Meideverhalten

Hallo Forumsleser,
ich brauche dringend Euren Rat, bin total verzweifelt. Mein Freund ist in den letzten 4 Wochen zweimal gegenüber unserem Hund *ausgerastet*, in einem Fall hat er obwohl er bereits herangerufen wurde etwas vom Boden gefressen, im anderen Fall hat ist er einem hasen nachgejagt (obwohl er sonst abrufbar ist). Mein Freund hat leider aus Ärger falsch reagiert und ihm beim Zurückkommen die ohren umgedreht. Ich war leider beide male nicht dabei, sonst wäre es soweit gar nicht gekommen. Jedenfalls haben wir natürlich jetzt die Situation daß unser Hund sobald mein Freund mit etwas ärgerlicher Stimme *hier* ruft, nicht mehr kommt, bzw. um ihn herumschleicht in gebückter Haltung und es ewig dauert bis er sich näher traut. Klassisches Meideverhalten also. Nun zu meiner Frage: wie können wir diese Angst wieder abbauen. Genügt es wenn mein Freund sich besser im Griff hält und solche Dinge nicht mehr vorkommen? Kein Hauch von Ärger in der stimme beim Rufen? Ich bin total verzweifelt.
Vielleicht könnt ihr mir ja helfen.
Liebe Grüße!!

Hallo Nicole,

es tut mir leid, Dir das sagen zu müssen, aber der Hund wird das wohl nicht wieder vergessen.

Ich weiss das, weil mein Hund zwei Mal von meinem Exfreund derbe geschlagen worden ist. Das Verhalten ihm gegenüber war danach sehr angespannt.

Mittlerweile lebe ich mit einem Mann zusammen, den Lea liebt, ohne dass er laut wird. Obwohl ich geglaubt habe, dass der Hund nie wieder zu jemandem Vertrauen aufbauen kann, ist das Verhältnis bei den beiden fast besser als mein Verhältnis zu Lea.

Ich hoffe, dass Du nicht das gleiche erlebst wie ich, im nachhinein denke ich, dass ich den Typen sofort erschlagen hätte sollen (komischer Satzbau).

Viele liebe Grüsse
Kathrin

Hallo!

Ihr könnt den Hund an das Kommen auf Pfiff (Hundepfeife) gewöhnen. Das hat den Vorteil, das die Pfeife kaum Emotionen vermitteln kann (Man sollte nur nicht so doll trillern, das die Einzelteile vorne rauskommen, dann meidet der Hund auch wieder

Fangt mit dem Hund im Kleinen an; einer hält ihn fest, der andere lockt mit einem Spielzeug, wenn der Hund kribbelig genug ist, das Spielzeug zu bekommen, läßt der Haltende den Hund los, der mit dem Spielzeug pfeift, und wenn der Hund da ist, wird gespielt. Wechselt euch dabei ab. Ihr könnt dann später ein ähnliches Spiel mit einem neuen Reizwort machen, also nicht mehr "hier" sondern jetzt eben "komm" oder "heran", anfangs mit einer geringen Distanz und wenig Ablenkung, später immer etwas schwieriger. Dein Freund könnte vielleicht beim Füttern den Hund mit dem neuen Befehl heranrufen, damit der Hund merkt, dass ihm nichts passiert und das Gehorchen positiv für ihn ist. Auf jeden Fall würde ich in der ersten Zeit mit dem Lob nicht sparen. Dein Freund sollte auch versuchen, locker mit dem Hund umzugehen, immer wieder mit ihm kleine Spieleinheiten einlegen und immer wieder Befehle geben, die der Hund schon gut kann, und dann fleissig loben, um das Vertrauen aufzubauen.

Viele Grüße von Karin!

Grüß Dich Nicole,

das ist eine sehr ungünstige entwicklung:

: Mein Freund hat leider aus Ärger falsch reagiert und ihm beim Zurückkommen ... jetzt die Situation daß unser Hund sobald mein Freund mit etwas ärgerlicher Stimme *hier* ruft, nicht mehr kommt, bzw. um ihn herumschleicht
:... Nun zu meiner Frage: wie können wir diese Angst wieder abbauen.

a) dein freund muss sich beherrschen lernen. (lob ihn, wie souverän der doch gerade ist)
b) am besten absolut neutral sein, wenn der hund kommt - ihm allenfalls ein leckerle zustecken, wenn er da ist. Dann nicht mehr weiter beachten.
c) ihn nicht mehr rufen sondern z.b. pfeifen.

Wenn er dann allerdings nochmal ausrastet, wenn der hund nicht auf pfiff gekommen sein sollte, kannst du dir einen von beiden abschminken, vermute ich einmal ...

tschüß Martin & Mirko

Hallo Karin,

danke für deine Ratschläge. Wie es der Zufall so will haben wir gerade vor zwei Tagen per Internet eine Pfeife bestellt, sobald diese da ist werden wir nach deinen Vorschlägen üben. Auch die anderen Tipps werde ich meinem Freund weitergeben.
Liebe Grüße
Nicole

Hallo Martin,

ja, das ist wirklich eine sehr ungünstige Entwicklung.
Mein Freund hat versprochen sich zu bessern, es ist eigentlich auch nicht seine Art so hochzugehen, in beiden Fällen hat er sich wohl Sorgen um Hundis Wohl gemacht (als der Hase lief kam gerade eine Gruppe Mountainbiker mit vollem Karacho angeschossen, im anderen Fall hatte er Angst es könnte etwas vergiftetes sein), was aber natürlich keine Entschuldigung sein soll. Ich habe ihm auch klipp und klar gesagt daß das nicht mehr passieren darf.
Eine Pfeife haben wir uns gerade bestellt, sobald sie da ist legen wir damit los.
Danke Dir!
Liebe Grüße
Nicole