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Jagdfieber

geschrieben von Tom(YCH) 
Jagdfieber
26. November 2002 13:13

Hallo zusammen

Eine Thema das wahrscheinlich immer wieder kommt.
Wir haben einen 8 Monate alten Labrador-Mischling. Mutter Labi, Vater nicht so wirklich bekannt. Wir vermuten Border u/o Schnauzer.
Explizit wissen wir nicht, ob er etwas Jagdhundemässiges drinnen hat. Jedenfalls hat der kleine seit 4 Tage damit angefangen einfach den Wild im Unterholz nachzujagen. Das ist natürlich schlecht. Wir haben es jetzt mit einem Luftdruckhalsband probiert, doch das interessiert ihn nicht. Die ist um so erstaundlicher, da er eigentlich eher der ruhige, vorsichte Hund ist/war. Für uns ist klar, dass wir ihn nicht nur noch an der Leine führen wollen. Damit machen wir ihm keinen gefallen.
Was habt ihr für Vorschläge, wie man ihm das "austreiben" können?





26. November 2002 13:47

Hallo!

1. Ab sofort regelmäßig Wildparks besuchen (min. 1x Woche, besser öfter). Hund an den Wildgeruch gewöhnen. Dabei einen solchen Abstand zum Wildgehege lassen, dass Hund sich entspannt, neutral verhält (Kein fixieren, kein Leinezerren in Richtung Wild). Wenn Hund sich nervös verhält Abstand vergrößern, bis wieder neural, Abstand von Besuch zu Besuch verkleinern. Auf keinen Fall auf Wild aufmerksam machen, so tun als wäre das das Normalste auf der Welt. Wenn es gut klappt ruhig Trainingseinheiten (Sitz, Platz, Leinenführigkeit) in den Wildpark verlegen. Vorerst Wildreiche Gebiete meiden bzw. nur angeleint durchqueren.

2. Ab sofort Komm-Übung mit Schleppleine. 10m Schleppleine kaufen. Beim Freilauf IMMER Schleppleine am Halsband. Hund rufen, wenn nicht er kommt Schleppleine aufnehmen, sich vom Hund wegbewegen. Wenn er dann ankommt, wie bescheuert loben und immer Leckerchen (bis zum 12. Lebensmonat) danach erst Leckerchen bei Kommübung abbauen. Schleppleinen-Training bis zur perfekten Beherrschung (Abrufen gelingt auch bei Ablenkung) beibehalten (kann Monate dauern, Geduld). Wenn Kommübung perfekt beherrscht wird die Schleppleine jede Woche um einen halben Meter gekürzt, in keinem Fall schneller vorgehen oder Schleppleine beim Freilauf weglassen.
Zuerst in Reizarmerumgebung üben, später dann Übungen in den Wildpark verlegen. Evtl. noch über Konditionierung auf Wurfkette absichern (ab den 12. Monat)

3. Jagdverhalten schon im Ansatz abbrechen. Auch wenn es sehr lustig anzuschauen ist, wie Hund im Gebüsch nach Spatzen jagt, jetzt werden die Grundlagen für späteres Jagdverhalten gelegt. Wenn Hund anfängt zu fixieren (egal ob Joger, Radfahrer, Katze, oder Wild) oder gar vorsteht sofort abrufen, wenn er dann kommt, Leckerchen, Belohnungspiel, Streicheleinheit. Das gleiche gilt für Stöbern im Gebüsch, gar nicht mehr zulassen. (jetzt und auch in Zukunft nicht). Natürlich für Ausgleich sorgen, Futtersuchspiele, Apportieren (Labrador!), Fährtenausbildung etc.

4. "Raus-da" Training. Hund soll auf den Weg bleiben. Sobald er sich vom Weg entfernt Befehl "Raus-da". Setzt er die Pfote wieder auf den Weg Loben und evtl. Leckerchen auf den Weg kullern lassen. Wenn er nicht hört mit Schleppleine sofort korrigieren.

Viel Erfolg

Bernie

26. November 2002 13:47

Hallo Tom,

such mal nach dem Thema Schleppleine...

LG,
Robbie


: Hallo zusammen
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: Eine Thema das wahrscheinlich immer wieder kommt.
: Wir haben einen 8 Monate alten Labrador-Mischling. Mutter Labi, Vater nicht so wirklich bekannt. Wir vermuten Border u/o Schnauzer.
: Explizit wissen wir nicht, ob er etwas Jagdhundemässiges drinnen hat. Jedenfalls hat der kleine seit 4 Tage damit angefangen einfach den Wild im Unterholz nachzujagen. Das ist natürlich schlecht. Wir haben es jetzt mit einem Luftdruckhalsband probiert, doch das interessiert ihn nicht. Die ist um so erstaundlicher, da er eigentlich eher der ruhige, vorsichte Hund ist/war. Für uns ist klar, dass wir ihn nicht nur noch an der Leine führen wollen. Damit machen wir ihm keinen gefallen.
: Was habt ihr für Vorschläge, wie man ihm das "austreiben" können?
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26. November 2002 14:04

Hallo!
: 2. Ab sofort Komm-Übung mit Schleppleine. 10m Schleppleine kaufen. Beim Freilauf IMMER Schleppleine am Halsband.

Besser bei Schleppleine ist immer ein Geschirr, kann sonst sehr schmerzhaft werden.

LG
Astrid & Grizzly



26. November 2002 14:23

Besser bei Schleppleine ist immer ein Geschirr, kann sonst sehr schmerzhaft werden.

Einverstanden, möchte an dieser Stelle keine Diskussion pro/contra Halsband!

Bernie




26. November 2002 16:02

Hallo Bernie

Herzlichen Dank für die umfangreichen Ausführungen.

Der Appell und auch die anderen ich sage mal "Standardübungen" klappen ansich sehr gut (Vorbereitung BH1). Nur das Hirnabschalt und ab ist nicht so das gelbe vom Ei.

Punkt 4 haben wir persönlich etwas Bedenken, dass es zulasten des Appells geht, wenn wir ihn quasi dauernd "abrufen" müssen.

Noch eine Anschlussfrage. Sollte er doch wieder abhauen und nach einigen Minuten zurückkehren. Wie würdet ihr vorgehen? Ignorieren, loben, bestrafen? Letzteres empfinde ich persönlich als unglücklich.

Gruess
Thomas