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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Maulkorb ja oder nein?
16. September 2002 09:31

Maulkorb kann auch eine Verhaltensänderung zum negativen bewirken, vor allem wenn es um Angst(Unsicherheits-)aggressionen geht. Hund bemerkt seine Wehrlosigkeit mit Korb garantiert - seine Angst wird das bestimmt nicht schmälern, und seine Körpersprache garantiert auch nicht zum Positiven verändern.
Ich würde raten, vorerst Kontakte zu anderen Hunden zu meiden und an dem Problem (vor allem an der Abrufbarkeit) intensiv zu arbeiten.

Grüße
josh

16. September 2002 14:08

Grüß Dich Manuela,

ein maulkorb kann eine riesenhilfe während der UMERZIEHUNG sein. Der besitzer tritt sicherer auf, weil die konkrete gefährdung minimiert ist. Andere leute gehen vorsichter auf den hund zu oder laufen einen bogen (calming verhalten) weil sie sehen, dass da kein schmusehund kommt (dumme sprüchen kommen natürlich gratis.)
Aber - der maulkorb ist keine problemlösung. Man muss damit rechnen, dass der hund ihn herunter bekommt. Ich habe da schon künstler gesehen!
Und es können immer situationen auftreten, in denen der hund trotzdem keinen korb trägt.
Es geht also nicht darum, den hund zu neutralisieren, es geht darum, ihm die umweltunsicherheit zu nehmen. Und das geht nicht bei beibehaltung des status quo.

tschüß Martin & Mirko


16. September 2002 19:43

Hallo Tanja!

Ich habe selbst eine Hündin, die manchmal andere Hunde angreift und lasse sie auf den Spaziergebieten, wo viele Hunde unterwegs sind, auf anraten meiner Trainerin einen Maulkorb tragen. Obwohl ich auch nicht gerade ein Maulkorb-Fan bin, finde ich ihn als Mittel zur Umerziehung doch eine gute Sache. Natürlich ist es nicht der richtige Weg, wenn man dem Hund den Maulkorb aufsetzt und ihn dann ohne Leine einfach zu den anderen Hunden hinstürmen lässt, so nach dem Motto: "Jetzt kann ja nichts passieren, also lassen wir ihn mal machen."
Ich persönlich mache es allerdings so, dass ich meine Hündin auch mit Maulkorb nur mit einer Schleppleine laufen lasse und wenn uns ein Hund begegnet, nehme ich die Discs hervor und klappere damit, wenn sie eine Attacke starten will. Mit diesem Vorgehen habe ich bis jetzt ziemlich gute Resultate erzielt und meine Hündin lernt langsam, dass es einfach nicht geht, dass sie friedliche Hunde angreift, die ihr aus irgeneinem Grund nicht in den Kram passen. Natürlich werde ich sie den Maulkorb nicht bis in alle Ewigkeit tragen lassen, sondern werde ihn ihr wieder abnehmen, wenn ich das Gefühl habe, dass sie sich durch die Discs allein stoppen lässt. Für mich war der Maulkorb eine enorme Hilfe, weil ich vorher schon ein mulmiges Gefühl bekam, wenn uns von weitem ein Hund engegenkam und ich fürchtete, dass ihn meine Hündin verletzen könnte. Dies hat sich dann natürlich auf auch meine Hündin übertragen und sie hat noch extremer reagiert. Jetzt da sie einen Maulkorb trägt, kann ich den Hundebegegnungen total gelassen entgegensehen und meine Hündin wird dadurch auch ruhiger.
Dein Rat, an der Abrufbarkeit zu arbeiten, mag bei einigen Hunden zwar funktionieren (vielleicht sogar bei der Hündin von Manuelas Freundin) aber bei meiner Hündin hat dies definitiv nicht viel genützt, da sie manchmal ganz langsam auf einen anderen Hund zugeht, ihn kritisch beschnüffelt und dann blitzschnell (ohne vorheriges Knurren) angreift. Dies macht sie allerdings nicht bei jedem Hund, machmal beschnüffelt sie ihn nur und geht dann einfach weiter. Ich kann sie also nicht bei jedem Hund zu mir rufen, da ich ja nicht weiss, wie sie nun reagieren wird. Sie bei Anzeichen von Aggressivität zu rufen, funktioniert auch nicht, da sie fast keine Anzeichen zeigt und ich dann wirklich blitzschnell reagieren muss (geht bei mir nur mit den Discs).
Naja, lange Rede, kurzer Sinn: Ich wollte mit meinem Posting nur sagen, dass man den Maulkorb nicht einfach verteufeln sollte, sondern dass er bei der Umerziehung auch eine grosse Hilfe sein kann.

Viele Grüsse
von Manu2 (um keine Verwirrung zu stiften, ich heisse zwar auch Manuela, bin aber nicht die gleiche, wie die, die das erste Posting hier geschrieben hat)



16. September 2002 20:07

Hallo Manu2,
:
Obwohl ich auch nicht gerade ein Maulkorb-Fan bin, finde ich ihn als Mittel zur Umerziehung doch eine gute Sache.

Gebe ich Dir schon Recht. Vor allem ist der Hundebesitzer einfach auch ruhiger.
Nur klang das o.a. Posting nicht nach Umerziehung, sondern eben nach: Maulkorb auf und gut ist es.

: Dein Rat, an der Abrufbarkeit zu arbeiten, mag bei einigen Hunden zwar funktionieren (vielleicht sogar bei der Hündin von Manuelas Freundin) aber bei meiner Hündin hat dies definitiv nicht viel genützt, da sie manchmal ganz langsam auf einen anderen Hund zugeht, ihn kritisch beschnüffelt und dann blitzschnell (ohne vorheriges Knurren) angreift.

Ich meinte eben damit, den Hund generell bei jedem Hund abzurufen.

Dies macht sie allerdings nicht bei jedem Hund, machmal beschnüffelt sie ihn nur und geht dann einfach weiter. Ich kann sie also nicht bei jedem Hund zu mir rufen, da ich ja nicht weiss, wie sie nun reagieren wird.

Ich hab da sowieso eine etwas andere Einstellung, da ich meinen Hunden Kontakt zu fremden Hunden überhaupt nicht gestatte.
Das wird vom ersten Tag an (also von Welpe an) so gehandhabt und ich habe niemals Probleme, die Hunde abzurufen, wenn ein anderer Hund kommt.
Da sie ein Entgegenkommen anderer Hunde mit dem Spiel mit mir verbinden, haben sie (zumindest fast alle) auch keine Aggressionen gegen fremde Hunde. Sie ignorieren sie einfach vollkommen.
So brauche ich natürlich auch bei einem aggressiven Hund keinen Maulkorb.

Ich wollte auch nicht den Maulkorb generell als schlecht hinstellen. Hatte einem meiner Hunde auch den Maulkorb auf, wenn wir Bewachungsdienst gemacht haben und einfach noch zu viele Menschen da waren (so hab ich mich auch sicherer gefühlt :-)).

Viele Grüße und weiterhin viel Erfolg mit deinem Hund
Tanja

17. September 2002 20:10

Hi Kathi!
Wie erzieht man denn einen Hund um, der mit allen Weibchen und manchen Rüden gut kann, sich aber auf andere Rüden, egal ob klein oder groß, einfach mit Gebrumm draufstürzt. (Hat aber noch nie richtig gebissen)
Leine ich ihn (Rüde, kastriert, 2 Jahre alt) an, ist das Gehabe noch schlimmer. Ich hab schon mal einen Maulkorb draufgehabt, und oh Wunder: Erst hat man sich auf den Hund gestürzt, als man ihn nicht unterwerfen konnte, hat man plötzlich mit ihm gespielt. Trotzdem sehe ich den Maulkorb auch nicht als Lösung. Wäre also für Umerziehungstipps sehr dankbar.
Gruß Birgit