Hallo!
1. Ab sofort regelmäßig Wildparks besuchen (min. 1x Woche, besser öfter). Hund an den Wildgeruch gewöhnen. Dabei einen solchen Abstand zum Wildgehege lassen, dass Hund sich entspannt, neutral verhält (Kein fixieren, kein Leinezerren in Richtung Wild). Wenn Hund sich nervös verhält Abstand vergrößern, bis wieder neural, Abstand von Besuch zu Besuch verkleinern. Auf keinen Fall auf Wild aufmerksam machen, so tun als wäre das das Normalste auf der Welt. Wenn es gut klappt ruhig Trainingseinheiten (Sitz, Platz, Leinenführigkeit) in den Wildpark verlegen. Vorerst Wildreiche Gebiete meiden bzw. nur angeleint durchqueren.
2. Ab sofort Komm-Übung mit Schleppleine. 10m Schleppleine kaufen. Beim Freilauf IMMER Schleppleine am Halsband. Hund rufen, wenn nicht er kommt Schleppleine aufnehmen, sich vom Hund wegbewegen. Wenn er dann ankommt, wie bescheuert loben und immer Leckerchen (bis zum 12. Lebensmonat) danach erst Leckerchen bei Kommübung abbauen. Schleppleinen-Training bis zur perfekten Beherrschung (Abrufen gelingt auch bei Ablenkung) beibehalten (kann Monate dauern, Geduld). Wenn Kommübung perfekt beherrscht wird die Schleppleine jede Woche um einen halben Meter gekürzt, in keinem Fall schneller vorgehen oder Schleppleine beim Freilauf weglassen.
Zuerst in Reizarmerumgebung üben, später dann Übungen in den Wildpark verlegen. Evtl. noch über Konditionierung auf Wurfkette absichern (ab den 12. Monat)
3. Jagdverhalten schon im Ansatz abbrechen. Auch wenn es sehr lustig anzuschauen ist, wie Hund im Gebüsch nach Spatzen jagt, jetzt werden die Grundlagen für späteres Jagdverhalten gelegt. Wenn Hund anfängt zu fixieren (egal ob Joger, Radfahrer, Katze, oder Wild) oder gar vorsteht sofort abrufen, wenn er dann kommt, Leckerchen, Belohnungspiel, Streicheleinheit. Das gleiche gilt für Stöbern im Gebüsch, gar nicht mehr zulassen. (jetzt und auch in Zukunft nicht). Natürlich für Ausgleich sorgen, Futtersuchspiele, Apportieren (Labrador!), Fährtenausbildung etc.
4. "Raus-da" Training. Hund soll auf den Weg bleiben. Sobald er sich vom Weg entfernt Befehl "Raus-da". Setzt er die Pfote wieder auf den Weg Loben und evtl. Leckerchen auf den Weg kullern lassen. Wenn er nicht hört mit Schleppleine sofort korrigieren.
Viel Erfolg
Bernie