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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Welpenspielstunden - kritisch gesehen
07. November 2002 19:22

Hi Dodo!

: -- da stimme ich dir voll und ganz zu, trotzdem finde ich wichtig, das ein Welpe lernt, wie er mit verschiedenen Altersstufen zurechtkommt, genauso, wie mit verschiedenen Rassen. Ich finde es z.B. nicht gut, wenn ein Welpe, auf einmal seine Gruppe verliert, weil er zu den "Großen" kommt, warum soll er da raus, wenn er sich wohl fühlt. Warum sollte er nicht mehr mit seinen Kumpel spielen, nur weil der 9 Wochen und er 13 Wochen ist. Warum sollte ein Welpe nicht unter 9 anderen Welpen seine Spielpartner aussuchen, sondern nur aus Vieren (mitdenen er wohlmöglich in der großen Gruppe nicht spielen würde)?
: Dodo

Da wird´s mir jetzt aber ein wenig zu menschelnd..... "armer Hund darf nicht mehr mit seinem Kumpel spielen...." als ob der in der anderen Stunde ohne seinen Kumpel dasitzen und überlegen würde, wo nun sein Kumpel ist.... und völlig traurig drein schaut....

so was habe ich noch nie erlebt.

Der Hund soll sich an verschiedene Rassen gewöhnen, an verschiedene Größen und an seinem hündischen Verhalten dazugewinnen. Der Halter soll lernen.

Grüßle
Moni

07. November 2002 20:06

Hallo Moni
: Da wird´s mir jetzt aber ein wenig zu menschelnd..... "armer Hund darf nicht mehr mit seinem Kumpel spielen...." als ob der in der anderen Stunde ohne seinen Kumpel dasitzen und überlegen würde, wo nun sein Kumpel ist.... und völlig traurig drein schaut. so was habe ich noch nie erlebt.
-- das war jetzt übertrieben, mich interessiert nur, Warum man Welpen zwischen zwei Gruppen aufteilen sollte ( 8-12wöchigen und die 12-16 wöchigen)Meine Erfahrung ist, das Welpen verschiedener Alterstufen zurechtkommen, entweder gehen sie sich aus dem Weg, oder spielen zusammen. Also, warum trennen, solange die Welpen unter "Aufsicht" sind.

: Der Hund soll sich an verschiedene Rassen gewöhnen, an verschiedene Größen und an seinem hündischen Verhalten...
-- und an verschiedene Altersstufen

Frage: Teilt ihr eure Welpen in Altersstufen auf, wieviel Welpen habt ihr denn in der Welpenstunde?
Neugierige Grüße Dodo, die ihren Hund nicht "Vermenschlicht"

07. November 2002 20:20

: Hallo Astrid,

spät aber dennoch :-)):

Also, ich mach das ganze jetzt auch Stück für Stück:

: Aber das sind doch genau die selben Ansprüche, die ich auch an einen Hund stelle, den ich z.B. vom Züchter hole ??!!

Natürlich sind es die selben Ansprüche - aber bei einem Hund vom Züchter habe ich die Chance direkt und von Anfang an (bzw. am Anfang eher der Züchter) bestimmte Anlagen zu fördern oder eben auch sie sich nicht erst so ausprägen zu lassen, wie es auf der Straße durchaus geschieht:

Sprich JAGEN: Habe ich einen Hund vom Züchter, bekomm ich ihn optimalerweise in einem Alter zwischen 8 und 10 Wochen (Jagdhunde teilweise sogar ab der 6. LW) und kann bereits zu diesem Zeitpunkt natürliche Verhaltensweisen fördern, umleiten, "unterdrücken" - sprich ich kann dem Jagen gegensteuern, indem ich den Hund "verunselbständige".

Mein Hund war 14 Wochen und es war ihm sch...-egal, ob ich nach rechts wollte, wenn er nach links wollte GING ER LINKS - es gab keinen Folgetrieb in dem Sinne, wie man ihn von einem unter Menschen groß gewordenen Welpen kennen würde.

: Und wenn ich mir hier die Anzahl der Postings anschaue, die sich um "mein Hund der Müllschlucker" und "Hilfe mein Hund findet Jagen ganz toll" handelt, dann erkenne ich die Problematik durch alle Herkunfstarten durch.

Da haben die Leute aber ihren Teil zu beigetragen: Wenn man sich mal vor Augen führt, dass nach einem durchgeführten Versuch Hunde die zwischen dem 4. und 8.-9. Lebensmonat an der Leine geführt wurden (Radius 5m) und in dieser Zeit intensiv verunselbständigt und erzogen wurden später keinerlei Anzeichen unerwünschter Verhaltensweisen zeigten, dann weiß man auch woher diese Unarten kommen - vor allem wenn dann noch Hunde das jagen beginnen, deren Motivation dahingehend rassespezifisch eigentlich sehr gering ist :-((

: "kein Anbrüllen von Menschen" - das verstehe ich nun überhaupt nicht, denn gerade die freilaufenden Hunde machen um Menschen einen Bogen da sie nicht unbedingt die tollsten Erfahrungen gemacht haben.

Muß nicht sein, aber es ging mir eigentlich eher darum, dass der junge Hunde Menschen als Sozialpartner kennen- und lieben lernt: Was nicht gerade passiert, wenn Hund weggetreten etc. wird....

: Das ist eine Möglichkeit der Entwicklung solch eines Lebewesens, und noch mal, bin ich immer noch der Meinung, das passiert mit vielen Hunden, EGAL wie sie aufgewachsen sind.

Das ist korrekt, ABER wenn es einem Hund passiert, weil keiner da ist, der eingreift, dann wird er nach einiger Zeit eine Strategie entwickelt haben, dagegen anzugehen: Entweder mit Angriff oder Flucht - das zu beheben kann sehr schwer sein...

: Stimmt absolut, aber oftmals werden sie dort hineingeboren. Und wenn sie auch nicht direkt zum Rudel zusammen wachsen, so lernen sie zumindest den anderen zu ignorieren.

Oder eben sich die Ressourcen der anderen ZU HOLEN - weil immer noch besser angreifen als verhungern....

:: Es mag für dich eine reine Formulierungsfrage sein, aber ich würde es eher ausdrücken: man hat evtl. andere Herausforderungen, vor die der Hund einen stellt. Aber das ist m.E. nicht zwangsläufig.

Kommt drauf an: WOHER kommt der Hund, welche ART Hund ist es, WIE LANGE hat er draußen gelebt und vor allem in WELCHEM UMFELD hat er gelebt - nicht anders als bei ein Hund vom Züchter und trotzdem VÖLLIG anders und kaum zu vergleichen.

: Grizzly ist selbstbezwußt, instinktsicher, jagt gerne (erzielen aber an der Schleppleine gute Fortschritte), spielt gerne Müllschlucker und freut sich auf jeden Hundekontakt. Sie ist nicht unbedingt pflegeleicht und sie fordert jede Menge Konzentration und Konsequenz.
: ABER, genau dafür liebe ich sie, macht sie mir doch täglich klar, dass sie ein Hund ist und auch bleiben will und wir so zu Kompromissen kommen, die aus meiner Sicht die Anforderungen eines "Haushundes" erfüllen und aus ihrer Sicht noch reichlich hündisches ausleben kann.

Keine Frage ich liebe meinen Hund auch und ich würde immer einen Hund bevorzugen, der sehr katzenartig ist - aber der Thread von Kathi dazu /forum/archiv5/2/msg401103.html - der den Trend hin zum Everybodys Darling überwiegt schon sehr stark...

: Weit weg vom Ursprungsthema bin ich immer mehr der Meinung, das wir Hunden die Möglichkeit nehmen noch mehr zu lernen (da gibt es ja auch noch andere Hunde, grosse, ältere, schnellere...) wenn wir sie im Welpenalter nur mit gleich alten, gleich grossen, gleich schweren spielen lassen.

Wer macht denn sowas??? Keine Ahnung aber das hab ich bisher nicht erleben können - warum soll ein Hund nur mit gleich alten, gleich-gewichtigen Hunden spielen dürfen?????

Liebe Grüße,
Me & Bär

07. November 2002 20:34

Hallo Lisa,
ich gebe selbst eine Welpenspielstunde und kann aus meiner Erfahrung sagen, dass es genügend Welpen gibt, die in der Gruppe mit den anderen Welpen, zusätzlich zu den kleinen Mutproben, unbekannten Geräusche, die sie kennen lernen, Situationen, die ich mit den Hundebesitzern und ihren Kleinen übe, aufblühen, soziales Verhalten lernen, weil sie im Spiel auch lernen müssen, sich unterzuordnen oder zu behaupten und vieles mehr.
Natürlich kann ich nicht die restlichen sechs Tage und 23 Stunden dabei sein und nicht alles kann ausgemerzt werden, was schon beim Züchter versäumt wurde, aber trotzdem bin ich der Meinung, dass es eine gute Möglichkeit für die Neu-Hundebesitzer ist, sich auszutauschen, Erfahrungen zu sammeln, vieles zu lernen, was einfach so nicht so schnell gegangen wäre, weil auch niemand zum Fragen da war.
Vieles kann natürlich auch ohne eine Welpenspielstunden gelöst werden, aber eine Ansammlung von Welpen findet man sonst ja erstmal nicht so einfach. Und die Welpenspielstunde soll ja eine "Anschlusssozialisierung" für das fehlende Rudel bei der Mutter sein und ist somit nicht zu unterschätzen in seiner Wichtigkeit.
Bestes Beispiel ist für mich persönlich immer wieder die Mittelschnauer-Hündin, die zur Zeit noch bei mir ist. Die ersten zwei Stunden saß die Kleine nur unter einem Versteck auf dem Platz, sie hat sich einfach nicht getraut.... sie kam von einer sog. Züchterin, die die Kleinen ohne Ausseneinflüsse in einem Schuppen großgezogen hat. Nach und nach hat sie sich immer mehr getraut und heute ist sie ein Wirbelwind geworden, was an der Arbeit der Besitzer liegt, aber auch daran, dass sie sich oft Rat geholt haben. Immer, wenn ich die Kleine toben sehe, bin ich glücklich über ihre Entwicklung.
Zum Geld: Private Hundeschulen nehmen i.d.R. sehr viel Geld, für alles, was sie anbieten, sie müssen davon leben.
Ein Hundeverein, wie unserer muss das nicht, ich stehe ehrenamtlich dort, weil ich es gerne mache. Wir nehmen 55 Euro für vier Monate Gästekarte.
Viele Grüße - Christiane

:
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08. November 2002 06:40

Hallo Yna,

ich danke dir, für deine Erläuterung und gratuliere dir zu euren Fortschritten.

LG
Astrid & Grizzly

08. November 2002 07:56

Hallo Me,



: Natürlich sind es die selben Ansprüche - aber bei einem Hund vom Züchter habe ich die Chance direkt und von Anfang an (bzw. am Anfang eher der Züchter) bestimmte Anlagen zu fördern oder eben auch sie sich nicht erst so ausprägen zu lassen, wie es auf der Straße durchaus geschieht.

Das gilt dann aber nicht nur für südländische Hunde, sondern für jeden Hund denn du erst ab dem Junghundealter zu dir nimmst, also so z.b. auch aus den Tierheimen hier.

: Mein Hund war 14 Wochen und es war ihm sch...-egal, ob ich nach rechts wollte, wenn er nach links wollte GING ER LINKS - es gab keinen Folgetrieb in dem Sinne, wie man ihn von einem unter Menschen groß gewordenen Welpen kennen würde.

14 Wochen ???
Grizzly war ca. 6 Monate, und trotz der vielen neuen Eindrücke schaute sie immer wo wir waren, blieb in unserem Umkreis, waren wir am Anfang doch das einzig "Vertraute".

: Da haben die Leute aber ihren Teil zu beigetragen: Wenn man sich mal vor Augen führt, dass nach einem durchgeführten Versuch Hunde die zwischen dem 4. und 8.-9. Lebensmonat an der Leine geführt wurden (Radius 5m) und in dieser Zeit intensiv verunselbständigt und erzogen wurden später keinerlei Anzeichen unerwünschter Verhaltensweisen zeigten, dann weiß man auch woher diese Unarten kommen - vor allem wenn dann noch Hunde das jagen beginnen, deren Motivation dahingehend rassespezifisch eigentlich sehr gering ist :-((

"intensiv verunselbständigt" - dieser Begriff erzeugt in mir Magengrummeln. Auch wenn es neuen Handlungsbedarf aufwirft, so bin ich doch sehr froh, dass Grizzly einen grossen Teil ihrer Selbständigkeit erhalten hat. Sicher, wäre ich glücklicher würde sie nicht jagen (wegen der Gefahren überfahren, angeschossen... zu werden), aber es gibt eben nix Gutes, was nicht auch mit Arbeit verbunden wäre.


: Das ist korrekt, ABER wenn es einem Hund passiert, weil keiner da ist, der eingreift, dann wird er nach einiger Zeit eine Strategie entwickelt haben, dagegen anzugehen: Entweder mit Angriff oder Flucht - das zu beheben kann sehr schwer sein...

Stimmt, aber so hat er überlegt. Und manchmal müssen wir unsere Vorstellungen und Ansprüche überdenken, und vielleicht auch zu dem Ergebnis kommen, das es für den Hund seine Art ist, damit klar zu kommen und es akzeptieren. Ausnehmen möchte ich hier selbstverständlich Beschädigungsangriffe auf andere Lebewesen.

: Kommt drauf an: WOHER kommt der Hund, welche ART Hund ist es, WIE LANGE hat er draußen gelebt und vor allem in WELCHEM UMFELD hat er gelebt - nicht anders als bei ein Hund vom Züchter und trotzdem VÖLLIG anders und kaum zu vergleichen.

Nein, wenn wir die Hunde in Herkunftsarten "einschachteln" übersehen wir einen Teil ihrer "Persönlichkeit". Einen Hund so nehmen wir er ist, ihn beobachten und zu versuchen zu verstehen, das hat jeder Hund verdient, egal woher er entstammt. Und dann auf das reagieren was er uns HEUTE anbietet. Hunde kennen keine Zukunft und keine Vergangenheit, warum halten wir uns daran immer so fest. Selbst wenn wir zu wissen meinen, woraus ein gewisses Verhalten resultiert, so hilft es uns sehr wenig um evtl. Fehlverhalten zu korrigieren.

: der den Trend hin zum Everybodys Darling überwiegt schon sehr stark...

ohne den angegebene Thread durchgelesen zu haben, ich habe so einen "everysbodys Darling", und wenn es auch hin und wieder die Situationen erleichtert, manchmal geht es mir einfach gehörig auf die Nerven. Mir wäre es lieb, sie würde akzeptiert bzw toleriert und in Ruhe gelassen.

: : Weit weg vom Ursprungsthema bin ich immer mehr der Meinung, das wir Hunden die Möglichkeit nehmen noch mehr zu lernen (da gibt es ja auch noch andere Hunde, grosse, ältere, schnellere...) wenn wir sie im Welpenalter nur mit gleich alten, gleich grossen, gleich schweren spielen lassen.
:
: Wer macht denn sowas??? Keine Ahnung aber das hab ich bisher nicht erleben können - warum soll ein Hund nur mit gleich alten, gleich-gewichtigen Hunden spielen dürfen?????

Willkommen zurück zum Ursprungsthema :-)))) Das ist nämlich genau das, was ich hier den vorgeschlagenen Welpenspielgruppen entnehme. Und genau da habe ich halt so meine eigenen Überlegungen.
Warum übt man mit Welpen nicht das Spiel mit Junghunden oder erwachsenen Hunden auf dem Hundeplatz ?

LG
Astrid & Grizzly