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Hilfe, mein Hund wildert!

geschrieben von Andrea(YCH) 
Hilfe, mein Hund wildert!
27. September 2002 07:02


Hallo Hundefreunde,
ich weiß nicht ob ihr das selbe Problem habt wie ich. Mein Hündin ist ein herzensguter Hund, doch wenn sie einen Hasen sieht tickt sie aus und hört nicht mehr.
Wie kann ich ihr das am besten abgewöhnen? Ich will sie ja nicht nur an der Leine ausführen.
Sie hat die BH Prüfung und hört in anderen Situationen sehr gut.
Ich bin auch schon mal als ein Kaninchen den Weg kreuzte und sie an der Leine war hinterhergeflogen.
Meinem Hund kann ich doch viel mehr freiheiten lassen, wenn sie auch in solchen Situationen gehorcht.
Hilfe! Lieben Gruß Andrea


27. September 2002 07:44

Hallo Andrea,
so wie Du das Problem schilderst, denke ich, wird das ein harter Weg... Anscheinend hat Dein Hund schon verknüpft, dass wenn er außer Reichweite ist, Du keine Chance mehr hast. Und wenn ein Hund das einmal weiß, ist es sehr schwierig, ihn in hoher Triebstimmung (hier die Lust am "wildern"winking smiley ins Gehorsam zu bringen. Ich selbst habe diese Erfahrung leider auch machen müssen und habe folgendes versucht:
meine Jackie-Hündin liebt Bälle über alles, und so bald ich auf dem Spaziergang merke, dass sie gleich "abgehen" könnte, ziehe ich den Ball aus der Tasche und biete ihr ein supertolles Ballspiel an. Das hat mit Gehorsam nichts zu tun, aber durch diese Bestechung kann ich sie unter Kontrolle halten und verhindern, dass sie aus meiner Reichweite gerät und ich "das Gesicht verliere", wenn ich sie rufe und sie nicht kommt. Falls ich zu langsam war und sie dann doch mal abgeht (was nur sehr selten vorkommt), dann rufe ich sie höchstens zweimal, gehe dabei weiter und warte in keinem Fall (!!!!) auf sie. Sie soll ja nicht lernen, dass das Rudel auf sie wartet, während sie ihre eigenen Wege geht.
Bei meiner Riesenschnauzerhündin mache ich es auch genauso, allerdings habe ich dort auch lange mit der Schleppleine gearbeitet, so dass sie gelernt hat, dass Frauchen auch noch über lange Distanz Einfluß nehmen kann.
Aber es ist nicht nur ärgerlich, wenn der Hund nicht hört, sondern man macht sich ja auch Sorgen (Jäger, Straßenverkehr...). Deshalb wäre ich im schlimmsten Fall (wenn der Jagdtrieb höher ist als der Spieltrieb oder das Gehorsam) auch bereit, zu drastischeren Mitteln zu greifen, einfach auch zum Schutz des Hundes. Ich würde meinen Hund wieder an die Schleppleine gewöhnen und dann ganz bewußt eine Situation herbeiführen, wo ich weiß, dass sie "abgeht" (z. B. morgens auf einer Wiese, wo üblicherweise Kaninchen rumhoppeln). Meinen Hund würde ich nach erfolglosem Abrufen voll in die Leine krachen lassen, und das muss schon so beeindruckend sein, dass sie sich dieses Erlebnis für immer einprägt. Aber wie gesagt, man muss den Hund vorerst lange genug mit Schleppleine laufen lassen, damit er nicht verknüpft: ach, schlör ich so ein Ding hinter mir her, hab ich gegen Frauchen keine Chance, wenn die aber ab ist, kann ich machen, was ich will... und dann muss man die Leine auch ganz langsam wieder abgewöhnen (z. B. durch Kürzen der Leine, bis irgendwann nur noch der Karabiner am Halsband hängt).
Das Gehorsam selbst solltest Du aber immer wieder üben, ich mach es z. B. so, dass ich Trieb auf ein Spielzeug mache, dann Sitz, Spielzeug werfen, dann Fußübung (auch über das Spielzeug hinweg), Platz o. ä. und dann darf sie sich erst das Spielzeug holen. Solche Sachen mach ich aber nicht zu oft, damit ich ihr die Lust an den Übungen nicht vergraule. Aber im Alltag bin ich sehr kleinlich, jeder Befehl muss durchgeführt werden, dafür bekommt sie aber auch immer (!!!) Lob für das richtige Ausführen. Und ich vermeide jegliche Situationen, in denen ich mein Gesicht verlieren könnte, dann geb ich lieber erst gar keinen Befehl um dann bewußt und vorbereitet noch mal eine ähnliche Situation herbeizuführen, in der ich mich durchsetzen kann.
Jetzt hab ich aber genug geschrieben, ich hoffe, es ist was dabei, was Dir und Deinem Hund weiterhelfen kann.

Viele Grüße von Sandra mit Emma, Nele und Aaron

27. September 2002 07:56

:
: Hallo Hundefreunde,
: ich weiß nicht ob ihr das selbe Problem habt wie ich. Mein Hündin ist ein herzensguter Hund, doch wenn sie einen Hasen sieht tickt sie aus und hört nicht mehr.

Hallo Andrea!Dein Problem kenne ich auch.Bei uns sind es Hasen und Autos.Habe mir eine 50m Leine zugelegt.(für Bergsteiger 5mm stark und sehr leicht)Als er sie mal voll ausgelaufen ist konne ich ihn gut halten.Entweder liegt es am Material?Naja hatte auch noch genug Zeit mich darauf einzurichten was losgeht wenn er das Ende der Leine erreicht hat.Die Leine benutzen wie nur im Feld.Meinen Hund erstaunte es schon,was ich für`nen langen Arm habe.Konnte ihn daraufhin einfach zurückpfeifen.Für Strassennähe habe ich eine Pferdelonge,auf der sind im Abstand Lederstreifen quer genäht.Habe auch noch Hoffnung auf,ihn eines Tages mal fei laufen zulassen.
l.G.Conny



27. September 2002 07:44

Hallo Andrea,

sprichst du von meinem Hund :-)?
Außer,dass Grizzly noch keine BH hat, wir arbeiten daran.

Bei uns kommt erschwerend hinzu, dass Grizzly Jagderfolg hatte :-(.

Tja, und was tun wir:
im Augenblick ist Schleppleine angesagt (ausführliche Beschreibungen findest du hier im Forum reichlich), und das wird noch mind. 6 Monate so bleiben, beinahe befürchte ich, noch viiiieel länger.

Anfangs hatte ich ein sehr schlechtes Gewissen, aber 10 Meter sind viel Platz, zwischendurch legen wir auch immer eine Jogging-Runde ein, oder ich renne einfach mal mit, wenn sie zum Spurt ansetzt.
Mind 1* die Woche fahren wir mit dem Rad.

Ich habe einmal 1000 Ängste ausgestanden, als sie einem Kaninchen hinterher ist, durch einen Stacheldrahtzaun direkt auf die Bahngleise zu.
Das muss ich NIE wieder haben.

So arbeiten wir mit Schleppleine und Wurfkette und natürlich mit viel Lob.
Viel schlimmer als die "Einengung" durch die Schleppleine empfinde ich die Anforderung während des Spaziergangs IMMER 150%-tige Konzentration zu halten, um schon im Jagdansatz Einhalt gebieten zu können. Keine 10 sec. die du mal eigenen Gedanken nachhängen kannst, die werden rücksichtslos ausgenutzt.

Ich denke, es führt kein Weg an der Schleppleine vorbei. Und inzwischen finde ich das auch ne prima Möglichkeit, außer dass du nach jedem Spaziergang aussehen wird wie S...

LG und starke Nerven
Astrid & Grizzly

27. September 2002 07:52

:
: Ich denke, es führt kein Weg an der Schleppleine vorbei. Und inzwischen finde ich das auch ne prima Möglichkeit, außer dass du nach jedem Spaziergang aussehen wird wie S...

;-) Genau der Meinung bin ich auch. Das mit dem Aussehen nach dem Spaziergang kenn ich auch bestens, bin hinterher nur noch in Schutzkleidung (sprich Regenkombi, die schlammverkrustet in der Garage wartete) mit dem Hund nach draußen. Aber es hat sich gelohnt, mein Hund wildert nicht...

Sandra

27. September 2002 08:03

Hey Andrea,
Schleppleine, Brustgeschirr und los. Wenn sie sonst gut hört, habt ihr sehr gute Chancen.
Grüße
josh