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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Brauche dringend einige Tips
20. Oktober 1999 14:18

Hallo Bine
danke auch Dir für Deine Antwort. Ich denke ich werden mie zwei Wochen Urlaub nehmen und es riskieren.

Bis bald
Nicole


21. Oktober 1999 11:30

Hallo Nicole,

ich würde Dir im Vorfeld das Buch von Herrn Aldington, "Was tu ich nur mit diesem Hund" empfehlen, dort steht beschrieben wie mann sich bei Zerrstörungswut verhält, woher sowas kommen kann und wie mann es abstellt. Außerdem würde ich mir an Deiner Stelle auf jeden Fall die ersten Wochen Urlaub nehmen und den Hund im Vorfeld sehr oft im Tierheim besuchen und mit ihm Spazieren gehen. Nimm dabei Deinen eigenen Hund mit, damit die beiden sich kennenlernen.
Solltet Ihr einen Garten oder Hof haben, würde ich Euch empfehlen dort einen Zwinger zu bauen, die Hündin wärend des Urlaubs langsam und behutsam daran gewöhnen und sie wärend Eurer Abwesenheit dann dort unterbringen, so kann sie im Haus nichts kaputt machen, durch das Tierheim dürfte Sie ja sowieso schon an einen Zwinger gewöhnt sein. Sollte kein Hof oder Garten vorhanden sein, kann man auch ein Zimmer im Haus zum Hundezimmer umfunktionieren, dort sind dann halt nur Dinge die der Hund nicht kaputtmachen kann oder sein Spielzeug.

Gruß Tanja



22. Oktober 1999 17:42

Hallo Nicole,

wenn wir bei uns in der Hundeschule einen Hund mit Zerstörungswut bekommen
versuchen wir dem Tier erstmal eine Umgebung zu schaffen, die weniger beängstigend
ist. Für das Tier wirkt die riesige Wohnung nicht heimelig und sicher sondern
so groß wie ein Flughafen. Also versuche entweder einen Raum für die Tiere zu schaffen,
der so eingerichtet ist, daß keine Möbel oder sonstigen Dinge zerstört werden
können, sondern der hundegerecht ist. Wenn Du dafür keine Möglichkeiten hast
haben sich in der modernen Verhaltenstherapie Flugboxen bewährt. Du kannst
natürlich die kleine Maus nicht einfach in die Box speren. sondern mußt
sie erstmal an das komische Ding gewöhnen. Dafür stellst Du sie einfach
mit offener Türe hin und legst immer wieder ihr Spielzeug rein, wenn sie
reingeht um es zu holen einfach loben. Futterschüssel mit ihrem Essen sollte
es möglichst auch in der offenen Box geben. Geht sie nach einigen Tagen rein
oder legt sich vielleicht von selbst schon auf die Decke in der Box, ist
die halbe Miete geschafft. Du hast die Box positiv konditioniert. Jetzt kommt
der spannendere Teil, das Schließen! Mache die Box am Anfang ruhig zu wenn
sie darin ist. Öffne nach ganz kurzer Zeit wieder und lobe sie sofort. Versuche
über Leckerlie in der Box das Hineingehen zu forcieren. mache dann die Box nach
diesen Übungen zu und gehe von der Box weg, bleibt sie still wieder hin sofort
öffnen und loben. Kommt Theater reagiere überhaupt nicht!!!!!!!!!
Kein Wort kein Blick, bis sie still ist, dann sofort öffnen und loben.
Wenn Du an der ganzen Geschichte mit viel Lob und Üben arbeitest, hast Du
relativ schnell einen Hund, der einen sicheren Zufluchtsortfür max. 3 Stunden
hat.
Ansonsten geht das ganze auch ohne Box mit Üben, indem Du kurz rausgehst
und das ganze langsam steigerst. Wichtig solange Deine Maus Töne von sich gibt
nicht reingehen.
Übrigens können Hunde nicht wissen, daß die Zerstörung in der Wohnung
von ihnen ausgeht. Sie lernen nur, daß wir auf die Veränderung in der Wohnung
mit Strafe reagieren. Das Schlimme für den armen Hund ist nur, daß sie mitkriegen
die Wohnung hat sich verändert, nur sie wissen nicht, daß sie die Veränderung
geschaffen haben. Später hast Du dann den Hund wo mann immer sagt, wenn der
so komisch ist, weiß ich ganz genau der hat was angestellt. Dem spricht
das schlechte Gewissen aus dem Gesicht. Dein armer Hund weiß aber nur, das
Umfeld hat sich verändert und Du reagierst auf die Veränderung. Er bringt das
Ganze nicht mit sich selbst in Zusammenhang, in der Regel findet kein
Lernen statt, sonst würde der Hund nach Strafe ja sofort nit der Zerstörung
aufhören. Ich hoffe Du kannst etwas mit den Tips anfangen.

Liebe Grüße Rita


28. Oktober 1999 12:36

Hallo Nicole,

ich habe alle Beiträge zu Deiner Anfrage gelesen und habe das Gefühl, das die wenigsten jemals einen Hund hatten, der absolut nicht allein bleibt, sondern nur graue Theorie weitergegeben haben.

Rita´s Rat mit der Box ist bestimmt nicht schlecht - aber auch nur eine "Vermeidungstaktik" - hätte ich in meiner Verzweifelung bestimmt auch ausprobiert, wenn ich damals davon gewußt hätte...

Jetzt aber mal meine Erfahrungen:
Meine Hündin war ca. 1 Jahr alt und ein Fundhund (Vorgeschichte unbekannt) aus dem Tierheim. Diese Hündin blieb auch nicht allein, leider war das dem Tierheim nicht bekannt, da sie dort ruhig im Zwinger lag.
Zu Hause konnten wir die Wohnung nicht verlassen, ohne Bellen, Jaulen in allen Tonlagen und Variationen, Verunreinigen der Wohnung und Zerstörung von allem, was irgendwie greifbar war.
Und dabei rede ich nicht von einem Zeitraum von Stunden, jeder Gang (kurz mal in Keller oder auf den Dachboden)war mit katastrophalen Auswirkungen verbunden!!!!
Der Hund hat sogar ins Auto gesch...., wenn ich beim tanken daneben stand!!!

Glaub´ mir, wir haben alles versucht - gut das mit der Box - kannte ich damals noch nicht und nach ca. 5 Monaten waren wir mit den Nerven am Ende. Der ganze Tag mußte minutiös durchgeplant werden um die Wohnung in einem bewohnbaren Zustand zu erhalten - kein spontanes Einkaufen, Friseurbesuche nur mit Termin, Arztbesuche mit unbestimmten Wartezeiten - unmöglich, Kino mit dem Partner - vergiß es

Wir haben dann eingesehen, es geht nicht !!

Zu einer verantwortungsvollen Hundehaltung gehört u.a. auch, das man seine eigenen Grenzen erkennt, bevor man dem Tier gegenüber ungerecht wird, dann muß man vielleicht auch die Konsequenz ziehen und den Hund wieder ins Tierheim bringen.

Ich will Dich nicht abschrecken, nicht jeder muß ja ein derartiges Debakel wie ich erleben. Nur wenn Deine noch so niedliche Hündin, nicht mit Euch leben kann, dann geht es eben nicht. Geh ruhig mit Optimismus an die Sache ran, laß Dir aber bitte von niemanden einreden man könnte mit Geduld und Ruhe jede beliebige Verhaltensänderung beim Hund erreichen. Das ist Blödsinn !!!

Meine Geschichte hat übrigens ein Happy-End, die Hündin wurde an ein Paar mit einer Gärtnerei vermittelt, dort kann sie auf einem Riesengelände frei herumlaufen und merkt nicht, wenn die Besitzer gehen.
Wenn sie allerdings die Wohnung verlassen haben und die Hündin war in der Wohnung sind sie zu Anfang durchs Fenster geklettert, damit die Hündin nichts merkt... Wie es weitergegangen ist weiß ich leider nicht.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall gute Nerven und viel Glück

Andrea


29. Oktober 1999 07:19

Hallo Andrea,

danke für Deinen Rat.

Inzwischen ist bei uns schon einiges passiert. Nach langen hin und her Überlegen und langen Gesprächen mit der Tierheimleiterin haben mein Freund und ich uns gegen die Hündin entschieden.

Es ist mir persönlich zwar sehr schwer gefallen, aber ich denke es ist besser so.

Wir haben inzwischen eine andere Hündin im Tierheim gefunden. Sie ist sehr lieb und soll auch sehr gut alleine bleiben können. Ich hole Sie heute zum Spaziergang ab, damit Sie unseren Rüden kennenlernt. Wenn alles gut geht dürfen wir Sie bis Sonntag mitnehmen (das ist im Tierheim Voraussetzung, ein - zwei Nächte auf Probe bevor sie die Tiere fest vermitteln.

Drück mir mal die Daumen
Liebe Grüße Nicole N. & Sam

P.S. Habt Ihr jetzt eigentlich einen Hund ???