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Rücken werfen - die Technik?

geschrieben von moni(YCH) 
Rücken werfen - die Technik?
20. Oktober 1999 20:46


Hallo Ihr,

bei meinem letzten Posting i.S. Gewalt wurde mir vielfach empfohlen den Hund auf den Rücken zu werfen (Unterwerfung) wenn er ein Fehlverhalten zeigt.

Meine Frage lautet jetz wie????

So daß es möglichst schnell geht und ich den Hund nicht dabei verletze (an den Gelenken)???

Fragende Grüße

Moni

21. Oktober 1999 00:11

Hallo Moni!

Ich habe die Diskussion um die "Gewalt" in der Erziehung nicht ganz verfolgt,
da ich persönlich nicht viel davon halte.
Bei meinen Bobbies, incl. Pflegehund, ist/war das eigentlich nicht nötig,
wohl aber Konsequenz und Einfühlungsvermögen.
Da ERIC als Hütehund aber auch schon mal seinen eigenen Kopf hat,
halte ich ihn am Halsband kurz und, wenn Du willst, "gewaltsam", fest,
wenn wir z.B. einem dominanten, nicht sehr freundlichen Rüden auf unserem engen Weg zur Wiese begegnen.

Dieses Machogehabe ist eigentlich das Einzige, was manchmal nervt,
wobei ERIC nicht aggressiv ist, aber auch nicht seinen Posten aufgibt,
vor allem, wenn er seine Freundin oder Welpen/Junghunde dabei hat.
:
: bei meinem letzten Posting i.S. Gewalt wurde mir vielfach empfohlen den Hund auf den Rücken zu werfen (Unterwerfung) wenn er ein Fehlverhalten zeigt.

Muss das unbedingt sein? Ich weiss ja nicht, wie gross Dein Dalmi ist,
aber aus meiner Kenntnis heraus sind Dalmatiner im allgemeinen so leicht erziehbar und sensibel,
dass man wohl gute Chancen ohne Gewalt hat.
Es kommt sicher darauf an, wie "hart" Dein Hund ist.
ERICs beiden Freunde sind unterschiedlich, aber beide sehr sensibel,
so dass ein scharfes Wort reicht.
Ich habe leider schon mal bei einer Dalmi-Besitzerin eine "Alternativ-Methode" miterlebt, die ich zutiefst verabscheue:
Sie hat ihrem Hund das Ohr umgedreht als Disziplinierungsmaßnahme!!
Wir anderen fanden das widerlich, der Hund schrie vor Schmerz auf und machte sich ganz klein.
(Den Tip hatte eine Hundeausbilderin gegeben, die selber Dalmis hält.)

Daraufhin war "Sendepause".

Ich würde auf das "Auf-den-Rücken-Werfen" verzichten.
Wenn Du Pech hast, gewinnt der Hund!
Meinen ERIC "schafft" keiner, wenn er nicht will!
Er legt sich auf eine Handbewegung von mir freiwillig hin,
läßt sich durch Antippen oder Zeichen auf die Seite fallen
und läßt sich auf den Rücken drehen und hin- und herrollen und -ziehen,
was ich fürs Bürsten benötige.

Ich wäre ganz schön blöd, wenn ich dieses Vertrauen aufs Spiel setzte!


Wenn ein Dalmi strampelt, kriegst Du auch Probleme, oder er findet, dass es ein lustiges Spiel wird.
Ich sehe dieses "Spektakel" zur Zeit bei einem recht frechen Junghund, bringen tut's nichts.
Es sei denn, dass man echt einen "Hunde-Judo-Griff" gelernt hat!!!!
Vielleicht finden sich hier "Fachleute"!
Versuch's mal bei Balu mit Ruhe und Geduld! Du hast ihn doch schon toll im Griff,
und schenk ihm Liebe und Vertrauen, denn er scheint ja nicht wirklich aggressiv zu sein.

Ich habe von zwei Dalmis gehört (glaubwürdig!), die mit Teletakt traktiert worden sind (Jagdtrieb),
was sicher ihre Schwierigkeiten nicht gerade gemildert hat,
denn sie merkten genau, wann der TT echt war und wann nicht!
(Gottseidank ist das jetzt verboten!)
Folge: sie wurden so schwierig (teilweise aggressiv), dass der eine weggegeben werden musste!
(Nach meinen Informationen war er nie richtig akzeptiert worden,
weil er den hohen Anforderungen wohl nicht entsprach und ständig (recht früh!) zu sehr an ihm herumerzogen wurde.)

Es könnte auch sein, dass sich Deine Anspannung auf Balu überträgt.

Wir hatten mal unbewußt einen "Test", wo sich derselbe Hund bei mir anders als bei seiner Halterin verhielt,
da ich ihn unbefangen mitten in eine Hundegruppe hineinführte, was Frauchen nie getan hätte, weil sie dachte, ihr Hund würde zoffen.

Ich kenne das aber auch: Ohren auf Durchzug! - Hast Du eine Flexileine?
(Ich schick Dir noch ein Extra-Mail. Danke für Deines!)

: Meine Frage lautet jetz wie????
:
: So daß es möglichst schnell geht und ich den Hund nicht dabei verletze (an den Gelenken)???
:

Sorry, ich kann kein Judo!
Aber bei Dalmibeinen hätte ich vor "roher Gewalt" Angst,
dass ich plötzlich ein halbes Bein in der Hand hätte oder seine Krallen beim Strampeln in meinem Gesicht!!! *aua!*

Viele liebe Grüße für Dich und Balu von
Iris und ERIC.


: Fragende Grüße
:
: Moni

21. Oktober 1999 06:45

Hallo Moni,

: bei meinem letzten Posting i.S. Gewalt wurde mir vielfach empfohlen den Hund auf den Rücken zu werfen (Unterwerfung) wenn er ein Fehlverhalten zeigt.

Ich kann mich da der Iris nur anschließen. Ich glaube, es gibt genügend andere Möglichkeiten, sich einem Hund gegenüber durchzusetzen.

: Meine Frage lautet jetz wie????

Wenn Du das nun aber wirklich unbedingt für Deinen Hund anwenden möchtest, würde ich mir das an Deiner Stelle mal von einem Fachmann zeigen lassen. Hier im Forum wurde jedenfalls schon einmal darauf hingewiesen, daß man dabei viel falsch machen kann. Und dann erzielt man wohl das Gegenteil und nicht das, was man eigentlich wollte. Und genau das ist es, weshalb ich das bei der Hexe wohl nie probieren werde. Ganz einfach, weil ich mir das nicht zutraue. Es gibt genügend andere Möglichkeiten mit Hunden zu kommunizieren.

Aber nach dem, was Du hier im Forum schreibst, glaube ich aber nicht so ganz, daß Du bei Deinem Balu dieses "auf den Rückenwerfen" überhaupt brauchst. Aber diese Entscheidung dafür oder dagegen kann Dir natürlich keiner abnehmen.

Viele Grüße

Yvonne und Hexe



21. Oktober 1999 07:43

Hi Moni,

ich kann mich nur den anderen beiden anschliessen.

Wenn ich richtig informiert bin, wird ein Hund nur auf den Ruecken geschmissen wenn er gegen mich geht, also mich anknurrt und dieses Problem hast du ja wohl nicht :-)

Xanni(2) hat ein Geschwisterpaerchen dass bei einer Jungen Frau lebt, da die beiden schon immer viel alleine wahren haben sie ir eigenes Rudel gebildet und Frauchen nicht als Alpha akzeptiert.
Angefangen hat es schon mit 7/8 Monaten beim Rueden, Frauchen ging dann in verschiedene Hundeschulen extra fuer dominante Hunde :-( dort wurde ihr beigebracht den Hund mit einer Wucht auf den Ruecken zu schmeissen dass einem schlecht werden kann und Unterordnung hoch drei (wie in leider vielen Hundeschulen).
Das Ergebnis sie hat es auch auf die Huendin angewand und jetzt haben beide einen 'Schaden' und kein Vertrauen mehr zu Frauchen uund ich warte eigendlich auf den Tag wo sie gebissen wird :-(

Nach dem was du bis jetzt so ueber Balu geschrieben hast, denke ich doch mal dass Platz/Sitz uebungen ect. genuegen, oder?

Ich wuensche euch beiden ein harmonisches, Hundegerechtes zusammenleben

alles Liebe
Bine

21. Oktober 1999 10:04

: bei meinem letzten Posting i.S. Gewalt wurde mir vielfach empfohlen den Hund auf den Rücken zu werfen (Unterwerfung) wenn er ein Fehlverhalten zeigt.



Hallo,
ich bin der Meinung, daß man den Hund nur dann auf den Rücken werfen (Unterwerfung)sollte, wenn er eine Dominanz gegenüber dem Hundebesitzer (bzw. der Familie) herauskehren möchte.
z.B.: Als mein Hund noch jung und kleiner war (ca. 23 kg) , hat er mich angeknurrt und die Zähne gezeigt, als ich ihm einen Knochen aus dem Maul nehmen wollte und ließ mir den Knochen nicht nehmen. Also hab ich den Hund am Nacken gepackt, geschüttelt und zur Seite geschmissen. (Hat dem Hund aber absolut nicht weh getan!)Ab diesem Zeitpunkt hatte ich sehr lange kein Problem, dem Hund einen Knochen wegzunehmen. Irgendwann hat er mir aber wieder die Zähne gezeigt. Dasselbe Spielchen noch einmal. Ein ganzes Jahr lang wieder kein Problem und der Hund läßt sich von der ganzen Familie die Knochen wegnehmen, ohne zu murren.
Aber vor einiger Zeit hat er wieder seine Dominanz zeigen wollen. Da hatte ich aber leider keine Chance, den Hund umzuwerfen (hat bereits ca. 40 kg und zu diesem Zeitpunkt auch keine Kette um). Habe aber dann diese Situation spielerisch gelöst. Um "meine Dominanz" hervorzukehren, spiele ich (Eher stürmisch) mit meinem Hund und versuche, ihn in Rückenlage zu bringen und setze mich dann auf den Hund drauf und beende dann das Spiel - funktioniert sehr gut und ich bin sozusagen der Sieger!
Wie gesagt, ich würde - das auf den Rücken werfen - nur bei Dominanzproblemen gegenüber dem Hundeführer und nur dann anwenden, wenn es mir 100 % gelingt, den Hund in Rückenlage zu bringen!
Grüsse von
Romana u. Asta







21. Oktober 1999 12:32

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: Hallo Ihr,
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: bei meinem letzten Posting i.S. Gewalt wurde mir vielfach empfohlen den Hund auf den Rücken zu werfen (Unterwerfung) wenn er ein Fehlverhalten zeigt.
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: Meine Frage lautet jetz wie????
:
: So daß es möglichst schnell geht und ich den Hund nicht dabei verletze (an den Gelenken)???
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: Fragende Grüße
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: Moni

hallo moni!
leider habe ich deine frage eben erst gelesen!
mir tut der gedanke an diese fragwürdige methode im herzen weh
= DAS IST BRUTALE GEWALT in ihrer reinen form

so was tut man im notfall, wenn ein hund dir gegenüber agressiv ist und es schon an dem punkt ist, an dem du dich entscheiden mußt WER verletzt wird (du oder der hund)
denn daß einer von beiden oder beide verletzt werden ist quasi sicher. ganz zu schweigen von den unsichtbaren verletzungen.
die chance, daß dein hund sein vertrauen in dich verliert ist sehr hoch wenn nicht sogar sicher.
das steht für mich auf einer ebene mit TT, boxen...

wenn ich mir so eine situation mit einem unschuldigen tier vorstelle wird mir ganz mulmig und beklommen.
solche methoden haben (wie auch TT, und schmerz zufügen im allgemeinen) NICHTS MIT LIEBE zum tier zu tun, tiere sind partner keine gegner.
das ist meine persönliche meinung, es gibt für mich nur eine rechtfertigung für eine solche maßnahme: selbstverteidigung (dann ist aber eh alles erlaubt was dir hilft heil rauszukommen.

ich hoffe du verstehst meine emotionale weise dir zu antworten.

clickclack
herbert