Hallo Schmudo,
: Lucy ist sehr aktiv und ein freundlicher aber auch dominater Hund.
Wie kommt ihr darauf, dass Lucy dominant ist? Nur mal so neugierig gefragt, weil viel zu oft das Wörtchen "dominant" verwendet wird, wenn Hund nicht so funktioniert, wie man selbst das gern hätte.
: Seit 8 Monaten haben wir einen Sohn, es lief alles super bis vor zwei Tagen. Lucy lag auf Ihrer Decke und der Kleine spielte auf dem Fussboden (Abstand zum Platz 2m). Plötzlich schoss Lucy hoch und sprang zu unserm Kleinen.
: Es sah aus als wollte Sie ihn zurechtweisen (Komme nicht näher an meinen Platz sons...) Der kleine hatte einen roten Punkt auf der Stirn aber sonst ist nicht passiert. Das Problem tritt nur auf wenn ich nicht zu Hause bin (Der Rudelführer).
:
Wenn DU nicht zu Hause bist ...?
Wer ist dann zu Hause und passt auf deinen Sohn auf?
Also eines vorneweg, ein Kind in diesem Alter ist ein "Welpe". Punkt. Da gibt es nichts von wegen ranghöher sein. Auch wenn man immer wieder hört, dass das Kind ranghöher sein muss. Die Rangfolge regeln zwei Individuen untereinander. Das heisst, ein Kind kann erst dann ranghöher sein, wenn es selbst aktiv den höheren Rang geltend machen kann. Ihr selbst könnt das nicht für euer Kind tun. Das heisst letztendlich, dass euer Kind ebenfalls lernen muss, mit dem Hund umzugehen, genauso wie euer Hund lernen muss, mit dem Kind umzugehen.
Gewalt und Strafen bringt euch allerdings nicht weiter. Das kann nur noch dazu führen, dass Hund Kind gar nicht mehr mag. Denn letztendlich hat Hund aus seiner eigenen Sicht ja vermutlich richtig gehandelt. Du meintest ja, dass es wie eine Zurechtweisung aussah.
Im Prinzip müsst ihr zum einen eurem Hund klarmachen, dass ihr die einzigen seit, die Kiddi zurechtweisen dürfen, aber andererseits Hund dann auch vor Kiddi "beschützt". Soll heissen, dass ihr euren Sohn davon abhaltet, euren Hund zu belästigen. Und eure Hündin, sollte sie doch wieder mal versuchen, euren Sohn zurechweisen zu wollen, mit einem klaren "Nein" selbst zurechtweist. Schreien oder gar Strafen verschärfen nur die Situation. Ein drohendes Nein, evtl grollend. Evtl. noch Wegdrücken vom Kind.
Dabei allerdings darauf achten, dass keiner von beiden in dem Moment "bevorzugt" wird. Das dürfte mit das Schwierigste sein, denn man neigt ja verständlicherweise dazu, dann das Kind zu betütteln.
Das heisst für euch, die nächsten Jahre Hund und Kind nie ohne Aufsicht zu lassen. Und vorausschauend denken.
Wie genau ihr eurem Hund vermittelt, dass ihre "Erziehungsversuche" unerwünscht sind, dürfte von eurem Hund abhängen. Bei meiner älteren Hündin würde ein Nein, mit entsprechendem Blick vollkommen ausreichen. Bei meiner jüngeren Hündin hilft in so einem Moment nur, Hündin packen, scharfes Nein, und wegschieben. Wobei es bei ihr eigentlich wirklich "nur Spielaufforderung" ist. Allerdings kann sie ihre Kraft im Verhältnis zu einem kleinen Kind, das zwar 2 Monate älter ist, als sie selbst, aber trotzdem noch sehr wacklig auf den Beinen ist, noch nicht einschätzen.
Gruss Cindy