Hallo Zusammen,
Manch einer mag mich für "spinnert" halten, doch ich denke das ich auf einem ziemlich richtigen Weg bin. Deswegen eine stelle ich meine Ansicht hier offen, die ich auch in einem mail-Kontakt dargelegt habe.
Hier ein Auszug aus meiner Mail.
Liebe Grüsse
Sonja
Ich habe vor ein paar Tagen einen Bericht im TV gesehen. Es ging um 2 junge Bären die für Dreharbeiten 3 Monate von ihrer gewohnten Umgebung weg waren. Als sie zurück kamen, hatte die Tochter des Tiertrainers Probleme mit den ihr inzwischen körperlich klar überlegenen Bären fertig zu werden. Sie sagte zu ihrem Vater "ich kann mein Territorium nicht halten" und er sagte zu ihr "sei psychisch präsent".
Der Satz hat mit sehr zu denken gegeben.
Am nächsten Tag hatten mein Hund ich eine Rüdenbegegnung. Es war ein steinalter Irish Setter. Im ersten Moment wollte ich meinen Hund ranrufen (so wie ich es immer mache wenn wir Rüden treffen) doch dann entschied ich mich dagegen. Ich habe mich völlig zurückgehalten und meinen Hund auf den anderen zugehen lassen. In meinem inneren habe ich die Einstellung manifestiert " Hund, Du packst das. Du kommst klar mit der Situation. Ich vertraue Dir voll und ganz. Ich weiss und ich bin ABSOLUT davon überzeugt das Du kein böser Hund bist und das es keinen Grund gibt, den anderen anzugreifen. Ich vertraue Dir das Du alles im Griff hast".
Mein Hund ist auf den anderen zugegangen und ich habe mich von den beiden entfernt, immer in dem festen Bewusstsein, dass mein Hund nicht überreagieren wird.
Beide haben sich beschnuppert und.. mein Hund war das Lamm in Person. Er hat kurz Blickkontakt zu mir gesucht und ich habe mit meinem Blick gesagt "alles ist gut, du machst das prima". Dann kam er zu mir und ich habe ihn sehr gelobt. Dann kam auch der andere Hund zu mir. Mein Hund hat sich zwar unsicher dazugesellt, aber mein Bewusstsein hat immer noch das "alles ist ok" ausgestrahlt. Ich konnte den anderen Hund kurz an mir schnuppern lassen, dann haben sich unsere Wege getrennt.
Ich muss schon dazu sagen, dass der andere Rüde sehr abgeklärt war. Ein "alter Herr" der es nicht mehr nötig hat sich aufzuregen. Aber diese Idee von der "psychischen Präsenz" lässt mich nicht mehr los.
Ich habe das schon früher festgestellt als mein Hund noch ein Welpe war. Mein damaliger Mann hatte schon mal Probleme mit dem Gehorsam und er hatte auch bedenken den Hund von der Leine zu lassen. Einmal ist er ihm sogar abgehauen und ist über eine Hauptstrasse nach Hause gerannt, weil er einen Schreck bekommen hat. Ich war schon damals fest davon überzeugt das es daran liegt, dass er dem Hund nicht genug zutraut. Ich habe den Welpen mit 10 Wochen bekommen und ihn schon am zweiten Tag ohne Leine laufen lassen (natürlich nur in Wald und Wiesen und nicht an der Hauptstrasse!) Niemals ist er ausgerückt oder abgehauen. Ich war einfach fest davon überzeugt, dass mein Hund nicht so dämlich ist und von seinem Rudel wegläuft.
Lange Rede, kurzer Sinn: ich habe meinen Hund immer von Rüden ferngehalten seit es zu den ersten Zwischenfällen kam. Ich werde jetzt versuchen mein volles Vertrauen in ihn zu setzten. Wir werden klein anfangen, mit Rüden die nicht gerade auch auf Prügelei aus sind.