Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Angst vor Menschen

geschrieben von Konstanze(YCH) 
Angst vor Menschen
10. November 2002 11:44

Unsere fast zweijährige Hovawarthündin macht uns große Probleme, da sie schon seit über einem Jahr große Angst vor ihr unbekannten (und teilweise auch bekannten) Menschen hat. Sie weicht zurück, ist verstört knurrt und bellt wenn sich ihr jemand nähert oder sie anspricht, im Moment aber Gott sei Dank noch (!!) ohne nach vorne zu gehen, zu schnappen oder zu beißen.Wir haben sie im Alter von 8 Wochen vom Züchter geholt, sie wurde richtig sozialisiert (viele positive Erfahrungen mit Menschen, anderen Hunden, Umwelt generell), und war bis zum 8./9 . Monat ein unkomplizierter, wenn auch nicht menschenzudringlicher Hund (sie freute sich nur über ihr unmittelbares "Rudel", andere Menschen wurden akzeptiert , sie war meist gleichgültig gegenüber ihnen). Mit 9 Monaten hatte sie zwei negativerlebnisse (wurde zweimal von menschen erschreckt, dies war noch dazu in einer Zeit, wo sie aufgrund eines Krankheitsfalls in der Familie ziemlich zu kurz gekommen ist. ). Seit dieser Zeit verschlimmert sich ihre Angst immer mehr, die einzige Personengruppe die sie heiß und innig liebt sind Kinder (bis so 6-7 Jahre, größere Kinder machen ihr auch Angst) . Wir haben versucht, durch zwei Hundeschulen ihre Angst in den Griff zu bekommen (von ignorieren der Angst bis dazu zwingen, kOntakt mit Menschen aufzunehmen war therapeutisch alles dabei)...ja, und jetzt stehen wir mal wieder vor einem Punkt, wo wir nicht weiterwissen. Hat jemand Erfahrung mit ähnlichen Problemen und ggf. mit homöopathischer Problembehandlung??? Würde mich sehr über Antwort freuen, Konstanze


10. November 2002 11:54

Hallo Konstanze,

Hast Du mal daran gedacht, eventuell einen Tierarzt für Verhaltenstherapie (da gibt es eine spezielle Zusatzbezeichnung bei Tierärzten, sowas ähnliches wie ein Fachtierarzt) aufzusuchen?
Die sind zwar leider (noch) nicht sehr dicht gesäht, aber oft sehr kompetent und hilfreich.
Der könnte nicht nur ihr Verhalten objektiv beurteilen, den Ursachen vernünfig auf den Grund gehen und Dir einen kompetenten Trainingsplan aufstellen sondern auch abchecken ob eventuell organische Ursachen eine Rolle bei dem ängstlichen Verhalten spielen könnten (z.B. Schilddrüsenunterfunktion o.ä.).

Grüße, Lars.

10. November 2002 12:00

Hallo Lars, danke für Deine Antwort. Das Problem auch mal organisch abchecken zu lassen hab ich auch schon mal ins Auge gefasst, wobei ich davon-weshalb auch immer-wieder abgekommen bis. Werde mich aber auf jeden Fall diesezüglich in die Spur begeben...und mir gleich mal einen Tierarzt mit Zusatzquali suchen.!

10. November 2002 16:12

Hallo Lars,

: Hast Du mal daran gedacht, eventuell einen Tierarzt für Verhaltenstherapie (da gibt es eine spezielle Zusatzbezeichnung bei Tierärzten, sowas ähnliches wie ein Fachtierarzt) aufzusuchen?
: Die sind zwar leider (noch) nicht sehr dicht gesäht, aber oft sehr kompetent und hilfreich.

Aus eigener Erfahrung kann ich dir leider sagen, dass auch die nur mit Wasser kochen. Ich habe mehrere derartige "Spezialisten" aufgesucht, teilweise mit auch international sehr bekannten Namen, um die Ängste meines Rüden (Zwingerhund, mit 10 Monaten zu mir gekommen) in den Griff zu bekommen - interessanterweise waren alle Verordnungen ident: Lexodanil... das allerdings habe ich nach einem einmaligen Versuch verweigert...

Grüße
Margot+Foxies+Dalmis

10. November 2002 17:22

Hallo Konstanze,

das Problem, das du da beschreibst, habe ich an meinem Hund ähnlich erlebt.
Meine Hündin ist jetzt 13 Monate alt, ihre Negativerfahrungen liegen 9 Monate zurück. Mittlerweile haben wir schon einige Schritte machen können. Früher knurrte und bellte sie Passanten, Jogger, Radfahrer an, hätte sie bellend und knurrend umkreist, wenn sie nicht an der Leine gewesen wäre. Wir hatten auch auf die Hilfe von Hundeschulen oder evtl. Homöopathie gehofft. Mittlerweile können Radfahrer und Jogger passieren, das Vertrauen zu Passanten wächst. Wir erleben eine Verbesserung.

Zum einen kann ich dir Literaturtipps geben:
Thomas Baumann: ...Damit wir uns verstehen. Die Erziehung des Familienhundes
E.H.W. Aldington: Was tu ich nur mit diesem Hund

Zum anderen kann ich dir aus unserer Erfahrung sagen, dass sehr viel an dem Verhalten des Hundes durch uns und unsere innere Haltung verursacht wird. Nur mal ein kleines Beispiel: Nach dem Negativerlebnis (Hund und ich wurden tätlich von Mann bedroht) und durch die Bellerei des Hundes war ich selber innerlich sehr verunsichert und verkrampfte mich unbewusst, wenn uns nur jemand entgegen kam. Was ich mir selber nicht bewusst machte, registierte und spiegelte der Hund.
Also schau mal in die Bücher. Du kannst mich auch gern noch selber konkret fragen.
Nur: ausschließlich am Hund rumdoktorn bringt nicht so viel.
So etwas wie Tellington-Touch-Training würde bestimmt gut helfen und euch beiden in eurem Verhältnis auch weiter bringen.

Viele Grüße

Andrea und Leilah (übrigens auch ein Kindernarr)


10. November 2002 20:59

Hallo Margot,


: Aus eigener Erfahrung kann ich dir leider sagen, dass auch die nur mit Wasser kochen. Ich habe mehrere derartige "Spezialisten" aufgesucht, teilweise mit auch international sehr bekannten Namen, um die Ängste meines Rüden (Zwingerhund, mit 10 Monaten zu mir gekommen) in den Griff zu bekommen - interessanterweise waren alle Verordnungen ident: Lexodanil... das allerdings habe ich nach einem einmaligen Versuch verweigert...

Wirklich?, das ist ja schade. Aber ist wohl wie in jedem anderen Beruf auch, es gibt gute und schlechte.
Ich habe jedenfalls sehr sehr gute Erfahrungen gemacht, habe wirklich praktische Hilfe bekommen, unglaublich viel über Hundeverhalten gelern und mir wollte niemand einfach irgentein Mittelchen verordnen.

Man muß vielleicht auch bedenken, daß JEDER Tierarzt, egal ob Zusatzausbildung, Zusatzbezeichnung oder nichts von alledem das Recht hat Verhaltenstherapie zu machen. Ich denke unter denen ist wohl der Prozentsatz derer die sich WIRKLICH auskennen etwa genauso hoch wie die, die sich WIRKLICH gut beispielsweise mit Ernährung auskennen.
Ein wirklich kompetenter Tierarzt für Verhalten greif in aller Regel nur sehr sehr selten in ganz bestimmten Ausnahmesituationen zu Medikamenten zu Verhaltensänderung.

War Deiner denn ein Tierarzt mit Zusatzbezeichnung für Verhaltenstherapie oder nur ein Tierarzt, der Verhaltenstherapie betrieben hat? Ich glaube man kann da auch schnell mal an den falschen geraten.
Auch muß man bedenken, daß sich in den letzten sechs Jahren unheimlich viel auf dem Gebiet getan hat.
Ich möchte das ganze jetzt auch nicht zusehr schönreden, ich wollte einfach nur eine Möglichkeit aufzeigen, die sonst oft vergessen wird bei Verhaltensproblemen mit Hunden.

Du willst vermutlich die "international bekannten Namen" hier nicht nennen?
Würde mich einfach interessieren, ob der Name mir was sagt, einfach weil ich mich generell sehr für das Thema interessiere.

Viele Grüße, Lars.