Wildes Spiel mit Verletzungen anderer

Hallo Ihr,

bin ein wenig am verzweifeln. Meine 11 Monate alte Hündin spielt oft so wild, dass mir die Besitzer der anderen Hunde im Nachhinein immer wieder berichten, dass meine Hündin ihren Hund "gelocht" hat, manchmal mit bis zu 3 cm tiefen Wunden.
Das passiert glücklicherweise nicht dauernd, ca. 1,5 x pro Monat, ist mir aber trotzdem sehr sehr unangenehm und mir tun die anderen Hunde und Besitzer dann wirklich leid, da es meist einen Tierartzbesuch nach sich zieht.
Während des Spiels ist sie zwar stürmisch und wenn sie die Gelegenheit hat, unterwirft sie auch gerne den anderen Hund (ist übrigens egal ob Rüde oder Hündin), aber es sind keine ernsthaften Auseinandersetzungen, bei denen sie die anderen Hunde "locht", es passiert quasi so nebenbei im Spiel.
Hat ihr eine Idee, kann ich da irgendwie einschreiten?
Ich möchte ihr natürlich das Spiel nicht ganz verbieten - denn eigentlich agressiv ist sie nicht sondern geht i.d.R. auf alle Hunde freundlich zu. Wenn ich ihr das Toben ganz verbiete, wird sie es aber nachher noch. Nur nochmal, ich möchte nicht, dass sie weiter "locht".

Meine Tierärztin meinte, ihre Beißhemmung wäre zu niedrig. Aber selbst wenn, was kann ich dafür machen, dass sie höher wird???
Habe schon überlegt, sie nur noch mit Maulkorb spielen zu lassen, ist das eine Idee???

Meine Hündin ist ein Riesenschnauzer, dabei haben wir noch eine Zwerg/Mittelschnauzer-Mix Hündin, die ein Jahr älter ist und bisher eindeutig die Chefin von den beiden. Die zwei gehen in der Regel sehr liebevoll miteinander um und Raufereien gibt es zu Hause sehr selten und wenn, nur von der Kleinen.

Habe auch schon überlegt, ob meine Große vielleicht aus Frust, weil sie immer von der Kleinen dominiert wird, so rabiat mit anderen Hunden umgeht. Aber selbst wenn, was nützt mir diese Erkenntnis dann?

Bin wirklich ratlos und bedrückt!

Vielleicht weiß ja jemand Rat, hoffentlich!!!

Tja ja, die Riesenschnauzer...

: Hallo Ihr,
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: bin ein wenig am verzweifeln. Meine 11 Monate alte Hündin spielt oft so wild, dass mir die Besitzer der anderen Hunde im Nachhinein immer wieder berichten, dass meine Hündin ihren Hund "gelocht" hat, manchmal mit bis zu 3 cm tiefen Wunden.

Hallo Karin,
unser Wäller hat in seiner Kindheit und Jugend auch so wild gespielt!
In diesem Sommer wurde er 4 Jahre alt und weil er ein Spätentwickler ist, benimmt er sich erst jetzt wie ein erwachsener Hund.

Damals beschwerten sich auch bei mir viele Hundebesitzer, dass mein Hund während des Spiels immer wilder würde und auch mal mehr oder weniger gezwickt hatte. Je nach Fellqualität gab's da auch mal kleine Löcher. Da mir die Sache ebenso peinlich war wie dir, wusste ich mir keinen anderen Rat, als ihn einfach an die Leine zu nehmen, wenn er nicht auf meinen Zuruf "Vorsichtig spielen" reagierte. Ich ging dann wortlos hin, sagte zu ihm ruhig "schade, dann musst du an die Leine" und er konnte sich an meiner Seite wieder "beruhigen" ...

Nach einigen Wiederholungen fand er das wohl zu blöde, dass er nicht mehr spielen durfte bzw. dass die anderen Hunde mit ihm nicht mehr spielen wollten, und besserte sich auch. Es hat allerdings viel Konsequenz erfordert. Geschimpft habe ich nicht mit ihm, weil er ja "nur" so temperamentvoll war und übers Ziel hinausgeschossen ist.

Kid ist übrigens ein "Einzelhund" und führte sich dennoch so auf! Er wurde also von keinem älteren Hund dominiert. Das war einfach in ihm drin. Seine beiden Vorgänger haben niemals so wild gespielt!
Sind die Riesenschnauzer nicht auch Spätentwickler??

Wichtig wäre vielleicht noch, dass man besonders die ängstlichen Hunde vor so einem Wildfang schützen muss.

Viel Erfolg und gute Nerven, die wirst du nämlich noch eine Weile brauchen...

Liebe Grüße
Petra

Hallo Karin,

wie sieht es denn aus, wenn ihr so richtig miteinander tobt? Zwickt sie dann auch mal zu? Ich würde mal ausprobieren, dass zu provozieren, und in dem Moment, wo sie auch nur die Haut berührt, quickst du ganz hell und laut auf und beendest s o f o r t das Spiel, ignorierst sie völlig und gehst irgendeiner Beschäftigung nach. Wiederhole diese Übung immer mal wieder bis du das Gefühl hast, dass sie sofort nachlässt und die Schnauze offenhält, sobald sie merkt, dass sie an "lebendiges Gewebe" kommt. Einer solcherweise erlernte Beißhemmung funktioniert meistens dann auch bei den anderen Hunden. Wie reagieren die denn auf das gelocht werden? Lassen die sich das einfach so gefallen? Hier wäre es ganz günstig, wenn man einen gut sozialisierten Hund zur Verfügung hat, der seinerseits mit Beißhemmung aber deutlich zurechtweisend und spielabbrechend auf solch heftiges Spiel reagiert.

VG,
Susanne & Zasko

Hallo Karin,

Eine Bekannte von mir hatte mit ihrem Hund vor Jahren das gleiche.
Wir haben oft die Hunde zusammen spielen lassen und die Verletzungen bei den anderen Hunden wurden mit der Zeit immer mehr - von ihrem Rüden.
Der Hund war übrigens auch keinesfalls aggressiv oder ähnliches.
Es ist einfach im Spiel passiert.

Als er die Hündin einer Bekannten aus Versehen so verletzt hat, daß die Hündin von vorne bis hinten aufgeschlitzt war, weil er mit dem Eckzahn hängen geblieben ist, hat die Besitzerin für sich die Konsequenz gezogen und ihn nicht mehr mit anderen Hunden spielen lassen.

War übrigens ein Riesenschnauzer-Rüde.

Ich wollte das nur erzählen, weil ich beim Lesen deines Berichtes sofort an die Sache früher denken mußte und als ich dann noch Riesenschnauzer las .... :-).

Viele Grüsse
Tanja

Hallo Karin!
Die Idee mit dem Maulkorb ist nicht so gut, denn wenn mal einer zubeißt, weil es ihm zu wild wird oder er sich bedrängt fühlt, kann Deine Hündin sich nicht wehren. So war es bei uns. Seitdem trägt meiner keinen Maulkorb mehr.
Die einzige Alternative: Es gibt bei Fressnapf einen Maulkorb, der nur aus einem breiten Schnauzenriemen besteht, der verstellbar ist. Den kann man so einstellen, dass der Hund hecheln und zwicken kann, aber nicht richtig zubeißen. Aber damit sieht auch jeder Hund brandgefährlich aus und es schadet enorm seinem Ruf!
Liebe Grüße
Birgit