:Am Anfang nimmst ein besonders feines Leckerli in die linke Hand und
: lässt ihn auch daran riechen. Dann gibst du ihm den Befehl Fuss und
: hälst das Leckerli ihm direkt vor der Nase, aber so in der Hand
: verschlossen, das er es nicht bekommen kann.
das funktioniert natürlich, ist aber ein etwas umständlicher weg, der
auch nur über umwege zum ziel führt. das hat damit zu tun, dass der hund
sich nicht primär mit der lernaufgabe konfrontiert sieht, sondern
sich lediglich in vollem umfang auf ein leckerchen konzentriert. erst
nach sehr vielen wiederholungen kristallisiert sich für den hund ganz
langsam ein etwas schärferes bild heraus, wo er das "fuss-gehen" quasi
als entfernten begleitumstand wahrnimmt.
stell dir vor, du muss mit deinem auto eine vollkommen unbekannte
großstadt durchqueren. und stell dir weiter vor, ein freund fährt mit
seinem auto vorneweg. was nimmst du wahr und worauf achtest du? was
glaubst du?
ganz einfach... du achtest nur auf dessen heck und darauf, dieses heck
nicht aus den augen zu verlieren.
bezüglich des erlernens der strecke, damit du diese künftig alleine
fahren kannst, ist der lerneffekt faktisch gleich null. auch hier
würdest du (erst bei ganz vielen wiederholungen) die strecke als
solche nur nebenbei, ebenfalls als nebeneffekt erlernen.
wie wäre jedoch der lerneffekt für diese strecke, wenn du von vornherein
keine hilfe hättest und dich konkret selber damit beschäftigen
müsstest. du schaust also vorher auf den stadtplan zur groben
orientierung, achtest beim fahren auf markante punkte, liest alle
hinweisschilder gewissenhaft.
und ich verrat dir was, nach dem zweiten mal fährst du selbstständig und
sicher ohne umwege dadurch... weil das vorherige sich-damit-beschäftigen
zu einem lernen in reinform gefüht hat.
ist das gleiche beim fussgehen... leckerchen in der hand ist eher
hinderlich, zwar nicht kontraproduktiv, aber eben hinderlich.
g, T.