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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Aldington:3-Wochenkur
19. Oktober 1999 07:31

Hallo Petra,: Hallo Ilse,
Zur Rangeinweisung gibt es aber inzwischen neue Mittel und Wege - ohne daß ich mich auf eine körperliche Auseinandersetzung mit dem Hund einlassen muß.

Vielleicht kannst Du mal detailiert schreiben, wie Du vorgehst? Worauf Du achten würdest?

Gruss, Juliane mit Emmi

20. Oktober 1999 06:19

Hallo zusammen,

: Vielleicht kannst Du mal detailiert schreiben, wie Du vorgehst? Worauf Du achten würdest?

Tja, das ist ein bißchen schwierig, eigentlich haben wir ein ganzes Buch darüber geschrieben....

Aber ich will es wenigstens in Stichpunkten darstellen, wobei ich jetzt einen Hund vor meinem geistigen Auge habe, der (stellvertretend für viele in unserer Praxis) seine Menschen bereits massiv bedroht, wenn ihm etwas nicht paßt und evtl. auch schon mal gebissen hat.

- Handfütterung: Der Hund erhält einige Wochen lang sein (Trocken)futter ausschließlich aus der Hand, keine Leckerchen, Kauknochen etc. zwischendurch

- Er bekommt sein Futter erst nachdem die Menschen gegessen haben und auch nur, wenn er nicht gerade bettelt oder drängelt

- Keine Fütterung an strategisch wichtigen Plätzen wie Eingangsbereich, Küche etc.

- Er bekommt für einige Zeit seinen ganzen persönlichen Besitzt (körbchen, außer evtl. einer Decke, je nach Bodenbelag in der Wohnung, Spielzeug etc.)
Wenn Decke, dann ebenfalls nicht im Eingangsbereich etc.

- Gespielt wird nur nach Aufforderung des Besitzers, keine Zerrspiele

- Kein Eingehen auf Forderungen des Hundes in Richtung spielen, füttern, streicheln etc.

- wenn der Hund es duldet, täglich einmal bürsten

- darauf achten, daß der Hund nicht den Weg versperrt, an der Tür und Treppe (wenn machbar) den Vortritt läßt

"wenn machbar" bezieht sich darauf, daß der Hund dies nicht knurrend verweigert, dann kann man damit erst später anfangen.

- Hund darf nicht aufs Sofa etc. (auch nicht auf eigenen Hundesessel). Falls er sich nicht runterschicken läßt, lange Leine im Haus dranlassen, runterziehen, zur Not muß er einige Zeit einen Maulkorb tragen

- Bei Spaziergängen Schleppleine benutzen und damit öfter Richtungswechsel "erzwingen". Haltitraining beginnen und - wieder wenn machbar - mit Gehorsamsausbildung beginnen.

So, das wars jetzt wirklich in Kürze ohne Erklärungen,uff. Das ganze bezieht sich auf Hunde, die wirklich schon ganz oben sind. Wir hatten letztes Jahr z.B. einen Hund, der monatelang in der Familie einen Maulkorb tragen mußte, da er schon alle massiv verletzt hatte. Bevor jetzt alle wegen "monatelang Maulkorb" schreien: Die Alternative wäre Einschläfern gewesen.

Grüsse
Petra Führmann


21. Oktober 1999 06:55

Hallo Ilse,

die Frage ist doch wohl zunächst, ob überhaupt Drei Wochen-Kur. Diese ist doch kein zwangsläufiger Bestandteil einer jeden Hundeerziehung. Gedacht ist das Ganze vielmehr eher für verfahrene Verhältnisse zwischen Hund und Halter, bei denen versucht wird dem Hund klar zu machen, das nun ein neues Spiel gebinnt und die bisherigen Regeln nicht weitergelten. Für Problemfälle eben, aber nicht als normaler Umgang mit dem Hund.

Gruß,

andreas

21. Oktober 1999 07:02

Hallo Petra,

ich habe zwar meinen Aldington schon seit längerer Zeit nicht mehr in den Fingern gehabt, aber mindetsens die Hälfte von dem was Du beschreibst, wird meines Erachtens von ihm ebenfalls propagiert. Die Drei-Wochen-Kur ist hja nur ein weinge Seitenlanger Teil des gesamten Buches "Was mache ich nur mit diesem Hund".
Gar sol überholt scheint er demnach nicht zu sein, es sei denn man bemerkt, dass wiederum mindestens die Hälfte seiner Ausführungen im Grunde dem Buch eines Franziskanerordens entstammt, der im Kloster Hunde züchtet und mit diesen lebt.

Nicht alles Bisherige ist meines Erachtens automatisch überholt. Auch nicht jeder erfindet das Rad neu. Ich denke man muss da schon genau unterscheidne, was Wissenschaftsistorie ist und was nicht.

Zum Thema Maulkorb: wenn es der einzige Weg ist, um dem Hund wieder einen verträglichen Umgang mit Hund und Mensch zu ermöglichen, warum nicht?

Gruß,

andreas

21. Oktober 1999 07:08

Hallo Andreas

: ich habe zwar meinen Aldington schon seit längerer Zeit nicht mehr in den Fingern gehabt, aber mindetsens die Hälfte von dem was Du beschreibst, wird meines Erachtens von ihm ebenfalls propagiert.

Das stimmt natürlich. Meine Aussage bezog sich auf den Erziehungsteil mit Leinengerucke etc. Das hätte ich wahrscheinlich dazuschreiben sollen. Kommt davon, wenn man in Hektik vor dem PC sitzt (seufz).

: Gar sol überholt scheint er demnach nicht zu sein, es sei denn man bemerkt, dass wiederum mindestens die Hälfte seiner Ausführungen im Grunde dem Buch eines Franziskanerordens entstammt, der im Kloster Hunde züchtet und mit diesen lebt.

Stimmt. Die Franziskaner sind allerdings auch noch auf dem Stand des Leinengeruckes etc. (zumindest nach ihrem Buch, vielleicht hat sich das ja inzwischen geändert).

: Nicht alles Bisherige ist meines Erachtens automatisch überholt. Auch nicht jeder erfindet das Rad neu. Ich denke man muss da schon genau unterscheidne, was Wissenschaftsistorie ist und was nicht.

Natürlich nicht. Ich möchte auch auf keinen Fall behaupten, daß "unsere" Verhaltensregeln von uns "erfunden" worden sind.

: Zum Thema Maulkorb: wenn es der einzige Weg ist, um dem Hund wieder einen verträglichen Umgang mit Hund und Mensch zu ermöglichen, warum nicht?

Ebend.... :-)

Grüße
Petra

21. Oktober 1999 10:50

: Die 3-wochenkur ist mir einleuchtend, was ich aber in allen drei buechern
: von aldington vermisse , ist ein hinweis ab welchem alter es sinnvoll
: ist mit der 3-wochen-kur zu arbeiten. Kann mir da bitte jemand helfen.
: (wir haben einen airdale-rueden, 9 monate).
: Danke!
: ilse
:
Hallo Ilse,
das ist eine wundebare Sache diese 3-Wochen-Kur, aber doch nur für dominante, agressive oder Problemhund. Nur wenn Du wirklich ein Problem hast, wenn Du das Gefühl hast, Dein Hund gerät Dir aus der Hand, dann halte Dich an diese Kur. Ich weise in meinen Kursen immer wieder Leute darauf hin, diese doch zu machen, aber nur wenn die Dominanz steigt.

Schick mir doch ein eMail wenn Du möchtest. eMail reinhard.stradner@chello.at

Liebe Grüße
Beate