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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Rangordnung mal anders rum gefragt
24. Oktober 2002 08:16

Hi Claudia!

Ich habe auch schon "Jungrüpel" gehabt (die gerade so an der Kippe zum Junghund stehen), die sehr wohl versucht haben mit Welpen zu toben, diese niedergerannt haben. Das Verletzungsrisiko ist mir einfach zu hoch, als dass ich große Hunde und Kleinsthunde einfach miteinander rumhopsen lasse.

Nebenbei muss man dann auch noch mehr eingreifen, weil die Kleinsthunde wirklich überfordert sind. Darum wird dann einfach getrennt und alle können sich entspannt dem Spiel hingeben.

Natürlich spielt die Individualität auch immer noch eine große Rolle, neben der Größe. Es sind viele Faktoren, die da mitspielen. Ebenso spielen Junghunde ganz anders als Welpen.

Trotzdem ist eine grobe Einteilung nach Alter und Größe schon gerechtfertigt, wenn es um´s reine Spielen geht. Wie gesagt, alle dürfen untereinander "Hallo" sagen, feststellen, dass große Hunde nix tun und kleine Hunde nicht zum fressen süß sind und das wars.

Grüßle
Moni

24. Oktober 2002 08:23


:
: Jein - die üblichen anderen Begriffe lauten "Alphatier" oder "dominant".
: Alphatier sagt eigentlich ein bißchen zu wenig aus, und dominant wird ohnehin immer für alles und jenes mißbraucht.
:
: Ich persönlich finde den Ausdruck "Elterntier" sehr passend, weil er, zumindest für mich, die damit verbundene Verantwortung, - die doch sehr gerne und sehr oft übersehen wird - doch besser zum Ausdruck bringt.

warum hängt ihr euch denn immer an so blöden begrifflichkeiten auf? wie so oft - das alte genommen, neu benannt da alles alte ist ja schlecht und unsensibel und starr, und schon passt es einem ach so wunderbar in den kram, denn jetzt meint man ja automatisch was gaaanz anderes...

Sabine

24. Oktober 2002 09:55

Hallo, Silke,

das ist genau der Punkt.
Statt den eigenen Hund zu beobachten und zu erkennen, wo er austestet bzw. ob er es überhaupt tut, wird pauschalisiert.
Also : jeder einzelne Hund ist als Individuum zu betrachten, und man muß sehen können, og und vor allem welche Rccourcen er beanspruchen möchte. Diese gilt es dann zu kontrollieren.

Sabine & Oscar

24. Oktober 2002 10:12

Hallo Sabine,

: warum hängt ihr euch denn immer an so blöden begrifflichkeiten auf? wie so oft - das alte genommen, neu benannt da alles alte ist ja schlecht und unsensibel und starr, und schon passt es einem ach so wunderbar in den kram, denn jetzt meint man ja automatisch was gaaanz anderes...

Wenn du dir die Mühe gemacht hast, den Artikel von D.Mech durchzulesen, den ich verlinkt habe, dann wirst du sicher festgestellt haben, dass es eben nicht um eine "Begrifflichkeit" geht.

Andererseits haben die Worte, die wir verwenden teilweise auch einen erheblichen Einfluss auf unser Denken, bzw. noch mehr Bedeutung in der Kommunikation.

Ansonsten ist deine Meldung eher "indifferent", ich weiss nicht, was du genau damit sagen willst!

Wenn dich die Begrifflichkeit stört, dann kannst du ja "Sachargumente" auszutauschen versuchen und nicht mit "Begrifflichkeiten" wie:

ALT, NEU, STARR, UNSENSIBEL, KRAM etc.....

um dich werfen ;-)))

Liebe Grüsse

Alex & Aris



24. Oktober 2002 10:44

Hi Silke,

ich denke auch das genau hier der Ansatz zu suchen ist. Leider ist es für Ersthundbesitzer mehr als schwierig die Qualität einer Welpenstunde beurteilen zu können. Hier die richtige Wahl zu treffen kommt ja fast einem Sechser im Lotto gleich.
Mein Hund hatte das große Glück schon während er im Tierheim war diesen Lottogewinn zu ziehen und von seiner 8. Lebenswoche an eine ganz tolle Welpenstunde zu besuchen.
Ich bekam ihn mit 14 Wochen und besuchte diese Gruppe dann weiter mit ihm.
Dank des hervorragenden Trainers habe ich gelernt ab wann ein Spiel kippen kann und es zu unterbrechen ist, bzw. welche Verhaltensweisen SOFORT zu unterbinden sind.
Die Hunde haben dort von Anfang an gelernt das Dominanzgebaren und "Aggression" (sofern man bei einem Welpen davon sprechen kann) nicht geduldet werden.
Dieses: "Das sollen die unter sich ausmachen." hat es dort nie gegeben und deswegen habe ich es NIE geduldet das mein Hund von anderen gemobbt oder gar angegriffen wird.
Allüren seinerseits (aufreiten bei anderen Rüden oder auch Hündinnen etc. pp.) wurden von mir ebenso konsequent unterbunden.
Das Resultat ist ein super sozialisierter Hund, der Streit mit Beschwichtungssignalen von vornherein aus dem Wege geht und es im Zweifelsfalle auch lieber mir überläßt den Feind zu vertreiben ;-).
Ich denke, wenn man es einmal geschafft hat dieses Vertrauen aufzubauen, ist es ein leichtes für seinen Hund der "Chef" zu bleiben, er hat keine Veranlassung dazu alles selbst zu regeln.
Leider ist die "Das müssen die unter sich ausmachen." Fraktion immer noch in der Überzahl und wenn wir mal ganz ehrlich sind: viele der Hundebesitzer mit großen, starken Hunden finden es doch toll wenn ihr Hund mal wieder einem gezeigt hat "wo der Hammer hängt".
Scheint ihrem Ego wohl gut zu tun, dass sie damit aber auch ihre eigene Stellung in Frage stellen blicken sie doch nicht mal ;-).

Viele Grüße
Nele & Cisko der manchmal für einen Toller gehalten wird *g*

24. Oktober 2002 10:45

Hallo Sabine,

: Statt den eigenen Hund zu beobachten und zu erkennen, wo er austestet bzw. ob er es überhaupt tut, wird pauschalisiert.

Jep!

: Also : jeder einzelne Hund ist als Individuum zu betrachten, und man muß sehen können, og und vor allem welche Ressourcen er beanspruchen möchte. Diese gilt es dann zu kontrollieren.

Genau so sehe ich es auch! Für meine Aris ist es nicht wirklich wichtig, welche "Privilegien" ihm laut Hr. Aldington nicht zustehen sollten, sondern er setzt ganz eigene Prioritäten (die gilt es zu erkennen und bbei der "Ausbildung" sinnvoll auszunutzen *ggg*).

Die "Rangordnung" zwischen Aris und Ronni scheint ebenfalls völlig flexibel zu sein (so oberflächlich betrachtet). Das liegt daran, dass es kaum Ressourcen gibt, die den beiden "gleich-wichtig" erscheinen.

Liegt Ronni mit Kauknochen in einem Raum, traut sich Aris oft nicht hinein. Dabei gibt es KEIN sichtbares Knurren, Drohen von Ronni. Er hat halt nur so eine Art beim Kauen zur Tür zu kucken, die Aris in dem Moment versteht!

Hingegen kann es vorkommen, dass Aris sich an Ronni vorbei an dessen Napf drängt! Da weicht Ronni zurück. Ronni hat sich noch nie in Aris Beisein an dessen Napf gewagt (ohne dass es jemals zu einer sichtbaren Auseinandersetzung gekommen wäre).

Urlaubsgast-Hündin Donna ist es ziemlich egal, welcher der beiden Rüden ihr ein Leckerle vor der Nase wegstiebitzt! Auch ist sie immer "lieb und nett" *ggg*.

Eines Tages liegt sie vor meinem Bett auf dem Boden des Schlafzimmers und kuckt scheinbar unbeteiligt zur Tür.

Ich höre zuerst Aris die Treppe hochkommen. Er will rein, bleibt wie vom Donner gerührt stehen, sieht sie da liegen und kucken. Erstarrt und geht keinen Millimeter weiter. Nach einer Weile fängt er leise zu winseln an (sein Zeichen an mich, "HIIIILFE ich brauch Unterstützung! "So ähnlich macht er es, wenn er vor einem "gefährlichen Treppenabgang" erstarrt). Ich steh auf, hole ihn ab und er läuft neben mir in das Schlafzimmer. Donna reagiert nicht (ich gehe zwischen ihr und Aris, das reicht).

Interessehalber rufe ich "Rauhbein-Ronni". ROOOOONI (trap, trap, trap). Das selbe Spielchen nochmal. Er sieht Donna kucken, geht ins Platz und bleibt (fast lauernd) im Gang liegen. Ich lenke Donna ab, sie schaut zu mir, sofort sprintet er an ihr vorbei ins Zimmer.

Diese Szene finde ich in dem Zusammenhang auf zwei Arten interessant. Erstens zeigt sie, dass die Hunde Signale verwenden und beachten, die wir überhaupt nicht wahrnehmen, zweitens zeigt die Aneinanderreihung, dass die "scheinbare Rangordnung" oft nur eine Momentaufnahme darstellt, in der die Motivation aufgrund unterschiedlicher Interessenslagen variieren kann.

-Ronni ist der Kauknochen wichtiger

-Aris sein Fressi aus dem Napf

-Donna das Privileg bei mir liegen zu dürfen

Auch ist es kein Zeichen von "Schwäche" des Hundebesitzers, wenn sein Wuffi auf der Couch liegt, solange Wuffi nicht klar ist, dass dieser Platz für Herrchen eine größere Bedeutung hat!

Ich denke auch viele der "Alpha-Privilegien" im Wolfsrudel sind auch "erlerntes", bzw. "abgekucktes" Verhalten!

Der Platz auf dem Hügel ist nicht genetisch als Chefliegeplatz verankert, sondern erlangt dadurch Bedeutung, weil der Chef dort zu ruhen pflegt! Sollte der Alpha aus welchen Gründen auch immer (zufällig) eine andere strategisch günstigere Position bevorzugen, bin ich mir sicher, dass das seine Stellung nicht schwächt, bzw. dieser andere Platz der "begehrenswerte" wird.

Liebe Grüsse

Alex & Aris