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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Unverträglicher Hund
24. November 2002 17:14

Hallo Birgit,

warum macht Ihr das privat? Habe ein ähnliches Problem und fände es besser, wenn die Leute, die vielleicht noch gute Ideen oder Tipps haben, das hier schreiben würden.

Gruß, Julia

25. November 2002 08:38

Hallo Katrin,

die meisten Hunde, die den "Rambo" an der Leine machen, wenn ein anderer Hund auftaucht, sind eher unsicher. Sie haben irgendwann einmal gelernt, dass sie sich mit so einem rüpelhaften Verhalten die potenziellen Feinde erfolgreich vom Leibe halten können.Jeder neue "Erfolg" bestärkt sie natürlich in ihrem tun. Dazu kommt dann noch ein Besitzer, der in solchen Situationen panisch reagiert, statt ruhig zu agieren, was den Hund noch mehr bestaerkt.
Oft ist auch die Rangordnung nicht eindeutig geklärt.
Statt an den Symptomen herumzudoktern sollte man "das Uebel" an der Wurzel packen und erstmal ehrlich seine "Hundehaltung" überdenken, und an SICH arbeiten, damit man in JEDER Situation von seinem Hund als der sichere, souveräne Fuehrer anerkannt wird.
Hilfestellung kann ein GUTER Hundetrainer leisten, der auch ins Haus kommt.


Viel Erfolg und viele Grüße,

Nina







25. November 2002 17:59

Hallo Nina,

danke für deine Antwort.

: die meisten Hunde, die den "Rambo" an der Leine machen, wenn ein anderer Hund auftaucht, sind eher unsicher. Sie haben irgendwann einmal gelernt, dass sie sich mit so einem rüpelhaften Verhalten die potenziellen Feinde erfolgreich vom Leibe halten können.Jeder neue "Erfolg" bestärkt sie natürlich in ihrem tun.

Na ja, von Unsicherheit ist da nicht viel zu merken. Er fällt intakte Rüden auch an, wenn er gar keine Leine trägt. Sie können 300 m weit weg sein und er legt einen Spurt ein, um den anderen Hund zu erwischen und zu verprügeln. Ich tue mich etwas schwer, das als Angst zu interpretieren. Außerdem zeigt er dabei keinerlei Calming Signals.
Um solche Situationen zu vermeiden führe ich ihn meistens an der Flexi oder Schleppleine.

: Dazu kommt dann noch ein Besitzer, der in solchen Situationen panisch reagiert, statt ruhig zu agieren, was den Hund noch mehr bestaerkt.

Öhm, ich ging mit ihm jetzt ca. drei Jahre lang so spazieren, dass ich seine Kläfferei in der jeweiligen Situation ignoriert hab (Panik kann man das wirklich nicht nennen) und ich ließ ihn einfach ausbellen und hab ihn dafür immer dann bestärkt, wenn er mal bei einem Hund ruhig bzw. freundlich war. Hat kein bisschen geholfen. Er springt mindestens genauso enthusiastisch in die Leine und kläfft, wie vor drei, vier, fünf Jahren.

: Oft ist auch die Rangordnung nicht eindeutig geklärt.
: Statt an den Symptomen herumzudoktern sollte man "das Uebel" an der Wurzel packen und erstmal ehrlich seine "Hundehaltung" überdenken, und an SICH arbeiten, damit man in JEDER Situation von seinem Hund als der sichere, souveräne Fuehrer anerkannt wird.

Das heißt was?
Zuerst durch Türen gehen und so 'nen Kram.

: Hilfestellung kann ein GUTER Hundetrainer leisten, der auch ins Haus kommt.

Im Haus haben wir auch keinerlei Probleme und ich glaube auch nicht, dass ich dort nichtsouverän wirke o.ä. Wir hatten schon mal so 'nen Fritzen da, der dann Tipps gab wie "Immer vor dem Hund essen; nicht auf die Couch lassen". Ich glaub, dadurch würde ich mich in den Augen meines Hundes eher lächerlich als souverän machen. Ich hab ihn gerne bei mir auf der Couch sitzen, und wenn ich gerade keinen Bock habe auf Hundeknutscher, kann ich ihn auch problemlos runterschicken (oder ihn bitten, sitzen zu bleiben bis ich zuerst durch die Tür bin etc.).

Trotzdem vielen Dank. Hast du vielleicht einen direkten Tipp?

Liebe Grüße
Katrin

25. November 2002 18:04

Hallo Uwe & Geli,

: unser chaot macht, wie gesagt, die gleichen anstalten. er zerrt auch wie doof an der leine und versucht den anderen zu erreichen. ich nehme ihn dann am kopf, links und rechts unter den ohren (sanft aber bestimmt) und drehe ihm den kopf weg um den blickkontakt zu unterbrechen. dann halte ich seinen kopf mit einer hand und mache die touches an der schnauze. die ersten paar mal dauerte es etwas länger bis er darauf reagierte, mittlerweile geht es recht schnell.

Danke, das werde ich auch mal ausprobieren! :-) So 'nen Tipp hab ich bisher noch nicht bekommen. Schaden kann es nicht.

: ich schätze mal den clicker hast du auch schon mal getestet. auch damit habe ich einige erfolge gehabt.

Ja, clickern tun wir auch. Aber leider nützt es nicht viel in dieser Situation, da ich bei der Anwesenheit anderer Hunde sämtliche andere Bestärkungen vergessen kann.

Danke!

Katrin

25. November 2002 19:58

Hallo Katrin,

ich habe vor ein paar Jahren das gleiche Problem mit einem weiblichen "Rambo" gehabt. Es ist nämlich nicht nur ein Ruedenproblem:-)
Das mit dem Bestärken, wenn sie mal nicht ausgeflippt ist, wenn ein anderer Hund kam, habe ich auch lange gemacht. Genau wie Du, ohne Erfolg.
Ausserdem war ihr Gehorsam draußen nur befriedigend, wenn weit und breit kein anderer Hund o.ä. auftauchte. Sonst war sie auf und davon und hat auf mein Rufen überhaupt nicht reagiert. Im Haus war sie verträglich und hat auch das eine oder andere Kommando ausgeführt.
Sie nahm mich nur dann für voll, wenn SIE es wollte. So schlich es sich ein, dass sie meistens den agierenden Part hatte und ich den reagierenden.
Ich habe diesen ganzen "Quatsch" wie z.b. vor dem Hund essen usw. konsequent durchgeführt und ihre Privilegien eingeschränkt. Dazu habe ich konsequent den agierenden Part übernommen, und am Gehorsam sowie an der Bindung gearbeitet. Heute kann ich meine Huendin überall mit hinnehmen. Sie kann auch meistens ohne Leine laufen, weil sie gehorcht.
Mittlerweile habe ich 2 Hunde und da ist es unerlässlich, dass der Mensch die Rudelführung übernimmt.

:Wir hatten schon mal so 'nen Fritzen da, der dann Tipps gab wie "Immer vor dem Hund essen; nicht auf die Couch lassen". Ich glaub, dadurch würde ich mich in den Augen meines Hundes eher lächerlich als souverän machen.
Ich glaube nicht, dass Du Dich damit vor Deinem Hund lächerlich machst.
Lächerlich machst Du Dich, wenn Du wieder und wieder umsonst hinter Deinem Hund herrufst, der nicht die geringsten Anstalten macht zu gehorchen. Oder wenn Du hilflos mit der ausgefahrenen Flexi stehst, und Dein Hund sich auffuehrt wie eine Bestie, nur weil ein anderer HUnd auftaucht.

:Ich hab ihn gerne bei mir auf der Couch sitzen, und wenn ich gerade keinen Bock habe auf Hundeknutscher, kann ich ihn auch problemlos runterschicken (oder ihn bitten, sitzen zu bleiben bis ich zuerst durch die Tür bin etc:
Du sollst ihn nicht bitten sondern er soll Dich von sich aus vorlassen.

: Trotzdem vielen Dank. Hast du vielleicht einen direkten Tipp?
Da gibt es keinen direkten Tipp. Arbeite am Gehorsam aber das wird auch nur gelingen, wenn die Rangordnung stimmt. Ich kann nur wieder sagen, fange bei Dir an.

Liebe Grüsse,

Nina

25. November 2002 20:47

Hallo Nina,

Vielen Dank für deine Antwort.

: Ausserdem war ihr Gehorsam draußen nur befriedigend, wenn weit und breit kein anderer Hund o.ä. auftauchte. Sonst war sie auf und davon und hat auf mein Rufen überhaupt nicht reagiert. Im Haus war sie verträglich und hat auch das eine oder andere Kommando ausgeführt.

Ist bei meinem Hund eigentlich genau so. Er macht schon Sitz, Platz, Komm und so was. Im Haus sowieso, aber draußen im Feld nur unter der Bedingung, dass er gerade nichts besseres zu tun hat. ;-)

: Ich habe diesen ganzen "Quatsch" wie z.b. vor dem Hund essen usw. konsequent durchgeführt und ihre Privilegien eingeschränkt. Dazu habe ich konsequent den agierenden Part übernommen, und am Gehorsam sowie an der Bindung gearbeitet.

Ahaaa! Klingt ja gut. Am Gehorsam arbeite ich auch ständig (funktioniert aber schlecht, weil er sich draußen nicht motivieren lässt), und Bindung ...? Ähm, das ist irgendwie ein Fremdwort für meinen Hund. Ich hab die Sache mit dem Hinter-einem-Baum-verstecken schon öfters mal ausprobiert. Fakt ist, dass er sich wenn ich Glück hab ein mal umsieht (der Moment zum Rufen?) und ungestört weiter seines Weges geht, wenn ich versuche hart zu bleiben auch unbeirrt mehrere hundert Meter weiter. Aber das kann ich wiederum nicht öfters mal riskieren. Ich will schließlich nicht, dass mein Hund verloren geht. :-(
Wie genau bist du das angegangen?

: Heute kann ich meine Huendin überall mit hinnehmen. Sie kann auch meistens ohne Leine laufen, weil sie gehorcht.
: Mittlerweile habe ich 2 Hunde und da ist es unerlässlich, dass der Mensch die Rudelführung übernimmt.

Das glaube ich ...

: Ich glaube nicht, dass Du Dich damit vor Deinem Hund lächerlich machst.

Wenn ich ihn zum dritten Mal in Folge von der Couch schicke (wir haben mehrere, meistens sucht er sich wenige Minuten später eine andere), zockelt er zwar ab und legt sich irgendwo hin, guckt mich aber an als hätte ich sie nicht mehr alle.

: Lächerlich machst Du Dich, wenn Du wieder und wieder umsonst hinter Deinem Hund herrufst, der nicht die geringsten Anstalten macht zu gehorchen. Oder wenn Du hilflos mit der ausgefahrenen Flexi stehst, und Dein Hund sich auffuehrt wie eine Bestie, nur weil ein anderer HUnd auftaucht.

Aber das ist ja das Problem. Ich schaffe es irgendwie nicht, das zu ändern.

: Du sollst ihn nicht bitten sondern er soll Dich von sich aus vorlassen.

Welchen Sinn und Zweck hat das denn? Dass in einem Wolfs- oder Wildhunderudel der Alpha immer zuerst die Höhle verlässt bzw. keine Jungtiere vorlaufen lässt, ist eher ein altes Gerücht.
Was hat das mit meinem Hund zu tun?

: Da gibt es keinen direkten Tipp. Arbeite am Gehorsam aber das wird auch nur gelingen, wenn die Rangordnung stimmt. Ich kann nur wieder sagen, fange bei Dir an.

Wie soll ich denn konkret am Gehorsam arbeiten? Clicker, Schleppleine etc. haben wir alles schon durch und da hängen wir auch heute noch dran.

Schon mal ein ganz dickes Dankeschön!

Katrin