Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Kind und Hund.Streitgespräch

geschrieben von nadja(YCH) 
Kind und Hund.Streitgespräch
17. Oktober 2002 13:35


hi ihr,

wir(freund+ich) bekommen in 4 wochen einen welpen. eben ist bei uns bezüglich der erziehung ein streitgespräch entstanden. mein freund setzt hund mit kindererziehung gleich. gefüh, verstand..aber auch mal eins auf den hintern (auch bei dem hund), wenn er/es wiederholt das gleiche anstellt (zb. essen vom tisch klauen).
ich konnte ihn nicht davon überzeugen, dass man diese erziehung nicht gleich setzten sollte... wir habe keine kinder , aber da ich schon sehr viel über hunde...erziehung..verhalten..sprache gelesen habe, denke ich, dass ich im recht bin...aber mir fehlen in solchen gesprächen auf die schnelle handfeste argumente...:-(

ebenso sagt er, kind und hund, wenn sie aufeinander treffen sollen untereinander lernen, wie weit sie gehen können...da ist dann entgültig der streit ausgebrochen....kind soll junghund an den ohren ziehen ..am schwanz.etc. bis dieser zuschnappt....so hat kind gelernt...UND WAS HAT HUND GELERNT???...kinder tun mir weh...aber das will mein freund auch nicht einsehen....
wie kann ich ihn dazu bringen, seine meinung zu ändern....gibt es berichte aus dem leben, die ihn dazu bewegen könnten nochmal seine meinung zu überdenken??

eure verärgert
nadja

17. Oktober 2002 14:50

Hallo Nadja
: wir(freund+ich) bekommen in 4 wochen einen welpen.
-- Glückwunsch, was bekommt ihr denn für einen?

: mein freund setzt hund mit kindererziehung gleich. gefüh, verstand..
-- Jein. Verstand nein. Hunde überlegen nicht wenn sie etwas tun, sie wägen zwischen sicher und gefährlich ab, kennen keine Moral oder Zeit
(Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft), Kindern kann man etwas erklären, sie können "nachdenken", haben Moral und zeitliche Vorstellung.

:aber auch mal eins auf den hintern (auch bei dem hund), wenn er/es wiederholt das gleiche anstellt (zb. essen vom tisch klauen).
-- sowohl Kinder als Hunde können dadurch in Meideverhalten gehen

: ich konnte ihn nicht davon überzeugen, dass man diese erziehung nicht gleich setzten sollte...
-- "positives Bestärken" spornt meine Kinder und Hunde an, mein Hund zeigt Verhalten (Sitz Platz u.s.w.) öfter, meine Kinder strengen sich an, schreiben sauberer oder räumen ihr Zimmer auf, in der Erwartung auf ein Lob oder eine Belohnung.

: ebenso sagt er, kind und hund, wenn sie aufeinander treffen sollen untereinander lernen, wie weit sie gehen können..
-- nein, ich zeige meinem Hund und meinen Kindern ihre Grenzen. Er soll mal überlegen, wie der Hund dem Kind zeigen kann wie weit es gehen kann, der Hund kann knurren und dann zubeißen, gefährlich.

:kind soll junghund an den ohren ziehen ..am schwanz.etc. bis dieser zuschnappt....so hat kind gelernt...UND WAS HAT HUND GELERNT???...kinder tun mir weh...aber das will mein freund auch nicht einsehen....
-- genauso sehe ich das auch, und wenn der Hund im Gesicht zuschnappt?

: wie kann ich ihn dazu bringen, seine meinung zu ändern
-- sag ihm, das er die Fähigkeit zum logischen Denken hat, und gib ihm deine Bücher zum Lesen. Ich persönlich glaube, das viele Beißunfälle darauf zurückzuführen sind, das Hunde "vermenschlicht" wurden.
Dodo

17. Oktober 2002 14:21

Hallo Nadja

So abwegig finde ich den Vergleich Kinder-/Hundeerziehung wirklich nicht! An erster Stelle steht bei beiden Konsequenz, aber unterscheiden tun sich jeweils sicher Motivation und Bestrafung.

Beim zweiten Absatz bin ich jedoch ganz Deiner Meinung, Kindern muss der Umgang mit Hunden erklärt werden, man muss ihnen klare Richtlinien geben, dass sie den Hund beim Schlafen und Fressen nicht stören, ihn nicht pausenlos belästigen etc. Und vor allem soll man (Klein-)Kind und Hund nie alleine lassen.

Liebe Grüsse,
Astrid (mit Kind & Hunden)

17. Oktober 2002 14:32

en, dass sie den Hund beim Schlafen und Fressen nicht stören, ihn nicht pausenlos belästigen etc. Und vor allem soll man (Klein-)Kind und Hund nie alleine lassen.
:
Sehr richtig. Vor allem der Gedanke, Hund beißt Kind, wenn es ihm zuviel wird, ist in der heutigen Zeit völlig abwegig. Wenn ein Hund ein Kind - aus welchen Gründen auch immer - und wenn es ihn halb totgequält hat - beißt, ist IMMER DER HUND DER "BÖSE". Und hat der Hund einmal gelernt, sich durch Beißen zu wehren, wird er es immer tun - nicht nur beim Kind der Familie, auch draußen. Und da sieht es heute so aus, daß sich beim kleinsten Kratzer die Presse auf den "Beißvorfall" stürzt, der Hund wahrscheinlich sein zuhause und eventuell auch sein Leben beim Tierarzt verliert.
: Liebe Grüsse,
Gaby mit Beira

17. Oktober 2002 15:01

:
: hi ihr,
:
:
: ebenso sagt er, kind und hund, wenn sie aufeinander treffen sollen untereinander lernen, wie weit sie gehen können...da ist dann entgültig der streit ausgebrochen....kind soll junghund an den ohren ziehen ..am schwanz.etc. bis dieser zuschnappt....so hat kind gelernt...UND WAS HAT HUND GELERNT???...kinder tun mir weh...aber das will mein freund auch nicht einsehen....
: wie kann ich ihn dazu bringen, seine meinung zu ändern....gibt es berichte aus dem leben, die ihn dazu bewegen könnten nochmal seine meinung zu überdenken??

Uiuiuiui, also wenn Kinder nur durch "Versuch und Irrtum" lernen würden, das wäre schon ziemlich schlimm. Stell dir nur das Massaker vor, wenn sie mit Messer und Gabel essen lernen ... Meines Wissens lernen Menschen eben nicht nur so, sondern durch Beobachtung und daß sie sehen, wie es richtig oder falsch gemacht wird und was dem anderen passiert, wenn er es falsch macht. Wir lernen z.B. daß man bei einer roten Ampel halten sollte - aber eben nicht, weil wir es mal ausprobiert haben ... UND DAS IST BEI TIEREN EBEN NICHT SO! Tiere werden konditioniert (Schüssel klappert = Essen, Kind = Schmerz, wenn immer mit Erscheinen des Kindes dem Hund was wehtut)
Gruß Adriana und die Pupsmaus

17. Oktober 2002 18:20

Hi Adriana!

In den ersten Lebensjahren lernen auch Kinder durch Versuch und Irrtum.

Mein Lieblingsbeispiel ist die Sache mit der heißen Herdplatte: du kannst es dem süßen Liebling (hier mein Neffe) noch so häufig verbieten und erklären (heiß=Finger mächtig Aua), letztendlich packt er doch drauf um zu überprüfen, ob Tantchen denn auch wirklich Recht hat.

Und Hunde werden nicht nur klassich konditioniert. Sonst würde operantes Lernen (positive Verstärkung) nicht funktionieren. Dein Beispiel mit der Ampel: Meine Hunde halten an jedem Bordstein, ohne dass ich was sagen muss. Das haben sie gelernt, weil ich es ihnen beigebracht habe. Nicht durch Versuch und Irrtum.

Sonst gäbe es auch keine Service-Dogs, die selbständig entscheiden müssen, welche Ampel sie jetzt ansteuern sollen oder wo der nächste Briefkasten ist.

So einfach ist Hundeerziehung nicht -- man konditioniere den Hund und fertig.

Grüßle
Moni