnen.

Lass dich nicht irritieren. Das ganz war vielleicht nicht angenehm aber im grunde hundsnormal.

tschüß Martin & Mirko


13. September 2002 10:39

Hi,

: Die beisserei ist nicht das schlimmste, sondern die spätfolgen.

Kann ich ein Lied von singen, es hat Jahre gedauert, dass Rico wieder halbwegs normal (ohne aus Panik erst zu schnappen) mit anderen Hunden umgehen konnte. "der tut nix´e" haben uns oft zurückgeworfen...aber was vor ein paar Wochen auf dem letzten Spaziergang vom Urlaub passierte war der Oberhammer:

Rico frei in Hundegruppe, wenige Meter vor mir, treffen an Kreuzung auf anderen Hundehalter, sein Flexihund kommt angestratzt, also keine Chance mehr, Rico die Begenung zu ersparen, eigentlich mag ich keine Kontakte zu Leinenhunden wegen der verhedder-Gefahr und überhaupt lieber abgesprochen. Hunde stehen nebeneinander, erste vorsichtige Begrüßung...der andere Besitzer hat aufgeschlossen und...nimmt seinen Schirm und schlägt auf Rico ein...darauf gab es natürlich eine Rauferei, wo der Typ immernoch reinschlägt...ich Hechtsprung Rico gekrallt und mich über ihn gelegt...schlägt der doch glatt noch auf die hervorlugende Hundeschnauze...hab ihm dann ziemlich deutlich mitgeteilt, dass ich meine Erziehung augenblicklich vergessen würde (man schlägt keine alten und Brillenträger), wenn er auch nur noch 1x ausholt...

Körperlichen Schaden hat Rico keinen, es war ein sehr leichter Schirm, aber was weitere Hundebegnungen angeht :-(

Wenn ich nicht Begleitung gehabt hätte und anschließend ein blutiges Knie...ich würde es nicht glauben

Was für Idioten frei rumlaufen...grusel

salü
Anke


13. September 2002 10:56

Hi Anke!

In deinem Fall sind es doch aber auch eindeutig die Spätfolgen durch vom Halter verursachte Schmerzen und Verwirrung.
Viele sind oft der Meinung ein Hund wird durch eine Beißerei oder einen Angriff psychisch gestört. Kann man dem so zustimmen? Sicher hinkt der Vergleich, aber wären dann nicht alle wildlebenden Hunde gestört? Kaum einer, der ohne Beißerei durch sein Leben kommen dürfte. Bei ohnehin ängstlichen Hunden, da kann ich das nachvollziehen, aber bei einem sozialisierten Tier? Ich bin da skeptisch. Damit will ich nicht sagen, dass Beißereien Lapalien sind oder kaum der Rede wert, aber ich glaube einfach so simpel läuft das unter normalen Umständen nicht ab.
Ich habe keine eigene Erfahrung mit ernsthaft zerbissenen Hunden, aber bei meinen Beobachtungen habe ich diese auffälligen Zusammenhänge nicht beobachten können. Manchmal ein distanzierteres Verhalten nach Attacken, aber das dann auch immer zu Zeiten, wo ich ein distanzierteres Verhalten in der Entwicklung eh normal finde, also bei Junghunden, die zum erstenmal eine Abwatschung kassiert haben. Einen Prozess der Reifung auch durch negative Erlebnisse. Wären unsere Hunde so leicht psychisch zu zerstören, dann wären sie kaum überlebensfähig. Ein interessantes Thema und spannend da weitere Meinungen zu zu hören. Ich werde einen neuen Thread aufmachen, gehört eigentlich nicht mehr hier hin.

Lieben Gruß,
Yna



13. September 2002 11:28

jo,mach mal,bin dabei.
gruss pat