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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Wie sollte man zum Stachel stehen?
26. September 2002 09:16

Hallo Anne,

BINGO smiling smiley))

: "Wenn Du es geschafft hast Deinen Hund ohne stark aversive Mittel gut auszubilden, dann hast Du eben einen von Natur aus braven leichtführigen Hund.........

........und dann gibt es auch noch das beliebte Argument, dass Hunde die mit aversiven Erziehungsmethoden "versaut" werden halt "nix taugen" (weil aus schlechter Zucht etc.....)

Viele Grüsse

Alex & Aris



26. September 2002 09:21

Hallo Anne,

jein... ;-)))

Also, zunächst einmal kann man die Rettungshundearbeit nicht mit einer Unterordnungsübung aus dem Hundesport vergleichen. Im RH-Bereich hat der Hund ein Ziel, das Opfer. Wie er dieses erreicht ist egal.. er muß sich zwar lenken lassen, im großen und ganzen im Gehorsam stehen, entscheidend ist aber der Erfolg, also das Ziel. WIE der Hund das erreicht ist nicht vorgeschrieben, ist im Ernstfall auch völlig egal, da alleine das Resultat zählt.

Im Hundesport sieht das etwas anders aus... nehmen wir mal die Bringübung: Wenn es so aussehen würde, daß man das Holz schmeißt und es irgendwann wieder in Händen halten muß um für die Übung volle Punkte zu bekommen wäre es einfach. Dem ist aber nicht so: Der Hund muß gerade, ruhig bei Fuß sitzen, sehr schnell zum Holz laufen, das Holz in der Vorwärtsbewegung flüssig aufnehmen, danach sofort zügig umkehren, genauso schnell wie er hingelaufen ist wieder zum Hundeführer zurück kommen, dabie gerade vorsitzen, das Holz auf einmaliges Hörzeichen sofort ablassen, danach wieder ruhig vorsitzen und während der gesamten Übung das Holz absolut ruhig und fest halten.

Man hat also eine sehr "starre" Prüfungsordnung. Ungefähr zu vergleichen mit Springreiten und Dressurreiten. Beim Springreiten zählt das Resultat, also alle Hürden möglichst schnell zu absolvieren. Wie das aussieht ist egal. Beim Dressurreiten kommt es auf ein harmonisches Bild an, da wird jeder Schritt bewertet.

Was Dein Beispiel mit Obedience angeht: Nicht überall wo Obedience draufsteht ist auch Obedience drin ;-))) Ich hatte mal das Glück einer sehr erfolgreichen Gruppe beim Üben zuzuschauen... also ohne Zwang lief das nun ganz und gar nicht, und diese Leute liefen angeblich auf höchster Ebene... was ich auch glaube, war ein grandioser Anblick.

Was ich damit sagen will: Nur weil ich eine Sportart ausübe, heißt noch nicht das ich sie auch erfolgreich ausübe. Im Agility gilt dasselbe... wer oben auf dem Treppchen steht kommt nur sehr selten ohne aversive Reize aus... egal wie toll und harmonisch das Bild auch von außen aussehen mag.

Übrigens meine ich mit aversiven Methoden nicht zwangsläufig den Stachel. Es kommt nicht auf irgendwelche Hilfsmittel an, sondern auf die Methoden und Ausbildungsprinzipien die dahinter stehen, ebenso die Einstellung zum Hund. Wenn ich mir eine benachtbarte "humane" Hundeschule ansehe, die sich zumindest auf dem Papier der tiergerechten Erziehung verschrieben haben und Hilfsmittel wie Stache oder Tele gänzlich ablehne, wird das deutlich. Da schleichen Hunde völlig unterwürfig in einer 30 Mann starken Gruppe 60 Minuten AM STÜCK über den Platz. Und in diesem Zuge redet dann der Ausbilder von Erziehung ohne Zwang, weil ja nicht mit Stachel gearbeitet wird.

Auf der anderen Seite sehe ich dann mal einen sehr erfahrenen Hundeführer auf einem DVG-Platz, er führt einen Mali, hat eine super Beziehung, der Hund lebt mit ihm und seiner Familie im Haus, fährt mit allen zusammen in den Urlaub und hat ein super Leben... dreimal die Woche ist er auf dem Platz, läuft sehr erfolgreich auf hoher Eben und die Übungen werden mit einem Stromgerät zur Kontrolle abgesichert... alles auf unterster Stufe, wohl überlegt und sorgsam dosiert.

Also wenn ich Hund wäre und die Wahl hätte... ich weiß für was für ein Leben ich mich entscheiden würde...

Viele Grüße

Sören

26. September 2002 09:25

Aber aber Alex...

wir reden doch hier über gute, richtige Hundeausbildung...

Und nicht über einige Deppen am anderen Ende der Leine, die ihre Hunde mit brutalen Methoden in die Knie zwingen...

Steht für mich übrigens auf eine Ebene wie die Ausrede: "Er läßt sich nicht erziehen, er ist sooooo dominant... aber wir sind jetzt in einer Klicker-Gruppe und da lernt er das schon!"

Zitat vom Motivations-Guru Ekard Lind: "Wer auf Zwang in der Hundeausbildng verzichtet, handelt nicht nur wider der Natur sondern völlig verantwortungslos!"

Viele Grüße

Sören


26. September 2002 09:38

Servus Sören,

.......da hast du völlig recht!

Man sollte so, oder so nicht "Äpfel mit Birnrn mischen". Erfolge und Misserfolge nicht nach Belieben in die Waagschale werfen.

Und zum "King of the Mo" schreib ich lieber nix ;-)))

Viele Grüsse

Alex & Aris

26. September 2002 10:20


Hey Alex,

: ........und dann gibt es auch noch das beliebte Argument, dass Hunde die mit aversiven Erziehungsmethoden "versaut" werden halt "nix taugen" (weil aus schlechter Zucht etc.....)

Das hat im O-Ton mein erster Trainer so zu mir gesagt. Den Hund könne ich gleich zum einschläfern bringen, das werde mal ein Angstbeisser und den könne man nicht ausbilden, weil er bei der kleinsten "Einwirkung" einfach alles verweigert und Panik bekommt...

´Viele Grüße
josh

26. September 2002 10:37


: Das hat im O-Ton mein erster Trainer so zu mir gesagt. Den Hund könne ich gleich zum einschläfern bringen, das werde mal ein Angstbeisser und den könne man nicht ausbilden, weil er bei der kleinsten "Einwirkung" einfach alles verweigert und Panik bekommt...

Und was ist aus ihm geworden?

g
shadow