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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Führigkeit/ Sensibilität
08. Oktober 2002 11:58

Hi Edith,

wenn man sensible Hunde „hart“ anpackt, erreicht man wahrscheinlich genau das Gegenteil von dem, was man möchte. Ich denke eher, man sollte die Empfindlichkeiten/ sensiblen Phasen ignorieren.

Grüße - JanaLPN


08. Oktober 2002 12:33

Hallo Jana

Interessantes Thema, die Erziehung von sensiblen Hunden.

: Bei der Ausbildung muss man allerdings aufpassen, dass sie die für die Arbeit ebenfalls notwendige Selbstständigkeit nicht verlieren.

bei meiner Rasse (die ja keine Arbeitslinie hat/ist) würde ich dazu erwidern: Man muss dem Welpen eine gewisse Selbständigkeit beibringen (soweit das geht). Verlieren kann er sie nicht sie nicht, weil gar nie da.

: Sie reagieren in vielen Bereichen empfindlicher und ich glaube, man kann diese Hunde sehr leicht verderben, wenn man a) Empfindlichkeiten nicht ignoriert,

Sensible Hunde brauchen vorallem einen Hundeführer an diesem sie sich orientieren können. Ich stelle meine Hunde von Anfang an nie unter eine Glasglocke, sondern verlange zuweilen etwas, was sie selbstständig gar nicht tun würden. z.B. ein Agilitytraining kann fast Wunder bewirken. Sie lernen eine gewisse Überwindung von Ängstlichkeit.

: sondern bestätigt und b) zuviel Druck ausübt.

deshalb nenne ich die Erziehung von Kromfohrländern eine Gratwanderung. Übt man keinen oder nie Druck aus, kann ein solches "Sensibelchen" durchaus den eigenen Besitzer schnappen, wenn ihm etwas nicht passt. Andererseits kann man ihn auch schnell "verdrücken", dass er sogar vom eigenen Besitzer weicht und ihm nicht traut.

: Merkwürdigerweise zeigt mein Sensibelchen in anderen Bereichen viel mehr Härte als mein Dickschädel. Beispiel: Dornenbusch.

heute morgen ist meine 6 1/2 Monate alte, sich vor fremden Menschen sehr distanzierende und sehr scheu wirkende Hündin, in einen elektrisch geladenen Schafszaun gerannt und hat sich darin laut schreiend sekundenlang verfangen, bis sie sich selber befreien konnte. Ich dachte schon, jetzt ist's passiert, jetzt rennt sie aus lauter Panik davon. Sie aber kam sofort zu mir hin, der Schwanz schon wieder oben und gar nicht ausser sich. Sie wirkte eher so, gottseidank, dem Unding entflohen, keine Ursache sich weiter zu ängstigen.

Gruss
Yvonne


08. Oktober 2002 12:34

Hallo Jana!

Meiner Erfahrung nach hat eines mit dem anderen nichts zu tun.
Führigkeit gibt es auch bei harten Hunden, genauso wie weiche Hunde oft ungern Leistungen erbringen. Alle Kombinationen sind möglich: hart + führerweich, weich + führerhart, hart+ führerhart, usw. Der HF sollte halt immer wissen, wie sein Hund veranlagt ist und sich daruf einstellen.

Gruß Norita

08. Oktober 2002 12:31

Hallo Jana,

: ... Sie reagieren in vielen Bereichen empfindlicher und ich
: glaube, man kann diese Hunde sehr leicht verderben, wenn man
: a) Empfindlichkeiten nicht ignoriert, sondern bestätigt und b)
: zuviel Druck ausübt.

zu a) Das ist die Autobahn des Lernverhaltens. Bestätigtes Meideverhalten wird sich immer verstärken! Daher ja auch die vielen hausgebackenen schußscheuen Hunde (Hundi "klemmt" und schon geht es los mit "Tätscheltätschel/Armes Hundi"...).

zu b) Bei jedem Hund führt "zu viel Druck" dazu, daß er "verdorben" werden kann. Das Fingerspitzengefühl, bei welchem Hund wo die Grenze liegt, macht einen guten Hudneführer aus.

Viele Grüße

Antje

08. Oktober 2002 12:43

Hallo Jana,

Interessante Diskussion.
Ich glaube aber, daß man zwischen Dingen wie Arbeitseifer, hohe Motivationslage, Sensibilität auf Stimmungen, Empfindlichkeit/Angst gegenüber manchen Reizen (Schüsse...), körperliche Empfindlichkeit, Selbstbewußtsein bzw. mangelndes.... sehr sorgfältig differenzieren muß.
Ich habe so ein bisschen das Gefühl, das wird hier alles so'n bissl in einen Topf geworfen oder?

Viele Grüße, Bettina.


08. Oktober 2002 12:51

Hallo Bettina,

: Ich habe so ein bisschen das Gefühl, das wird hier alles so'n
: bissl in einen Topf geworfen oder?

Es gibt noch viele Parameter, die in ihrer Gesamtheit einen "guten Arbeitshund" ausmachen, die "Härte" bzw. "mentale Belastbarkeit" ist nur einer davon. Ich für meinen Teil habe die anderen Parameter bei dieser Diskussion ausgeklammert...

Viele Grüße

Antje