von Tanja(YCH) am 23. September 2002 07:42
Hi Josh,
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: Natürlich glaube ich, daß ein Hund mal ungute Erfahrungen machen kann - ich packe meine Hunde doch nicht in Watte - ich finde nur nicht, daß ich zu ihrer Einordnung ins Rudel oder zu ihrer Erziehung gezielt schlechte Erfahrungen (Schmerz/ Schreck) einsetzen muß.
: Du sagst, Du kennst fast keinen THSler, der kein TT einsetzt - bestätigt leider wieder mal meinen schlechten Eindruck von dieser Szene.
Ich sagte, ich bin vermutlich einer der seltenen VPG-Sportler, die nie ein TT verwenden. Das war mehr mit einem zwinkernden Auge in Bezug auf "einer der seltenen" gesagt, da das Klischee der VPG-Sportler ja das ist, daß eben jeder eins verwendet (was ja so nicht der Fall ist).
: Zum TT und seinen Gefahren und warum ich denke, daß es von hniemandem und nie eingesetzt werden sollte: Ein angeblicher Fachmann hat es eingesetzt, um einem mir bekannten kleinen Münsterländer das Hetzen abzugewöhnen, es schien zu funktionieren, die Familie war happy (Leinenzwang weg) - ja, und dann in diesem Sommer laufen sie im Wald spazieren, kommen an einen Tümpel, da sind viele Mücken - plötzlich liegt ihr Hund platt auf dem Bauch, bepinkelt sich und ist nicht mehr zu irgendwas zu bewegen, verweigert sogar sein Lieblingsfutter und schnappt bei Annäherung. Was war passiert? Wir erklären uns das so, daß er die Mücken mit dem TT verknüpft hat... nur um zu zeigen, WIE stark dieser Schmerzreiz ist. Mit einem Hund was zu machen, nachdem er platt und panisch auf dem Bauch liegt - nee, widerlich. Das kann immer passieren bei Einsatz von TT - also abzulehnen. Und wenn man sich mal in den Hund reinversetzt: die Schmerzen und vor allem die Angst müssen bei der TT-Einwirkung (ich würde sagen Folter) dieselben gewesen sein, seither wird er bei jedem Jagdlistanflug daran erinnert. Nee, danke, nochmal. Ich will, daß meine Hunde aus Respekt meien Verbote beachten und nicht aus unangenehmen Erfahrungen lernen.
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Dazu kann ich nur sagen, daß dieser sogenannte Experte wohl nicht im geringsten einer war. Denn bei richtiger Anwendung des TT verknüpft der Hund das weder mit Mücken noch sonstwas, sondern nur mit dem Kommando des Hundeführers. Und einem Hund ein TT anziehen und auf höchster Stufe abzudrücken, weil man angeblich ein Experte ist ....... also darüber brauchen wir wirklich nicht zu reden, denn das ist schon unterstes Niveau. Aber wer ist nicht alles ein selbsternannter Experte?
Das ist natürlich ein Negativ-Beispiel des TT-Einsatzes, von dem es sicher noch sehr viele andere gibt. Ich möchte es auch nicht verniedlichen und wie gesagt, ich wende es nicht an.
Aber es gibt in jedem Bereich Dinge, die eben schief gehen können. Der Hund eines Bekannten hat sich mit der Schleppleine den Fuß gebrochen.
Einer meiner Hunde hatte vor Jahren das Erlebnis, daß wir spazieren waren (es begann schon zu gewittern wie verrückt und war schon ziemlich dunkel). Plötzlich schreit mein Hund kurz vor uns und wir sahen, daß er gegen einen elektr. Schafzaun gerannt war. In Panik (weil wohl eine Pfote in den Maschen war) hat er gestrampelt wie ein Irrer und sich komplett in den Zaun verheddert. Ich weiß nicht, ob es an dem Regen lag, jedenfalls muß er ziemliche Schläge verpasst bekommen haben und hat geschrien wie am Spieß. Dazu sind die Schafe noch komplett panisch geworden und wir haben ihn aus dem Zaun nicht rausbekommen.
Als wir ihn endlich draussen hatten, war seine Zunge bereits lila und er war fast ohnmächtig. Der Hund hat sich jahrelang beim Anblick von Schafen verpinkelt.
Also abschließend: ich verteufel das TT nicht, würde es aber auch niemals empfehlen, da es eben bei falscher Anwendung sehr viel Schaden anrichten kann. Und wenn angewendet, gehört es in die Hände von WIRKLICHEN Experten, nur wer kann unterscheiden, wer ein wirklicher Experte ist? Das zeigt ja schon dein obiges Beispiel.
Viele Grüße
Tanja