Hi Porscha,
: Wir haben lange Zeit (über mehrere Monate) eine andere Dobermann-Hündin in Pflege gehabt. Wir haben sie in unser Familienleben vollständig integriert als ob sie unser eigener Hund wäre und anfangs war Dino auch ziemlich misstrauisch aber das hat sich langsam gegeben. Deshalb habe ich überlegt, ob er Lady einfach nicht 'mögen' könnte.
Lady durfte sich beispielsweise nicht erlauben was Aischa wiederum durfte (Beispiel: an den Ohren ziehen). Die beiden Hündinnen haben sich aber sehr gut verstanden.
Da ich es nicht selbst gesehen habe, wie die Drei miteinander umgehen, kann ich hier leider nur Vermutungen äußern. Was wichtig wäre: wie alt waren die Hündinnen? Wenn Hündinnen noch nicht heiß gewesen sind, respektieren Rüden sie noch nicht als Gleichberechdigte. Normalerweise stehen Hündinnen ja über dem Rüden und das war wohl, nach kurzer Zeit, bei Aischa so.
: Das Kind sehe ich sehr selten und ich habe keine sehr starke Bindung zu ihm. Das bedeutet allerdings nicht, dass ich das Wohl des Hundes über ihr Wohl stelle. Wenn ich zusammen mit Dino zu Besuch bin, kümmere ich mich in erster Linie um ihn damit er nicht eifersüchtig wird oder ich nehme das Kind auf den Schoss und lasse Dino neben mir sitzen, streichele seinen Kopf oder lasse das Kind ihn streicheln oder ihn an ihr schnuppern. Hätte er lieber auf dem Boden sitzen sollen? Wir sind aber jetzt dazu übergegangen, dass der Hund nicht auf die Couch darf, wenn sie bereits darauf sitzt und wenn man sich mit ihr auf die Couch setzt und er liegt drauf, muss er runter. Fühlt er sich jetzt bestätigt, dass das Kind die Rangordnung bedroht?
Ja, ich denke schon! Er spürt natürlich auch Deine Unsicherheit in Bezug auf Dein Verhalten auf diese Situation.
iese Tatsache irritiert mich ganz gewaltig und bereitet mir Kopfzerbrechen. Ihnen gegenüber ist er sehr lieb aber das eine Kind scheint er nicht zu 'mögen'. Er geht es z.B. aus dem Weg. Es ist auch gerade mal 1 Jahr und 1 Paar Monate alt. Liegt es vielleicht am dem Krabbeln? Ich habe festgestellt, dass er sehr vorsichtig und misstrauisch bei Menschen reagiert, die sich 'anders' als er es gewohnt ist, verhalten, z.B. ein betrunkener Mensch, der 'anders' riecht und sich 'anders' bewegt. Er geht solchen Menschen aus dem Weg.
Genau das ist der Punkt! Krabbelkinder wirken auf Hunde wie Außerirdische, genauso wie Betrunken. Deswegen ist es auch unheimlich wichtig, daß ein Welpe , wenn er zu einer Familie mit Kleinkindern kommt, so früh, wie möglich an diese gewöhnt wird. Dann ist es auch nichts Neues mehr.
:Andererseits wenn einer der Kinder stürzt oder wenn sie sich lauthals streiten oder einer fängt zu weinen an und Dino ist nicht beteiligt, er sitzt oder liegt irgendwo in der Nähe, haut er zu mir ab und fängt an zu zittern, weil er wohl glaubt, dass er bestraft wird.
Ja, er hat Angst, Du würdest glauben, er wäre daran Schuld.
:Als es das erste Mal passiert ist, wollte ich ihn beruhigen und streicheln auch wenn es nicht das Richtige ist. Mein Freund meinte auch, ich solle ihn nicht in Schutz nehmen, sondern einfach ignorieren und er würde sich von alleine beruhigen und feststellen, dass alles in Ordnung ist.
Ruhe bewahren ist wohl dann das Beste. Indem Du die Situation ignorierst, zeigst Du ihm ja das alles in Ordnung ist.
ie beiden Angriffe sind jedesmal von aggressiven und unsozalisierten Rüden ausgegangen, die nicht angeleint waren. Der Rotti ist schon mehrfach auffällig geworden und das Frauchen war nur ein kleiner Punkt in der Ferne. Beim Neuffundländer war das Gartentor nicht richtig zu und die Besitzer nicht zu sehen. Er kam herausgeschossen und war gleich über Dino. Wenn Dino sich wehrt, ist das für mich in Ordnung.
Solange sie sich nicht ineinander verbeißen. Aber leider gibt es noch viel zu viel asoziale Hunde. Dein Dino ist vollkommen in Ordnung!!!
: Wie läuft eigentlich dieses 'unterordnen' ab. Ich habe viel von 'auf-dem-Rücken-schmeissen' gelesen - nur mein Hund hat das noch nie gemacht.
Muß er auch nicht. Ignoranz ist die höchste Form von Dominanz. Da genügt manchmal nur ein Blick und der andere Hund weiß Bescheid, wenn er gut sozialisiert ist.
:Bei dem Bulli war das so, dass wir auf dem Parkplatz waren, der Besitzer des Bullis hat den Hund herausgelassen. Sie sind beide aufeinander zugegangen. Haben sich kurz an der Nase beschnüffelt und dann ist Dino gleich in die Hocke gegangen, also Kopf nach unten und Hintern in die Höh' und ist rumgesprungen und hat den Bulli zum Spiel aufgefordert.
Das Problem Rangordnung wurde da wohl sehr schnell geklärt. Das bekommen wir manchmal gar nicht mit.
:Manchmal beim Kennelernen legt sich eine Hündin auf den Rücken, wedelt mit dem Schwanz und wälzt sich ein bisschen.
Ja so sind die Mädels, erst becircen sie die Jungs, dann übernehmen sie die Führung. Hunde wenden schon manchmal taktische Maßnahmen an.
ino beschnuppert sie dann ausgiebig und fordert sie dann furchtbar aufgeregt zum Spiel auf. Wenn sich die Hündin auf den Rücken legt - ist das als 'sich unterordnen' zu verstehen?
Nein, wie gesagt, das ist eine taktische Maßnahme. Es gibt natürlich auch Hündinnen, die sehr unterwürfig sind, aber das liegt oft an der frühen Prägung (z.B.Omegahund).
Gruß
Gabi