Hallo Nicole,
wenn wir bei uns in der Hundeschule einen Hund mit Zerstörungswut bekommen
versuchen wir dem Tier erstmal eine Umgebung zu schaffen, die weniger beängstigend
ist. Für das Tier wirkt die riesige Wohnung nicht heimelig und sicher sondern
so groß wie ein Flughafen. Also versuche entweder einen Raum für die Tiere zu schaffen,
der so eingerichtet ist, daß keine Möbel oder sonstigen Dinge zerstört werden
können, sondern der hundegerecht ist. Wenn Du dafür keine Möglichkeiten hast
haben sich in der modernen Verhaltenstherapie Flugboxen bewährt. Du kannst
natürlich die kleine Maus nicht einfach in die Box speren. sondern mußt
sie erstmal an das komische Ding gewöhnen. Dafür stellst Du sie einfach
mit offener Türe hin und legst immer wieder ihr Spielzeug rein, wenn sie
reingeht um es zu holen einfach loben. Futterschüssel mit ihrem Essen sollte
es möglichst auch in der offenen Box geben. Geht sie nach einigen Tagen rein
oder legt sich vielleicht von selbst schon auf die Decke in der Box, ist
die halbe Miete geschafft. Du hast die Box positiv konditioniert. Jetzt kommt
der spannendere Teil, das Schließen! Mache die Box am Anfang ruhig zu wenn
sie darin ist. Öffne nach ganz kurzer Zeit wieder und lobe sie sofort. Versuche
über Leckerlie in der Box das Hineingehen zu forcieren. mache dann die Box nach
diesen Übungen zu und gehe von der Box weg, bleibt sie still wieder hin sofort
öffnen und loben. Kommt Theater reagiere überhaupt nicht!!!!!!!!!
Kein Wort kein Blick, bis sie still ist, dann sofort öffnen und loben.
Wenn Du an der ganzen Geschichte mit viel Lob und Üben arbeitest, hast Du
relativ schnell einen Hund, der einen sicheren Zufluchtsortfür max. 3 Stunden
hat.
Ansonsten geht das ganze auch ohne Box mit Üben, indem Du kurz rausgehst
und das ganze langsam steigerst. Wichtig solange Deine Maus Töne von sich gibt
nicht reingehen.
Übrigens können Hunde nicht wissen, daß die Zerstörung in der Wohnung
von ihnen ausgeht. Sie lernen nur, daß wir auf die Veränderung in der Wohnung
mit Strafe reagieren. Das Schlimme für den armen Hund ist nur, daß sie mitkriegen
die Wohnung hat sich verändert, nur sie wissen nicht, daß sie die Veränderung
geschaffen haben. Später hast Du dann den Hund wo mann immer sagt, wenn der
so komisch ist, weiß ich ganz genau der hat was angestellt. Dem spricht
das schlechte Gewissen aus dem Gesicht. Dein armer Hund weiß aber nur, das
Umfeld hat sich verändert und Du reagierst auf die Veränderung. Er bringt das
Ganze nicht mit sich selbst in Zusammenhang, in der Regel findet kein
Lernen statt, sonst würde der Hund nach Strafe ja sofort nit der Zerstörung
aufhören. Ich hoffe Du kannst etwas mit den Tips anfangen.
Liebe Grüße Rita