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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Wie würdet ihr strafen - zweiter Teil.
21. November 2002 12:31

Hallo Tanja,

: Und interessanterweise mochten sich die beiden Hunde sehr und die Hündin hatte niemals Angst vor dem Rüden.
Allenfalls hat sie ab und zu mal beschwichtigt. Beim Spielen allerdings hatte sie immer die Oberhand und war sonst ihm gegenüber eigentlich eher frech, was er sich problemlos gefallen lies.

Heisst "mochten", dass das jetzt nicht mehr so ist? Ist sie auch nicht mehr frech beim spielen? Dann hätte diese Bestrafung ja sehr weitreichende Folgen und wäre nicht "nur" ein situationsbezogenes anderes Verhältnis.

: Aber das ist eben die Gratwanderung. Wann geht das Vertrauen verloren?
: Ich geb ehrlich zu, daß ich meinen Hunden von Welpe an das Jagen verleide.

Wie machst Du das? Ich bin auf dem Gebiet eher Theoretiker mit angehender Praxiserfahrung (seit 3 Wochen einen ca. 12 Wochen alten Mischling).

Viele Grüsse
Dieter


21. November 2002 12:42

:
: woran liegt es eigentlich dass hunde immer *alles* dürfen und die halter selbst beim größten *fehlverhalten* ignorierend

????da hast Du ein bißchen was falsch verstanden. Wir hatten so ein Thema kürzlich schon. Es geht nicht um Strafen oder Nicht Strafen, sondern um den erziehungseffekt einer Strafe. Und da ist der Zeitpunkt des bestarfens das allerwichtigste.

zumal es in dem fall ja so war dass sonja ihren hund abholen musste, also nicht gerufen hat.

Und was verknüpft der Hund damit????
Ich glaube nicht, daß durch eine einmalige Situation Meideverhalten entsteht, wenn das verhältnis Hund-Halter ansonsten in ordnung ist, aber konsequent durchgeführt erreicht man genau das.

: ich oute mich jetzt als jemand der durchaus auch schon die nerven verloren hat,

vielleicht menschlich nachvollziehbar, mit Erziehung hat das aber nix zu tun, da gehört Plan und Überlegung dazu...

: aber für mich kann die rein antiautoritäre erziehung einfach nicht der gangbarste weg sein.

antiauthoritäre erziehung ist beim hund nicht möglich (sag ich ´mal). Du scheinst aber Autorität mit Strafen, Nervenverlieren zu verwechseln. Der Hundehalter, der wirklich über Authorität verfügt, also den Respekt seines Hundes hat, hat Strafen nicht nötig (aber wer hat daas schon immer und überall *grins* ?)

: und wenn er das nächste mal leichtes meideverhalten zeigt, so vergeht das auch wieder, schließlich kriegt er nicht jedes maleinen klaps.

Natürlich, ein gesunder Hund verkraftet allerlei menschliche Schwächen...

ich denke ihr rein antiautoritären erzieher

sorry, aber einen solchen habe ich hier im Forum noch nie getroffen. Ich denke was Authorität und Rudelhierarchie betrifft, so weiß hier jeder Bescheid...

Grüße
Sylle

21. November 2002 14:27




: Und was verknüpft der Hund damit????

schon klar worauf du hinaus willst und du hast ja auch nicht unrecht. der hund verknüpft *frauchen/herrchen kommt näher und dann krieg ich schelte oder einen klaps* - aus seiner sicht ist das aber unverständlich, da das eigentliche fehlverhalten, sein weglaufen, zu weit zurückliegt.


: Ich glaube nicht, daß durch eine einmalige Situation Meideverhalten entsteht, wenn das verhältnis Hund-Halter ansonsten in ordnung ist, aber konsequent durchgeführt erreicht man genau das.

ich kenne aber niemand der das konsequent durchführt. wohl aber leute die es ab und an tun und deren hund zeigen eigentlich kein meideverhalten bzw. in punkto durchbrennen deutliche verbesserung.


: vielleicht menschlich nachvollziehbar, mit Erziehung hat das aber nix zu tun, da gehört Plan und Überlegung dazu...

stimmt.
aber man ist eben auch nur ein mensch, der eine temperamentvoller, der andere ruhiger. auch leute die ab und an mal die nerven verlieren können ansonsten einen plan haben. dass dies hier oft kategorisch ausgeschlossen wird finde ich einfach nicht o.k.


: antiauthoritäre erziehung ist beim hund nicht möglich (sag ich ´mal). Du scheinst aber Autorität mit Strafen, Nervenverlieren zu verwechseln. Der Hundehalter, der wirklich über Authorität verfügt, also den Respekt seines Hundes hat, hat Strafen nicht nötig (aber wer hat daas schon immer und überall *grins* ?)

das ist immer soooo schön gesagt. unser hund zum bleistift ist noch recht jung und mein mann hat eine völlig andere art mit ihm umzugehen, ruhig und gelassen, dabei aber keineswegs inkonsequent. ich würde sagen unser hund respektiert meinen mann, trotzdem hat er auch bei ihm seine phasen in denen er austickt und auf nix mehr hört. klar, ist ja auch ein junger hund. zu der ausstrahlung die du meinst gehört hundeerfahrung und vielleicht auch eine art angeborene ausstrahlung. ein förster aus unserem bekanntenkreis z.b. hat die. wenn der einen hund nur anschaut und sitz sagt, sitzt dieser, ohne umschweife. dazu muß er den hund nicht mal kennen. das klappt auch wenn es bei seinem besitzer überhaupt nicht klappt. aber das hat eben nicht jeder, bzw. das kommt erst mit erfahrung.


simone





21. November 2002 15:08

Hallo Simone

: und vielleicht auch eine art angeborene ausstrahlung. ein förster aus unserem bekanntenkreis z.b. hat die. wenn der einen hund nur anschaut und sitz sagt, sitzt dieser, ohne umschweife. dazu muß er den hund nicht mal kennen. das klappt auch wenn es bei seinem besitzer überhaupt nicht klappt. aber das hat eben nicht jeder, bzw. das kommt erst mit erfahrung.

so eine spezielle Ausstrahlung kommt bei manchem auch mit der Erfahrung nie, weil sie nie lernen werden ihren Hund zu lesen, und weil sie nie begreifen werden wie ein Hund denkt. Wie du selber schreibst, kann dieser feine Umgang mit Hunden nicht gelernt werden, der ist eben angeboren. Diese Erfahrung mache ich mit manchem Welpenkäufer sehr schmerzlich, weil ich nie richtig voraussehen kann, ob nur leeres Gerede und theroretisches Wissen, oder tatsächlich eine feine Antenne zum Hund.

Gruss
Yvonne


21. November 2002 15:26

Hallo Dieter,
:
: Heisst "mochten", dass das jetzt nicht mehr so ist? Ist sie auch nicht mehr frech beim spielen? Dann hätte diese Bestrafung ja sehr weitreichende Folgen und wäre nicht "nur" ein situationsbezogenes anderes Verhältnis.

Hihi, nein Dieter, das hast du falsch verstanden.
Die Hunde gibt es mittlerweile nicht mehr. Die Sache ist 10 Jahre her.

:
: Wie machst Du das? Ich bin auf dem Gebiet eher Theoretiker mit angehender Praxiserfahrung (seit 3 Wochen einen ca. 12 Wochen alten Mischling).
:
Naja, auch wenn mich viele jetzt steinigen.
Ich bin der Meinung, daß positive Erziehung durchaus richtig ist.
Wenn ich dem Hund Sachen beibringe usw.
Bei grundsätzlichen Kommandos aber, die der Hund kann wohlgemerkt, da hat er zu folgen.
Und Verbote sind Verbote. Jagen von Hasen, Joggern, Radfahrern usw. ist verboten und da gibt es BEI MIR kein Positiv.
Und zwar deshalb, weil ich der Meinung bin, daß ich einem Hund, der am Jagen Gefallen gefunden hat, nichts positiveres mehr bieten kann, so daß er es dauerhaft sein läßt.
(Vielleicht wenn ich ihn 8 Jahre an der Schleppleine lasse, aber ich benutze keine Schleppleine).

Hier kommt es auf den Hund an.
Bei mir gibt es unheimlich viele Hasen, da muß ich nicht lange suchen.
Ich gehe eben mit dem Zwerg gleich die ersten Tage los und suche Hasen. Dann will er natürlich gleich mal hinterher und rauscht paar Mal volle Segel in die Leine. Ich spiele dann mit ihm.
Hat bei meinen Hunden alle funktioniert. Keiner jagt und alle sind ohne Leine.

Mein alter Rüde (eben oben besagter) war in der Sache ziemlich hartnäckig.
Die Hasen hat er Gott sei Dank gelassen, aber Jogger, Radfahrer und Autos war eine Katastrophe.
Ich habe dann paar Tage Leute organisiert, die mit großen Eimern Kaltwasser an uns (unangeleint) vorbei gefahren sind.
Nach ein paar Kaltwasserladungen hat er gemerkt, daß das gar keinen Spaß macht (ich selbst bin einfach weiter gelaufen und habe gar nicht reagiert). Er hat es Zeit seines Lebens sein lassen.

Wer jetzt wieder Tierquäler ruft - bitte.
Dafür kann ich aber entspannt mit meinen Hunden spazieren laufen.
Sie können mit mir toben, wie sie lustig sind.
Und das Vertrauen war bei keinem der Hunde gestört. Sie können sich auf mich verlassen, so wie ich mich drauf verlassen kann, daß sie folgen und das ist mir wichtig.

Jeder muß seinen Weg für sich finden und das ist eben der, mit dem ich sehr viele Jahre am besten gefahren bin.

Viele Grüsse
Tanja


21. November 2002 15:36

: Ich habe dann paar Tage Leute organisiert, die mit großen Eimern Kaltwasser an uns (unangeleint) vorbei gefahren sind.
: Nach ein paar Kaltwasserladungen hat er gemerkt, daß das gar keinen Spaß macht (ich selbst bin einfach weiter gelaufen und habe gar nicht reagiert). Er hat es Zeit seines Lebens sein lassen.
:

Endlich ´mal ein beispiel für eine durchdachte sinnvolle bestrafung:
- das timing stimmt,
- die strafe geht folgerichtig von dem Auto aus,
- die Möglichkeit der fehlverknüpfung war äußerst gering.
(Beispiel wie aus dem Lehrbuch)

Grüße
Sylle