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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Wie sollte man zum Stachel stehen?
26. September 2002 11:10


:
: Und was ist aus ihm geworden?
:
Sie (es ist ein Goldenmdädchen) schläft momentan auf meinen Füßen und hundelt wie die Seuche (sehr naß hier). Sie hat nie einen Menschen oder einen anderen Hund gebissen, etngegen anderslautender Propheziehungen. Wohl ein paarmal in die Luft geschnappt, ein paarmal Leute weggebrummt - aber nie zugeschnappt. Sie ist mein erster Hund (elf), sie ist überzüchtet (panische Schußangst von Anfang an, Panik bei Lärm überhaupt usw.) und wir haben mit ihr glaube ich so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann.
Aber trotzdem doch ganz gut hinbekommen; - sie hat BH-A und ist noch drei Jahre freizeitmäßig Agility mit mir gelaufen. Gestartet sind wir nie, da sie einfach zu langsam ist. Aber uns hat's Spaß gemacht :-). Leider dann ein Unfall, seitdem konnte sie nicht mehr so belastet werden. Außerdem kann sie viel Unfug (Einkäufe verräumen, Türen schließen, toter Hund und sowas). Heute neutral bis verspielt mit fremden Hunden und neutral fremden Menschen gegenüber (Ergebnins langer Arbeit).
Dein erster Hund ist immer Dein bester oder Dein schlechtester... sie ist ein absoluter Problemhund, aber trotzdem eben mein erster Hund.

Grüße
josh

26. September 2002 11:12

Hallo Sören,

: Denn trotz aller Quirligkeit und ggf. Triebigkeit ist die Erziehung eines Labbies immer noch etwas anderes als die Ausbildung eines Leistungshundes.

Ähm, mein Hund stammt aus einer speziellen jagdlichen Leistungszucht. Aber keine Bange - ich weiß ja, was du meinst:-)

JanaLPN

26. September 2002 11:31

: Hallo!
stachler,garnichts.verein,garnichts.am besten sofort wechseln.
halte,grundsätzlich ja,aber nur unter fachlicher anleitunng.
in dem vidio von petra führmann wird sehr gut beschrieben wie der angelegt wird. lieber etwas länger/langsammer üben,dranhalten leckerchen,halti weg.paar wiederholungen. halti zu halten leckerchen,
fressen lassen.z.b. pansenstange. aufgefressen ab machen.klappt das schon gut,dranmachen etwas weggehen und ranrufen.aber mit leine die ersten versuche wage ich keinen tipp.habe ich selber noch nicht gemacht.wenn du mit leckerchen arbeiten willst,weil spielzeug nicht so gut klappt dann mache es wenn er etwas hunger hat.koche mal hänchenmägen bezw. -herzen.die kannst du gut kleinschneiden und auch einfrieren.portionsweise auftauen im backofen. ruig etwas krosser werden lassen.überlege dir,ob du dich mit geschier anfreunden kannst.
zu schleppleine.mache erst eine kurze leine,wenn sie bei langer nur schleicht und lasse sie dann immer länger werden.guck mal in einem
baumarkt oder von alte jacken,ob du kordel besorgen kannst.spielwaren-
abteilung von springseile.evtl kannst du die zusammen knoten.
viel glück gabi


26. September 2002 11:46

Hi Sören,

wie schon gesagt, ich weiß, was du meinst. Während bspw. mein DSH-Mix einen enormen Hetztrieb hat (auch mit 10 Jahren noch), den ich auf eine Ersatzbeute umleiten musste, hat meine Jagdlabihündin zwar einen hohen Beutetrieb, aber auch die angezüchtete Steadiness, die sie wesentlich leichter handelbar während der Arbeit macht.

Trotzdem glaube ich nicht, dass ein Stachelhalsband zum Bändigen notwendig ist. Durch meine Erfahrungen mit meinem Rüden neige ich eher dazu zu behaupten, dass es die Hunde noch mehr aufputscht. Oder ist das Stachelhalsband gar nicht zum Bremsen da, sondern zum Anheizen der ohnehin schon triebigen Hunde?

Fragende Grüße - JanaLPN

P.S.: Sind die von dir genannten Rassen aus Leistungszucht auch die verlässlichen Hunde oder nur die, mit denen man die Preise gewinnt?

26. September 2002 17:31

Um was geht es Dir? Um eine Korrektur? Um einen völligen Neuaufbau? Hund (Alter, Rasse,Verhalten...)? Es kommt immer drauf an, was Du erreichen möchtest

Hi Josh,
Eigentlich geht es mir um völligen Neuaufbau. Denn ich hab den Eindruck als sei meine Methode falsch.
Also, meine Hundin ist 5 Monate alt, Grosse Schw. Sennenhündin, eher ruhig im Wesen und sie hat eine gute Portion Eigensinn. Ist zwar sehr gutmütig, zeigt sich aber schon recht wachsam, was wir ja auch von ihr erwarten. Alles in allem, ein recht liebenswerter Querkopf. Ich möchte erstmal eine Gehorsamsbasis erreichen, wir möchten sie nämlich überall hin mitnehmen, und an Strassen entlang ist das Bei-Fuss-Gehen halt sehr wichtig.
Freu mich auf deine Tips - Danke im voraus
Chantal

01. Oktober 2002 05:41

Hallo Jens,

: Ich bin mir selbst noch nicht sicher, was mich genau stört. Die
: Leute haben sicher eine gute Einstellung zum Hund. Es ist auch
: nicht der reine Ehrgeiz zu spüren. Die Hunde sind “Partner“ und
: keine Sportgeräte. Liebevoller Umgang, viel Spiel.

D.h. da könntest Du durchaus etwas abgucken und von ihnen lernen...?


: Ich erzähle Dir am besten erst mal meine
:„Hundeplatz-Geschichte“.....
: ...
: ...Mir wurde dort, auf dem alten Hundeplatz immer gesagt, dass
: der Einsatz eines Stachel, oder „Koralle“ (übrigens: interessanter
: Begriff, den kannte ich gar nicht. Auf den ersten Blick wirkt er ein
: wenig euphemistisch auf mich. Denn das „Stacheln“, die
: eigentliche Einwirkung, wird dadurch umgangen. Korallen (als
: Tiere) sind doch sehr ästhetische Erscheinungen, so farbig und
: blumenartig. Warum wurde dieser Bezeichnung für diesen Typ
: Hundehalsband gewählt?) tierschutzwidrig sei....

Zum Begriff: Zwischen einem "Korallenhalsband" und einem "Stachelhalsband" liegt einiges. Letzteres wird in der Parforce-Ausbildung der Jagdhunde verwendet und ist ein mit angespitzten, nach innen gerichteten Stacheln versehenes Lederhalsband. Diese Halsbänder sind in der Ausbildung im Hundesport verboten, im Gegensatz zu den Korallenhalsbändern, die relativ dicke und abgerundete Spitzen haben und durch ihre Mechanik eine ganz andere Wirkungsweise. Daher auch der abweichende Begriff.


: Nun stelle ich fest, dass dort eine ganz andere Einstellung zum
: Stachel und teilweise auch zum Teletak herrscht. Aus einigen
: Gesprächen habe ich erfahren, dass viele den Einsatz des Tak
: ablehnen, aber sagen, dass die Benutzer(die einen Schein dazu
: haben und die Hunde für Schutz- und Wachaufgaben ausbilden)
: selber entscheiden sollen.
:
: Ich stoße da momentan an ethische Bedenken. Heiligt der Zweck
: die Mittel? Oder sollte irgendwann Schluss sein? Sollte man
: nicht irgendwann akzeptieren, dass man bei manchen Hunden
: mit der positiven Einwirkung nicht weiterkommt und dann
: aufhören? Oder sind dann andere Maßnahmen "erlaubt“? Was
: rechtfertigt der Hundesport? Sollten irgendwann auch Mittel
: eingesetzt werden, die dem Hund „Schmerzen“ bereiten, nur weil
: Mensch diesen Sport will und der Hund schon alltagstauglich
: und sozialverträglich ist? Ich kann diese Fragen selbst nicht
: beantworten, habe noch keine eindeutige Meinung.

Für mich hört sich das alles nach einem Verein an, in dem jeder so trainieren kann mit seinem Hund wie der das möchte, so lange er gewissen grenzen nicht überschreitet. Solche tolerant eingestellten Vereine sind sehr selten. Versuche doch einfach, Dich näher mit der Materie zu beschäftigen, diese Gelegenheit hast Du ja jetzt. Sprich mit den Ausbildern, die E-Reizgerät und "Stachelhalsband" einsetzen, probiere beides mal selbst an Dir aus (E-Reizgerät bedeutet nicht unweigerlich "Schmerzen" für den Hund, oftmals wird heute auf sehr viel niedrigeren Stufen gearbeitet), dann wirst Du für Dich relativieren können, ob Du dort mit Deinem Hund trainieren kannst (ohne selbst diese Dinge zu benutzen), sprich ob Du moralisch mit diesen Dingen dort klar kommst. Ich kenen auch jemanden, der ebenfalls am Sinn oder Unsinn solcher Hilfsmittel gezweifelt hat, und der deswegen zusammen mit seinen Vereinskollegen einen E-Reizgerätkurs besucht hat, nur um sich darüber klar zu werden, wie er eigentlich zu diesen Dingen steht (und nicht, um es anzuwenden).


: Ich frage mich auch, ob die Stacheleinwirkung nicht bei den
: Hunden unterschiedlich ist. Macht es einem triebigen Hund, mit
: festem Wesen, viel aus? Ist es für diesen Hund dann wirklich ein
: „Schmerz“, oder überwiegt bei ihm der andere Reiz?

Natürlich, jeder Hund ist unterschiedlich. Und selbst ein und der selbe Hund reagiert in unterschiedlichen Trieblagen ganz unterschiedlich auf gleiche Reize. Sprich einem "Weichei", das sich sonst schon beschwert, wenn man mal am normalen Halsband zuppelt, kann ein derber Riß völlig schnurz sein, wenn er sich im Trieb hochkatapultiert, weil gerade sein Erzfeind, sprich Nachbars Katze, den Weg daher kommt...


: Die Leute auf dem Platz behaupten, dass manchen Hunden der
: Stachel auch völlig egal ist, die merken die Einwirkung dann gar
: nicht. In diesen Fällen benutzen sie den Stachel auch nicht.

Völlig richtig...


: Ich denke, dass Du damit recht hast. Ich schätze die Leute auch
: so ein, dass sie mich auf meine Art arbeiten lassen würden.
: Manche würden bestimmt auch akzeptieren können, dass ich
: keinen Stachel will und mich vielleicht trainieren. Andernfalls ist
: es schwierig ihre Art der Ausbildung abzulehnen, ohne wirklich
: einen eigenen Plan zu besitzen, bzw. die Ahnung, die nötig wäre,
: um alleine, ohne Betreuung, ohne Beobachtung und Ratschläge
: weiter zu kommen. Ich bin ja quasi Anfänger. Wer bietet
: Lehrgänge an, wo bekomme ich dann Informationen?
...
: An die Substanz geht es den Hunden dort bestimmt nicht. Ich bin
: mir nicht sicher, ob man die Grenze nicht dort ziehen sollte, wo
: die ethische Überzeugung verletzt wird. So weit sollte die
: Toleranz nicht gehen. Es wird nicht in diesem Sport an
: Modellautos „gebastelt“, sondern an Lebewesen.

Und ich bin mir sicher, daß den meisten Leuten dort sehr an ihrem Hund gelegen ist.... Es ist nicht einfach, einen guten Verein zu finden, der einem 100%ig zusagt, sprich das Niveau nicht zu niedrig oder zu hoch für einen liegt und in dem man nach eigenem Gutdünkel mit seinem Hund so arbeiten kann wie man das möchte. Vielleicht lohnt es sich für Dich wirklich, Dich näher mit der Materie dort zu beschäftigen, sprich ob Du damit leben kannst, daß andere dort anders arbeiten als Du es mit Deinem Hund tun würdest. So dicke sind die optimalen Vereine (= wo man am liebsten jeden heiraten würde) nämlich nicht verbreitet...

Viele Grüße

Antje