Tschau Josh
:mmh.. das ist interessant. PH und Du, ihr habt beide kein Problem damit, Eurem Hund
:mit der Hand oder sonstwie wehzutun. PH begründet das damit, daß es emotionsloser
:sei als "hündische" Drohungen, für den Hund seiner Ansicht nach weniger psychisch
:belastend. Sehe ich nicht so, aber gut.
Ich sehe das ein bisschen anders. Das macht nicht weh, der Hund hat keinen Schmerz. Ich berühre den Hund vielleicht auch mal anders als Du. Mein alter der hat es gerne, wenn ich in kneife, dann wird er ganz wild und schnäppelt dafür mich. Ich muss einfach schauen, dass er nicht zu wild wird. Das macht er gerne und am Schluss eine Streicheleinheit und er ist zufrieden. Mein jüngerer kommt mit grossem Sprung auf mich zugerannt, ich nehme ihn in der Luft links und rechts an den Bachen und drehe ihn ein zwei mal im Kreis rum. Das ist für ihn Spiel. Der andere Rüde, spielt tatsächlich am liebsten mit dem Balli. Dem habe ich beigebracht, dass er mir die Schnur des Balles in die Hand legt und er macht dann gerne Reisspiele und ich lasse ihn oft gewinnen. Die stärkere Hündin die kann man am besten mit Futter bestechen und die schwächste Hündin, zu der muss ich einfach lieb sein und ihr viel Aufmerksamkeit geben.
So ist jeder Hund anders, würde ich mit der schwachen Hündin so spielen wie mit dem jungen Rüden, indem ich sie am Fell umherschwinge, ich würde sie wohl nie mehr sehen.
Nun jeder ist anders, aber meine Hunde lernen eigentlich von klein auf, dass sie berührt werden, das macht dem Hund nicht weh, das macht Spass.
Mit dem will ich nicht sagen, dass der Zwick Spass macht, aber der Hund überreagiert dann nicht, wenn er mal so einen Zwick bekommt. Ich muss noch sagen, es kommt natürlich auf den Hund an, einer kleineren Rasse, kann man auch mit einem Finger eines auf die Nase tippen. Ich will den Hund ja nicht schwindlig schlagen, ich zeige ihm einfach, Stopp so nicht.
:Insofern finde ich es auch problematisch, Anfängern zu körperlichen Einwirkungen zu :raten - genausowenig, wie man ihnen zu Drohgesten raten sollte - kann beides ziemlich :nach hinten losgehen.
Du magst recht haben, aber ich sehe oft das Gegenteil. Hunde die nicht mehr unter Kontrolle sind. Ich kenne mehr als einen Hund, der verzogen ist und fast Rudelführer geworden ist. Das äussert sich zum Beispiel so. Ein Hund spielt mit einem anderen, die Frau wollte nun aber nach Hause leinte den Hund an und wollte ihn ins Auto tun. Nun der Hund wollte nicht und zeigte ihr die Zähne. Sie ignorierte dieses Verhalten, als wäre es nicht passiert. Da war der Hund etwa 16 Monate alt. Das nächste mal, sagte ich dieser Frau, dass der Hund in ein paar Monaten sie beissen würde, wenn sie ihn nicht jetzt nehme. Ich sah dann diese Frau längere Zeit nicht mehr, da ich nicht mehr auf diesem Platz war. Ein paar Monate später telephonierte mir diese Frau und fragte mich, ob ich mal ihren Hund anschauen würde. Er hatte Leute gebissen, sie gebissen, war nun ein Raufer mit anderen Hunden, einfach unmöglich. Ich will jetzt nicht viel schreiben, aber der Hund war ganz normal, ihm fehlten einfach zwei drei Eingriffe, danach war er wie ausgewechselt. Da hatte ich schon andere Hunde, einen Appenzeller den man mir brachte. Der war schon 6 Jahre alt und biss alles was sich bewegte. Das war ein schwieriger Fall, sein Verhalten hatte sich schon gefestigt. Man wollte ihn Einschläfern, wenn ich nichts hätte unternehmen können. Es war sicherlich nicht ganz astrein, was ich machte, aber er ist jetzt schon 11 Jahre alt und die Kinder können mit ihm spazieren gehen. Er hat nie mehr gebissen.
Ich bin überzeugt, es gibt Hunde die muss man nie gross tadeln, die sind relativ führig. Das ist nicht so gerade der Hund, von dem ich träume. Nun es gibt die, die sind so was zwischen durch und dann gibt es solche, die wollen es einfach ausprobieren. Ich muss einfach immer angepasst reagieren.
Ich will damit sagen, es ist sehr in Mode, den Hund für nichts mehr zu tadeln. Du hast Dir ja überlegt, wie Du reagierst, wenn der Hund in Machtspiel anfangen will. Dann warnst Du ihn und schlimmstenfalls tadelst Du ihn dann ja auch. Aber da machen viele den Fehler, der Hund z.B. auf dem Sofa, er knurrt weil man an seinen Platz will und dann wir mit einem Kong oder Knochen abgelenkt. Dabei sollte gerade ein Konflikt gelöst werden und dem Hund klar gemacht werden, wer das sagen hat.
Erst passiert: Ich ging zum Tierarzt, mein Hund hatte an einem Zaun das Ohr aufgerissen. Nun wollte er ins Ohr gucken und der Hund knurrte ihn ein bisschen an. Der TA zog sofort seine Finger zurück und gab ihm ein Guteli. Nun ich dachte mir, das war jetzt ganz schlecht, wollte aber mal schauen, wie er das Problem löst. Nun der Effekt war, dass er schon knurrte, als der TA schon nur in die Nähe des Ohres kam. Dann schaute ich nicht mehr zu, gab dem Hund einen Zwick, sagte ruhe und er konnte ihn behandeln. Das bei einem TA, er bestätigte unerwünschtes Verhalten.
Ich meine es muss angepasst sein, wenn jemand jähzornig ist, dann sollte er am besten überhaupt keinen Hund halten. Natürlich beruhigt ein Hund, er ist aber nicht Dampfablasser. Es kann ja keinen Spass machen, dem Hund weh zu tun, ein einigermassen vernünftiges Denken ist Vorhaussetzung. Aber eben, den Hund überhaupt nie zu tadeln, das ist sicherlich auch nicht das. Ein Hund ist eben kein Kind und Hunde wollen meistens in der Rangordnung aufsteigen. Bei ihnen hängt ja auch viel damit zusammen, der stärkste darf zuerst das beste essen, darf decken usw. Er hat viele Vorrechte, die dem schwachen nicht gegeben sind. Das ist bei uns ein wenig anders, natürlich hat der, der in der Gesellschaft besser positioniert ist auch Vorteile, aber der der schlechter positioniert ist hat auch noch rechte. Die Differenz ist nicht so gros wie bei den Hunden.
Also ich sollte langsam in die Federn, gute Nacht Josh