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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Fuß gehen ohne Leine
29. November 2002 15:28

Hallo Tina,

:: Sowas hat er leider nie wieder gemacht. Jetzt wo ich Thomas Postings gelesen habe, fällt mir auf, dass er es erst machte, als er nicht durch ein Leckerlie abgelenkt war (in der Hand versteckt, oder auf dem Tisch liegend). Wir ließen die Leckerlies bei diesem Spiel im Schrank!! Und jedes Mal nach einer guten lesitung gingen wir hin und holten etwas raus. Als er wusste dass wir welche in der Hand haben, war er zu aufgeregt, dass er nichts vernünftiges tat.::

Gut beobachtet und treffend analysiert. smiling smiley))

::Ich finde schön wie du die einzelnen Schritte des Fußgehens beschrieben hast.::

Danke smiling smiley)

:: Mit zur Seite drehen meintest du da, dass du die Richtung wechselst, und der Hund mus dir folgen um den Blickkontakt zu halten?

Ja, genau.

:: Vielleicht sollte ich das Fussgehen nochmal neu aufbauen, ich habe nur immer Bedenken ob sowas bei einem 3 jährigen, recht unerzogenem Dickkopf noch was bringt?

Ich übe grad mit einem 5-jährigen Terrier-Mix! Bis vor einem halben Jahr völlig unerzogen. Es geht ;-))). Der Knackpunkt ist lediglich die Kommunikation. Du musst einen Weg finden dem Hund zu vermitteln, welches Verhalten dir gefällt.

Stell dir vor, du kaufst dir ein Los auf dem Jahrmarkt. Du öffnest das Zettelchen und siehst drauf lauter unverständliche Schriftzeichen. Leider ist der Besitzer des Standes ein Japaner smiling smiley). Du wirfst das Los verärgert weg und die Handlung "Loskaufen" wirst du unter ähnlichen Voraussetzungen nicht mehr wiederholen. Dabei stand auf dem Los in japanischen Schriftzeichen "Hauptgewinn" sad smiley((

Also müssen wir zuerst den Hunden "japanisch" lernen smiling smiley)

Viele Grüsse

Alex & Aris

29. November 2002 15:07

Hallo Thomas,

: weil wir ein team sind... und niemand
: soll sich vor dem anderen fürchten.... oder ihn mit unterwürfigkeit
: besänftigen. wir schauen uns manchmal minutenlang in die augen,
: vollerkommen von vertrauen untermalt, fern jeder dominanz und
: unterwürfigkeit. dafür und daran habe ich sehr sehr lange gearbeitet.

Da geht mir das Herz auf, wenn ich das lese...
Dankeschön für diesen Beitrag yawning smiley)

heidrun+C

29. November 2002 15:58

Hallo Tina,

:: Zum Schluss gibt´s die Bestätigung für das Lernziel. Aber bei dieser Vorgehensweise werden eben schon die kleinen Schritte belohnt.

: Was meinst du mit am Schluss gibt es die Bestätigung?

Hoppla! Ist vielleicht missverständlich gewesen.

Ich meinte, zuerst wird schon jeder kleinste Schritt bestätigt/belohnt. Die Anforderungen steigen. Irgendwann sitzt die ganze Übung. Dann wird "nur noch das Lernziel bestätigt!"

Im Falle des Fuss, z.B:, das neben dir, in richtiger Position mit Ankucken!

Alles klar ??? smiling smiley)

: Wann genau wird belohnt?

Tja, das ist die Frage!

Bei konventioneller Ausbildung, mit "Primären Bestärker" (Leckerle, Spielzeug etc.) solltest du spätestens innerhalb von 1-2 sec. nach dem gewünschten Verhalten belohnen. Dann wird das Verhalten bestärkt.

Das ist mitunter schwierig. Deswegen verwenden viele (so wie ich) den Clicker als "Sekundär-Bestärker". Es "clickt" im Moment des richtigen Verhaltens und Hund kriegt die Belohnung später. Das ist ein großer Vorteil.

Du kannst aber auch mit einem "Brückensignal" arbeiten, wie "Feiiiin" (oder ähnlich), solltest es aber genauso konditionieren, wie einen Clicker. Also gib deinem Hund 10x hintereinander was ganz feines und sag kurz davor immer "Feiiiiin"! Probier ein paar Minuten später, wie er auf das selbe "Feiiiiiin" reagiert. Zuckt er zusammen und wartet gespannt auf ein Leckerchen, hat es geklappt. Ab jetzt kannst du das "Feiiiiin" als Sekundär-Bestärker verwenden. Aber gib IMMER wenn du es verwendest nachher die eigentliche Belohnung (Leckerchen, oder Spielzeug).

: Nehmen wir mal an ich sitze vor ihm, er schaut mich an und bekommt eine Belohnung, wie lange übe ich das?

Zuerst bestätige ich das "Herkucken", nicht das "anhaltende Herkucken". Also "Feiiinnn" wenn seine Augen deine aktiv suchen und finden smiling smiley)). Das machst du 2-5 Minuten lang. Zwischendurch Pause, eine halbe Stunde später kannst du es wieder versuchen.

Versuch mal ein Leckerchen in die geschlossene Hand zu nehmen und halt diese deinem Hund unter die Nase. Jetzt schaut er auf die Hand, oder?
Warte was er macht. Er wird versuchen die Hand durch Anstarren zu öffnen, oder durch Anstupsen mit der Nase. Oder mit der Pfote drangehen. Warte, bis er hilfesuchend zu dir hochkuckt (geduldig sein). In dem Moment, in dem seine Augen zu dir hochgehen sagst du "Feiiiiin" und machst die Faust auf. Wiederhole das und du wirst sehen, wie schnell Hundi das kapiert hat. Er kriegt das, was er will über den "Umweg - Wegkucken vom Objekt seiner Begierde zu dir!". Eine ganz tolle Übung, auf der vieles weitere aufbauen kann.

Alles was Hund begehrt sollte ihm über den Umweg "Kooperation mit dem Hundeführer" ermöglicht werden. Wenn man das schafft, erreicht man alles ;-))

: Gebe ich ihm nach einer gewissen Zeit noch mal eine Belohnung, oder löse ich diese position auf, und nehme sie erneut ein, und wenn er schaut gibt es eine Belohnung?

Ich löse die Position eigentlich jedesmal auf. Solange du noch das Leckerchen in der Hand-Spiel übst, ist sie aufgelöst, wenn die Hand aufgeht, Hund sich das Leckerchen holt (da kuckt er ja weg). Du nimmst ein neues, schliesst die Hand und es geht von neuem los.

Jetzt kommt der nächste Schritt. Hund hat gelernt "Ankucken ist geil"! Du stehst auf, gehst im Raum rum, eventuell rückwärts, dass du Hund ankucken kannst. Jetzt hast du kein Leckerchen mehr in der Hand. Schaut er zu dir, "Feiiiiin" und du holst jetzt das Leckerchen aus deiner Tasche! Ab jetzt soll er es vorher nicht mehr sehen.

Gleichzeitig erhöhst du auch immer wieder die Anforderung "Länger ankucken"! Mach aber immer nur einen Schritt auf einmal. Also Ankcuken in neuer Position, und wenn er das kapiert hat in dieser Position länger ankucken!

Belohne indem du das Leckerchen hinter ihn schmeisst, o.ä. dann löst er das ankucken ja wieder auf. Nach "Feiiiiin" darf er es immer auflösen, weil das Lob das Verhalten beendet!

: Welchen Befehl verwendest du hier? schon Fuss? oder einen anderen vorübergehenden Befehl? Gar keinen?

Gar keinen, wenn ich so FUSS lernen will! Denk an das Beispiel mit dem Tanz (andere Antwort). Wenn dein Hund einmal weiss, was das Ganze zum Schluss werden soll, dann führst du das Signal erst ein. Je seltener du Signale in Situationen verwendest, in denne dein Hund noch nicht weiss, was er eigentlich soll, desto schwieriger für ihn.

Stell dir vor, er hört "Fuss", "Fuss" etc.....in tausend anderen Situationen, die mit dem eigentlichen FUSS noch gar nicht viel zu tun haben. Zuerst wäre dann FUSS das Signal für´s Ankucken im Liegen, dann im Stehen, dann, wenn du rückwärts läufst, dann wenn er in deiner Nähe läuft. 1 Meter neben dir, 50 cm neben dir. alles Lernschritte, aber noch nicht das Ziel. Also noch nicht FUSS sagen.

Als Zwischenschritt könntest du ein Signal "nur für´s Ankucken" einführen. Ich verwende den Namen des Hundes. Aber führ es erst ein, wenn Hund das Spiel kapiert hat. Wenn du dir absolut sicher bist, jetzt kuckt er gleich (anfangs im Moment des Hochkuckens) sagst du "Hundi" (weiss den Namen nicht) und wenn er kuckt "Feiiiiin", dann kriegt er die Belohnung.

Der Namen ist insofern nicht hinderlich, weil du ihn später vor nahezu jedes andere Signal setzen kannst. Er bedeutet immer zu dir kucken, dann kannst du das eigentliche Signal rufen (Bei späteren schwierigeren Übungen).

Versuchs mal so. Wenn´s klappt, machst du "Clickertraining ohne Clicker"

*ggg*

Viele Grüsse

Alex & Aris


29. November 2002 16:15

Hallo Tina,

Man sollte nicht so viel schreiben, wenn man keine Zeit hat smiling smiley)

Mein Satz:

::Je seltener du Signale in Situationen verwendest, in denne dein Hund noch nicht weiss, was er eigentlich soll, desto schwieriger für ihn.::

Ist natürlich Quatsch!!!

Soll heissen:

"Je SELTENER du Signale in Situationen verwendest, in denen dein Hund noch nicht weiss, was er eigentlich soll, desto EINFACHER für ihn."

Oder andersrum:

"Je HÄUFIGER du Signale in Situationen verwendest, in denen dein Hund noch nicht weiss, was er eigentlich soll, desto SCHWIERIGER für ihn."

Nur dann wird ein Schuh draus ;-))

Grüsse Alex







30. November 2002 13:12

: Bei konventioneller Ausbildung, mit "Primären Bestärker" (Leckerle,
: Spielzeug etc.) solltest du spätestens innerhalb von 1-2 sec. nach dem
: gewünschten Verhalten belohnen. Dann wird das Verhalten bestärkt.

man spricht von einem zeitfenster von bis zu 2 sekunden nach dem
verhalten. aber optimal ist die bestärkung gerade in der intention
zum verhalten, also schon die bestärkung des ansatzverhaltens.

ich sage immer, am besten ist es das "vorhaben" des hundes zu
betärken. wenn das nicht geht, mss es genau (!) während des verhaltens
geschehen.
wenn man sich jedoch schon "nach" dem verhalten befindet, wirds
schwieriger, je mehr zeit verstreicht, umso grösser ist die gefahr,
dass man schon wieder neues (!) ansatzverhalten bestärkt.

insofern hast du recht, bis spätestens 2 sekunden nach dem verhalten
muss dem hund mitgeteilt werden, dass er "genau dafür" eine belohnung
bekommt - ansonsten vernebelt sich der lerneffekt.

mit traditioneller methodik, also leckerchen ins maul und "braver hund"
ist nur die belohnung "nachher" möglich, wobei man nie weiss, ob der
hund die nachher-belohnung noch wirklich mit dem verhalten assoziiert.
ist halt ein glückspiel... aber den meisten ausbildern auf den hunde-
plätzen ist das ausreichend.

vg, Thomas


:
: Das ist mitunter schwierig. Deswegen verwenden viele (so wie ich) den Clicker als "Sekundär-Bestärker". Es "clickt" im Moment des richtigen Verhaltens und Hund kriegt die Belohnung später. Das ist ein großer Vorteil.
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: Du kannst aber auch mit einem "Brückensignal" arbeiten, wie "Feiiiin" (oder ähnlich), solltest es aber genauso konditionieren, wie einen Clicker. Also gib deinem Hund 10x hintereinander was ganz feines und sag kurz davor immer "Feiiiiin"! Probier ein paar Minuten später, wie er auf das selbe "Feiiiiiin" reagiert. Zuckt er zusammen und wartet gespannt auf ein Leckerchen, hat es geklappt. Ab jetzt kannst du das "Feiiiiin" als Sekundär-Bestärker verwenden. Aber gib IMMER wenn du es verwendest nachher die eigentliche Belohnung (Leckerchen, oder Spielzeug).
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: : Nehmen wir mal an ich sitze vor ihm, er schaut mich an und bekommt eine Belohnung, wie lange übe ich das?
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: Zuerst bestätige ich das "Herkucken", nicht das "anhaltende Herkucken". Also "Feiiinnn" wenn seine Augen deine aktiv suchen und finden smiling smiley)). Das machst du 2-5 Minuten lang. Zwischendurch Pause, eine halbe Stunde später kannst du es wieder versuchen.
:
: Versuch mal ein Leckerchen in die geschlossene Hand zu nehmen und halt diese deinem Hund unter die Nase. Jetzt schaut er auf die Hand, oder?
: Warte was er macht. Er wird versuchen die Hand durch Anstarren zu öffnen, oder durch Anstupsen mit der Nase. Oder mit der Pfote drangehen. Warte, bis er hilfesuchend zu dir hochkuckt (geduldig sein). In dem Moment, in dem seine Augen zu dir hochgehen sagst du "Feiiiiin" und machst die Faust auf. Wiederhole das und du wirst sehen, wie schnell Hundi das kapiert hat. Er kriegt das, was er will über den "Umweg - Wegkucken vom Objekt seiner Begierde zu dir!". Eine ganz tolle Übung, auf der vieles weitere aufbauen kann.
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: Alles was Hund begehrt sollte ihm über den Umweg "Kooperation mit dem Hundeführer" ermöglicht werden. Wenn man das schafft, erreicht man alles ;-))
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: : Gebe ich ihm nach einer gewissen Zeit noch mal eine Belohnung, oder löse ich diese position auf, und nehme sie erneut ein, und wenn er schaut gibt es eine Belohnung?
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: Ich löse die Position eigentlich jedesmal auf. Solange du noch das Leckerchen in der Hand-Spiel übst, ist sie aufgelöst, wenn die Hand aufgeht, Hund sich das Leckerchen holt (da kuckt er ja weg). Du nimmst ein neues, schliesst die Hand und es geht von neuem los.
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: Jetzt kommt der nächste Schritt. Hund hat gelernt "Ankucken ist geil"! Du stehst auf, gehst im Raum rum, eventuell rückwärts, dass du Hund ankucken kannst. Jetzt hast du kein Leckerchen mehr in der Hand. Schaut er zu dir, "Feiiiiin" und du holst jetzt das Leckerchen aus deiner Tasche! Ab jetzt soll er es vorher nicht mehr sehen.
:
: Gleichzeitig erhöhst du auch immer wieder die Anforderung "Länger ankucken"! Mach aber immer nur einen Schritt auf einmal. Also Ankcuken in neuer Position, und wenn er das kapiert hat in dieser Position länger ankucken!
:
: Belohne indem du das Leckerchen hinter ihn schmeisst, o.ä. dann löst er das ankucken ja wieder auf. Nach "Feiiiiin" darf er es immer auflösen, weil das Lob das Verhalten beendet!
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: : Welchen Befehl verwendest du hier? schon Fuss? oder einen anderen vorübergehenden Befehl? Gar keinen?
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: Gar keinen, wenn ich so FUSS lernen will! Denk an das Beispiel mit dem Tanz (andere Antwort). Wenn dein Hund einmal weiss, was das Ganze zum Schluss werden soll, dann führst du das Signal erst ein. Je seltener du Signale in Situationen verwendest, in denne dein Hund noch nicht weiss, was er eigentlich soll, desto schwieriger für ihn.
:
: Stell dir vor, er hört "Fuss", "Fuss" etc.....in tausend anderen Situationen, die mit dem eigentlichen FUSS noch gar nicht viel zu tun haben. Zuerst wäre dann FUSS das Signal für´s Ankucken im Liegen, dann im Stehen, dann, wenn du rückwärts läufst, dann wenn er in deiner Nähe läuft. 1 Meter neben dir, 50 cm neben dir. alles Lernschritte, aber noch nicht das Ziel. Also noch nicht FUSS sagen.
:
: Als Zwischenschritt könntest du ein Signal "nur für´s Ankucken" einführen. Ich verwende den Namen des Hundes. Aber führ es erst ein, wenn Hund das Spiel kapiert hat. Wenn du dir absolut sicher bist, jetzt kuckt er gleich (anfangs im Moment des Hochkuckens) sagst du "Hundi" (weiss den Namen nicht) und wenn er kuckt "Feiiiiin", dann kriegt er die Belohnung.
:
: Der Namen ist insofern nicht hinderlich, weil du ihn später vor nahezu jedes andere Signal setzen kannst. Er bedeutet immer zu dir kucken, dann kannst du das eigentliche Signal rufen (Bei späteren schwierigeren Übungen).
:
: Versuchs mal so. Wenn´s klappt, machst du "Clickertraining ohne Clicker"
:
: *ggg*
:
: Viele Grüsse
:
: Alex & Aris
:

30. November 2002 13:15

: "Je SELTENER du Signale in Situationen verwendest, in denen dein Hund noch nicht weiss, was er eigentlich soll, desto EINFACHER für ihn."

: "Je HÄUFIGER du Signale in Situationen verwendest, in denen dein Hund noch nicht weiss, was er eigentlich soll, desto SCHWIERIGER für ihn."

zwei wirklich gute sätze.

vg, T.