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Schnappen nach der Hand

geschrieben von Iris(YCH) 
Schnappen nach der Hand
04. November 2002 14:42


Hallo liebe Yorkies!
Wir haben uns vor zwei Wochen einen 2ten Hund angeschafft(habe schon eine Schäferhündin 11Jahre alt). Im großen und ganzen läuft alles recht gut meine Hundeomi zeigt ihm wie weit er bei ihr gehen darf und er fügt sich dem ohne Probleme (der Hund ist 10Monate alt und aus Italien wo er nur im Tierheim war),auch uns gegenüber ist er völlig aufgeschlossen und macht bis jetzt keine Probleme nur das immer wenn er was in der Schnauze hat (Kauknochen,Schweineohr) und wir ihn dann anfassen wollen er die Lefzen hochzieht oder leicht schnappt. Am Kopf oder am Rücken kann man ihn dann anfassen nur sobald man in der nähe der Schnauze kommt verhält er sich so. Bis jetzt habe ich mich davon nicht beeindrucken lassen und habe ihm dann erst recht den Knochen abgenommen,ihn aber auch sofort wieder gegeben damit er merkt das ich ihm nichts wegnehmen will,nur weiß ich echt nicht wie ich das jetzt deuten soll,da er nicht gerade klein ist, - 68cm- habe ich keine Lust ihn irgendwann mal in der Hand zu haben. Was meint ihr soll ich das weiterhin einfach wegnehmen oder gibt es da noch andere möglichkeiten ihm zu zeigen das er nicht nach uns zu schnappen hat ohne wirklich Handgreiflich zu werden?
Um eure Hilfe wäre ich dankbar da ich das Problem mit meiner alten Dame nie hatte und sie auch von Welpenalter an bei mir war,er ist ja nun mal schon 10Monate alt!
Liebe Grüße aus NRW Iris

04. November 2002 16:20

Hallo!

Sowas ist immer schwierig zu sagen ohne den Hund dabei zu sehen, denn auch zwischen Knurren und Abschnappen gibt es große Unterschiede...
Ich habe diese Situation, die du beschreibst inzwischen schon einige Male erlebt, mit wechselnden Hunden. Das Beutebewachen ist ein natürlicher Vorgang, aber in meinen Augen trotzdem nicht wünschenswert. Ich habe einfach aus dem Bauch heraus gehandelt. Wenn mich ein Hund angeknurrt hat, dann gab es eine unter die Schnute. Danach war das Thema für uns bei allen Hunden erledigt. Aber da muss ich dazu sagen, dass ich mir sicher war, dass diese Hunde es nicht wirklich drauf anlegen, sondern austesten wie weit man gehen kann und wo die Grenzen sind, eben Unsicherheit. Wäre mir bei einem Hund mulmig würde ich das nicht tun.
Und was das Fressen wegnehmen angeht. Du wirst nicht erreichen, dass dein Hund dir mehr vertraut und sich entspannt beim Fressen, wenn du es ihm andauernd wegnimmst. Lass ihn vor allem in Ruhe fressen! Viel von dieser Angst erledigt sich mit wachsendem Vertrauen zueinander. Sowas kann man üben, sicher, aber nicht ständig. Wenn er eh schon Probleme damit hat, dann würde ich ihm eher Ruhe vermitteln. Sollte ich es wegnehmen wollen/müssen, dann muss dann möglich sein, ganz klar, aber nicht mehr Stress machen als ohnehin schon da ist.
Ich kann dir nicht raten deinem Hund auch eine unter die Schnauze zu hauen, das war nur mein Verhalten. War nicht sanft, klar, aber deutlich. Eine Möglichkeit für euch wäre doch vielleicht, dass du Kauutensilien gar nicht aus der Hand gibst für eine geraume Weile. Lass ihn daran nagen und kauen, wenn du die Sachen festhälst.

Lieben Gruß,
Yna



04. November 2002 16:45

Hallo Iris,

der Kleine kommt ja aus Italien, evtl. hat er da schon öfters mal sein Futter gegenüber Artgenossen verteidigen müssen und auch öfters schonmal richtig hungern müssen(kommt er von der Straße?).

Ich würde ihm, bevor ich was wegnehme was zum Tausch anbieten, vielleicht gibts was, was er noch lieber mag als Schweineohren? So, dass er dann loslässt und du dann dabei "aus" sagst. Zur Belohnung kriegt er ja dann das noch tollere Leckerlie.

Wär ne Möglichkeit...so lernt er, dass du ihm eigentlich nicht sein Futter wegklauen willst, sondern dass es sich lohnt, dir zu vertrauen und dass es beim Ausmachen was Tolles gibt.

Heike

04. November 2002 17:31

Hi,

sei froh, daß die Hand noch dran ist. Hätte auch GANZ anders ausgehen können ...............

Der Hund kommt aus einem TH, kennt im Prinzip NICHTS, ist NEU bei Euch und soll sich schon locker alles wegnehmen lassen - wo er wohl bisher eher weniger für ihn tolle Sachen für sich hatte und wenn dann wahrscheinlich verteidigen musste.

Denk Dich mal rein !!

Der Hundmuß erst mal VERTRAUEN aufbauen.
Knurren ist meist ein Zeichen mangelnden Vertrauens, d.h. er weiss nicht was jetzt kommen soll.
Also BLOSS nicht IMMER und IMMER wieder austesten, ob er denn nu nicht mehr knurrt, sondern einfach mal Ruhe einkehren lassen und vielleicht andere Sachen "haben wollen", z.B. Spielzeug gegen Lecker tauschen und dann danach damit spielen.
Vertrauen aufbauen, alles LANGSAM angehen lassen.

Grüße
Gabi




04. November 2002 19:56

Hallo!
Vielen Dank für die Denkanstöße,die Sache mit dem Tauschen hört sich echt gut an,bin ja froh das es dieses Forum hier gibt da kann man sich immer wieder gute Ratschläge holen!
Werde alles ganz langsam angehen lassen und ihm seine Kaustange immer schön festhalten (tu ich jetzt auch schon meistens und das hat er wohl ganz gerne dann braucht er sich die nicht zwischen die Pfoten klemmen wo sie auch schon mal wegrutscht :0)! ) Also, werde ihm weiter die Stange halten und am Freitag geht es dann zum erstenmal in die Hundeschule,bin ja mal gespannt!
Nochmals vielen Dank und sollte ich wieder mal vor lauter Bäumen den Wald übersehen hoffe ich das ich wieder auf euch zählen kann.
Liebe Grüße Iris


05. November 2002 21:46

Hallo Iris
Wir haben auch einen "Südländer", er war allerdings schon ca. 2 als er zu uns kam. Er hat uns auch gleich in der Nähe seines Napfes (beim Fressen), bei Kausachen und Spielzeug (was er in der Schnauze rumgetragen hat) angeknurrt. Hat aber dabei auch sehr deutlich Angst gezeigt - Schwarz eingeklemmt, Ohren angelegt ect.
Von unserer Hündin kannte ich sowas auch nicht und wußte nicht so recht. Hier im Forum wurde mir auch geraten ihn erstmal in Ruhe "Ankommen" zu lassen.
Wir haben dann zeitweise abwechseln den Napf beim Fressen in der Hand gehalten und manchmal mit ihm geredet (ohne ihm zu nahe zu kommen, er sollte sich nur an unsere Anwesenheit gewöhnen).
Wenn er Spielzeug o.ä. hatte, haben wir mit Kommando "Aus", gegen Leckerchen getauscht. Kauknochen gabs nur nach ausgeführten Kommando.
Wenn er draußen was genommen hat, was er nicht sollte und es auf Kommando nicht fallen gelassen hat, hab ich es ihm schon sehr direkt (zur Not auch aus der Schnauze geholt) abgenommen.
"Futterverweigerung" haben wir auch geübt.
Heute, über ein Jahr später, habe ich ihm immernoch nicht den Napf weggenommen (hab es nie versucht). Aber er knurrt nicht, wenn ich nebenbei dran rum schiebe, gibt auf Kommando alles her und hat noch nie die Rangordnung in Frage gestellt.

Lass Eurem Hund erstmal etwas Zeit sich einzugewöhnen. Die Sitten in diesen TH sind oft recht rau, da geht es um's Überleben. Wenn er Euch vertraut und sich seines Platzes in Eurem "Rudel" sicher ist, verschwinden die Probleme sicherlich von allein. Eine "Rangordnung" könnt Ihr ja erstmal an anderen Dingen klarstellen.

Viel Spaß dabei
Viele Grüße
Constanze und Hunde