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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Erziehung-muß ein bißchen Gewalt sein?
16. Oktober 1999 21:09

: Hallo Andreas,
:
: :... und die Schleifchen sind dafür da, daß das Haar nicht in die Augen fällt.
:
: Redest Du Dir da nicht was ein? Wir haben einen pechschwarzen Riesenschnauzer, über das Haare in den Augen hängen habe ich also ein unmittelbares Anschauungsobjekt.

Soviel wie ich weiß, wird beim Riesenschnauzer das Fell am Kopf gekürzt bzw. getrimmt. Ich habe z.B. schon Bobtails mit Schleifchen bzw. Gummi im Haar gesehen. Und das sind ja wohl keine Schoßhunde!

: Dass die Handhabungsweise bei den Hunderassen völlig verschieden ist, zeigt doch deutlich auf, dass es nicht um einen sachlichen Grund geht.

Verstehe ich nicht!?

Gruß
Gabi

16. Oktober 1999 21:17

: Hallo Gabi,

: Dann nennen wir es mal nicht "brutal". Aber: Hund wird ins Auto gesetzt, fährt den halben Tag über die Autobahn quer durch die Republik, absolviert seine Pflicht, darf mal pinkeln und sch... und dann geht`s auf die selbe Weise retour.
:
: Was hat Hund davon? Wenn er gefragt würde, hätte er bestimmt besseres zu tun.

Hier geht es um die Zucht, aber das Thema hatten wir ja schon. Also lassen wir das, das führt zu nichts.

Gruß
Gabi

16. Oktober 1999 22:01

hi porcha,

: ich habe ein Paar grundlegende Fragen :O).
: Der Schnauzengriff ist für mich nachvollziehbar aber lässt sich ein Hund von menschlichem Anknurren bzw. Anfletschen wirklich beeindrucken?

meiner schon! ich hab damit auch erfolge bei fremden hunden. wenn mir einer nach dem leberwurstbrot in meiner hand schielt oder langt, zeige ich ihm erst die zähne (genauer gesagt zittert erst meine oberlippe *g*), wenn das nix hilft dann knurre ich ihn an. bis jetzt haben es nur die ganz frechen gewagt dadrauf nicht zu reagieren und bei denen schnappe ich dann schonmal ab. das hat bis jetzt immer gewirkt.

: Ich arbeite mit Leckerlis, viel Lob und Streicheleinheiten. Wenn ich mein Dobermann rufe, kommt er zu 99 % freudig angelaufen,...

ist doch prima, anders mache ichs auch nicht, mit ca. demselben erfolg.

Wenn er ausnahmsweise nicht sofort hört und erst dann zu einer Hündin läuft, usw. dann stelle ich nicht generell seine Erziehung in Frage oder sehe meine Stellung in unserem Rudel gefährdet, sondern ignorier' ihn einfach, wenn er kommt.

genau! allerdings versuche ich vorher abzuschätzen, ob ich mit meinem ruf erfolg haben werden. wenn ich denke, daß nicht, ruf ich erst gar nicht.
die stellungen im rudel - meine und seine - werden bei uns übrigens des öfteren ausgehandelt winking smiley). ich weiß ja nicht wies bei dir ist, aber meiner will doch an manchen tagen einfach nicht kapieren, daß nur ich den kühlschrank öffnen kann und somit den status des gottes einnehmen sollte smiling smiley).

: Wenn eine kritische Situation eintritt, z.B. er knurrt einen Menschen an oder beisst sogar zu, ist das Auf-dem-Rücken-Schmeissen die beste Massregelung?

ich stufe meine bestrafungen ab, (ob das richtig ist sei dahingestellt)ungefähr in der reihenfolge: schimpfen, drohend anstarren, zähne zeigen, knurren, leviten lesen, schnauzgriff leicht, fest, auf-den-rücken-schmeissen. je nach "schwere des vergehens" smiling smiley.
auf den rücken geschmissen habe ich meinen in den 2 1/2 jahren übrigens nur 3 mal. damit bin ich sehr vorsichtig und sparsam. ich kenne zuviele hunde, die 10 x am tag auf den rücken gelegt werden und denen es nichts mehr ausmacht. die stehen auf und machen da weiter, wo sie aufgehört haben. überhaupt versuch ich nach dem motto zu leben: soviel lob wie möglich, und nur soviel "strafe" wie absolut nötig.
eigentlich ist es oft das beste, das "fehlverhalten" einfach zu ignorieren.

: Mein Hund empfindet es bedrohlich, wenn fremde Menschen sich über ihn bücken. Einmal hat er bereits geknurrt. Was wäre die beste Reaktion?

nicht nur dein hund findet das bedrohlich, sondern wohl jeder hund! ich weiß nicht was die beste reaktion wäre - bei mir ist das "SCHLUSS" und zwar sofort. menschen anknurren ist bei mir nicht. geschweige denn beissen! das war das eine mal wo Freddie auf den rücken geschmissen worden ist, als er einen radfahrer "anfallen" wollte. hat er nie wieder versucht.

viele grüße
Gabi + Freddie K.


16. Oktober 1999 21:49

Hallo Andreas.

Ja. Ich stimme Dir da zu. So definitiv wie sich meine Äußerung vielleicht anhört,
war sie nicht unbedingt gemeint.
Ich verlange von meinen Hunden zB nicht den 1000% Gehorsam.
Den können sie als Nordische sowieso nicht bringen, das ist aber gerade das reizvolle
an diesen Hunden.
Natürlich will ich das Beste für uns beide. Allerdings müssen gesetzte Grenzen akzeptiert
werden.

SLP

16. Oktober 1999 22:01

Hallo Andreas

Das mit der Strafe wird im Buch von Karen Pryor (Positiv bestärken-sanft erziehen) ganz gut deutlich.

Sie benutzt den Begriff Strafe für eine negative Einwirkung die geschieht, wenn ein (Fehl)bereits abgeschlossen ist. Sie steht also in keiner direkten Verbindung damit.
Beispiel: Bello geht jagen, wenn er wiederkommt gibts erstmal richtig Ärger.
Klar, das bringt nichts. Der Hund wird kaum wissen worum es eigentlich geht. Und wird wohl auch im Tierreich nicht vorkommen.

Das muss man unterscheiden von Negativer Bestärkung. Also einem "unanagenehmen Ereignis oder Reiz mit dem ein Verhalten unterbrochen oder verhindert werden kann". Diese Einwirkung findet während des Verhaltens statt. Zum Beispiel ein konditioniertes "Nein", während der Hund lossprintet. Das Nein steht direkt in Verbindung mit der Handlung und wenn es für den Hund unangenehm ist, ist man eiSchritt weiter.
Das gibt es dann ja auch im Tierreich. Wenn unsere Kurze versucht, dem Großen Fressen zu klauen knurrt er auch, aber nur so lange bis sie sich verkrümelt. Er würde sie kaum anstänkern, wenn er nach Hause käme und sein Napf wäre leer.

Ich finde, diese Aufstellung hilft ganz gut, um sich übden Sinn und Unsinn von dem was man tut klarzuwerden.

: Soweit ich mich damit beschäftigt habe, wird in der Natur ein Verhalten nicht nachträglich und nach dessen Abschluß bestraft. Gewalteinwirkungen der Tiere scheinen mir da lediglich während einer bestimmten Situation stattzufinden und nicht erst dann, wenn diese beendet ist. Unter dieser Prämisse wäre Strafen unsinnig und Dein gewaltsames Einschreiten müßte direkt während des Fehlverhaltens und noch vor dessen Abschluß erfolgen.

So ist es.

: Es gibt durchaus Situationen, (Beispiel: Hund stürzt auf Mensch zu und schnappt nach ihm)in denen ich meinem Hund auch mit körperlichen Mitteln zeigen muß, dass er etwas zu unterlassen hat, das Maß dieser "Strafe" hängt jedoch vom einzlenen Hund ab und ist nicht zu verallgemeinern.

Dann greifst du aber ein, während er den Typ anmacht.

Liebe Grüße, Kirstin

16. Oktober 1999 22:11

Hi Ihr!

: Der Schnauzengriff ist für mich nachvollziehbar aber lässt sich ein Hund von menschlichem Anknurren bzw. Anfletschen wirklich beeindrucken?

Das musst du ausprobieren. Als ich darauf gestoßen bin habe ich es bei meinem Großen (7 1/2 Jahre) mit Knurren probiert, ohne den geringsten Erfolg. Der hat wahrscheinlcih gedacht, ich spinne total (so war sein Blick)! Auch dmit dem Schnuazengriff beeindruckt ihn kaum.
Bei unserem Welpen mache ich das von Anfang an und es ist super. Ein Knurren, wenn sie meint, sie müsste die Katze jagen und schon ist es gut.
Obwohl die menschlichen Stimmbänder fürs Knurren einfach nicht geschaffen sind, ich habe zeitweilig ganz schön gekrächzt!

Liebe Grüße, Kirstin