Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Hilfe! Meine Hündin haßt meinen Welpen
25. September 2002 08:41

: Hallo Renate!

dass sie einfach Stress mit dem Neuzugang hat. Jede Form von Druck erhöht diesen Stress, setzt Hormone frei, so dass der nächste Zwischenfall vorprogrammiert ist.
*** Du könntest recht haben. Ich habe sie gestern abend mal genaustens beobachtet, sie hat sich zum Pinkeln hingesetzt und er kam um zu schnüffeln, da hat sie gezüngelt ohne Ende, sie scheint also tatsächlich sehr unter Streß zu stehen und selbst nciht so recht zu wissen.
Vermutlich ist sie hin und hergerissen zwischen "ich will ihn töten" und "Frauchen duldet das aber nicht"!
:
: Versuche doch mal rauszufinden, welche Situationen besonders stressig sind, und versuche genau diese zu entschärfen.
*** Und wenn ich dieses Dilemma gemeistert habe, bin ich Meister im Beobachten... *schiefgrins*

Wenn Dein kleiner z.B. auf Deiner Hündin rumbalgt, würde ich ihn kommentarlos runternehmen (der Kleine soll schliesslich auch keinen Stress kriegen), und die Hündin für's Liegenbleiben bestärken. Soll nur mal ein Beispiel sein.
*** Nee, klar, so mache ich das sowieso schon!

: Füttern würde ich immer getrennt, aber auch spielen, da Spielen im Regelfall den Stresspegel hochtreibt, und es dann schneller eskaliert.
*** habe den Tipp bekommen, dass ich sie nur noch füttere, mit ihr Spiele, etc., wenn der Kleine da ist, ohne ihn läuft nichts mehr schönes...hast Du damit Erfahrung?
:
: Bei meinen sind die Spaziergänge völlig problemlos, sollte das bei Euch auch der Fall sein, würde ich möglichst viele Spaziergänge machen, und im Haus eher die Hunde trennen. Spazierengehen entspannt ausserdem.
*** Ja, beim Spaziergang ist noch nie was passiert....aber okay, wir waren auch erst einmal gemeinsam! Gut, dann wird das ausgebaut!

: Meine kleine Maus wird heute 1 Jahr alt, und so langsam kriegen wir alles in den Griff. Ich lasse die Hunde aber immer noch nicht unbeaufsichtigt zusammen, das Risiko ist mir zu gross, solange ich aber stressige Situationen vermeide (oder entschärfe) geht alles gut.
*** Puhhh, das macht mir nicht gerade Mut! :-(

Vielen Dank für Deine Tipps und Denkanstöße,
Tanja

25. September 2002 08:54

Hallo Katrin!

Das ist ja nur was ganz anerdes als alles, was mir bisher geraten wurde!

Hat Deine Hündin denn nie trotzdem versucht sich am Nachwuchs zu vergreifen?
Wie hat sich Dein "Neuer" verhalten?
Wie sah es aus mit Spiel und Spaß, Futter?
Wie genau sah das Donnerwetter aus und was hast Du währenddessen mit dem Kleinen gemacht?

Fragen über Fragen! :-)

Liebe Grüße
Tanja

25. September 2002 09:10

Hallo!
:
: Sie schnappte als er auf sie drauf kletterte?
: Ist hoffentlich nicht dein Ernst?
Doch, sonst würde ich es ja nicht schreiben!

: Die Hündin sollte liegen (war also im Komando) und
: du hättest es dem Welpen gestattet dass er an ihr rumklettert?
: Und dann wunderst du dich warum sie nach ihm schnappt?
Er war schneller als ich und gewundert habe ich mich nicht über das Schnappen, sondern über die Heftigkeit des Schnappens und das es ohne vorherige Drohung geschah!

: Sie hat dem Kleinen lediglich gesagt dass er Abstand halten soll.
: Nicht mehr und nicht weniger und absolut "hundetypisch".
Ja....und? Logisch ist es hundetypisch, ist es aber auch hundetypisch, wenn dabei ernsthaft verletzt wird?
:
: Was die Tage drauf passierte will ich nicht analysieren...
Danke, aber genau dafür bräuchte ich eine Analyse, denn das die erste Begegnung wohl ein Fehler war, diese Erkenntnis hatte ich ja bereits im Ursprungsposting geschrieben!

: Aber vielleicht solltest du dir ein paar "Hundeverhaltensbücher"
: zulegen..
Und dann??? Meinst Du ich werde dann unfehlbar und kann jedes Augenzwickern meiner Hunde deuten bevor es passiert? Meinst Du deshalb wird meine Reaktionsfährigkeit so schnell, dass sie nicht mehr zulangen kann? Ach nee, braucht sie ja nicht zu sein...ich weiß ja dann immer schon vorher was passiert!
Sorry Anja, aber so einfach ist die Welt dann doch nicht!
Trotzdem danke für die hilfreichen Ratschläge!

Grüße
Tanja

25. September 2002 11:34

Hallo Tanja,

als ich Deine Frage und die bei Euch entstandene Problematik gelesen habe, konnte ich es mir wirklich bildhaft vorstellen. Ich selbst habe drei Hunde, eine Jackie-Dame (5), eine RS-Hündin (1,5) und einen RS-Rüden (16 Wochen). Der Neuzugang bereitet bei uns keine Probleme, aber die beiden Hündinnen. Ich habe erst in dem letzten Jahr gelernt, wie ich mich verhalten muß, um keine Probleme zu produzieren. Weil eine Auseinandersetzung meiner Hündinnen der Jackie-Dame schnell das Leben kosten kann, bin ich natürlich sehr vorsichtig und habe mich überall umgehört. Der Schlüssel ist wohl der, dass man den Rangniederen ignorieren muß und den Ranghöheren die alleinige Beachtung schenken muss. Das geht sogar soweit, dass ich den Ranghöheren sogar belohnen soll, wenn er in einer Auseinandersetzung den Rangniedrigeren fertig gemacht hat (diesen soll man gar nicht beachten). Mir fällt das in der Praxis sehr schwer, weil ich mich natürlich um den Schwächeren kümmern möchte und am liebsten die Ranghöhere für ihr "aggressives" Verhalten strafen möchte. Damit würde ich aber das Rudel verunsichern und neue Probleme künstlich herbeiführen. Natürlich wollen alle drei Hunde bei mir in der Gunst stehen und am liebsten würde ich mich um den schwächsten (hier der Welpe) am meisten kümmern, aber genau das ist wohl der größte Fehler, den man als Hundebesitzer von mehreren Hunden machen kann. Man sollte sich wohl immer vor Augen führen, dass die Hunde klare Bilder brauchen, sich in ihrer Rudelrolle (auch wenn sie die unterste Rangordnung haben) gut zurecht finden, wenn mann als Hundebesitzer diese Rangordnung auch akzeptiert. Unsere menschlichen Verhaltensweisen sind auf den Hund nicht übertragbar, er kennt in dem Sinne kein Mitleid o. ä. Ich will nur damit verständlich machen, dass es wichtig ist, dass Du den Welpen ignorierst, wenn die Hündin dabei ist. Sie ist ranghöher als der Welpe, und wenn Du Dich darüber hinwegsetzt, in dem Du den Welpen zu viel Beachtung schenkst, wird die Hündin sich veranlaßt sehen, dem Welpen noch mal zu zeigen, wo sein Platz ist. Ich z. B. schmuse meinen Welpen nur, wenn ich merke, dass die Hündinnen sich für Schmuseeinheiten von mir nicht interessieren, kommt dann jedoch eine von beiden, ignoriere ich sofort den Welpen und streichel die Hündin oder keinen mehr. Das klappt im Großen und Ganzen auch ganz gut, dennoch kann ich in bestimmten Situationen Stress nicht vermeiden. Es ist nicht möglich, mit den Hündinnen gemeinsam zu spielen. Bei uns liegt kein Spielzeug und auch keine Knochen herum, denn das sind immer wieder Auslöser für neue Streitigkeiten, die ich vermeiden will, da ich meine Jackie-Dame noch behalten will. Gespielt und gefressen wird bei uns zu Hause immer getrennt, und gestreichelt wird im Zweifelsfall nur der Ranghöhere. Einmischen durch Schimpfen oder Wegsperren des Hundes vermeide ich auch. Aus meiner heutigen Sicht hättest Du auch Deine Hündin nicht wegsperren dürfen, sondern den Welpen! Ich weiß, das klingt schrecklich, aber denk mal drüber nach! So hast Du m. E. den Frust auf den Neuzugang nur noch gesteigert. Und Deine Hündin hat sich vermenschlicht gesehen darüber gewundert, dass sie diesem Frechdachs nicht mal zeigen durfte, wer hier Chefin ist. Ich weiß auch nicht, ob meine Denkanstöße Dich weiter bringen, aber mir haben sie geholfen. Ich habe keine großen Rangordnungsstreitigkeiten mehr und ignoriere die kleineren Machtgehabe der Damen, bzw. rufe in diesem Fall die Ranghöhere zu mir, um ausgiebig zu schmusen.
In Deiner Situation würde ich die Hunde weitestgehend zu Hause trennen und viel rausgehen, wenn das möglich ist. Ausserhalb des Reviers dürften bei einem Spaziergang normalerweise keine Spannungen entstehen. Ich würde aber nicht den Kleineren laufen lassen und die Ranghöhere an der Leine führen,denn die "fühlt" sich dann wieder zu unrecht benachteiligt und lässt im nächstbesten Moment ihren Frust an dem Rüden ab. Sollte diese Situation dennoch entstehen, dann würde ich so neutral wie möglich dazwischen gehen, um die Hunde zu trennen. Ich würde nicht mit der Hündin schimpfen.

Ich weiß, wieviel Nerven das kosten kann, ich wünsch Dir aber alles Gute für Dein Rudel! Bei mir hat es auch geklappt, auch wenn ich von Rudeln höre, die gemeinsam fressen und spielen können. Da kann auch ich nur blass vor Neid werden...wahrscheinlich, weil ich noch immer viel zu viele Fehler begehe, deren ich mir nicht bewußt bin.

Liebe Grüße

Sandra

25. September 2002 15:54

Hallo,
: Hat Deine Hündin denn nie trotzdem versucht sich am Nachwuchs zu vergreifen?
Hat sie schon. Aber ich war ja immer dabei. Welpi war nie ohne mich unterwegs, und wenn ich ihn mal nicht mitschleifen konnte, habe ich entweder die Alte mitgenommen oder Welpi in seinen Käfig gesperrt. (Einer der "Welpen" - unser verrückter Joey - ist jetzt 5,5 Jahre alt und mimt seit ein paar Jahren den Chef bei den Hunden.) Ich habe einfach bei meiner Hündin das gemacht, was sie mit anderen Hunden macht. Die dürfen schon mal an ihre Welpen schnuppern, aber sowie einer Miene macht, grob zu werden, kommt sie brüllend gerannt und rammt denjenigen Hund - anders kann ich es nicht beschreiben. Bei ihrem 2. Wurf war Joey schon als Kindermädchen eingeteilt. Und wehe, er war mal grob!

: Wie hat sich Dein "Neuer" verhalten?
Er / sie hatten natürlich viel Interesse. Aber wie gesagt, ohne Aufsicht lasse ich sie nicht zusammen sein. Nach ein paar Tagen läßt sie sich auch schon mal anschnuffeln, aber Spielaufforderungen begegnet sie immer mit Grummeln. Das darf sie auch, ich nehme dann den Welpen weg und spiele mit ihm. Und sonst passe ich auf, daß sie sich nicht belästigt fühlt. Nach 5 - 6 Wochen hat sie sich dann mit dem Eindringling abgefunden. Füttern tue ich immer getrennt, zwar im selben Zimmer, aber in verschiedenen Ecken. Die Alte ist sehr futterneidisch. Deshalb bekommt sie auch immer zu den Welpenmahlzeiten ein Leckerchen.

: Wie genau sah das Donnerwetter aus
So wie bei der Hündin. Ich habe losgebrüllt und bin auf sie losgezogen, in bedrohlicher Haltung. Das reicht bei ihr, das kennt sie sonst nicht von mir ;-)) Welpi saß dabei meist irgendwo rum, hatte ja von der Alten paar aufs Dach bekommen.

Aber wie gesagt, bei mir klappt das, jedenfalls bei meinere Hündin. Wie es bei der nächsten klappt - keine Ahnung!

Liebe Grüße von katrin



26. September 2002 07:47

Hallo Katrin!

Klasse, dass das so bei Dir funktioniert hat, aber für uns ist das glaube ich nicht so doll, denn erstens ich meine Hündin verdammt schnell und packt dann auch gleich mit dem ersten Biss richtig zu und zweitens würde mein Welpe/Junghund nicht ruhig daneben sitzen, sondern zu ihr hingehen!

Danke trotzdem für den Rat und viel Spaß weiterhin mit Deinen "Viechern"
Tanja