Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Probleme mit Besuchern

geschrieben von Christiane(YCH) 
Probleme mit Besuchern
12. November 2002 17:44

Unser Slash (DSH-Hirtenhund-Mix, 3 Jahre) ist grundsätzlich Menschen gegenüber sehr friedlich bis eher schüchtern. Draußen ignoriert er fremde Menschen, wenn ihn jemand anspricht, geht er erst mal unbefangen hin, lässt sich allerdings nicht gerne anfassen (er weicht aus). Er hat bislang noch nie aggressiv auf Menschen reagiert. Völlig anders ist sein Verhalten zu Hause. Sein Territorialinstinkt ist ausgesprochen ausgeprägt und er lässt freiwillig niemanden ins Haus!! Wir haben nun geübt, dass er stets zuerst auf seinen Platz muss, bevor Gäste den Wohnbereich ("sein" Revier) betreten. Inzwischen akzeptiert er das zumindest wiederwillig, meckert aber auf seinem Platz rum! Sobald die Gäste sitzen, darf er aufstehen und schnuppern, das ist dann auch kein Problem mehr. Schwierig ist nur die Situation, wenn Besuch durchs Zimmer läuft, dann kann es passieren, dass er nach dem Hosenbein zwickt (niemals schlimm, aber bei seiner Größe für viele beängstigend und für uns nicht tolerabel) Er hat stets Angst um seinen Futterplatz und wir sind dazu übergegangen, seinen Napf (sofern er voll ist) auf seinen Liegeplatz zustellen, wenn Besuch kommt, so dass er nur einen Platz "verteidigen" muss.

Dasselbe Verhalten zeigt er sowohl bekannten, als auch unbekannten Gästen gegenüber (der Besuch kann vorher 1 Stunde mit ihm Gassi gewesen sein und gespielt haben, an der Haustür wird er stets wie ein wildfremder behandelt und angeknurrt!) Besonders problematisch es es mit Menschen, die Angst vor Hunden haben oder unsicher sind!

Habt ihr einen Tipp, Erfahrungen?
christiane mit slash


12. November 2002 18:05

Hallo Christiane,

na da denkt wohl euer Hund das er zu Haus der Boss ist würd ich mal so auf die schnelle sagen. Wie verhält sich den der Hund euch gegenüber?

Diese Problematik habe ich schon in vielen Büchern gelesen, und jedes hatte einen anderen Lösungsansatz. Das Problem ist, man kann euren Hund nicht beobachten wie er sich genau verhält, bzw. welche Signale er aussendet. Von daher ist es schwierig aus der Ferne eine Lösung zu zaubern oder es genau beurteilen zu können.

Wünsche Dir aber alles Gute das wieder
alles gut wird!

Viele Grüße,
Sascha
www.reimann.info



12. November 2002 18:19

Hallo Christiane

Ihm den vollen Napf auf seinen Liegeplatz zu stellen, damit er auch noch von Euch die Bestätigung erhält, dass es da etwas zu bewachen gibt und er völlig recht hat, wenn er seinen Platz verteidigt, finde ich falsch. Der Besuch hat natürlich Rücksicht zu nehmen, was seinen Liegeplatz anbelangt und da sollte er sich auch ungestört zurückziehen können, wenn Besuch da ist - aber dieses Verhalten würde ich nicht noch mit der Umplatzierung des Napfes fördern. Wo ist denn sein Futterplatz, dass er darum besorgt sein muss, wenn Gäste da sind? Und wie läuft das mit der Verteidigung von Fressen und Ruheplatz mit Euch ab, wenn keine Gäste da sind? Fasst Ihr ab und zu in seinen Napf und dürft Ihr Euren Hund auch immer anfassen und streicheln, wenn er auf seinem Ruheplatz liegt oder fühlt er sich auch da manchmal gestresst? Wo verbringt er die Nacht (auf dem selben Platz oder z.B. bei Euch im Schlafzimmer in einem Korb oder in einem anderen Raum usw.)?

Viele Grüsse

Susanne

12. November 2002 18:43

Hi Susanne,

sollten diese Punkte zutreffen, würd ich mal sagen das hier der Hund wohl nicht so recht weiß, wo seine Stellung im Rudel ist bzw. welche es seien sollte. Es sieht auf jeden Fall sehr stark danach aus.
Ein typisches Zeichen ist z.b. das schnellere bewegen der Gäste, da Hunde dieses nicht mögen, maßregelt er die Gäste!!! Anscheinend ja sogar auch dem Hund bekannte Personen. Ich würd sagen, hier ist obacht geboten.

Viele Grüße,
Sascha



12. November 2002 19:10

Hi Christiane,
Wichtig zu wissen ist, dass der "Rudelführer" entscheidet, wer ins Haus kommt und wer nicht. Bei euch scheint es so zu sein, dass der Hund sich als Rudelführer betrachtet. Das ist sehr gefährlich. In einem Hunderudel entscheidet der Rangobere, wer ins Rudel aufgenommen wird und wer nicht. In deiner Anwesenheit müsste der Hund normalerweise erstmal deine Reaktion abwarten und sich dieser anschliessen.

Du tätest also gut dran, diese Rangordnung absolut klarzustellen. Du musst dich in Frage stellen. Bist du konsequent genug mit deinem Hund oder lässt du dich von ihm an der Nase rumführen? (Machen wir ja alle ein bisschen, doch bei dominanteren Hundetypen kann man sich das halt nicht erlauben, da muss die Situation für den Hund sehr klar sein).
Was seinen Napf anbelangt, musst du ihn stets entfernen können, ohne dass er meckert. Wenn ich meinen Hunde füttere, (das tat ich hauptsächlich anfangs, um die Rangordnung mal klarzustellen und zu unterstreichen) ass ich vor seiner Nase, ehe ich ihm seinen Topf hinstellte. Ich nahm ihn auch gleich wieder weg, tat als würde ich drin essen, und stellte ihn dann zurück. Mein Hund bleibt stets auf seinem Hintern sitzen, bis ich sage dass er essen darf. Sogar den Lieblingsknochen lässt er auf den Boden fallen, wenn ich "Aus" sage. Mein Hund ist nämlich auch ziemlich misstrauisch gegenüber von Besuchern, doch orientiert er sich stets nach meiner Reaktion, da ich ihm immer anfangs gleich mit einem kräftigen "NEIN" und scharfen Blick zu verstehen gab, dass er meine Gäste nicht anzubellen oder gar zu knurren habe. Das klappt jetzt bestens. Doch bedenke, in deinem Fall geht es schon nicht mehr ums Anerziehen, sondern ums Umerziehen. Das ist ein Stück schwieriger für dich, doch musst du konsequent durchhalten. Jedenfalls sollen sich die Besucher erstmal zurückhalten (d.h. sich nicht dem Hund aufdrängen, damit er sie akzeptiert), sondern dir Zeit lassen, das mit der Rangordnung definitiv zu klären. Dann müsste der Rest von selbst laufen. Viel Glück und Geduld wünsch ich dir.
Gruss, Chantal

13. November 2002 08:02


: Habt ihr einen Tipp,
Leider habe ich keinen konkreten Tipp für eine solch doch recht brisante Mischung. Du kannst versuchen, dass zu realisieren, was Dir bisher empfohlen wurde, aber ob es bei 50% Herdenschutzhundanteil hilft, ist sehr fraglich.
Erfahrungen?
Leider die, dass man sich vorher darüber im Klaren sein muss, was es bedeutet, einen HSH zu sich zu nehmen. Ich kenne genug Leute, die z.T. aus Unwissenheit diesen Hundetyp haben/hatten und die - trotz guter Hundeschule - nicht mit diesen Tieren "klar kamen". Ganz schlimm wäre es, diese Hunde "miss zu verstehen" und alt hergebrachte Erziehungsmethoden - sprich Gewalt - anzuwenden. HSH brauchen viel Verständnis und Einfühlungsvermögen für ihre speziellen Eigenschaften. Es sind an sich wunderbare Hunde, aber sie gehören nicht in dichtbesiedelte Gebiete.

Viel Glück und Erfolg!
elliot