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Sozialverhalten

geschrieben von Andrea(YCH) 
Sozialverhalten
10. November 2002 15:42


Hallo Yorkies,
gerade habe ich hier mal wieder ein bisschen gestöbert und muss jetzt einfach mal was loswerden.
Immer wieder liest man hier, dass ein hund der auf einen anderen losgeht ein schlechtes Sozialverhalten hat.Ich meine jetzt keine Beissereien in denen Verletzungen enstehen. Wobei auch mal ein gepierctes Ohr vorkommen kann.
Es informieren sich so wenig Ersthundebesitzer mal über das Verhalten ihrer Lieblinge.Auch Agression gehört zum normalen Verhalten.Es gibt nun mal Hunde, die mögen keine Welpen.Es gibt nun mal Futter-oder beuteagression. Es gibt so viele Hunde, die die Mimik und Zeichen anderer Hunde gar nicht mehr verstehen und schon deswegen kommt es zu Raufereien. Aber Schuld hat der, der zuerst zuschnappt, natürlich nicht der, der einfach mit einem Affenzahn auf den anderen frontal zugerannt kommt, oder der, der meint den anderen einfach mal aufbocken zu dürfen. Oh Gott!! Ist mein Hund etwa schwul? Da gibt's wirklich genug Beispiele.
Mich nervt es echt,dass die Hunde, (die aus menschlicher Sicht von Leuten die keine Ahnung haben ) dann als bissig ,agressiv oder gleich als nicht normal abgestempelt werden.Dabei sind sie oft normaler als die anderen.

Gruß Andrea

10. November 2002 17:12

Hi Andrea,

Du hast in Teilen sicher Recht. Was mir aber in diesem Forum auch stark auffällt ist der Hang zu Verallgemeinerungen. Nicht alle Ersthundebesitzer sind der Meinung ihr Hund ist der Gute wenn er bellend auf den anderen zustürmt und der andere der dann auf den eigenen losgeht ist automatisch der Böse. Fakt ist aber wohl daß ein gut sozialisierter Hund nicht sofort zu äußersten Mitteln greift wenn ihn beispielsweise ein junger (ich rede nicht von Welpenschutz, also nicht drauf einschießen?) Hund mal über Gebühr angeht. Man darf mal nicht vergessen daß Hunde vor einem evtl. Zuschnappen noch einige Kommunikationsmöglichkeiten von Unwillen haben, sei es Bellen, sei es Knurren, sei es wegdrehen. Und sorry, wenn ein anderer Hund einen ohnehin schwächeren sofort angeht ohne einen Warnknurrer oder -Beller fahren zu lassen dann ist das für mich nicht ganz normal. Ob man das dann gleich als aggressiv bezeichnet ist wohl die Definition des Einzelnen.
Gruß, Simon




10. November 2002 17:22

: Hi Andrea,
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: Du hast in Teilen sicher Recht. Was mir aber in diesem Forum auch stark auffällt ist der Hang zu Verallgemeinerungen. Nicht alle Ersthundebesitzer sind der Meinung ihr Hund ist der Gute wenn er bellend auf den anderen zustürmt und der andere der dann auf den eigenen losgeht ist automatisch der Böse. Fakt ist aber wohl daß ein gut sozialisierter Hund nicht sofort zu äußersten Mitteln greift wenn ihn beispielsweise ein junger (ich rede nicht von Welpenschutz, also nicht drauf einschießen?) Hund mal über Gebühr angeht. Man darf mal nicht vergessen daß Hunde vor einem evtl. Zuschnappen noch einige Kommunikationsmöglichkeiten von Unwillen haben, sei es Bellen, sei es Knurren, sei es wegdrehen. Und sorry, wenn ein anderer Hund einen ohnehin schwächeren sofort angeht ohne einen Warnknurrer oder -Beller fahren zu lassen dann ist das für mich nicht ganz normal. Ob man das dann gleich als aggressiv bezeichnet ist wohl die Definition des Einzelnen.
: Gruß, Simon
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: Und gerade dass, einen onehin Schwächeren auch noch eins drauf zu geben, macht doch vielen Hunden auch noch Spass und ist aus hundlicher Sicht auch normal. Sowas macht den angreifenden Hund natürlich nicht gerade syphatisch.Ich bin auch nicht der Meinung, dass man alles was aus hundlicher Sicht normal ist, dulden sollte.
: mfg Andrea


10. November 2002 21:37

Hi Andrea,

: : Und gerade dass, einen onehin Schwächeren auch noch eins drauf zu geben, macht doch vielen Hunden auch noch Spass und ist aus hundlicher Sicht auch normal. Sowas macht den angreifenden Hund natürlich nicht gerade syphatisch.Ich bin auch nicht der Meinung, dass man alles was aus hundlicher Sicht normal ist, dulden sollte.

Meinst du nicht das ein gut sozialisierter Hund, der auch seinen Platz in seinem "Rudelgefüge" kennt, es nicht nötig hat einen schwächeren zu mobben???
Ich habe es nie geduldet das mein Hund gemobbt wird und ich WÜRDE es nie dulden wenn mein Hund andere mobbt.
Glaubst du es kommt von UNGEFÄHR das er es gar nicht erst tut? ;-)

Viele Grüße
Nele


10. November 2002 23:07

: Meinst du nicht das ein gut sozialisierter Hund, der auch seinen Platz in seinem "Rudelgefüge" kennt, es nicht nötig hat einen schwächeren zu mobben???
: Ich habe es nie geduldet das mein Hund gemobbt wird und ich WÜRDE es nie dulden wenn mein Hund andere mobbt.


Hallo Nele,

ähm - leider sieht die Wahrheit ein wenig anders aus... Mobben ist durchaus ein normales Verhalten von Hunden, und leider auch kein selten gezeigtes! Dabei zeigt sich vor allem eines: gemobbt werden ausschließlich unsichere Hunde!!! Womit man bei der Frage wäre: wieso ist der Hund unsicher??? Natürlich gibt es auch bei Hunden - genau wie bei Menschen - solche mit stärkerem oder weniger starkem Selbstbewußtsein. Aber grundsätzlich kann man schon sagen, dass Hunde, die von Geburt an (!!!!!) gut geprägt und sozialisiert wurden, über ein ausreichend ausgeprägtes Selbstbewußtsein verfügen und daher nie Mobbing-Opfer werden. Ich habe jedenfalls noch niemals einen einigermaßen selbstbewußten Hund kennengelernt, der jemals gemobbt wurde.

Ich wohne in einem sehr kleinen Ort mit relativ überschaubarer Hundepopulation. Und ich kann sagen, dass es hier vier Hunde gibt, die ausnahmslos von ALLEN anderen Hunden gemobbt werden. Und zwar NUR diese vier Hunde. Die anderen Dorfhunde mobben sich untereinander NIE! Bei den gemobbten Hunden handelt es sich ohne Ausnahme um unsichere Tiere, wobei in drei Fällen auch die Besitzer extrem unsicher sind und ihre Hunde von klein auf vor allem "Unheil" behüten wollten, während es sich beim vierten Hund um ein Tier aus extrem schlechter Aufzucht handelt.

Ähnliche Erfahrungen habe ich auch in den Erziehungs- und Sportkursen gemacht: immer waren es die unsicheren Hunde, die gemobbt wurden. Wodurch natürlich ein Teufelskreis in Gang kommt, da die Tiere immer unsicherer werden, wenn nicht dafür gesorgt wird, diesen Teufelskreis zu durchbrechen.

Kurzum: nicht der mobbende Hund ist schlecht sozialisiert, sondern in aller Regel der gemobbte Hund!!!

Dennoch gilt, dass Mobbing AUF KEINEN FALL zu dulden ist. Denn 1.) wird der gemobbte Hund dadurch immer unsicherer, 2.) ist es eine Unverschämtheit dem Besitzer des ängstlichen Hundes gegenüber und 3.) vermittelt man, wenn man das Mobbing zuläßt, dem angreifenden Hund das Gefühl von Stärke, was aus ihm im ungünstigen Fall einen Raufer werden läßt. Mobbing ist daher unbedingt zu unterbinden! Aber unnatürlich und ein Zeichen mangelnder Sozialisation ist es nicht!!!

Gruß
Inge + BC


10. November 2002 23:44

Hi Inge,

: Dennoch gilt, dass Mobbing AUF KEINEN FALL zu dulden ist. Denn 1.) wird der gemobbte Hund dadurch immer unsicherer, 2.) ist es eine Unverschämtheit dem Besitzer des ängstlichen Hundes gegenüber und 3.) vermittelt man, wenn man das Mobbing zuläßt, dem angreifenden Hund das Gefühl von Stärke, was aus ihm im ungünstigen Fall einen Raufer werden läßt. Mobbing ist daher unbedingt zu unterbinden! Aber unnatürlich und ein Zeichen mangelnder Sozialisation ist es nicht!!!

Ok, auf diese Aussage einige ich mich gerne mit dir, vielleicht habe ich mich auch schlecht ausgedrückt.
Nichts desto trotz mobbt ein Hund der seine Grenzen kennt nicht, auch wenn es ein durchaus "normales" Verhalten WÄRE.
Und die besagten Grenzen werden nun mal vom Hundehalter gesetzt aber in diesem Punkt scheinen wir uns ja einig zu sein :-).

Viele Grüße
Nele