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Würdet ihr strafen?

geschrieben von Sonja und Benny(YCH) 
Würdet ihr strafen?
20. November 2002 19:01

Hallo,

wieder mal ein Frage:

Angenommen Hund stöbert Hase auf und jagt den fliehenden Hasen hinterher. Halter ruft zwar "Hör auf", Hund aber nicht daran. Hund läuft ausser Sichtweite.

Nach etwas warten bzw. weiterlaufen kommt der Hund angelaufen. Halter straft den Hund (der Hund hatte das 1. Mal gejagt) mit Schimpfen und einem Klapps auf dem Hinterteil.

Nach Meinung des Halters hätte er sehr wohl gewusst, warum er gestraft wurde.

Was meint ihr?
Irgendwie muss ich doch dem Hund klarmachen, das das jetzt eine falsche Aktion war auch wenn er dannach zurückkommt, oder nicht?

Ich überlege jetzt ständig, wäre mein Hund nicht an der Schleppleine gewesen, wäre er hinterher, so hab ich ihn die Leine rauschen lassen (Geschirr) und ihn lautstark geschimpft.

Nur wie soll man einem freilaufenden Hund klarmachen, das Jagen absolut Tabu ist, wenn er bereits am Laufen ist bzw. weg ist. Uns läuft leider nur sehr selten irgendein Tier über dem Weg und somit fällt die Übungshäufigkeit aus.
Also wie macht ihr das? Laufen eure Hund den Hasen hinterher und ihr könnt im Jagen abrufen oder soll der überhaupt nicht auf weglaufende Tiere reagieren.

VG
Sonja und Benny


20. November 2002 19:15

Hallo Sonja,

: Nach Meinung des Halters hätte er sehr wohl gewusst, warum er gestraft wurde.
: Was meint ihr?

Ich bin der Meinung, dass Wuffi nicht in der Lage gewesen ist, die Strafe mit dem Jagen zu verbinden, da eine Strafe - genau wie ein Lob - innerhalb von 0,5 bis max. 1,5 Sek. erfolgen muss. Demnach ist Wuffi für das Kommen bestraft worden.

: Irgendwie muss ich doch dem Hund klarmachen, das das jetzt eine falsche Aktion war auch wenn er dannach zurückkommt, oder nicht?

Hm, nein, denn m.M. nach kommt eine Strafe zu spät - ich muss halt aufpassen, dass der Hund keine Gelegenheit zum Jagen bekommt. Also von Anfang an ihm keine Möglichkeit geben.

: Ich überlege jetzt ständig, wäre mein Hund nicht an der Schleppleine gewesen, wäre er hinterher, so hab ich ihn die Leine rauschen lassen (Geschirr) und ihn lautstark geschimpft.

Ist meiner Meinung nach okay - so habe ich Ricky das Jagen auch abgewöhnt.

: Nur wie soll man einem freilaufenden Hund klarmachen, das Jagen absolut Tabu ist, wenn er bereits am Laufen ist bzw. weg ist. Uns läuft leider nur sehr selten irgendein Tier über dem Weg und somit fällt die Übungshäufigkeit aus.

M.M. sollte man einem Hund, von dem man weiß, dass er jagt, nicht ohne Leine laufen lassen. Man sollte ihm keine Möglichkeit geben, einen Erfolg zu erlangen (selbst das Hetzen ist für einen Hund ein Erfolg).

: Also wie macht ihr das? Laufen eure Hund den Hasen hinterher und ihr könnt im Jagen abrufen oder soll der überhaupt nicht auf weglaufende Tiere reagieren.

Ich habe mit Ricky erst einmal konsequent geübt - Schleppleine, Wurfkette; die besten Erfolge habe ich aber anschließend mit Ablenkung erzielt. Er liebt sein Bällchen heiß und innig *ggg* - dafür lässt er jeden Hasen laufen. Und er lässt sich auch ohne Ball abrufen - natürlich nur, wenn ich den richtigen Zeitpunkt noch erwische. Er hat einen ausgeprägten Jagdtrieb - und es ist meine Aufgabe, ihn dann im Auge zu behalten. Durch viel Üben, Ablenkung, positiver Bestärkung haben ich es geschafft, einen Dackel-Schnauzer-Terrier-Mix auch ohne Leine im Wald laufen lassen zu können *stolzbin*

Viele Grüße von
Flocke & Rasselbande


:
: VG
: Sonja und Benny
:


21. November 2002 06:03

Hi Sonja,
diese alte Mähr, dass der Hund schon weiß, warum er gestraft wird (auch wenns "Stunden" später ist, hält sich halt recht hartnäckig. Ist aber falsch. Strafe muss genau wie Lob in unmittelbaren Zusammenhang mit dem Verhalten gebracht werden.

Das A und O um einen Hund vom Jagen abzuhalten ist in meinen Augen, ihn IM RICHTIGEN MOMENT zu stoppen, d.h. ich sollte ihn beobachten und die unterschiedlichen "Jagdsequenzen" kennen um rechtzeitig eingereifen zu können. Einen HUnd aus der "vollen Jagd" abrufen zu können ist schon was, denn die Motivation (positiv oder negativ)zu Herrchen / Frauchen zurückzukommen muss ja wesentlich höher sein, als der "Kick" der Jagd. Zudem dürften hochmotivierte Jäger dann kaum noch "ansprechbar" sein, dass heißt der Ruf oder der Pfiff muss erstmal zu ihnen "durchdringen".

Also heißts für einen wirklich guten Grundgehorsam sorgen, Abrauf aus Spiel sollte möglich sein, Abruf, wenn er dem Balli nachjagt u.s.w. und dann halt "Augenauf" und Hund beobachten.

Tschüssie Doris


21. November 2002 20:16

: Nach Meinung des Halters hätte er sehr wohl gewusst, warum er gestraft wurde.


Mach dem guten Mann doch mal folgenden Vorschlag: er soll seinem Hund das Kommando "Sitz" geben. Hund setzt sich. Dann wird der Hund aus dem Sitz freigegeben und ihr geht ca. fünf Minuten spazieren. DANN, also nach fünf Minuten, soll der Mann seinen Hund ganz doll loben.... Und dann frag den Halter, ob er der Meinung ist, dass sein Hund "sehr wohl weiß", warum er gelobt wird - nämlich für das korrekt ausgeführte Sitz, dass fünf Minuten zurückliegt. Alles klar? - Leute, die so argumentieren, wie der von Dir beschriebene Hundehalter, benutzen die Ausrede "der weiß ganz genau warum....", um einen Grund zu haben, ihre eigene Wut am Hund auszulassen. Mit Erziehung hat das nix zu tun!

Zum Thema "Umgang mit jagdpassioniertem Hund" gibt es bereits zahlreiche Threads in diesem Forum. Am besten schaust Du mal mit Hilfe der Suchfunktion nach guten Beiträgen.

Gruß
Inge + BC

26. November 2002 11:53

Hallo Sonja,
ich strafe in solch einer Situation nicht. Erst Belohnung und dann Strafe - begreift kein Hund. Jagen belohnt sich nun aber selbst, so schlimm s ist. Also entweder so aufmerksam sein, dass Du den Hasen eher siehst oder schlucken und fürs Wiederkommen loben
Conny